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Es gibt 270 Beiträge von Matt513

A Long Way Down

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„Treffen sich 4 Lebensmüde auf dem Dach“

06.04.2014

was fast wie ein Witz beginnt, kann so wohl nur wenigen aus der Feder fließen. Das neueste aus einer Buchvorlage Hornbys entstandene Skript ist ganz ordentlich mit den üblichen Schmankerln in den Dialogen, jedoch viel weniger pointiert als frühere Vergleichswerke. Chaumeils Verdienst besteht dann darin, themenwichtige Aspekte wie Verzweiflung, Aussichtslosigkeit, den drohenden Verlust naher Verwandter, aber auch Rückbesinnung filmisch umzusetzen. So werden Konflikte erfahrbar, in denen sich die einzelnen Charaktere befinden. Ohne diese wichtigen Szenen liefe der Film Gefahr, zur Klamotte zu verflachen (und nach der Haha-Eingangsszene war ich schon drauf und dran zu gehen). Aber so ist ein recht anschaubarer Film herausgekommen, in dem sich alle bald schwer liebhaben. Ein morbides Feelgood-Movie sozusagen. Neben den weiblichen Darstellern gefiel mir, wie in Nebenmotiven Medien und Politiker ihr Fett abbekommen. Wie die Moderatorin im Interview selektiv zuhört, auf das fokussiert, was ihr in die (vorbereitete?) Story passt, ist gut und typisch getroffen. Ebenso, wenn der designierte Minister ob seines Kommunikationsstils vorgeführt wird und dann anschließend tatsächlich den in der Situation opportunen Textbaustein raushaut; 'konnte man herzlich drüber schmunzeln.

Daß das Publikum allerdings mittlerweile bei jeder noch so normalen Szene zwanghaft kichert, kommt mir wie ein neuerer Trend vor. Evtl. macht sich mal einer die Mühe und erfindet das akustische Gegenstück zu diesen Konservenlachern, die man aus US-Sitcoms kennt. Vom Sinn her ungefähr so – `es muß jetzt mal NICHT gelacht werden, weil es nicht wirklich komisch ist´.

Star Trek Into Darkness

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Denkpause

23.03.2014

Fangen wir mit dem positiven an: Benedict Cumberbatch als Böser macht Spaß; der kann was. Die junge Enterprise-Crew mit Ausnahme von Cpt. Kirk (Flachzangenniveau: Chris Pine) gefiel bereits im Vorgänger; besonders wie Scotty mit Simon Pegg gegen den Strich besetzt ist.

Zum traurigen Rest: Mit seinem eigenen Franchise „Lost“ kann Damon Lindelof machen, was er will. Nachdem er aber als Drehbuchschreiber bereits vielversprechende Projekte wie Cowboys and Aliens und Prometheus verhunzt hat, ist es ein Jammer, was durch ihn nun aus der Neuauflage der Kultreihe Star Trek wird. Die vielen Windungen und Wendungen in seinem Drehbuch sind sowas von an den Haaren herbeigezogen, da macht auch denkfreies Popcorn-Kino keinen Spaß mehr. A propos: Denkpause für Herrn Lindelof, auf 'ner einsamen Insel - vielleicht wäre das die Lösung.

Edith: Bin kein Trekkie, daher war mir gar nicht aufgefallen, wie dreist sich dieser Film bei seinen Vorgängern bedient. Herr Lindelof, abgucken - unfein. Wer mehr wissen will, schaut z.B. den Review bei redlettermediadotcom.

Stromberg – Der Film

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Laß das mal den Papa machen!

19.03.2014

Strombergs Sprung auf die Leinwand verwirrt den Fan der Serie anfangs ein wenig. Statt im gewohnten Grau der Capitol steht das selbsternannte Alphatier in einem lichtdurchfluteten Atrium und schwadroniert (wieder mal) über seine berufliche Neuorientierung. Wie es dazu kam, davon handelt der Film.

Aus der miefigen Enge des Großraumbüros begibt sich Leithammel und Herde, die Schadensregulierung M-Z, ins Landhotel nach Botzendorf, wohin die Capitol zum Firmenjubiläum eingeladen hat. Der Film nimmt einige Nebengeschichten aus den Staffeln auf; so haben Tanja und Ulf mangels anderer Möglichkeit mittlerweile ein Adoptivkind, NB: welches in Sachen Aussehen und Sozialkompetenz ein direkter Nachfahre von Dicki Hoppenstedt zu sein scheint. Auch Strombergs Techtelmechtel mit Kollegin „Schirmchen“ geht in die nächste Runde. Der durchgeknallte Azubi hingegen kommt zu spät und rennt dem anfahrenden Reisebus nur noch hinterher.

Das Karussell der Verbal- und Situationskomik nimmt angenehm gemessen an Fahrt auf. Autor Husmann hat es nicht eilig und setzt Zutaten wie Stand-in Interview oder die voyeurhafte Kamera wieder ein, so entstehen keine Stilbrüche. Die Regie erreicht einmal mehr das aus der Serie bekannte Qualitätsniveau und bis zum Festakt am Abend hat man sich schon weidlich gekugelt vor Lachen. Dann fällt der Film für mich etwas ab. Die Stärke der Serie war stets die Präzision der Charakterstudie, der hohe Realitätsbezug der einzelnen Figuren. In ihnen erkannten viele Zuschauer ihre eigenen typisierten Kollegen wieder. Schon in der letzten Staffel 5 wurde dies nicht mehr ganz so konsequent durchgehalten; mitunter waren Strombergs Freßfeinde plötzlich fehleranfällig und eröffneten ihm so unverhofft Raum zur Selbstprofilierung. Dies hat Husmann nun im Film fortgesetzt. Schade wie ich meine, denn gegen eine integere Umgebung hob sich Strombergs Erbärmlichkeit natürlich viel schärfer ab; wurde er dort vorgeführt, kam auch die Schadenfreude des Zuschauers nicht zu kurz. Aber man hat sich eben so entschieden.

In Sachen Auflösungserscheinungen tut es der Film dem Abend im Festsaal gleich, während die Vorstandsebene erstmal gepflegt in den Puff geht. Nach einer grandiosen Schlacht am Buffet gerät die Handlung immer mehr aus den Fugen, unterhaltsam zwar, aber immer unglaubwürdiger. Ekel Stromberg als Ikone – selbst noch in der Fiktion ein ganz schöner Spagat. Der Blick kehrt dahin zurück, wo der Film begann. Und sollte es Absicht gewesen sein darzustellen, daß intrigante, sozial inkompatible Berufsversager genau dort reüssieren, dann muß ich sagen – Chapeau Herr Husmann, gut getroffen!

American Hustle

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Amerikanisches Hüsterchen

17.03.2014

OK, ich hab's getan; 'wollte den Film sehen, der mit seinen 10 Nominierungen und keinem Oscar eine Marke für die Ewigkeit gesetzt haben dürfte.

Es macht wohl keinen Sinn, die einzelnen Kategorien zu diskutieren. Nur soviel - in den Aspekten, die wichtig wären, versagt der Film total. Das Drehbuch taugt nix, die Regie ist richtig Müll. Deshalb läßt der ganze Film einen seltsam kalt. Die männliche Hauptrolle - herrje Christian Bale, tut mir leid, ist einfach kein guter Schauspieler. Er wirkt mehr wie ein Intellektueller als wie der Reinigungsbesitzer, der was am laufen hat. Amy Adams trägt wenigstens Teile des Films. Ansonsten wird viel zu viel geschwafelt. Wer schreibt so etwas? Mit seiner überladenen Ausstaffierung kann der Film auch nicht punkten. Diese nervt wie ein zu laut gedrehtes Kofferradio. Alle Akteure sehen wie Karikaturen ihrer selbst aus, mit Tolle, Minipli und unverschämtem Ausschnitt. Es ist zu viel von allem. Und über all den Schnickschnack und das viele Gelaber verliert man die Handlung aus den Augen. Das ist das Problem. Vom Sujet her sollte dieser Film plotgetrieben sein wie z.B. Der Clou mit Newman und Redford, ist er aber nicht.

Und dann kann man eben auch verstehen, warum der Film nicht der große Abräumer war. Weil es dazu mehr als einen stylischen Kostümfilm braucht. American Hustle hat auf den ersten Blick alle Anlagen, was Großes zu werden, entpuppt sich dann aber als ausgesprochen durchschnittlicher Film.

Grand Budapest Hotel

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Erinnerung an bessere Zeiten

10.03.2014

In früheren Jahrhunderten wäre uns Wes Andersons bunte Kunst wohl auf dem Jahrmarkt begegnet – ein kleines wohlbekanntes Stammensemble mit wechselnden Gastdarbietungen zaubert eine Wunderwelt auf eine arabeske, farbenfrohe Bühne, begleitet von spannenden Klängen einer famosen Balkan-Kapelle.

Das Grand Budapest Hotel, welches – droben in den Bergen gelegen- eine eigentümliche Assoziation ans Overlook-Hotel weckt (s. auch der Aufzug ganz in rot), fängt die letzten Jahre der Haute-Volée der alten Nationalstaaten Osteuropas ein, bevor Weltkrieg und Sozialismus ihre Noblesse für immer wegwischten – aus Sicht der dienstbaren Geister, deren Fleiß und Diskretion all den Glanz erst möglich machten. Andersons Filme wirken häufig wie Zeitreise, beschwören Erinnerungen an vermeintlich bessere Zeiten oft mit autobiographischem Touch. Die übliche Vater-Sohn-Beziehung, diesmal sehr frei interpretiert, wird in eine rasante Kriminalgeschichte eingebettet, bei der kein Auge trocken bleibt. Erzählerisch nimmt GBH mit wilden Verfolgungsjagden den Faden der letzten, handlungsgetriebenen Filme auf. Die Charakterentwicklung trägt dem Rechnung. Trotz fast 2 Stunden Laufzeit bleiben die Figuren eher einfach modelliert, was in einem Film dieser Qualität, bei diesem Wortwitz und der geballten schauspielerischen Klasse jedoch nicht weiter stört.

Andersons neuester Wurf ist schlichtweg unerhört gutes Unterhaltungskino, fabelhafter Unsinn, sonst nichts. Wer den Synapsen mal auf die gepflegte Weise eine Pause gönnen mag (wobei - gelingt das wirklich in einem Film mit soviel Guck-mal-hier-guck-mal-da Momenten?), dem sei der Gang ins Kino wärmstens empfohlen.

Philomena

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Ein unbequemes Geheimnis

06.03.2014

Basierend auf einer wahren Geschichte begibt sich Martin (Coogan) zusammen mit Philomena (Dench) auf eine kriminalistische Reise in ihre dunkle Vergangenheit. Filmisch sind ihre Erinnerungen mit teilweise echtem, grobkörnigen Amateurfilmmaterial überzeugend unterlegt. Der Erzählstil ist sehr solide und unerwartet konventionell; lange Zeit habe ich auf einen typischen Regieeinfall Frears' gewartet, wurde jedoch nicht enttäuscht.

Frears' Film ist für die katholische Kirche in mehrerlei Hinsicht unbequem und wurde darum bereits als anti-katholisch gescholten. Schon in den Hauptfiguren stehen sich tradierter Glaube und zynischer Atheismus gegenüber, was der Handlung zusätzlich eine willkommene metaphysische Spannung verleiht. Eine frivole Pointe zum weiblichen Lustempfinden geht noch spielerisch mit einem religiösen Tabuthema um. Doch schließlich stehen die Verantwortlichen im Convent mit ihrer Bigotterie klar am Pranger. Damit nicht genug; im Verhalten läßt Frears seine Figuren noch die Rollen tauschen - die Schwestern vergeben nicht, die 'bestrafte' Sünderin hingegen schon. So findet Philomenas Suche ein versöhnliches Ende.

Meine Begleitung und ich waren nicht komplett einer Meinung; ich fand den neuen Frears fast durchweg sehr gelungen. Einig waren wir uns z.B. daß Judy Dench trotz ihrer großen Leistung keine optimale Wahl für die Hauptrolle war; einfach deshalb, weil Dench häufig sehr intelligente, dominante Typen besetzt und daher als leicht einfältiges, irisches Mädel für uns kaum durchgeht.

Dallas Buyers Club

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Grab life by the horns

04.03.2014

Die Rodeo-Arena, in welcher Jean-Marc Vallée seinen Film eröffnet, ist eine Metapher für Rons Leben – das schnelle, von Alkohol, Sex und Adrenalin befeuerte Dasein eines texanischen Machos. Sein Weltbild ist eindimensional und ziemlich reaktionär – Schwule sind Abschaum und diese neue Krankheit, von der die Zeitung berichtet, die fangen sich doch nur die Cocksucker ein. Doch schon seine nächste Konfrontation mit AIDS wird ihn selbst stigmatisieren und in eine Sinnkrise münden, aus der der schnelle Ron seltsam verwandelt zurückkehrt. Die Suche nach der dringend benötigten Lösung wird für ihn ein Hase-und-Igel-Rennen mit der Gesundheits- sowie der Steuerbehörde. Dabei entwickelt er eine unternehmerische Quecksilbrigkeit, die man ihm, dem ungelernten Elektriker, der seine paar Scheine an einem Bohrloch auf dem Ölfeld macht, kaum zutrauen würde. Das wirkt unrealistisch; überhaupt ist der Erzählfluß in diesem ersten Teil ein wenig zu rasch, während der Film andererseits am Ende mindestens 10 Minuten zu lang geraten ist. Der Film enthält hier ferner einen Fingerzeig auf die Skrupellosigkeit der Pharmaindustrie, die versucht, ein nicht komplett erforschtes Medikament in den Markt zu drücken.

Rons Begegnung mit dem transsexuellen Rayon komplettiert seinen sonderbaren Wandel zum Paulus. Er läßt sich zunächst nur aus geschäftlicher Notwendigkeit, voller Widerwillen auf Rayons schräge Welt ein. Doch bald bilden die zwei, die unterschiedlicher kaum sein könnten, eine regelrechte Symbiose. Rayon die schillernde Anemone, Ron der Taschenkrebs mit Panzer und Scheren, der Rayon sogar gegen einen ehemaligen Buddy in Schutz nimmt. Spielt schon McConaughey sich als Ron die Seele aus dem Leib, so schafft Leto als Rayon mit seiner sensiblen Darbietung dieses androgynen, zerbrechlichen Wesens einen fulminanten Relaunch. Beide haben für ihre großartigen Leistungen vollkommen zu Recht erst den Golden Globe und nun noch den Oscar erhalten.

Vallées Film thematisiert die Lust nach Leben. Wenn Ron seine Ärztin im Lokal trifft, über seinen Lieblingswein spricht und so ein wenig ins Flirten gerät, merkt man ihm an, wie sehr er an seinem Leben hängt, dem eines Hustlers, der aus Eigennutz handelte und darüber zum wichtigen Helfer von aussichtslos Erkrankten wird. Rayon hat ähnliche, jedoch herzzerreißende Szenen, bevor er ins Krankenhaus muß. Mir persönlich war AIDS ein wenig aus der Wahrnehmung gerückt. Dieser Film bringt die frühen Jahre der Epidemie in authentischen, schonungslosen Aufnahmen zurück, was auch am weiteren Oscar für die beste Maske ablesbar ist. Ginge ich nochmal hinein, wählte ich bestimmt die OV. Die Synchro taugt wenig; den Trailern nach würde ich auch klanglich die Originalstimmen bervorzugen wollen (und McConaughey stammt ja auch aus Texas). Alles andere bewegt sich auf sehr hohem Niveau. Ein Film, den man unbedingt gesehen haben sollte.




PS: Ich gestatte mir an dieser Stelle zu bemerken, daß mein Beitrag ohne vorherige Lektüre der Filmkritik von Kalle Somnitz verfasst wurde. Etwaige Übereinstimmungen in den gewählten Formulierungen sind daher rein zufällig.

Die Abenteuer von Tim und Struppi – Das Geheimnis der "Einhorn"

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Was erlauben...!

25.02.2014

Schon die Vorankündigung, den Urahn der Ligne claire in ein 3D-Hollywood-Machwerk zu verwursten, ließ mich schaudern. Nach Ansicht in diesem Jahr sehe ich meine schlimmsten Befürchtungen bestätigt.

Mußte Spielberg, nachdem er mit dieser unsäglichen Kristallschädel-Fortsetzung schon seine eigene Marke zugrunde gerichtet hat, denn nun in fremden Gärten noch mehr Flurschaden anrichten? Tim & Struppi als 3D-Film, das ist ungefähr so wie die Mona Lisa als Flash-Animation. Das grenzt an Blasphemie. Den Versuch, Hergés zurückgenommene Bildersprache irgendwie zeitgemäß zu adaptieren, hat man gleich sein lassen. Stattdessen ein bemühtes, überbordendes Sammelsurium von Formen und Texturen, das wie der Werbetrailer zu seinem eigenen Videospiel wirkt, in dem animierte Figuren herumtapsen, die ein bißchen so aussehen wie jene in Hergés Comicbüchern. Mehr Gemeinsames gibts nicht.

Am schlimmsten gelungen ist dabei Tim selbst. Im Gegensatz zu Käpt'n Haddock (Gott, SO doof und einfältig wie hier hatte ich ihn gar nicht in Erinnerung) sowie den Schultzens hat er nämlich keinen Bart, mit dem man die dürftige Animation bedecken könnte. Da war Tims Mienenspiel im Original, mit ein paar Strichen stets nur angedeutet, ja regelmäßig besser gelungen als bei diesem Popanz.

Und wenn einer dieser Avatare einem mit irgendwas oft vor der Nase herumfuchtelt und die Kamera mit vielem anderen wild umher kreist - dann ist es bezeichnend, daß Spielberg sich noch immer die Schwäche leistet, die Handlung dem 3D-Erlebnis unterzuordnen. Bis kurz vor Schluß ist soviel gefuchtelt und umher gekreist worden, daß man den Höhepunkt des Films dann in unangemessen kurzer Zeit erzählen muß. Aber wenn man in diesen auf sparsamen Ausdruck ausgelegten Klassiker schon so artfremde, 'realistische' Elemente einrammen muß wie die 3. Dimension sowie auch Gegenlichtreflexe, hey warum ist dann z.B. die Kinetik nur so mäßig gelungen?

Kann man dem armen Hergé nicht dieses Dauerrotieren ersparen? 'Tut doch alles weh.

Man weiß nicht, was mehr Grauen hervorruft - die Ankündigung, daß zu dieser seelenlosen Kommerzkacke eine Fortsetzung geplant ist oder daß Peter "Ich-kann-den-Hobbit-besser-als-Tolkien" Jackson darin Regie führen soll.

Pfui, Herr Spielberg, pfui. Setzen, nicht genügend!

Nymphomaniac 1

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Porno?

24.02.2014

Dies ist ein pornographischer, bisweilen abstoßender Film. Dies ist ein anspruchsvoller, bisweilen hochästhetischer Film. Beide Aussagen sind zutreffend. Selten gelingt ein solcher Spagat mit Erfolg.

Schon als Kleinkind bekommt Joe die Kälte in einer auf Liebe gegründeten Beziehung vorgeführt. Sexuelles Vergnügen dagegen ist bei ihr früh positiv besetzt. Ihr erster, ernüchternd stumpfer Intimkontakt mit einem Mann setzt ein lebensbestimmendes Trauma. Ihre Fähigkeit zu lieben läßt sie verkümmern; mehr noch, sie rechtfertigt dies vor sich selbst, indem sie die Liebe für absurd erklärt, im Gegensatz zur Erotik. Fortan lebt sie ihre Sexualität bis zum zwanghaften Exzess aus.

Von Trier zieht einen eleganten, anspruchsvollen Dialog über die Polarisierung von Liebe und Erotik als Ergebnis gestörter Persönlichkeitsentwicklung auf. Joes verstörende Schilderungen weiß Seligman durch verblüffende Analogien aus Kunst und Wissenschaft zu spiegeln, die von Triers Kamera und Schnitt virtuos verarbeiten. Favoriten bei der Paarung durch Dekonstruktion einer Fuge von Bach zu erklären – nicht schlecht. Auf diese Weise ist der Film künstlerisch gelungen; ohne diesen Kunstgriff wäre er wohl zu drastisch. Die explizite Zurschaustellung teils sehr unästhetischer Ansichten bringt für sich jedenfalls weder Erkenntnis- noch Lustgewinn. Deswegen auch nicht leicht zu verdauen; indes hatte ich einen völlig unzugänglichen Film erwartet und bin nun doch positiv überrascht worden.

Only Lovers Left Alive

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Im Totwasser des Zeitgeistes

13.02.2014

Einen Film mit so wenig Handlung so unwiderstehlich gestalten zu vermögen, dafür sei Herrn Jarmusch reichlich gedankt. Noch Wochen später denkt man gerne daran zurück und soviel Gutes ist zu Recht bereits erwähnt worden.

Ein Film auch über die Relativität des Zeitempfindens - hält er sich von der bösen Sonne (und neuerdings verseuchtem Blut!) fern, schlägt einem Vampir eigentlich keine Stunde. Jahrhundertelang steht er als unsichtbarer Beobachter dem eitlen Treiben der Sterblichen mal resignierend, mal abschätzig gegenüber, derweil in seiner Kemenate sich Artefakte der Epochen wie Treibholz im Totwasser sammeln, vom gleichförmig dahinziehenden Strom des Zeitgeistes verschmäht.

Damit sein intellektueller Film über die Schattenwesen der Unterwelt nicht zu intellektuell gerät, nimmt der Regisseur das eine oder andere Versatzstück des Genres zur Hand - sehr zur Freude des Zuschauers. Vergnügt schmunzelt man über die Opening credits in blutroter Frakturschrift. Blut trinken Vampire und in Zeiten, in welchen ein zunehmend entkörpertes Social life übers Netz abläuft, eben jeder für sich zu Hause. Der remote genossene Blut-Toast zählt für mich zu den Höhepunkten. Jarmusch beweist mit seinem Casting wieder einmal ein glückliches Händchen. Die irren Knopfaugen des untoten Albinowesens im nächtlichen Tanger, das Swinton grandios spielt, waren schon den Eintritt wert. Sollte aber Quentin Tarantino jemals eine Vampir-Adaption des Herrn der Ringe drehen wollen, wird er an der Verpflichtung von John Hurt als Gandalf mit scharfen Fängen kaum vorbeikommen :).

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