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Es gibt 541 Beiträge von Kinokeule

M - Eine Stadt sucht einen Mörder

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Großes Kino aus Deutschland (vor 75 Jahren)

21.08.2006

Zum 30.Todestag von Fritz Lang läuft dieser Klassiker zurzeit wieder oft im TV. Besonders die Großstadtszenerie kurz vor Machtübernahme durch die Nazis hat mich beeindruckt. Das hat auch einen großen dokumentarischen Wert. Als sich die Unterwelt aufmacht den Mörder zu fangen um ihn abschließend nach eigenen Regeln zu verurteilen, da kann man schon spüren, was Deutschland bevor stand.

Natürlich hat der Film mit der Zeit gelitten. Es gibt keine Filmmusik und der Ton ist oftmals kaum verständlich. Schade, aber dennoch wird deutlich, was technisch und künstlerisch in Deutschland Anfang des letzten Jahrhunderts beim Film geleistet wurde und dann durch Zwangsimmigration und Nachkriegsspießigkeit zerstört worden ist.

Erstaunlich, wie viel in diesem Film geraucht wird. Sah manchmal wie eine Nebelmaschine aus. (5 Sterne)

Der Wald vor lauter Bäumen

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Melanie Pröschle

16.08.2006

Zunächst war ich sehr verblüfft wie die junge Lehrerin Melanie hier auftrifft. So ganz von der Hand zu weisen sind die Probleme aber nicht, die ein Mädel vom Lande in der Großstadt (Karlsruhe!) erwarten können. Der Film wirft auch ein Licht auf die kleinbürgerliche Erziehung, die Melanie genossen haben dürfte und die sie so grandios Scheitern lässt. Selbstreflexion, Distanz und Offenheit zählen nicht gerade zu ihren Qualitäten.

Zwar sind wir alle Kinder Gottes, aber wenn mir Melanie im realen Leben begegnen würde, hätte sie bei mir wohl auch keine Chance auf Respekt. Vielleicht Mitleid. Andrerseits war man doch selbst auch schon mal in einer ähnlichen Situation: Fremd in der Stadt, keinen Zugang zu den Anderen, Unsicherheit und Einsamkeit. Melanie verhält sich eigentlich doch nur ein ganz, ganz klein wenig abseits unserer komplexen gesellschaftlichen Normen. Und schon ist sie als Außenseiterin stigmatisiert, alle dürfen straffrei auf sie einprügeln und sie dient höchstens noch als Blitzableiter für ihre Umgebung. Dabei hätte ein offenes Wort vielleicht schon den Umschwung bedeuten können (4 Sterne).

Open Water 2

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Leichtmatrosen

16.08.2006

Die Ausgangslage, wie Menschen in extremen Situationen reagieren, find ich durchaus interessant. Diese 6 Badegäste verhalten sich allerdings extrem kopflos, was die Glaubwürdigkeit des ganzen Filmes untergräbt. Hier wird nicht diskutiert, man sucht kaum nach Lösungen und verbraucht sämtliche Energie in persönlichen Scharmützeln. Das Problem ist weniger die anscheinend aussichtslose Situation im Meer, sondern vielmehr die Dummheit unserer Seeleute. In dieser dargestellten Situation hätte niemand sterben müssen und man muss dazu nicht ?Superman? sein. Ein Film für Voyeure, denen es Freude macht, anderen beim Sterben zuzuschauen (2 Sterne).

Lautlos im Weltraum - Silent Running

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Waldsterben

15.08.2006

Bruce Dern als irrer Hippie-Astronaut bringt seine Crewmitglieder um, damit er weiterhin mit ein paar Sträuchern durchs All düsen darf. Mit dabei sind zwei putzige Roboter, die viel besser als bei Star Wars sind. Dazu singt Joan Baez herzzerreißend von einer besseren Welt. Prima Ausgangslage also für einen nostalgischen Abend. Denn dieser Film war es, zusammen mit ?Andromeda-Tödlicher Staub?, ?Futureworld? und ?Phase IV? der mich zum Science-Fiction Fan machte. Das ist heute natürlich etwas schwer zu verstehen, aber so ging es wohl einigen. Im Film geht es hauptsächlich um die zeitgenössische Zivilisationskritik, gewürzt mit der Zerrissenheit von Bruce Dern, der in seiner Rolle überzeugt. (4 Sterne).

Bram Stoker's Dracula

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Blut bedeutet Leben

15.08.2006

Dracula wird hier als kultivierter Romantiker dargestellt. Er steht für das Wilde und erotisierende in unserem Unterbewusstsein. Der zahme Keanu Reeves ist als Gegenpart der gesellschaftlich Angepasste, somit langweilig. Eros trägt hier einen Sieg davon, gleichwohl Copolla an manchen Stellen einen Softporno im Sinn haben mochte.

Gerade im ersten Teil wirkt die künstlerische Attitüde bisweilen etwas anstrengend, wenn dauernd unheimliche Schatten auftauchen oder finstere Augen am Himmel stehen. Der Film ist auch opulent ausgestattet. Winona Ryder als Mina erschien mir etwas überfordert, ansonsten waren tadellose Schauspieler am Werk.

Ebenfalls ausgezeichnete Synchronisation. Besonders Christian Brückners famose Leistung als Dracula in seiner Burg sucht seinesgleichen. Rolf Schult als die meisterliche Stimme von A. Hopkins ist fast so gut wie in ?Schweigen der Lämmer? und auch Lutz Makensy als Dr. Seward höre ich immer gerne heraus.

Extrabonbon ist für mich aber Tom Waits als irrer, Fliegenfressender Renfield (4 Sterne).

Sweet and Lowdown

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Der zweitbeste Gittarist der Welt

10.08.2006

Ein Film, der das Herz erwärmt. Sehr schöne schauspielerische Leistungen von Sean Penn und der stummen Samantha Morton und nette Musikeinlagen. Nachdem herausgearbeitet wurde, was für ein Charakter Emmett Ray ist (Fiese Möp), passiert in dem Streifen nichts wesentliches mehr. Einige wenige lustige Einsprengsel à la Woody Allen lockern den Film zwar von Zeit zu Zeit auf, aber irgendwie fehlt es dem Film am nötigen Biss. Nett, aber nicht weltbewegend (3 Sterne).

Belphégor, Phantom of the Louvre

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Kein Grusel, keine Spannung, kein Witz

10.08.2006

Die Studentin Lisa lebt in der Nachbarschaft zum Louvre. Sie findet bei Bauarbeiten einen unterirdischen Zugang zum Museum. Hier lebt der Geist einer Mumie, der in den Körper von Lisa fährt. Anschließend gilt es, diesen Geist seiner endgültigen Ruhe zu überführen. Dabei sind ein Freund, ein Mumienexperte und das Museumspersonal behilflich.

Belphegor ist ein absoluter Schrottfilm. Allein Sophie Marceau (La Boum) wollte ich mir mal wieder anschauen und sie erreicht als einzige eine gewisse Durchschnittlichkeit.

Leider hatte man wohl keine Dreherlaubnis für den Louvre bekommen. So sind nur Außenausnahmen und die Eingangshalle zu sehen. Die Dialoge sind aus der Mottenkiste und der Geist erinnert an Caspar (1 Stern).

Crying Freeman

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Der traurige Killer

08.08.2006

Q.Tarantino hat einiges aus diesem Film in Kill Bill verarbeitet. Besonders die Yakuza-Kämpfer in ihren schwarzen Anzügen kommen doch recht bekannt vor. Stilistisch hat man sich hier einiges vorgenommen (Slow-Motion Kampfszenen). Die psychologische Glaubwürdigkeit der Personen bleibt leider etwas im Dunkel. Viel esoterisches Geschwurbel und asiatischer Mythenquatsch sollen etwas erklären, wo es doch eigentlich nur um Action und eine straighte Verschwörungstory geht.


Der Killer Yo ermordet in San Francisco den Sohn des Yakuza Chefs Shimazaki. Dabei wird er von der hübschen Emu beobachtet, die er allerdings unbehelligt lässt. Ihre Wege treffen sich in Vancouver wieder. Hier ist Yo auf Shimazaki senior angesetzt. In einem spektakulären Blutbad erfüllt Yo den Auftrag, doch bei seiner Flucht wird er zufälligerweise wieder von Emu gesehen. Die kanadische Polizei und der Shimazaki-Clan werden auf Emu aufmerksam. Auch Yo wird aufgefordert Emu als Zeugin ausschalten, verfällt jedoch ihrem melancholischen Antlitz. Da auch Yo nahe am Wasser gebaut hat (?Crying? Freeman) haben sich hier zwei Trauerklösse gefunden, die fortan zu zweit gegen die Yakuza und gegen Yos Auftraggeber kämpfen (3 Sterne).

Nixon

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Die Klempner

08.08.2006

Am Anfang versteht man nur Bahnhof. Unzählige Namen werden einem entgegengeschleudert, die man vorher noch nie gehört hat, geschweige denn werden irgendwelche Zusammenhänge hergestellt. Das sollte eigentlich auch kein Amerikaner verstehen können.

Danach beginnt der Film, wenn auch nicht chronologisch geordnet, das Leben Nixons aufzudröseln. Getrieben von einem Minderwertigkeitskomplex und großem Ehrgeiz verliert Nixon bald den Sinn für Realitäten.

Auch wenn der Watergate Einbruch als ein nicht so großer Rechtsbruch angesehen werden kann, war er doch der Auslöser für eine dramatische Abwärtsspirale die Nixon erfasste. Gerne wäre er so beliebt wie Kennedy gewesen (egal welcher), doch er blieb der einzige US-Präsident, der aus dem Amt gejagt wurde.

Hervorzuheben ist besonders die fantastische Leistung von Sir Anthony Hopkins als Nixon sowie der weiteren Schauspieler. Zwar muss man wie bei vielen Oliver Stone Filmen aufpassen, dass man nicht auf seine Suggestionen hereinfällt (wie soll das gehen?), aber das meiste in dem Film scheint historisch abgesichert zu sein.

Der Film ist für eine Biografie ungeheuerlich spannend und mit mehr als 3 Stunden Laufzeit genau richtig portioniert (4 Sterne)

Das Relikt

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Alien trifft die Mumie

31.07.2006

Tom Sizemore, der verblüffende Ähnlichkeit zu Wiglaf Droste aufweist, ist als Actionheld auf wundervolle Weise fehlbesetzt. Ganz entzückend wie er seine Plauze durch diesen Film schiebt. Die Hauptdarstellerin ist hingegen unglaublich fade und wurde danach zu Recht vergessen. Mir gefällt das Naturkundemuseum als für einen Horrorfilm unvermeidbarer abgeschlossener Raum. Das Museum ist gut in Szene gesetzt und bietet manche gute Kameraeinstellung. Das Monster ist ebenfalls gut gelungen. Die langweiligen Gore Effekte beschränken sich auf abgerissene Köpfe. Aber der ganze Film unterhält auf solide Art und Weise mit einer netten, konventionellen Geschichte (3 Sterne).

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