Es gibt 541 Beiträge von Kinokeule
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26.01.2007
Schöner Film zum Thema Bürokratieabbau. Sam Lowry als Held wider Willen stolpert durch eine düstere Zukunftsgesellschaft, die wohl nur für den Zuschauer lustig ist.
Dort haben die Menschen eine besondere Affinität zur Pneumatik entwickelt, was dazu führt, dass überall irgendwelche Rohre herumliegen, deren Zweckbestimmung zumindest einige Fragen aufwirft.
Robert de Niro als Terrorist (oder doch nur ein Schwarzarbeiter?) ist in einer Minirolle zu sehen, auch wenn er in den Credits an zweiter Stelle genannt wird. In seinem Taucheranzug und mit Schnurrbart und fremder Synchronstimme (Kerzel) ist er sowieso kaum auszumachen.
Vom Design her konsequent und sehr, sehr lustig. Aber bitte nicht lange nach einer Story suchen. Hier geht es mehr um die kleinen Dinge nebenbei und die Atmosphäre. Vielleicht wirklich der Sci-Fi Film, der unsere wahrscheinlichste Zukunft zeigt, wie weiter unter schon bemerkt wurde. Na denn, Prost (5 Sterne).
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24.01.2007
?The Fountain? zählt zu den interessantesten Filmen, die ich in letzter Zeit im Kino gesehen habe.
Ich kann verstehen, wenn manche Zuschauer den Film als prätentiöses und esoterisches Geschwurbel empfinden. Wenn man sich aber unvoreingenommen auf diese 1000 jährige (ewige) Suche nach dem Baum des Lebens einlässt und die surrealen Bildkompositionen von Aronofsky wirken lässt, dann kann man Teil eines Trips werden, wie man ihn selten im Kino erleben darf.
Besonders der dritte Teil und die Reise in der ?Blase? zu einem weit entfernten Sonnensystem hat visuell einiges zu bieten. Hier gibt es wenig Handlung im herkömmlichen Sinn. Die Wirkung der Bilder und die im Wesentlichen kaum abgewandelte Musik haben mich jedoch in den Bann gezogen.
Leider verblassen die Rollen etwas hinter den großartigen Bildern und der mythischen Story. Denn eigentlich ist es ein 2 Personen Stück. Rachel Weisz ist zwar schön anzusehen, die Rolle bietet aber außer häschenhaftes (natürlich ein weißer Hase) wenig an. Und Hugh Jackman spielt den Uneinsichtigen zwar mit einiger Verve, lässt den Charakter allerdings weitgehend unverändert bestehen. Der relativ kurze Film hat hierbei vielleicht etwas Potential verschenkt (4 Sterne).
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23.01.2007
Romero schuf hier sein eigenes Genre und zahlreiche Filme bedienten sich seiner Ideen. Eine bunt gemischte und konfliktgeladene Gruppe wird in einem abgelegenen Waldhaus belagert. Ausbruchversuche führen in den Tod. Kommunikation mit den Angreifern ist unmöglich. Deren Brutalität wird minutiös gezeigt. Es gibt kein gutes Ende. Ob die Belagerer Zombies, Aliens oder debile Waldschrate sind spielt dabei keine Rolle mehr.
Obwohl fast 40 Jahre alt, weist der Film einige, wenn auch nicht zahlreiche, Schockszenen aus, deren Härte auch heute noch beeindruckt. Die Geschehnisse werden in weiten Teilen durch einen Radiokommentar geliefert, was die Produktionskosten gering halten konnte.
Als vermeintliche Befreier tritt am Ende eine rassistische Bürgerwehr auf, die endlich das machen darf, was sie schon immer wollte: Jagd auf (schwarze) Zombies. Das sie dabei den einzig Überlebenden erschießen, ist grotesk, aber durchaus stimmig. Genauso wie das anschließende Verbrennen auf dem Scheiterhaufen, was dokumentarischen Charakter hat (KZ). Wichtiger, stilbildender Film mit zahlreichen Subplots (Rassismus, Bedrohung, Fleischeslust). Dabei spannend und verstörend. Das ist kein tumber Hau-Drauf-Film sondern ein Stück intelligente Kinokultur (5 Sterne)
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22.01.2007
Hier lassen Bogart und Bacall erstmals die Funken sprühen. Blicke, Gesten und Andeutungen reichen aus um ihr Liebesspiel darzustellen. Gerade die 20-jährige Lauren Bacall ist interessant zu beobachten. Obwohl blutjung hat sie bereits dieses verruchte und leicht arrogante Selbstbewusstsein mit dem man die Männer von der Weide holt.
Die Story ist eigentlich nix besonderes (Hemingway). Casablanca heißt Martinique und Bogart gibt zunächst nur den sich selbst verpflichteten Grummler. Das ändert sich schnell, als die Bacall mittellos auf der Insel landet. Bogart ist gleich hin und weg und will ihr etwas Geld spendieren. Da dieses am schnellsten durch Geschäfte mit Widerstandskämpfern zu holen ist, schließt er sich halt der Resistance an. Das führt nach allerlei dramatischen Ereignissen zu einem Happy End (4 Sterne).
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22.01.2007
Heinleins Buch besteht in weiten Teilen aus der Beschreibung des Militäralltages in einer brutalen und extrem konservativen Zukunft. Bürgerrechte sind eng an die Ableistung eines Militärdienstes geknüpft. Sehen so die Visionen der amerikanischen Hardliner im Pentagon aus? Militärtaktik und Hierarchiebeschreibungen in der Armee nehmen einen breiten Raum in dem Buch ein.
Geschuldet wird dieses dem Angriff durch die BUGS, eine sehr aggressive Bedrohung aus dem Weltall. Kann man sich dieser nur erwehren, wenn alle gesellschaftlichen Kräfte der militärischen Verteidigung unterworfen werden? Denn mit liberalen Gequatsche (s. auch Mars Attacks) kommt man den BUGS nicht bei. Für mich besteht der interessante Kern von Heinleins Buch in der Frage, wie eine zivile Gesellschaft mit einer außerordentlichen Bedrohung von außen umgeht, wie sie sich militärisch verhält und welche Änderungen im Inneren sie dadurch erfährt. Also ein aktuelles Thema in dem Roman von 1959.
Leider versagt Verhoeven in der Verfilmung. Er hat aus Starship Troopers eine billige Teenie-Romanze und einen wüsten Ballerfilm gemacht. Als hätte er ein Computerspiel verfilmt biedert er sich einem jungen Publikum an und vermurkst das interessante Buch auf allen Ebenen. Einzig die BUGS sind gut animiert worden. Das Militärcamp wird als lustiges Pfadfinderlager gezeigt und zur besseren Identifizierung laufen sich die Freunde aus der Clique ständig überm Weg. Das Weltall scheint ein Dorf zu sein (2 Sterne).
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16.01.2007
1998 war Akte X auf dem Höhepunkt des Erfolges angekommen. 5 erfolgreiche Fernsehstaffeln und der produktionstechnische Umzug von Kanada nach Los Angeles. Duchovny und Anderson waren irgendwie von Nerdstars zu Popstars mutiert und hätten somit zum Ziel ihrer eigenen Recherche getaugt. Jetzt galt es natürlich, die Sahne abzuschöpfen und neben dem ganzen Merchandising-Nippes einen Kinofilm zu machen, bevor überzogene Gagenwünsche auf nachlassendes Zuschauerinteresse trafen.
Im Film geht es im Wesentlichen um die sogenannte Mythologie Geschichte von Akte X. Also Kolonialisierung der Erde durch Außerirdische, Weltverschwörung etc.pp. Ich weiß, dass Ganze ist natürlich total hanebüchen. Hinzu kommt, dass Duchovny und Anderson eher zweitklassige Darsteller sind. Eines darf man auch nicht verlangen: Eine logische Story, in der die Wahrscheinlichkeitsrechnung Teil der Mathematik ist.
Trotzdem besaß die Serie (und teilweise auch der Film) einen Charme, der mich einnahm. Ich schaute mir die Folgen im Fernsehen an und habe mittlerweile auch fast alle Staffeln auf DVD. Denn Akte X hatte einen ganz eigenen ?Look? und oftmals interessante Drehbücher. Für eine TV-Serie gab es auch immer wieder mal nette Special Effects. Außerdem konnte man ja damals nicht ausschließen, dass im Jahr 2000 die Welt untergehen würde. (3 Sterne)
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04.01.2007
Früher stellte man sich noch selbst die Frage nach dem Sinn des Lebens, zumindest der unglückliche Teil der Menschheit. In Zukunft wird dieses Problem outgesourct und den existenziellen Detektiven anvertraut.
Man sollte sich jedoch vorher über die grobe Richtung seiner Lebensphilosophie im Klaren sein. Glaubt man an die Freiheit des Willens sollte man Dustin Hoffman (Kant) engagieren.
Ist man hingegen der Ansicht, dass man auf diesem unbedeutenden Planeten nicht viel ausrichten kann, fällt die Wahl auf Isabelle Huppert (Nietzsche), was den Vorteil vom besseren Sex beinhaltet.
Letztendlich wird die Frage nach dem Sinn des Lebens nicht so ganz abschließend beantwortet. Aber am Ende sind alle Protagonisten ein wenig schlauer und einer hat sogar einen neuen Freund gewonnen. Mindestens 3 neue tolle Songs von Jon Brion (Magnolia). Auch wenn der Film nicht der ganz große Wurf ist, habe ich mich blendend unterhalten (4 Sterne).
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29.12.2006
Es ist für mich immer etwas schwierig, alte und verdienstvolle Filme angemessen zu beschreiben. Das was ?Rashomon? insbesondere erzähltechnisch vor fast 60 Jahren bot, findet man heute natürlich in vielen Filmen wieder. Zusätzlich ist mir die altjapanische Moralphilosophie total fremd, so dass ich dem Film eher ratlos gegenüberstehe. Spannung entsteht irgendwie auch nicht und die Kampfszenen sind unbeholfen und kindisch. Das äffische Overacting des Räubers und vor allem der Frau würde sich kein aktueller Film erlauben. Bleibt einzig, dass Gedankenspiel über die ?Wahrheit?, die für jeden Menschen unterschiedlich ist. Aber wer nur 10 Beiträge in diesem Forum liest, kann zu gleicher Erkenntnis gelangen.
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29.12.2006
Dieser Film lebt einfach von seiner spannenden Geschichte. Außer ein paar ?merkwürdigen? Kameraeinstellungen ist er sehr reduziert gedreht. Kein Schnicki-Schnacki, sondern einfach auf den Sog der Story trauend, funktioniert der Streifen auch heute noch tadellos. Bestechend sind allerdings die eleganten Kostüme. Zur Weihnachtszeit genau das richtige für einen wohlig, schaurigen Nostalgieabend vorm Fernseher (5 Sterne).
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29.12.2006
Der ?Anhalter? zählt für viele Leute zu den Lieblingsbüchern, wenn man trockenen, britischen Humor mag und unter 16 ist. Wobei die letzten beiden Bücher der fünfbändigen Trilogie einfach nur schlecht waren.
Allerdings bietet heute jede durchschnittliche amerikanische Sitcom-Folge eine mindestens genauso hohe Gagdichte wie dieser Film. Für Leute, die das Buch nicht kennen, erscheint mir die Verfilmung schlicht überflüssig und für alle anderen ist es ein Nostalgieerlebnis, welches nicht vollends gelungen ist. Stattdessen vielleicht mal lieber wieder zum deutschen Hörspiel greifen. Dieses ist länger und mit dem unvergleichlichen Klaus Löwitsch als Zaphod Beeblebrox (3 Sterne).
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