Der Fall Paradin
USA 1947, Laufzeit: 125 Min., FSK 16
Regie: Alfred Hitchcock
Darsteller: Gregory Peck, Ann Todd, Charles Laughton, Charles Coburn, Alida Valli, Louis Jourdan, Ethel Barrymore, Leo G. Carroll
Etwas laues Gerichtsdrama vom Meister
Kinokeule (541), 25.05.2007
Auch als etwas schwächerer Hitchcock Film natürlich noch überdurchschnittlich.
Wieder arbeit Hitchcock mit allerlei Schatten und agilen Kamerafahrten. Auch die Ausstattung regt zum Nachdenken an. So ist das Anwaltshaus extrem spärlich und kühl eingerichtet. Dies passt zu der sexuellen Flaute die zwischen Peck und seiner Frau herrscht. Im Gegensatz dazu steht das üppig ausgestattete Landhaus der Angeklagten, wo die Zofe gerade die Wäsche (!) der Hausherrin sortiert.
Keine der Personen, mit Ausnahme von Ch. Laughton, sind mir sympathisch:
Dem Anwalt fehlt die erforderliche Fallhöhe, die seine Rolle spannend machen könnte.
Seine Frau nervt mit ihrer verständnisvollen Art und Weise.
Der Angeklagten fehlt es an Charisma.
Der Stallknecht hat sich noch nie dreckig gemacht.
Der Mordfall selber ist recht uninteressant, bietet aber eine nette Wendung zum Schluss. Stärker liegt der moralische Blick auf die Verführung des Anwaltes (Vertreter von Recht und Ordnung) durch die dunkle, aber erotische Alida Valli. G. Peck erliegt dieser Femme Fatale. Am Ende verzeiht ihm seine Frau, so dass er weiterhin sein langweiliges Leben fortführen muss.
(3 Sterne)
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