Es gibt 554 Beiträge von otello7788
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28.01.2009
Eastwood filmt, wie Hemingway geschrieben hat. Immer straight, auf den Punkt, kein Satz zuwenig, keiner zuviel. Die Geschichte fesselt nicht nur, sie lässt es einen kaum im Sessel aushalten. Vor Spannung, vor Empörung, vor Entsetzen, aber auch vor Rührung.
Jolie spielt um ihr Leben und man glaubt es ihr von der ersten Einstellung an. Ich korrigiere mich im Lauf der nächsten Monate gerne, aber ich denke, ich habe den Film des Jahres gesehen.
Herrgott, bitte lass Clint 110 Jahre alt werden und gesund bleiben!!
P.S.: Der Film ist ausgesprochen heftig und eher nicht für sensible Mütter geeignet.
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19.01.2009
Die Stärke von "Zeiten des Aufruhrs" ist vor allem die Wahrhaftigkeit, die seine Dialoge kennzeichnet. Kein Satz, der künstlich oder gestellt wirkt. Man hat wirklich das Gefühl, daß man dem Paar von außen dabei zusieht, wie es sich gegenseitig zerstört. Oder besser, wie Dinge in den Personen mächtiger werden und alles zerstören. Dabei sind sowohl Kate Winslet, wie auch DiCaprio, 100% überzeugend in ihrer Darstellung. Aber auch die Nebenrollen sind bis ins kleinste perfekt besetzt. Der Film bietet kammerspielartig allerbestes Schauspielerkino. Trotzdem hat der Film mich zwar zum Denken gebracht, aber nicht wirklich tief berührt. Aber das soll möglicherweise sogar so sein.
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13.01.2009
Wer den Film für eine Aneinandereihung von Actionszenen hält, der hat ihn vermutlich nicht verstanden. Das ist allerdings auch schnell passiert. Auf Toilette gehen z.B. darf man nämlich nicht, man kommt sicher nicht mehr in den Film rein.
Das ist wohl ein Grund, warum der Erfolg wohl ausgeblieben ist. Ein anderer Grund liegt sicher an den Hauptfiguren. Russell Crowes dargestellter CIA Boss ist ein widerlicher Ausbund an Kälte und Arroganz. Sein bester Mann, von DiCaprio gespielt, ist auch nicht gerade ein Menschenfreund. Zumindest nimmt er am Anfang an einer Folterung teil und ermordet dann ohne erkennbare Reue seinen Informanten. Mit solchen Figuren identifiziert sich der Zuschauer nur ungern, auch wenn später eine Romanze eingebaut wird.
Aber um persönliche Beziehungen geht es hier nicht. Der Film zeigt auf, was uns Fernsehen und Nachrichten vielleicht nicht zeigen wollen oder dürfen. Das Spielen des grossen Spiels, bei dem dann auch mal ein oder mehrere Unschuldige dran glauben müssen. Es dient ja alles einem höheren Ziel. Dieses Argument benutzen jedenfalls beide Seiten um ihre Morde zu rechtfertigen.
Den Amerikanern wird es wohl auch nicht so super gefallen, daß der jordanische Geheimdienst erfolgreicher dargestellt wird als der eigene. Und das ohne Satellitenbild in Blue-Ray Qualität.
Der Film hätte durchaus eine halbe Stunde länger sein dürfen. Ein paar Atempausen wären schon okay gewesen. Auf jeden Fall aber ein sehenswerter und sehr guter Film!
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29.12.2008
Ich bin froh, endlich eine Bildungslücke zumindest teilweise geschlossen zu haben. Das Buch habe ich zwar schon zweimal mit in Urlaub gehabt, aber noch nicht gelesen. Natürlich kann der Film eine solch umfangreiche Geschichte nicht in 150 Minuten packen. Ein Mehrteiler im Fernsehen ist da wohl besser geeignet. Ich bin auch die ganze Zeit das Gefühl nicht losgeworden, daß eben dies geplant ist und der Kinofilm nur Teil 1 der Verwertungskette ist.
Buddenbrooks ist ein guter Film mit Schwächen. Schwächen, die mir bei einer Produktion diesen Ausmasses schwer zu erklären sind. Der Ton war schlecht (oder der Ton im Weisshaus Kino ist schlecht), die Bilder erschienen mir oftmals falsch belichtet und waren zu 50% mit einem Grauschleier versehen. Horizonte nicht gerade, Kamerafahrten ruckelig und Einstellungen einfach misslungen. Der von mir sehr geschätzte Kameramann Gernot Roll hat es zudem vollkommen übertrieben mit "besonderen" Effekten. Die Kamera bewegt sich viel zu oft, wo Ruhe angesagt wäre. Außerdem ist die Musik viel zu tragend.
Trotzdem habe ich mich gut unterhalten gefühlt, was an der großartigen Ausstattung, aber vor allem an dem sehr gut zusammengestellten Ensemble liegt. Die Schauspielleistungen haben die technischen Unzulänglichkeiten vergessen lassen.
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18.12.2008
Bester Film 2008: Im Tal von Elah
Deutscher Film: Im Winter ein Jahr
Komödie Willkommen bei den Sch´tis
Drama: Nordwand
Action: Brügge sehen...und sterben?
Besondere Erwähnung: Trip to Asia / U2 3D
Enttäuschung(en) des Jahres: Jugend ohne Jugend / Indiana Jones
Frohes Fest!!
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18.12.2008
Ich habe lange keinen Film mehr gesehen, bei dem mir die Luft vor Lachen weggeblieben ist und der gleichzeitig so herzlich ist. Man lacht nicht über die Menschen, sondern mit Ihnen. Ein leider ganz seltenes Erlebnis im Kino. Dabei hat mich die Synchro überhaupt nicht gestört. Ich finde es sogar toll, daß man einen ganz eigenen Dialekt dafür erfunden hat.
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24.11.2008
Tatsächlich ist "Im Winter ein Jahr" ein Kammerspiel. Es gibt keine grossen Aktionen und auch die Geschichte ist "klein". Die Handlungen finden überwiegend im Inneren der Personen statt und diese sind anfangs auch nicht gerade Sympathieträger. Auch hat der Film kein wirkliches Tempo. Trotzdem hat mich der Film zutiefst davongetragen und gepackt. Weil er auf einer tiefen, einer fast meditativen Ebene funktioniert. Die Musik, zusammen mit auserlesenen, wunderschön fotografierten Bildern, zieht einen in Ihren Bann. Spätestens bei Lilis kathartischen Tanz gipfelt der Film in eine Form miterlebter Trauer und Erlösung. Wie Biggi schrieb: Wen das nicht berührt, den rührt wohl nichts mehr.
Dieser Film konnte nur funktionieren durch eine kongeniale Verbindung von Bild, Ton und Schauspielerleistung. Dabei außerordentlich Karoline Herfurth und Josef Bierbichler.
Der beste deutsche Film des Jahres.
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19.11.2008
Bemerkenswert gut gemachter Thriller. Die an sich reißerische Geschichte wird sehr reduziert erzählt. Notwendige Schockbilder bleiben Augenblicke und somit erträglich. Eine überragende Arbeit beim Schnitt und, wen wundert es, bei der Filmmusik. Dass der Film von der ersten bis zur letzte Sekunde spannend ist, ist sicherlich ein Hauptverdienst von Ennio Morricones Score.
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11.11.2008
Der Film bedarf unbedingt einer großen Leinwand. Er ist exzellent fotografiert und perfekt ausgestattet. Auch wenn manche Sätze nicht verständlich sind, ist der Sound fast atemraubend. Man vermeint in vielen Szenen den frostigen Wind förmlich zu spüren. Perfekt gemacht und nervenzerreißend spannend - grosses Kino!
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05.09.2008
Es ist schon erstaunlich wie widersprüchlich die Bilder sind, die einem die USA übermitteln. Die Trailer, die dem Film vorhergingen grenzten an Körperverletzung, so gewaltätig, schnell und aggressiv waren sie geschnitten. (u.a. Babylon A.D., Hellboy etc.). Und dann bekommt man einen Film gezeigt, der das genaue Gegenteil davon ist. Der für drei Einstellungen aus der gemeinsamen Wohnung fast eine Minute braucht, der minutenlang auf dem Gesicht von John Cusack verharrt, der es so aber schafft, sich diesem gebrochenen Menschen zu nähern. So zu nähern, daß man Verständnis und zum Ende hin Achtung vor ihm gewinnt.
Dabei handelt es sich nicht um einen Film, der starke politische Stellung bezieht, er ist viel mehr persönliches Melodram als Politkino. Aber der Film drückt in keinem Moment schnulzig auf die Tränendrüse und ist deshalb umso ergreifender. Die Schlüsselszene hat eine Intensität, wie man sie im Kino (leider) nur selten erlebt. Ich glaube nicht, daß es einen Menschen in unserem Kino gegeben hat, der nicht die Tränen in den Augen hatte.
John Cusack verschwindet vollständig in seiner Rolle, eine Meisterleistung in Gang, Mimik und Ausdruck. Nur übertroffen durch Shélan O'Keefe, die die ältere Tochter spielt.
Für mich mit "Im Tal von Elah" der bislang beste Film des Jahres.
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