Es gibt 541 Beiträge von Kinokeule
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14.01.2008
Von Beginn an macht der Film eine Menge Spaß. Lustige Charaktere, denen man den späteren Schlangenbiss nicht wirklich missgönnt, treffen hier aufeinander wie anno dunnemals in Arthur Haileys ?Airport?. Nur droht hier kein Schneesturm sondern eine wilde Horde internationaler Schlangen beißt sich munter bis ins Cockpit vor.
Der Spagat zwischen trashigem Horror und Mainstream Kino geht dabei voll auf.
Witzige Einfälle und allerhand Wendungen tragen zum Filmspaß genauso bei wie Samuel Jackson in seiner coolsten Rolle seit Pulp Fiction und Julianna Margulies, aka Schwester Hathaway aus E.R, die voller Spielfreude durchs Sujet rocken.
Wenn man bei der Logik ab und an ein Auge zudrücken kann, erlebt man einen richtig vergnüglichen Filmabend.
(4 Sterne)
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11.01.2008
Es handelt sich hierbei um eine sehr detailreiche Dokumentation, in der viele Weggefährten von Kubrick (u.a. Arthur C. Clarke, J. Nicholson, G. Ligeti, P. Ustinov) zu Wort kommen. Aber auch ?unbeteiligte? Regisseure wie W.Allan, A. Parker und St. Spielberg versuchen hinter das Geheimnis von Kubrick zu kommen.
Dieses Ziel wird wohl nicht ganz erreicht. Grundlagen für seine Entwicklung waren sicherlich ein reiches Elternhaus, eine freie Erziehung und eine gewisse Furchtlosigkeit den Herausforderungen des Lebens gegenüber. Aber lässt sich daraus dieses künstlerische Ausnahmetalent erklären?
Eine enorme Recherchearbeit war das Zusammentragen der vielen Originalschnipsel aus den Archiven von Kubrick, alten TV Berichten und Zeitungsausschnitten. Jeder seiner 13 Filme wird mehr oder weniger ausführlich dargestellt und auf Wirkung und Erfolg untersucht. Das Ganze erfolgt streng chronologisch und man merkt schnell, dass das Werk von Kubrick gut dokumentiert ist.
Etwas mehr kritische Distanz hätte ich mir bisweilen gewünscht. Zwar wird einige Male deutlich, dass Kubrick im persönlichen Umgang häufig schwierig war. Meistens ergießen sich die Kommentare aber in Lobhudeleien über den Regisseur.
(3 Sterne)
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09.01.2008
Mit ältlichen Hollywoodstars wird hier eine sehr dünne Story auf die abschüssige Bahn gebracht.
Michael Douglas mimt dabei wieder einen toughen Actionheld, den man ihm nur noch bedingt abnimmt. Kiefer Sutherland kopiert bis in die Pistolenhaltung hinein seinen Jack Bauer und Eva Longoria ist nicht mehr als eine hübsche Kleiderpuppe.
Die sinnfreien Einsprengsel bei den Szenenwechseln sollen wohl irgendeine Form der Credebility vermitteln. Sowas gabs zwar nicht in ?24?, aber ähnlich in ?7? oder bestimmt schon viel früher. B.t.w.: Welches ist die erste Zahl, die niemals als Filmtitel Verwendung fand?
Die persönliche Antipathie zwischen Garrison (Douglas) und Breckinridge (Sutherland) wirkt übertrieben und aufgesetzt. Die Motive der Attentäter bleiben im Dunkeln. Der Präsident (übrigens Sledge Hammer ? ?Vertrauen Sie mir, ich weiß was ich tue?)ist wie im wirklichen Leben eine aufgeblasene Marionette und das ganze Sicherheitssystem erinnert an des Kaisers neue Kleider.
Spannender wäre doch zu zeigen gewesen, wie aus dem unmittelbaren Zirkel des US-Präsidenten eine Bedrohung erwachsen könnte. Wie kann ein Terrorist in dessen Arbeitsbereich vordringen und welche (sicherlich völlig absurden) Maßnahmen sollen das verhindern?
Stattdessen sehen wir die immergleichen heimlichen Liebesbeziehungen, lächerliche persönliche Animositäten und die ewig gut gekleideten Sprechblasenabsonderer, die pistolenschwingend durch Tiefgaragen hetzen. An einem intelligenten oder gar spannenden Ende ist der Film dann konsequenterweise nicht mehr interessiert
(1 Stern)
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07.01.2008
Wer einen wirklich traurigen Abend verleben will, ist hier genau richtig. Kafka ist ja nicht gerade als Witzkanone bekannt und Regisseur Haneke nimmt die Vorlage sehr ernst. Der Wunsch und die Notwendigkeit des Einzelnen zur Aufnahme in die Gesellschaft (Cummunity), die Vergeblich jeglichen Tuns und die Macht der Bürokratie sind nur einige Themen, die hier beackert werden.
Ort der Handlung ist ein namenloses Dorf, welches tief eingeschneit von der Außenwelt abgeschnitten ist. Zeitlich ist der Film wie der Roman am Beginn der Industrialisierung angesiedelt. Strom und Autos gibt es im Dorf noch nicht. Allerdings hat das Herrschaftssystem schon einige moderne Züge angenommen, auch wenn es eher die Ablösung des Feudalen durch einen surrealen Kommunismus abbildet. Die richtige zeitliche Einordnung ist daher nicht ganz unwichtig.
Rätselhaftigkeit, Wiederholungen und das stets unnütze Bemühen K?s lassen auch im Film einen Sog entstehen, dem ich mich schwer entziehen konnte. Ulrich Mühe, Susanne Lothar und der tolle Frank Giering sind wie üblich die Reise wert. Udo Samel als Sprecher passt gut zur kalten Winterstimmung.
Kafka starb vor der Vollendung des Romans und konsequent endet auch der Film völlig abrupt und ohne Auflösung, was aber irgendwie zu dieser ganzen mysteriösen Geschichte passt.
Ich mag diesen Film sehr, weil er in eine fremde, fast vergessene Welt entführt. Er besitzt eine düstere Schönheit, die mich ganz umfing.
(5 Sterne)
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04.01.2008
Sandalenfilme zählen nicht unbedingt zu meinem Lieblingsgenre. Und auch ?Spartacus? weiß mich nicht recht zu begeistern. Es fängt damit an, dass ein seit der frühesten Kindheit im Steinbruch schuftender Sklave zu einem feingeistigen und geschliffenen Anführer wird. Auch seine Kumpel machen einen überraschend zarten Eindruck.
Kirk Douglas schaut meistens grimmig aus der Wäsche, hat aber wenig zu sagen. So zieht man von einer Schlacht in die nächste, von denen man aber nur kurz das Ergebnis erfährt. Kaum Kämpfe und großartige Schlachtenszenen werden geboten. Die Randfiguren fand ich häufig uninteressant. Die römischen Führer unterscheiden sich nicht nur vom Namen her kaum voneinander (Crassus und Gracchus). Die Studioaufnahmen springen einem schnell ins Auge.
Am Ende wird?s total verbumfeit. Tausende von Sklaven gehen lieber in den Tod, als Spartacus zu verraten, der natürlich auch dran glauben wird. Dann wird die Olle von Spartacus noch mit Crassus zwangsverheiratet, kann jedoch flüchten und sieht dabei wie zufällig Spartacus am Kreuz baumeln.
Unglaublich wie hier Geschichte verbogen wird, um dem Film ein emotionales Ende zu ermöglichen.
(2 Sterne)
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03.01.2008
Wirkt wie ein Aufklärungsfilm für den Sachkundeunterricht. Letztendlich wiederholen sich die Eindrücke und bestätigen den, der nicht mit vollends verschlossenen Augen über Gottes Erdenacker wandert.
Für mich ist das Thema weitgehend durchgekaut. Die Argumente bekannt und mögliche individuelle Lösungswege an jeder Ecke parat. Industrielle Massenproduktion gehört nunmal in unsere Welt, wie schlechtes Fernsehen und überfüllte Straßen. Möchte ich deshalb wie vor hundert Jahren leben? Unser Wirtschaftssystem ist mit einer nachhaltigen Agrarwirtschaft nicht vereinbar. Gibt ja noch den Bioladen und die Gemüsekiste von Bauer Anton
Der faszinierende menschliche Einfallsreichtum kennt auch bei der Nahrungsproduktion keine Grenzen.
Einblicke in Produktionshallen finde ich immer wieder interessant.
(3 Sterne)
P.S. Lustige Beiträge sind das hier. Danke!
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21.12.2007
Ich wünsche allen Forumsteilnehmern frohe Weihnachten und ein schönes Jahr 2008 mit vielen, interessanten Beiträgen hier im Forum.
15:45 WDR 24.12.--
21:45 WDR 24.12.--
10:35 ARD 25.12.--
14.15 MDR 25.12.--
14:45 RBB 25.12.--
08:25 SWR 26.12.--
08:40 BR 26.12.--
10:15 HR 26.12.--
10:55 WDR 26.12.--
11:55 NDR 26.12.--
(Yessss. 10 mal. Neuer Rekord.)
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21.12.2007
Ich muss gestehen, dass mir Martin Kippenberger als Künstler bislang weitestgehend unbekannt war. Nur sein Bild der ?freundlichen Kommunistin? hatte ich schon mal irgendwo gesehen. Viel wird sich daran wohl auch nicht ändern, denn die wenigen, in dieser Dokumentation gezeigten Arbeiten von Kippenberger haben kein weiters Interesse in mir geweckt. Obwohl die gefakten U-Bahn-Eingänge durchaus humorig sind. Aber deshalb extra auf eine abgelegene griechische Insel reisen?
Der Film versucht auf konventionelle Art + Weise das Leben von Kippenberger nachzuzeichnen. Künstlerfreunde, Familie und Kulturschaffende kommen zu Wort. Selbst die unvermeidlichen Schlingensief und Diedrichsen versuchen Kippenbergers Werk einzuordnen.
Man brauchte als Künstler vor 20 Jahren vor allen durchgeknallte Ideen um in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu gelangen. Kippenberger verband das mit einer gewissen Punk Attitüde, diversen Drogen und einem exaltierten Umfeld. Heraus kam ein ziemlich chaotisches Werk, was der Künstler seit 1997 nicht mehr fortsetzen kann.
(3 Sterne)
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20.12.2007
Hier findet sich eine handvoll Bürger zusammen, um ein Wettbüro zu überfallen. Hier sind keine brutalen Kriminellen zugange, sondern ganz normale Menschen mit ihren Sorgen und Nöten. Da ist z.B. der traurige Alte, der seit Jahren seine Frau pflegt, der Catcher mit Hang zur Philosophie oder der unterdrückte Ehemann. Es eint sie der Wille, aus ihren jeweiligen Verhältnissen auszubrechen. Dafür soll das Geld aus dem Überfall herhalten.
Kubrick gelingen einige faszinierende Einstellungen, in dem er immer wieder die ?Gefängnisse? visualisiert. Häufig erscheinen seine Figuren dabei wie hinter Gitterstäben. Extreme Close-Ups verstärken den Realitätsanspruch. Die Stimme aus dem Off ist hier kein Märchenonkel, sondern hält die Erzählung erst zusammen.
Nicht lineare Erzählstrukturen gab es also auch schon 1953. Durch dieses Stilmittel erfährt der Film eine mitreißende Spannung, die am Ende mit einem brillanten Witz aufgelöst wird.
(5 Sterne)
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19.12.2007
Ungezwungen und frei von schauspielerischen Ambitionen blödeln sich die Fab Four durch diesen Streifen. Das Staunen über den großen Erfolg ist noch ungetrübt. Bandinterne Streitereien sind genauso fern wie Yoko Ono.
Der Film hat keine Handlung im engeren Sinne. Es wird ein Tag im Leben der Beatles abgefilmt, wie er vielleicht sogar so ähnlich damals stattfand. Zwischendurch werden Hits eingespielt und ein grimassierender Wilfried Brambell als Pauls Opa sorgt für einige Aufregung. Als Zeitdokument sicherlich nicht so künstlerisch wie z.B. Blow Up, aber dafür mit dokumentarischen Nutzen.
Höhepunkt des Filmes ist der Liveauftritt im Filmstudio, der vor einer Horde total durchdrehender Teenies stattfindet. Irgendwo zwischen religiöser Erweckung und feuchtem Höschen rasten die Mädchen unvorstellbar aus. Was mag wohl in den Köpfen der Beatles im Angesicht dieser Zombiehorde vorgegangen sein?
Der Abspann auch sehr schön mit überblendeten Fotos der Vier und der tollen Musik.
(4 Sterne)
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