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Forum.

Es gibt 541 Beiträge von Kinokeule

Ostkreuz

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Schaut auf diese Stadt

11.05.2007

Ans Ostkreuz werden alle genagelt, die zu den Verlierern der Wiedervereinigung zählen. Z.B. entwurzelte Ossis und kriminelle Polen, die in Berlin wirtschaftlichen Aufschwung mit persönlichem Glück verwechseln und am Ende doch mit leeren Händen dastehen.

Kompromisslos geht der Blick auf die hässlichste Stadt Deutschlands (Berlin), seinen Deformationen und dem Scheitern der Jugend. In den Hauptrollen ist der Film sehr gut besetzt (Laura Tonke), die Nebenrollen leider z.T. etwas mangelhaft.

Sehr beeindruckend sind die Stadtbilder, die kurz nach der Wende in Berlin entstanden und auch die Reise nach Polen. Der Film dokumentiert sozusagen eine zweite ?Stunde Null? in Deutschland. Geschichtlich wertvoll.

(4 Sterne)

Network

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Aus dem Inneren der Bestie

08.05.2007

In ?Network? ist zwar vieles überhöht dargestellt, aber eben nicht ganz undenkbar. Geht es im Mediengeschäft eben nicht um Qualität sondern um Quote und Aktienkurse. ?Network? wirkt hier überraschend aktuell. Hinzu kommt dieses geniale 70?er Jahre Feeling, was sich beim Betrachten des Filmes direkt einstellt. Ich mag einfach amerikanische Filme aus dieser Periode

Es ist sehr witzig, wenn sich kommunistische Freiheitskämpfer über den Verkauf ihrer Filmrechte streiten oder Millionen amerikanischer Fernsehzuschauer ihre Fenster aufreißen und brüllen: ?Ihr könnt mich am Arsch lecken. Ich lass mir das nicht länger gefallen?.

Und Faye Dunaway gibt hier den Prototyp einer Mediennutte ab.

(4 Sterne)

Ödipussi

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Deutschlands bester Komiker ?!

04.05.2007

Loriot wurde 2007 zum besten deutschen Komiker aller Zeiten gewählt. Von den ZDF Zuschauern. Trotzdem ist er ja seit Jahrzehnten dermaßen sakrosankt, dass man nichts gegen ihn sagen darf.

Ich möchte trotzdem etwas anmerken. Loriot langweilt mich auf Dauer etwas, weil er immer nur einen Charakter spielte. Den selbstverliebten Scheiternden im Kleinen, der wie der Duracell Hase durchs Leben hastet und gar nicht merkt, dass er irgendwann die falsche Abzweigung genommen hat. Er perfektionierte unnachgiebig auch noch die letzte Sekundärtugend. Will sagen: Er ist einer von uns und den Deutschen dabei wirklich ganz nah.

Leider spielen alle, und ich meine wirklich auch die kleinsten Nebenrollen, diesen einen Charakter nach. Mama, die Tanten, der Nachbar, die Vereinsmeier, der Hund auf der Straße usw. Allein Dr. Tietze (E. Hamann) hat eine gewisse eigenständlichere Rolle, ist aber hier auch gleich weniger witzig als in anderen Sketchen.

Wahrscheinlich hätte ich Loriot trotzdem auch auf Platz 1 gewählt, da seine Beobachtungen wirklich genial waren und er immer viel Wert aufs Detail legte. Loriot hat seine Humornische perfekt besetzt (3 Sterne).

Sunshine

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Beule im All

03.05.2007

Der Film puzzelt sich aus vielen Vorbildern zu recht. Leider dachte ich im Kino dabei am meisten an den schlechten ?Armageddeon?. Obgleich Boyles Astronauten keine Helden sondern eher Psychowracks sind. Wer hat diese disziplinlosen Pfeifen zur Rettung der Erde ausgewählt?

Natürlich reißt irgendwann der Funkkontakt zur Erde ab.

Natürlich muss man irgendwann den Bordcomputer abschalten um den Kurs mit dem Rechenschieber neu zu bestimmen.

Natürlich gibt es Streitereien in der Mannschaft.

Natürlich findet sich irgendwann ein ?Wesen? an Bord, welches die Crew bedroht.

Natürlich zählt irgendwann eine Uhr herunter???.

Den Eindringling empfand ich als unnötig und albern. Dadurch wird der Film ziemlich kaputtgemacht. Nach der leicht philosophischen ersten Hälfte wird leider eine SFI Auseinandersetzung abgeliefert, wie man sie schon einmal zu oft gesehen hat.

Ein Extrasternchen vergebe ich für den schicken güldenen Raumanzug. Der Stern wird leider gleich wieder für die pathetische, unerträgliche Technomucke abgezogen. Underworld passte ja noch bei Trainspotting, hier aber nicht mehr. Eigentlich kann Boyle nur auf der optischen Ebene punkten. Schade, bin enttäuscht. (2 Sterne)

Notorious - Berüchtigt

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Rivalen auf Rio's Rennbahn

26.04.2007

Wundervoller, klassischer Schwarz Weiß Film von Hitchcock aus seiner produktivsten Zeit.

Das Gemeine daran: Cary Grant muss seine Geliebte (Ingrid Bergman) zum Sex mit seinen Rivalen (Claude Rains) bringen, um diesen auszuspionieren.

Diese Dreiecksgeschichte ist sehr fein ziseliert und das schönste am ganzen Film. Natürlich ist auch die Spionagegeschichte äußerst spannend (Uran in Flaschen).

Hitchcocks Manie für böse Mütter erreicht mit der fiesen Frau Sebastian einen unvergleichbaren Höhepunkt.

Was wäre uns entgangen wenn Mutter Hitchcock mit dem kleinen Alfred etwas mehr gekuschelt hätte? (5 Sterne)

Gerry

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Sehenswert

25.04.2007

Mich hat der Film ebenfalls sehr beeindruckt. Diese extrem langen Einstellungen. Ich erinnere mich an eine Szene, in der Gerry (!) ca. 5 Minuten über einen ausgetrockneten See geht und die Kamera vom Boden aus filmt. Sehr surreal. Das beide Hauptfiguren Gerry heißen ist ja auch etwas ungewöhnlich. Auch mit dem Ende hatte ich so nicht gerechnet. Spektakulärer Film (5 Sterne).

L.A. Confidential

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Rollo Tomasi

24.04.2007

L.A. Confidential ist komplex, hart und zeichnet sich durch seine expressiven Charakterdarstellungen aus. Ich falle in den Staub vor den Leistungen von Crowe, Spacey und Pearce, die drei Seiten einer Copmünze repräsentieren wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Schneller und direkter als hier habe ich nie Charakterausbildungen im Film gesehen.

Beeindruckend, wie es gelingt, die irrwitzige Romanvorlage von J.Ellroy auf 120 Minuten einzudampfen, die dennoch stimmig sind und die Komplexität des Romanes widerspiegeln. Natürlich fehlen zahlreiche Personen des Romanes und das Ende der Geschichte ist gänzlich anders (siehe Dudley Smith), aber wenn man bedenkt, welche Fülle an Informationen Ellroy zwischen die Buchdeckel gepresst hat, konnten es die Drehbuchautoren nicht besser machen.

L.A. Confidential ist der perfekte Genrefilm. Ein besserer Kriminalfilm ist mir nicht bekannt (5 Sterne).

Kiss or Kill

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Mein Schatz - Der Killer ?

23.04.2007

Kiss or Kill beschreibt die hinlänglich abgenudelte Geschichte eines Räuberpaares auf der Flucht und würzt diese mit ein paar guten Einfällen.

Der Regisseur fand es dabei witzig, eine dogma-mäßige Schnittfolge einzubauen, die mich aber bald langweilte.

Der Film gewinnt durch das Misstrauen, dass zwischen dem Gaunerpärchen herrscht. So bleibt lange unklar, wer die Toten, die abseits ihres Weges immer wieder auftauchen, zu verantworten hat. Gut gelungen auch das Polizistenduo, welches einen etwas seltsamen Umgangston pflegt

Gut, australische Filme sieht man nicht so oft und wer die Gegend dort unten mag, findet vielleicht weiteren Gefallen an den Landschaftsaufnahmen. (3 Sterne).

Frühling für Hitler

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Springtime for Hitler an Germany........

19.04.2007

??winter for Poland and France.

Mel Brooks gelang hier eine unglaublich leichtfüßige Verballhornung des Theaterbetriebes in New York und er verfrühstückt en passant noch die aufgeblasene Nazi Inszenierungs-Propagandamaschine. Dass zwischen beiden eine gewisse Ähnlichkeit vermutet werden kann, wurde ja schon weiter unten bemerkt. Extrem böser Humor trifft hier auf sensationelles Timing. Insbesondere die Bühneninszenierung mit dem schwulen Hitler ist einfach nur göttlich. Die Nebenfiguren sind wunderbar überzeichnet (Autor mit Stahlhelm, der (oder die?) tuntige Assistent, Ulla aus Schweden). Ein Feuerwerk der guten Laune wird hier gezündet (5 Sterne).

Lolita (1961)

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Ehemaliger Skandalfilm

16.04.2007

Kein pochendes Drama aus Leidenschaft und Abhängigkeit, welches dummerweise an das falsche Objekt der Begierde gerät.

Der Film beginnt wie eine handzahme Komödie, die die sexuelle Sprengkraft der Geschichte nicht thematisiert und stattdessen eine bigotte, bürgerliche Vorstadtidylle aufs Korn nimmt. Humberts Ambitionen Lolitas gegenüber werden nur angedeutet und sind zunächst harmlos und zufällig. Dazu zweifelhafte Schauspieler (Lolitas Mutter). Lolita scheint mir auch um einiges zu alt zu sein (im Roman ist sie 12) und wirkt eher vulgär als nymphenhaft.

Sind die zwei erstmal unterwegs auf ihrem Road Trip muss man schon sehr genau hinschauen um zu ahnen, dass Humbert nicht nur die Fußnägel Lolitas lackierte. Humbert verirrt sich immer weiter in seine alberne Obsession und Mitleid macht sich breit. Alles steuert auf eine Katastrophe hin, die aber anders ausfällt als gedacht. Es macht aber nicht wirklich Spaß, Humbert bei seinem Scheitern zuzuschauen, da er zu oft kleinmütig agiert.

Absolut toll sind die Auftritte von Quingly (Peter Sellers) der maschinengewehrgleich an Humberts Wahnsinn mitstrickt. Hier gibt es schon die irren Verwandlungen wie in Dr. Seltsam und Inspektor Clouseau. Eindeutig die stärkste Rolle in dem Film (4 Sterne).

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