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Der Geschmack von Blut


POLITIK-LABOR – Ein Thema, drei Schwerpunkte: Aufmacher, Interviews, Europa-Artikel, Glosse und Lokaltexte aus Köln, Wuppertal und dem Ruhrgebiet

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Composing: Robert Michalak
 

Der Geschmack von Blut / Die Angst vor der Menstruation
Intro (Link zur Langfassung)

Meine Meinung zu diesem Thema

Die meisten Menschen dürften sich damit schwer tun zu erklären, was es mit der Monatsblutung auf sich hat – womöglich unabhängig davon, welchem Geschlecht sie angehören. Aus dem Biologieunterricht mag etwas hängengelieben sein, in Partnerschaften kommt immer wieder die Rede darauf und vor allem ist die Periode für die Hälfte der Menschheit viele Jahrzehnte ganz selbstverständlich Teil des eigenen Lebens. Doch wer nicht gerade einem ärztlichen Beruf nachgeht, hat wenig Anlass, sich ernsthaft und wiederholt mit den biologischen Aspekten der weiblichen Periode zu befassen. Dennoch, der Umgang mit der Monatsblutung hat Gesellschaften durch die Geschichte hindurch mitgeprägt – zum Nachteil der Frauen. Ist die Monatsblutung weiterhin ein Mysterium und Tabu, wie gehen wir damit um und wie wirkt sich das auf die Betroffenen und die Gesellschaft aus?

Der Geschmack von Blut / Die Angst vor der Menstruation
Teil 1: Stigma – Mut zum Tabubruch

Die „Stimmungsschwankungen“, die die Periode mit sich bringen kann, sind nicht nur Material für Comedy. Auch die Arbeitswelt zeigt wenig Verständnis dafür, dass die Leistungsfähigkeit von Frauen mutmaßlich regelmäßig einbricht. Ein Umdenken mag begonnen haben, von einer verständnisvollen Arbeitswelt kann jedoch weiterhin keine Rede sein. Es graut es der Gesellschaft offenbar vor Intimität, dem Anblick, Geschmack und Geruch von Blut so sehr, dass die Periode nur geradezu über-sublimiert zumutbar scheint.

Der Geschmack von Blut / Die Angst vor der Menstruation
Teil 2: Armut – Kein Geld für Tampons

Rund eine halbe Milliarde Mädchen und Frauen haben Schätzungen zufolge keinen Zugang zu Menstruationsprodukten. In Deutschland soll es für fast ein Viertel der Mädchen und Frauen finanziell schwierig sein, sich ausreichend mit Binden und Tampons zu versorgen. Eine gute Bildung wird so gerade jenen erschwert, die sie besonders nötig haben. Kurzum: Betroffene zahlen einen hohen Preis für eine biologische Notwendigkeit, den sie mitunter kaum entrichten können. Wann gibt es keine Periodenarmut mehr?

Der Geschmack von Blut / Die Angst vor der Menstruation
Teil 3: Gesundheit – Aufklärung statt Schmerztabletten

Mangelndes Wissen sogar bei Ärzten: Es kann mehr als zehn Jahre dauern, bis eine Frau erfährt, dass ihre extremen Schmerzen nicht von der Periode kommen, sondern Zeichen einer Endometriose sind. Auch auf die psychischen Herausforderungen werden Mädchen nicht verlässlich vorbereitet. Um zu „funktionieren“ greifen Frauen zu starken Schmerz- und anderen Mitteln, die nicht nur Abhilfe schaffen, sondern die Gesundheit angreifen und auch Zyklusstörungen verursachen können. Ist Besserung absehbar?

Der Geschmack von Blut / Die Angst vor der Menstruation
Teil 4: Europa gestalten – Vorbild Schottland

Während in Deutschland noch beklatscht wird, dass Periodenprodukte größtenteils nicht mehr unter die Luxussteuer fallen, stellt Schottland diese als erste Nation weltweit kostenfrei zur Verfügung: hier sind Tampons, Binden und Slipeinlagen, aber auch wiederverwendbare Produkte wie Menstruationstassen oder auswaschbare Einlagen gratis. Mit diesem Angebot richtet sich das Land an alle menstruierenden Bürger:innen, unabhängig des individuellen Einkommens.

Der Geschmack von Blut / Die Angst vor der Menstruation
Teil 5: Glosse – Scheiße, ich blute!

„[…] Letztens im Büro, da habe ich meine Tage bekommen. Ich bin also aufs Klo, wollte meine Menstruationstasse rausholen …“ Man konnte fast hören, wie die Leute um uns herum mit den Augen rollten. Vielleicht gaben sie auch wirklich Geräusche von sich. Kopfschütteln, verächtliches Schmatzen. Vielleicht das ein oder andere Würgen? Ist die Geschichte der Menstruation voller Missverständnisse? Dazu müsste man ja erst mal drüber reden. Gäbe es aber keine Tabus, gäbe es auch weniger Spaß.

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