Es gibt 168 Beiträge von mr. kurtzman
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20.04.2003
Bestimmt wollte man hier keinen Dummkopf verfilmen, der die Leute nur zum Lachen bringen sollte. Dafür passieren viel zu viel Dinge, die einem im Leben selber bekannt vorkamen. Ich habe jede Sekunde in diesem Film genossen. Man fühlt sich zurückversetzt in die Zeit als man die erste abenteuerliche Liebe erlebte. Adam Sandler verinnerlicht Unschuld, Frust, Unsicherheit und was weiss ich alles noch. Nur leider in einem Körper eines Mannes, der einige Zeit verloren hat, was sein Selbstbewusstsein angeht, auch weil seine Umgebung aus hauptsächlich nörgelnden sieben Schwestern besteht. Der Film traf absolut meinen Humor (die Mimik von Luis Guzmán, dem Arbeitskollegen!!) und hatte überraschende Momente wie sie auch im Leben so plötzlich herausbrechen würden. Der gelungene Mix aus Musik, dem Schnitt und den Geschehnissen drumherum, die die meist panikartige Verfassung der Hauptfigur zum Ausdruck brachte, obwohl nach aussen hin sehr gelassen, war grossartig. Anderson ist längst kein Talent mehr. Am Ende stellen sich Fragen, wie es gewesen wäre, wenn die Hauptfigur keine Liebe gefunden hätte? Was geschieht mit denen, wenn deren Gewalt ausufert? Bahnte sich doch in dieser Richtung etwas an.
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19.04.2003
Jetzt habe ich diesen Film endlich zum zweiten Mal gesehen, auch wenn nur dieses Mal im Fernsehen mit tausend Werbepausen und ohne Abspann. Die choices mag mir verzeihen dafür. Eines möchte ich ganz besonders loben: die Story. Es gab aber ein paar Dinge in dem Film, die mir zu aufgesetzt waren, um alles angeblich unterhaltsamer zu machen, wie z.B. die sinnlosen Ballerszenen. Detailreich werden die Patronenhülsen gezeigt wie sie auf dem Boden fallen. Ein Messer zielt genau auf einen Kopf. Waffen durchlöchern mehrere Personen. Boaaah, ehy. Voll cool. Sorry, hab mich gelangweiligt bei diesen Szenen. Hätte man einfach nur wegschneiden brauchen. Wäre nur ein Plus gewesen. Aber selbstverständlich werde ich mir den zweiten Teil nicht entgehen lassen, wegen der Story natürlich. An ?Blade Runner? kommt leider immer noch keiner ran.
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12.04.2003
Man kann nun wirklich nicht behaupten, dass dieser Film fürs grosse Publikum gemacht wurde oder dass sich der britische Regisseur Daldry für diese Geschichte noch dazu an die amerikanische Produktion ?prostituiert? hätte. Nie hatte ich den Eindruck, hier wollen sich namhafte Schauspieler im Vordergrund spielen. Selbst die Nebenrollen waren überraschend gut (Miranda Richardson, Ed Harris) und müssen von mir viel Lob ertragen. Man muss schon Lust und Interesse an den Personen verspüren, um Zugang zu diesem gut umgesetzten Film zu haben. ?Der ist aber traurig!? kamen die beiden Frauen zu meiner rechten mitten im Film zu dieser Erkenntnis, dass wohl schon als negative Kritik zu verstehen war, womit eine der beiden dem Ganzen noch einen Stempel setzten wollte und kurz darauf ihr Telefon auspackte, telefonierte und SMSe schreibte. Jeder entflieht seinen Gefühlen halt so gut es geht.
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08.04.2003
Nachdem die Filmpalette diesen Film etliche Male angeboten hat und meinen Hintern trotzdem nicht bis dorthin bewegen konnte, hat zufällig Phönix diese Doku am Sonntag direkt in meiner Wohnung ausgestrahlt. Ich bin froh diese 96 MInuten endlich gesehen zu haben. Der Fotograf, frei von Zynismus und Gefühlslosigkeit, hatte bewiesen, dass ihm die Geschehnisse, von denen er fotografierte, nahe gingen und es ihm wichtig war diese Bilder als Sprachrohr für diese tragischen Menschenschicksale anzusehen. Es sind Bilder, die uns aufwecken sollen.
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06.04.2003
War das herrlich, wenn der ?Vater? dem ?Schwiegersohn? ein familiäres Geheimnis anvertraute und mit dem Satz: ?...aber das bleibt unter uns? abschloss. Mir hat dieser Film sehr gut gefallen, auch weil ich noch nach Tagen über diese wunderbaren Charaktere nachdenken musste. Besonders Susan Sarandon und Dustin Hoffmann haben ihren Personen viel Authenzität verliehen. Ein Paar, das so voller Liebe war, obwohl sie sich fast nur gestritten hatten. Alle drei haben das schwere Schicksal zu durchstehen, ihre näheste Person, die Tochter bzw. die Verlobte durch einen Gewaltakt zu verlieren. Nun hätten vielleicht gerne einige Regisseure diese Szene möglichst dramatisch mit allen Effekten im Mittelpunkt gesetzt. Nicht in diesem Film. Es reichte schon den Ort des Geschehens mit noch nicht repariertem Fenster zu betreten um die Situation eines Familienmitglieds als verzweifelt darzustellen. Übrigens ich finde es auch schade, dass manche Leute in den USA glauben, diesen FIlm boykottieren zu müssen alleine wegen dieser ?unpatriotischen? Schauspieler. Leider glauben einige Leute hier in Deutschland sich auch auf diesem Niveau zu begeben und meinen umgekehrt auf ihre Marlboro oder Mc Donalds-Futter zu verzichten. Lächerlich.
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31.03.2003
Da ist er nun! Wer hätte das gedacht, dass mein blinder Held aus der Jugend mal in die Kinos kommt. Nach ?Spider Man? bin ich natürlich ganz vorsichtig geworden und auch ohne Erwartungen hineingegangen. Ich erinnere mich oft an dieses dicke Band der Entstehungsgeschichte von Matt Murdock und seinem Vater. Schade, dass im Film die Vater-Sohn Geschichte in fünf Minuten abgehandelt wurde. Er sollte zwar als einsamer Held dargestellt werden, aber leider fehlt ihm die Bescheidenheit dazu, um es konsequent durchzuziehen. Das Beispiel wie sich Electra und Murdock im Kinderspielplatz öffentlich tummeln, verrät die Gesetze des Mainstream Kinos, wenn doch der Charakter und die Stärke des Helden in Wahrheit die Zurückhaltung ist. Für mich war Matt Murdock schon ein Held, wenn er im Alltag sich verstellte und seinen Blindenstock benutze. Nun, und mit Ben Affleck hat man nicht umsonst jemanden engagiert, um dieser ?schwermütigen? Melancholie etwas entgegenzusetzen. Deswegen nutzt diese Spielfilmrolle auch mal die Fähigkeiten des Tast- und Geruchssinn aus, um einer Frau hinterherzuriechen und kennenzulernen. Die ?Bösewichte? sind in diesem Streifen viel besser dargestellt als in ?Spider Man? dieser komische Plastik Surfer. Die Kampfszenen fand ich auch nicht übel. Das Kostüm wäre besser ein Feuerrot gewesen als dieses merkwürdige Domina dunkelrot-schwarz. Ich wurde übrigens auch um mich herum gut unterhalten. Als ich aus dem Kino gehen wollte, musste ich einige Cola-Pfützen umgehen, in denen ungegessene Popcorns schwammen. Beim Nachhauseweg konnte ich problemlos über Wände klettern. Darauf ein kräftiger Rülpser.
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27.03.2003
Da hat sich die Traumfabrik diesmal was ziemlich originelles ausgedacht. Behandelt werden gleich Rassismus und Homosexualität in einem aus der Sichtweise einer toleranten, starken Ehefrau. In welcher Zeit es spielt? Jedenfalls nicht von unserer Gegenwart oder soll ich sagen nicht von unserer Welt angesichts des übertriebenen Werbelook-Stils aus den entfernten Fünfzigern. Besonders auffallend war, dass der Film den Konflikten auswich, wenn es hart auf hart kam. Insgesamt gesehen, klemmt sich der Film an die indiskutable Aussage fest, dass Rassismus unmenschlich ist und Homosexualität was ganz natürliches ist. Sicherlich gibt es schöne und berührende Momente, dennoch war mir die Story viel zu simpel gestrickt, um am Ende zu behaupten man hätte einen guten Film gesehen. Passend dazu dann der Schriftzug THE END, als ob alles nur eine Stilübung gewesen wäre, in der man dann mit den angesprochenen Tabuthemen krampfhaft versuchte einen anspruchsvollen Kontrastpunkt gegenüber der heilen Konsumwelt von damals zu setzen. Letztlich ist es mir zu künstlich und einfallslos gewesen.
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26.03.2003
Es ist nun der zweite Film von Spike Jonze, den ich gesehen habe und es kommen einige Ideen wieder auf wie in ?Being John Malkovich?. Eine kühle direkte Stimmung, der Mut zur Hässlichkeit und die Ausschlachtung der Ängste des Hauptindividuums, die teilweise ins lächerliche gezogen werden. Diesmal muss die eindrucksvolle Leistung von Nicolas Cage's Doppelrrolle daran glauben. Natürlich läuft dann zum Ende des Filmes wieder alles schief, als ob der Regisseur Spass daran hätte diesen eingebildeten Weltveränder-Schreiberling endlich mal einen auszuwischen. Klingt auch irgendwie nach eigenen Erfahrungen und einen Willen dies mal geradezubiegen durch einen Kinofilm. Allmählich wird mir der Stoff zu offensichtlich. Zum Thema Schreibblockade und opportunistische Drehbuchautoren gefällt mir übrigens der Film von den Coen Brüdern ?Barton Fink? viel viel besser, auch weil dieser unterhaltsamer und geheimnisvoller ist.
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25.03.2003
Teilweise zu künstlich, angefangen mit der ersten Szene im Büro, den sauber gestellten Kartons, einem leeren Schreibtisch und einer Uhr, die wartet, dass sich das Schicksal der Person in diesem Raum ändern soll nach soundsoviel Arbeitsjahren. Es gab starke Momente, wie z.B. die Annäherungsversuche an eine fremde Frau im Wohnmobil. Diese Szene war eine Abrechnung mit der falschen Freundlichkeit einer Gesellschaft, die zur Schau gestellt wird und was sich in Wahrheit dahinter verbirgt: die Suche nach Bestätigung und der unbedingte Wille zu den ?guten Menschen? zu gehören. Bemerkenswert in der Story fand ich die Briefe zu seinem Patenkind aus der dritten Welt im Vergleich zum egoistischen Handeln im Alltag. Doch doch, eigentlich war der Film ganz gut, obwohl die Macher ihren Zynismus auf die Figuren im Film etwas hätten unterdrücken können. Ein bitterböser Blick auf sie, von der ich nicht weiss, ob etwas mehr Respekt nicht besser getan hätte, um dem Stoff mehr Ernsthaftigkeit zu verleihen.
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17.03.2003
Eines muss man dem Film lassen. Die Geschichte hatte das Zeug zu einem richtig guten Kinofilm. Spielberg ist eben Spielberg. Wie wahr. Deswegen lassen wir besser die Vergleiche zu Kubrick.
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