Es gibt 683 Beiträge von Colonia
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22.05.2010
Anderson-Humor kombiniert mit Dahl-Humor ist sehr, sehr eigen. Aber toll. Zudem ist "Mr. Fox" wahnsinnig liebevoll gemacht, der Soundtrack eine Wucht. Man kommt aus fast kindlichem Staunen kaum raus.
Im O-Ton gesehen (daher kann ich über die Güte der deutschen Synchro nichts sagen) und über Clooneys wahnsinniges Sprechtempo gewundert.
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13.04.2010
... sind nicht nur die Leistungen der gefährlich wirkenden Mo'Nique und der Entdeckung Gabourey ?Gabby? Sidibe. Wobei sich letztere erst in Precious' Traumsequenzen zeigt, ist die Figur im "wahren" Leben doch eher mimisch wie körperlich erstarrt.
Mich hat der Film gefesselt, den ich im O-Ton sah, schon weil ich mir eine Synchro des Slum-Slangs nicht recht vorstellen konnte. Dieser Film kann an Authentizität durch Übersetzung nur verlieren.
Beeindruckt hat mich auch, dass es Regisseur Lee Daniels schafft, Precious trotz aller Misere ein Teenager-Innenleben zu geben: sprunghaft, unlogisch, träumerisch. Was zu einer 16-jährigen passt, aber so gar nicht mit den äußeren Umständen harmonieren will. Dafür einen Extrapunkt!
"Precious" ist sehenswert. Aber bitte nicht auf Deutsch!
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13.04.2010
Für Fantasy-Filme-NichtversteherInnen wie mich einer der ganz wenigen Streifen des Genres, bei denen ich mich nicht zu Tode gelangweilt fühle. Im Gegenteil: Ich fand "Pans Labyrinth" einen durchweg gelungenen, spannenden und gut besetzen Film. Seltsamer aber reizvoller Kniff: Ein Kind hat die Hauptrolle, obwohl der Film für Kinder ganz und gar nicht geeignet ist.
Ein böses, böses Märchenland. Klasse!
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24.03.2010
Jeff Bridges als Bad Blake bekommt von mir einen hohen Wert auf der nach oben offenen Wrack-Skala. Fast so hoch wie Mickey Rourke als Mickey Rourke oder als The Wrestler.
Dass Bridges abgehalfterte Typen spielen kann, wissen wir seit dem Dude. Der Dude hat Kultstatus. Ungleich gebrochener ist sein Antiheld (optisch ein Kris Kristofferson-Verschnitt) in "Crazy Heart". Der taugt nicht zum Kult, bestenfalls zum Mitleid.
Bridges spielt den kaputten Ex-Countrystar mit den offenen Hosen im allerbesten Sinne uneitel, die Kamera immer ganz dicht an sich heran lassend. Sex and Drugs and Countrymusic ohne Hochglanzoptik. Für die ist hier Colin Farrell als Tommy Sweet zuständig. Eine seltsame Besetzung.
Ohne Jeff Bridges wäre das wohl nicht viel geworden ? außer vielleicht ein kitschiges Melodram. So aber ist "Crazy Heart" ein stiller, glaubwürdiger Film. Dass Bridges dabei auch noch selbst singt ? und der alte Haudegen Robert Duvall noch mal dabei ist ? Volltreffer!
-> siehe auch: "Männer, die auf Ziegen starren"
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24.03.2010
In meiner persönlichen Jeff-Bridges-Woche sah ich innerhalb weniger Stunden "Männer, die auf Ziegen starren" und "Crazy Heart". Lädierte Kerle, abgehalfterte Antihelden wohin man schaut, einmal als Tragikomödie, einmal als bittersüße Tragödie. Jeff Bridges einmal als kraftstrotzender Esoterik-Guru, das andere Mal als abgehalftertes Trinker-Wrack. Eine Leistung.
Es sind die großen Hollywood-Stars, die "Männer, die auf Ziegen starren" sehenswert machen. Denn die Story gibt, von der sehr bizarren Idee einer "übersinnlichen" Truppe mal abgesehen (wahr oder nicht wahr - egal), gar nicht so sehr viel her. Da verschenkt der Film viel Potenzial.
Wie aber McGregor, Spacey, Bridges und allen voran George Clooney ernste Miene zu den haarsträubendsten Szenen machen, das macht richtig Spaß zu sehen. Clooney ist ein großer Komödiant, hat Charisma, sieht fantastisch aus und ist im perfekten Alter, mittels Maske auf Jung oder Alt gemacht zu werden.
Die stärksten Szenen wurden bereits im Trailer verballert. Über diese hinaus bleiben nette kleine Seitenhiebe gegen Armee, Esoteriker und Amerikas Irak-"Mission". Und Ziegen natürlich.
-> siehe auch: "Crazy Heart"
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13.03.2010
Optisch wird groß aufgefahren in der gesehenen 3D-Version. "Alice" zeigt, was technisch heute so geht. Und lässt doch ein bisschen Luft nach oben.
Johnny: Herrlich. Helena Bonham Carter: ZIemlich groß. Nicht nur der Kopf. Grinsekatze, Frösche, Äffchen, Schweine: Schöne Ideen wurden hier umgesetzt.
Aber was hat Burton bloß an seiner Hauptdarstellerin Mia Wasikowska gefressen? Blass im doppelten Sinne und uninteressant fand ich sie, die Alice, die zeitlich 13 Jahre nach der Ur-Geschichte von Lewis Carroll erneut ins Wunderland fällt.
Der finale Showdown Gut gegen Böse gab dann endlich Gelegenheit, mal ein paar Minuten die Augen zu schließen. Zum einen, weil die bis dahin verstrichenen anderthalb Stunden optischen Overkills und inhaltlicher Leere wirklich anstrengend waren. Zum anderen, weil mich derlei Schlachtgetümmel eh immer langweilt.
So muss ich leider sagen, dass "Alice" zwar viel Schönes hatte, aber wirklich gut fand ich den Film nicht.
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10.03.2010
... so dumme Neuverfilmung eines unvergessenen Originals.
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10.03.2010
Zunächst einmal: Die Macher von "Sherlock Holmes" haben vieles richtig gemacht. Viele Kleinigkeiten zeigen, dass sie durchaus bei Doyle nachgeschlagen haben, bevor sie an's Werk gingen. Holmes als Geigen-Spieler, Bulldoggen-Besitzer, Drogen-Konsument. Auch die Story um okkulte Rituale ist zwar an den Haaren herbei gezogen, passt aber zu Doyles Vorlieben.
Warum also studiert man die Vorlagen so genau, wenn man nachher doch etwas ganz anderes daraus macht? Einen Sherlock Holmes als Kampfsportler, einen Film voll (beliebiger) Explosionen und (austauschbarer) Actionszenen?
Am besten scheint mir noch die Figur des Watson getroffen. Sets und Ausstattung sind atemraubend. Die Idee mit der im Bau befindlichen Tower Bridge (was zeitlich sogar hinkommt) ist genial und optisch brillant.
So hat der Film einige wirklich großartige Szenen, ist - leider - aber bei aller Opulenz nichts weiter als Action-Popcorn-Kino, das auf den Massengeschmack schielt. Und damit trotz viel Krawumm über weite Strecken langweilig.
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28.01.2010
Das Coen'sche Typenkabinett funktioniert auch bei "A serious man" wieder prächtig. Es darf gelacht und (mit-)gelitten werden mit Larry Gropnik, der armen Sau, die alles richtig machen will und der doch alles, alles irgendwie entgleitet.
Klasse Schauspieler, gutes Timing und ein herrlich ironischer Blick auf eine jüdische Gemeinschaft in Minnesotas Flachland der 60-er Jahre.
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26.01.2010
So recht einstimmen kann ich die Begeisterung von Kritik und Publikum nicht. Klar, "Wo die wilden Kerle wohnen" ist ein toll gemachter Film mit wunderbaren Bildern, die man nicht so schnell vergessen wird. Aber wenn man - wie ich - das Buch gar nicht kennt und nicht schon vorher weiß, dass sich die äußere Handlung in einem Satz zusammenfassen lässt, ist man doch ein wenig enttäuscht.
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