Lolita (1961)
England 1961, Laufzeit: 153 Min., FSK 18
Regie: Stanley Kubrick
Darsteller: James Mason , Shelley Winters, Sue Lyon, Peter Sellers, Lois Maxwell
Ehemaliger Skandalfilm
Kinokeule (541), 16.04.2007
Kein pochendes Drama aus Leidenschaft und Abhängigkeit, welches dummerweise an das falsche Objekt der Begierde gerät.
Der Film beginnt wie eine handzahme Komödie, die die sexuelle Sprengkraft der Geschichte nicht thematisiert und stattdessen eine bigotte, bürgerliche Vorstadtidylle aufs Korn nimmt. Humberts Ambitionen Lolitas gegenüber werden nur angedeutet und sind zunächst harmlos und zufällig. Dazu zweifelhafte Schauspieler (Lolitas Mutter). Lolita scheint mir auch um einiges zu alt zu sein (im Roman ist sie 12) und wirkt eher vulgär als nymphenhaft.
Sind die zwei erstmal unterwegs auf ihrem Road Trip muss man schon sehr genau hinschauen um zu ahnen, dass Humbert nicht nur die Fußnägel Lolitas lackierte. Humbert verirrt sich immer weiter in seine alberne Obsession und Mitleid macht sich breit. Alles steuert auf eine Katastrophe hin, die aber anders ausfällt als gedacht. Es macht aber nicht wirklich Spaß, Humbert bei seinem Scheitern zuzuschauen, da er zu oft kleinmütig agiert.
Absolut toll sind die Auftritte von Quingly (Peter Sellers) der maschinengewehrgleich an Humberts Wahnsinn mitstrickt. Hier gibt es schon die irren Verwandlungen wie in Dr. Seltsam und Inspektor Clouseau. Eindeutig die stärkste Rolle in dem Film (4 Sterne).
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