Es gibt 683 Beiträge von Colonia
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23.05.2007
Oder: Die Erfindung der Langsamkeit
Der Blick der Koreanerin Sung Hyung Cho auf das norddeutsche Dorf ist liebevoll, auch wenn es stellenweise den Anschein hat, sie würde die Menschen der Lächerlichkeit preisgeben.
Es kann und darf viel gelacht werden über die schrullig inszenierte Wackener Landbevölkerung. Aber ehrlich: Dafür bin ich nicht ins Kino gegangen. Ich hätte mir gewünscht, viel mehr vom Festival zu sehen. Das Zusammentreffen der (sich) fremden Welten fand im Film sehr spät und nur kurz statt. Zu kurz, denn weitwinkelgefilmte Müllberge als sichtbare Auswirkung des Einfalls der schwarzen Massen in das Dörfchen sind mir ein bisschen wenig.
Reicht als TV-Film.
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23.05.2007
Eine Familie ? eine Mission: Die kleine pummelige Tochter bei der Wahl zur "Little Miss Sunshine" in Kalifornien abliefern.
Der eigentlich recht unbedeutende Film macht Spaß und hat ein paar nette Spitzen auf den American Way of Life. Was ihn allemal über den Durchschnitt hebt, sind die klasse Schauspieler, allen voran die kleine Hauptdarstellerin.
Jedenfalls ist "Little Miss Sunshine" um Klassen besser als der argentinische Film "Familia Rodante", der Dayton und Faris vermutlich als Inspiration gedient hat.
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23.05.2007
Während "Die Maske des Zorro" noch als beschwingte Wiederbelebung des maskierten Heldenstoffes nicht nur durchgeht, sondern richtig Spaß macht, ist die Fortsetzung einfach nur daneben.
Technisch wieder sehr gut gemacht, ist ein Wildwest-Supermann mit Frau und Kind und den dazugehörigen häuslichen Problemen nun mal einfach nicht das, was das Publikum sehen will.
Familie Zorro ist ziemlich peinlich. Und der Bösewicht, der die Welt (naja, immerhin die noch jungen Vereinigten Staaten) zerstören will ? das gehört in ein anderes Genre. Derweil ein Pferd tut, was ein Pferd tun muss. Aua!
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23.05.2007
Unglaubwürdig bis ärgerlich. Zwar werden Robert Schwentke den seit "Tattoo" in ihn gesetzten Hoffnungen als Regisseur und Florian Ballhaus an der Kamera den familiär bedingten Erwartungen überaus gerecht. Aber was nutzt das alles, wenn das Drehbuch Mist ist?!
Jodie Foster sollte auch mal wieder eine Rolle mit anderem Gesichtsausdruck spielen.
Perfekt gefilmte Überflüssigkeit.
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17.05.2007
In dem Film wird geredet, geredet, geredet. Und alle Figuren sind bekloppt. "2 Tage Paris" ist eine überdrehte Komödie über das Zusammenprallen zweiter (Klischee-)Welten, bei der Multitalent Julie Delpy fast alles selber gemacht hat. Familie und Freunde standen dabei nicht nur zur Seite, sondern auch vor der Kamera.
Nun hat "2 Tage Paris" einige wunderbare Gags vorzuweisen und ist sicher eines nicht: Langweilig. Aber der Film ist anstrengend. Sehr, sehr anstrengend für den Zuschauer. Er sieht zwar so aus, als sei er seiner Macherin leicht von der Hand gegangen und habe ihr viel Freude bereitet, aber die Überdosis verarbeiteter Neurosen und Binsenwahrheiten ist schwer zu verdauen, zumal die Figurenzeichnung nicht recht glaubwürdig geraten ist.
Immerhin werden mir zwei herrlich groteske Szenen aus "2 Tage Paris" auf lange Zeit im Gedächnis bleiben. Die eine hat mit einer ziemlich fetten Katze zu tun, die andere mit nicht minder beleibten amerikanischen Touristen.
Übrigens hat "2 Tage Paris" außer Hauptdarstellerin und Machart nichts mit der banal-genialen Paris-Postkarte "Before Sunrise" zu tun. Die von vielen Kritikern zur Zeit herbeigezogenen Vergleiche können sich lediglich auf die Konstellation "Französin mit Amerikaner in Paris - redend" beziehen und sind daher zu vernachlässigen.
Sehenswert.
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17.05.2007
Na gut, so viel Spaß wie beim Autozerlegen mit Christian von Richthofen und Kristian Bader ("Auto Auto") haben erwachsene Menschen bei "Cars" sicher nicht, aber immer noch "mehr als ein Tornado auf dem Campingplatz" (Filmzitat).
Pixar ist einerseits auf dem Weg zur weichgespülten Disney-Unterhaltung, andererseits hab ich ja den Mund kaum noch zu bekommen vor Staunen über die Bilder. Maßstäbe in Sachen Technik zu setzen, ist immer noch Pixars Ding. Der Rest ist sehr schöne Familienunterhaltung. Immerhin.
Ob man Rennfahrer, Ex-Rennfahrer und Rennfahrerliebchen synchronisieren lassen muss ... ich weiß es nicht. Nette Idee an und für sich, aber warum sagt diesen Leuten niemand, dass sie beim Reden den Waschlappen aus dem Mund nehmen sollen?!
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11.05.2007
Hirn abschalten und genießen. Klappte zumindest eine Weile und ich hatte viel Spaß am neuen "Spider-Man"-Film.
Spidy ist der einzige Superheld, dem man getrost vorwerfen kann, dass er spinnt. Außerdem fand ich die Blutdruck-Episode herrlich und den Sandman-Darsteller schon wegen seiner überragenden Leinwand-Präsenz schier unglaublich. Und: Bei welchem Superhelden wird schon das Fandom gleich im Film so schön auf die Schippe genommen?!
Der 3. Teil hat leider von allem etwas zu viel: Zu viele Bösewichter, zu viele Effekte (wenn auch sensationell gemacht). Außerdem ist er zu lang geraten und ziemlich vorhersehbar. Aber "Spider-Man" hat immer noch die gewisse Prise Selbstironie, die ich bei den anderen Comichelden so schmerzlich vermisse.
Ach, Peter, mach doch mal Deine Butze sauber! Das Glibberzeug ist ja eklig.
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21.04.2007
der neue Lynch geht aber sowas von gar nicht! Ich hab mich bislang für wirklich hartgesotten gehalten, was das angeht, aber bei "Inland Empire" hat es der Meister echt zu weit getrieben. Musste das Kino frühzeitig verlassen.
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28.03.2007
Die 97-minütige Pro-Blair-Veranstaltung (bei Tony und Cherie menschelt's, dass es nur so raucht) ist interessant, gute Unterhaltung und nicht zuletzt eine Meisterleistung von Helen Mirren. Aber 24 Stunden nach dem Anschauen ist trotz very britishem OmU-Erlebnis nicht allzu viel geblieben von "The Queen".
Nein, gelangweilt habe ich mich keine Minute, aber vom Sitz gerissen hat mich der Film auch nicht.
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27.03.2007
Niemand hat X-Filme gezwungen, diesen Film in die Kinos zu bringen. Sie haben ihn ja noch nicht einmal selbst produziert. Nein, X-Filme wollten(!) "Shoppen" von Regieneuling Ralf Westhoff unbedingt verleihen, nachdem sie ihn auf den Hofer Filmtagen gesehen hatten.
Und das aus gutem Grund. Saß man doch damals wahrscheinlich genau wie ich heute in der ganz neudeutsch "Friends and Family" betitelten "Preview" für zur Mundpropaganda auserkorenen Filmfreunde im Kino und erwartete außer Freigetränk und Schnittchen eher nichts. Schon gar keinen besonderen Film.
Das mit den Schnittchen wurde zwar nichts, noch nicht mal mit dem Freigetränk, aber was sich auf der Leinwand abspielte, waren 90 Minuten allerbeste Unterhaltung, wie ich sie lange nicht gesehen habe. "Shoppen" mit 18 gleich großen Rollen und gleich starken jungen Schauspielern avancierte mal eben so zu meinem persönlichen Filmfavorit des bislang gelaufenen Jahres.
Wann hat man zuletzt eine so pointierte, herzerfrischende Komödie gesehen?! Einen ebenso simplen wie ungewöhnlichen Film um "Speed-Datings" (auch so ein Begriff ...), den man noch endlos hätte weiter schauen können?!
Den anderen Zuschauerinnen und Zuschauern schien es ähnlich zu gehen. Im Gespräch mit Regisseur Ralf Westhoff wurde gleich nach einem zweiten Teil verlangt.
"Shoppen" startet am 3. Mai offiziell in den Kinos.
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