Es gibt 541 Beiträge von Kinokeule
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30.05.2007
John Wayne, der große Grummler wäre in diesen Tagen 100 Jahre alt geworden, sofern er nicht schon 1979 gestorben wäre. Auch in diesem Film wuchtet er seinen massigen Körper durch die Gegend und scheint irgendwie nicht dazuzugehören. Gemeinschaft war nicht sein Ding. Frauen von anderen Planeten. Einzig Männerbünde und moralische Konsequenz waren für ihn von Bedeutung.
?Liberty Valance? bebildert die zweite Phase der Besiedelung des immer noch wilden Westens. Indianer waren gemetzelt, die Natur unterworfen und Siedlungen gebaut. Jetzt galt es das Zusammenleben zu organisieren ohne sich ständig die Köppe einzuschlagen. Dazu brauchte man Gesetze und eben auch Gesetzeshüter und Anwälte, wie James Stewart in diesem Fall. Ganz ohne Pistole kommt aber auch der nicht aus.
Hier wird ständig, fast in jeder Einstellung, gesoffen, dass die Schwarte kracht. Die Steaks sind groß wie Wagenräder und Männer noch echte Kerle. Frauen sorgen lediglich für einen warmen Ofen. Am Ende siegen Moral, Freundschaft und Heimatliebe. Ach, Amerika!
(5 Sterne)
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29.05.2007
Ich halte ?München? für durchaus gelungen. Nach einigen Filmen von Spielberg, die mir weniger gefiele, hier endlich etwas mehr Relevanz.
Die Auftragsmorde sind eigentlich nicht das zentrale Thema des Filmes und leider etwas zu umfangreich geraten. Vielmehr geht es um die dauernde Spirale der Gewalt, um staatlich verordneten Terrorismus und um die meistens unbekannte Gewinner des Terrors. Der Filmdialog zwischen Avner und dem PLO Terroristen zählt somit zum Höhepunkt des Filmes. Wobei deutlich wird, dass für jeden Getöteten mehrere neue Kämpfer auf beiden Seiten nachrücken. Da sowohl PLO als auch Mossad sich im Recht wähnen und sogar legitimieren, Menschen für ihre Sache zu töten, gibt es in dieser Auseinandersetzung wenig Hoffnung auf Besserung.
Die Settings sind teilweise furchtbar klischeehaft. Aber ein durchschnittlicher Ami braucht wohl ständig den Eifelturm im Hintergrund um zu merken, dass man gerade in Paris (oder Las Vegas?) ist. Und in Holland fahren alle Fahrräder und leben auf dem Hausboot.
(4 Sterne)
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25.05.2007
Auch als etwas schwächerer Hitchcock Film natürlich noch überdurchschnittlich.
Wieder arbeit Hitchcock mit allerlei Schatten und agilen Kamerafahrten. Auch die Ausstattung regt zum Nachdenken an. So ist das Anwaltshaus extrem spärlich und kühl eingerichtet. Dies passt zu der sexuellen Flaute die zwischen Peck und seiner Frau herrscht. Im Gegensatz dazu steht das üppig ausgestattete Landhaus der Angeklagten, wo die Zofe gerade die Wäsche (!) der Hausherrin sortiert.
Keine der Personen, mit Ausnahme von Ch. Laughton, sind mir sympathisch:
Dem Anwalt fehlt die erforderliche Fallhöhe, die seine Rolle spannend machen könnte.
Seine Frau nervt mit ihrer verständnisvollen Art und Weise.
Der Angeklagten fehlt es an Charisma.
Der Stallknecht hat sich noch nie dreckig gemacht.
Der Mordfall selber ist recht uninteressant, bietet aber eine nette Wendung zum Schluss. Stärker liegt der moralische Blick auf die Verführung des Anwaltes (Vertreter von Recht und Ordnung) durch die dunkle, aber erotische Alida Valli. G. Peck erliegt dieser Femme Fatale. Am Ende verzeiht ihm seine Frau, so dass er weiterhin sein langweiliges Leben fortführen muss.
(3 Sterne)
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24.05.2007
?The Producers? hat deutlich mehr Sangeseinlagen als das Mel Brooks Original. Die Bühnenaufführung von ?Springtime for Hitler? ist auch hier wieder sensationell. Tolle Kostüme und Bühnenausstattung und ein nicht endender Einfallsreichtum machen den Auftritt zu einem wahren Vergnügen. Uma Thurman ist hier in ihrer witzigsten Rolle zu sehen, auch wenn sie bei einigen Tanzeinlagen wohl gedoubelt worden ist.
Der Sinn des Remakes ist mir allerdings nicht klar. Weder wurde die Handlung in die Gegenwart gesetzt noch sind besondere technische Tricks angewendet worden. ?The Producers? ist aber einfach lustig und liebevoll gemacht und bezieht schon hieraus seine Daseinsberechtigung.
(4 Sterne)
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23.05.2007
?Misery? für Arme. Schwangere (Daryl Hannah) wird von grenzdebilem Paar entführt um in 9 Monaten das Baby zu stehlen. Besonders die Entführerin nervt mit ihrem Gekreische permanent. Der Film hat nur wenige Einfälle und die Schauspieler agieren lustfrei. Die Logik bleibt häufig auf der Strecke und der Film bleibt bis zum Ende langweilig.
(1 Stern)
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22.05.2007
Mit dem Boot in den Urwald zu schippern ist per se schon eine recht gruselige Angelegenheit. Seltsames Tiergekreische, unheimliche Baumwurzeln und wabernde Nebel lassen nichts Gutes vermuten. Dazu seltsame Tiere und kannibalische Ureinwohner. Der Weg nach Hause ist weit.
?Anaconda? schafft es trotzdem diesem Schauer irgendwie auszuweichen. Stattdessen sehen wir einen klischeehaften Horrorstreifen. Jede Figur wurde aus dem Setzkasten für trashige Horrorfilme entnommen. Humor gibt es kaum und die Effekte sind eher zum schmunzeln.
Die Schlange sieht aufgezoomt aus wie eines dieser Gummidinger, mit denen man früher Mädchen auf dem Schulhof erschreckte.
Eine frühe Rolle von Owen Wilson und der absolute Knaller ist hier Jon Voight (Deliverance, Heat) der verzweifelt versucht den Hannibal Lecter zu geben
(2 Sterne).
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18.05.2007
Das Interessante an diesem Film ist doch, dass mit Ausnahme des Ehepaares sämtliche anderen Personen absolut seltsam agieren.
Die Schwestern machen einem mit ihren hellseherischen Fähigkeiten am meisten Angst.
Der Bischof wirkt allzu weltlich.
Der Kommissar scheint nichts zu tun zu haben.
Der Hotelwirt hat ein Geheimnis.
Die schwere Verletzung des Sohnes ist nur eine Beule.
Usw. usw??
Was oder wer treibt diese Leute eigentlich an. Der Film erzeugt ein subtiles Unbehagen, wie man es z.B. aus den Romanen eines Franz Kafkas kennt. Er ist zwar nicht spannend im herkömmlichen Sinne und bezieht seine Beklemmung eher aus leichten Abweichungen. Das weitgehend menschenfreie Venedig und die spärliche Musik steigern das Unbehagen immer weiter, bis zur finalen Gewaltexplosion.
Die rote Farbe hat mich übrigens ganz kirre gemacht. Am Ende sprang mir jedes noch so kleine rote Accessoire in dem Film wie ein Span ins Auge.
(5 Sterne)
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16.05.2007
Zunächst erscheint der Film wie eine Art Freak-Show. Ein taubstummer Hauptdarsteller, eine Anarchistin, drogenabhängige Organhändler, ein Spastiker usw. bilden eine bizarre Welt in Korea ab. Das hier sind nicht die Leute, die uns die Arbeitsplätze wegnehmen.
Jeder verfolgt unnachsichtig sein Ziel, dass tatsächlich irgendwann aus Menschlichkeit geboren wurde. Rache, die aus extremer Verletzung stammt, ist der größte Antrieb und wird hier entsprechend bildlich umgesetzt. Hier werden keine Gefangenen gemacht.
Die Gewaltexzesse sind mitunter sehr extrem. So schaut der Vater bei der Obduktion der kleinen Tochter zu. Und nur die Geräusche, die dabei zu hören sind, lassen Übelkeit entstehen. Auch die Mordszenen an den Organhändlern sind an Deutlichkeit nicht zu übertreffen. Mir war das manchmal etwas zu viel, was mir eine gewisse Distanz zum Film einhandelte. Da der Film aber in erster Linie etwas fürs Köpfchen ist, kann ich ihn hier empfehlen.
(4 Sterne)
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15.05.2007
Der Film spielt geschickt mit den Ängsten und Sorgen der männlichen US Mittelklasse und geht am Anfang gar als Kapitalismuskritik durch.
Später ist das Bemühen sichtbar, einen politisch korrekten, aber dadurch auch irgendwie zahmen Film abzuliefern.
Sympathie für den Schlipsträger darf einfach nicht entstehen und deshalb wird er zum psychopathischen Einzelgänger denunziert. Der Mann kommt zwar aus unserer Mitte, aber da er nicht ganz sauber tickt, kann man ihn therapieren oder durch einen dummen Zufall sterben lassen, womit das Problem scheinbar beseitigt wird.
Schade, schade, der Film hätte mit mehr Mut wirklich gut werden können.
(3 Sterne)
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14.05.2007
Die nachgedrehten Bergsteigerszenen zählen zu den besten, die ich kenne. Beeindruckend schöne Bilder gibt es besonders aus der Gletscherspalte und von den Bergkämmen.
Mitleid mit den Kraxlern empfand ich nicht. Zu risikoreich erschien mir ihre Klettertour. Immer noch gilt, was schon Opa wusste: Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um. Zweifel über den tatsächlichen Hergang der Geschichte bleiben auch bestehen, denn nur 2 wissen, was wirklich geschah und wie die äußeren Umstände tatsächlich waren. Die Zufälligkeiten, die zur Rettung der beiden führten, erscheinen mir denn auch wirklich etwas viel. Am Ende nervt Joe Simpson, wenn er zum zehnten Male sagt, dass das Ende nah war und dachte, dass er sterben würde. Das mit dem Boney M Lied ist aber sehr lustig.
(3 Sterne)
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