FRAGEN DER ZEIT – Zukunft JETZT
POLITIK-LABOR – Ein Thema, drei Schwerpunkte: Aufmacher, Interviews, Europa-Artikel, Glosse und Lokaltexte aus Köln, Wuppertal und dem Ruhrgebiet
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Junge Migration / Handreichen zum Gemeinwohl
Intro (Link zur Langfassung)
Globalisierung hat es doch schon immer gegeben. Begann sie mit den Wanderungen der ersten Menschen, dem Tausch erster Güter, dem Drang zu Forschen oder zu Erobern, aus Not oder aus Luxus? Vermutlich von allem etwas. Seit jeher bewegen sich Menschen um die Welt und mit ihnen Kulturen, Gene, Wissen, Werte und Konflikte. Seit jeher prägen wir einander. Im Zuge der neuen Völkerwanderung sind es besonders die jungen Menschen. An sie werden größte Hoffnungen geknüpft: dass sie mit Überweisungen in Milliardenhöhe das Leben in ihren Herkunftsländern verbessern, dass sie den Fachkräftemangel und die Überalterung in den Zielländern beenden helfen, dass sie Wissen, Wirtschaft und Kultur hier wie dort bereichern. Da sind aber auch Ängste, die sich mit MigrantInnen vor allem aus dem arabischen Raum verbinden, vor Machokulturen, DemokratiefeindInnen und TerroristInnen.
Junge Migration / Hand reichen zum Gemeinwohl
Migration tue der Wirtschaft gut, insbesondere, wenn Arbeitskräfte von einem ärmeren in einer reicheres Land wechselten – befinden Wirtschaftsstudien und ÖkonomInnen. Ein effizienterer Arbeitsmarkt und eine bessere Infrastruktur im reicheren Land entfesseln eine Produktivität, die sowohl im Sender- als auch im Empfängerland Wohlstand befördere. Überschätzt werde häufig, wie viele Menschen an einem Leben anderswo interessiert seien, und sehr viele kehrten bald in ihre Herkunftsländer zurück.
Junge Migration / Hand reichen zum Gemeinwohl
Viele junge MigrantInnen sind auf besondere Betreuung angewiesen. Denn die Ankommenden stehen oft unter größtem Druck. Das kann der Verantwortung geschuldet sein, die die im Herkunftsland verbleibende Familie ihrem Mitglied übergibt oder der Erfahrung von Krieg und Vertreibung. Junge Menschen, traumatisiert, oft mit unsicherem Aufenthaltsstatus, das Risiko des Scheiterns ständig vor Augen – und das in einem fremden Land. Sowohl Staat als auch Zivilgesellschaft müssen hier helfen.
Junge Migration / Hand reichen zum Gemeinwohl
Die Zustimmung junger Europäer zu EU ist gestiegen, laut einer Jugendstudie 2019 des Meinungsforschungsinstituts YouGov. Wie stehen junge MigrantInnen zu Europa und den Werten, die wir gerne „europäische“ nennen? Finden sie sich in Gesellschaften wieder, in denen sie sich willkommen fühlen, die für Freiheit und Selbstverwirklichung stehen? Oder sehen sie sich bald in bürokratischen Mühlen zerrieben? Wie empfinden und bewerten junge MigrantInnen ihr Leben im neuen Land?
Junge Migration / Hand reichen zum Gemeinwohl
Teil 4: Europa gestalten – Vorbild Portugal
Portugals Willkommenskultur sticht aus der europäischen Landschaft hervor. Mit einer offenen Migrationspolitik versucht das Land strukturelle Probleme zu lösen: wie etwa das, der durch den demografischen Wandel und hohe Abwanderungszahlen bedingten, alternden Bevölkerung. Doch die Gastfreundschaft hängt auch mit der politischen Einstellung der Bevölkerung zusammen: Rechtsextremismus wird vom Großteil abgelehnt und konnte bisher weitgehend aus den Parlamenten fern gehalten werden.
Junge Migration / Hand reichen zum Gemeinwohl
Teil 5: Glosse – Im Quietscheentchenland
Nach der Ankunft in Deutschland haben Geflüchtete zunächst etwa 67 Termine bei Ämtern abzuarbeiten, wo sie sich dann bei drei Stunden Wartezeit einen ersten Eindruck des Landes machen können. Zu Mitmenschen wird lieber vorsichtig Abstand gehalten, sonst droht einer der kürzlich aufgestockten Grenzschutzbeamten einzugreifen. Parallel dürfen im Sprachkurs seichte Wörter wie „Widerrufungsrecht“ oder auch „Quietscheentchen“ gelernt werden. Wie all das wohl auf Neuankömmlinge wirkt?
Ihre choices-Redaktion
Gelassen, nicht gleichgültig
Intro - Junge Migration
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Wege zum Selbst
Coaching junger Migranten in Köln-Ehrenfeld
Willkommenskultur statt Abschottung
In Portugal wünscht man sich mehr Flüchtlinge – Europa-Vorbild: Portugal
Im Quietscheentchenland
Verliebt in die Bürokratie