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Deutschland 2006, Laufzeit: 95 Min., FSK 0
Regie: Ralf Westhoff
Darsteller: Sebastian Weber, Anna Böger, Felix Hellmann, Katharina Schubert, David Baalcke, Julia Koschitz, Martin Butzke, Kathrin von Steinburg, Matthias Bundschuh, Mediha Cetin

Meine Meinung zu diesem Film

Auto, Bus, Taxi oder Tram...
otello7788 (554), 14.11.2007

...Verkehrsmittel spielen hier eine nicht zu unterschätzende Rolle.

Ich habe lange keinen Film mehr gesehen, der eine solche Achterbahn an Gefühlen in mir ausgelöst hat. Es war schon wirklich erstaunlich, wie hier, sehr schnell, tiefe Einblicke in die Seelenzustände der 18 Personen geschaffen wurden. Und im Großen und Ganzen konnte sogar vermieden werden, allzusehr Klischees zu benutzen. Hut ab vor dem Drehbuchschreiber und dem Cutter. Das waren 95 spannende, bewegende Minuten. Im Kino muss man den Film aber nicht gesehen haben, die kleine DVD Leinwand reicht.

@Marylou: Also, ich hab noch nie ein Taxi gerufen bekommen...

Einfach Klasse
disp (1), 22.10.2007

Den Film habe ich im August gesehen und muss sagen das er wirklich aus dem Leben gegriffen ist.
Ich heba selten so gelacht, ausser auf meinem Speeddating :-)))

Will mehr!
nothing (53), 20.06.2007

Single sein ist sicherlich nicht schön, zugucken macht aber Spaß! Zumindest in dem Film. Wenn man sich am Schluss mehr wünscht, muss es ja unterhaltsam gewesen sein. Vielleicht hätte man auf ein paar mit Musik unterlegte Kamerafahrten verzichten können und dafür mehr von den Treffen erzählen können. Theatermonologe gibt es ein paar, aber die "echten" Typen und Szenen überwiegen. Was soll's, der Film macht Spass und ist eher zu kurz als zu lang.

im wahrsten Sinne des Wortes ein bissi zuviel Theater
Marylou (161), 12.06.2007

Ich habe mich oft wiedererkannt. Bei der dauerwütenden Tussi hatte ich fast den Verdacht , jemand habe mich ohne mein Wissen gefilmt und als Vorbild für die Rolle genommen.

Schöne Szenen und Gedanken, ein paar gute Lacher.

Allerdings merkt man dem Film die Theaterschauspieler an. Die Dialoge hätten meiner Meinung nach wesentlich besser auf einer Bühne funktioniert, im Film kommen sie etwas gestelzt und aufgesetzt. Nicht so mein Ding.
Außerdem hat man im Geiste oft den Regiemann "Aktion" brüllen hören, so auf den Punkt fingen die Schauspieler an zu sprechen.
Hätte fast Improvisationstheater sein können.

Und Jungs, mekr Euch eins: das mit dem Panda stimmt. Von hinten klammern bringt gar nix außer ein Taxi vor der Tür :-)

Das wahre Leben...
cl-au (3), 23.05.2007

...schreibt die schönsten Geschichten - pflegte meine Großmutter immer zu sagen.
Das ist auch hier so. Eine ganz alltägliche Situation, wie sie inzwischen in jeder Großstadt täglich vorkommen kann: 18 Singles treffen sich, um mal eben auf die Schnelle ("Speeddating" heißt dies neudeutsch) den Mann / die Frau fürs Leben zu finden.
Großartig, wie man nach und nach, in (teilweise zu) kurzen, schnellen Happen die Protagonisten kennenlernt. Ähnlich wie es ja auch beim Speeddating der Fall ist, bekommt der Zuschauer nie den ganzen Blick auf eine Person, sondern erfährt immer nur einen Teilaspekt des großen Ganzen.
Es ist zum Brüllen komisch, wenn man die kleinen Macken der Singles kennenlernt und sich immer wieder ertappt fühlt. Alles schon mal selber erlebt. Zu der Authenzität tragen auch die grandios guten Schauspieler bei, die auf ganz einfache Weise jede der 18 Rollen zu einer Besonderheit machen, die nie in der Masse verschwindet.
Was bei dem Film leider zu kurz kommt, sind die Treffen danach. Was ist aus den Paaren geworden, wer hat sich mit wem getroffen und wer hat die wahre Liebe getroffen. Da hätte man zum Schluss mehr draus machen können.
Aber angeblich soll es ja eine Fortsetzung geben... Bis dahin sollte man aber diesen liebevollen Blick auf die alltäglichen Irrungen und Wirrungen des Single-Lebens noch ein paar Mal geniessen...

Überwiegend lustig
Biggi (153), 22.05.2007

kam der Film bei mir an. Teilweise liefen mir die Tränen vor Lachen..., dabei ist das Thema eigentlich ganz ernst. Keiner will alleine durchs Leben laufen. Die Päckchen und Macken, die jeder mit sich rumträgt sind wirklichkeitsnah, wenn auch manchmal überzeichnet und klischeehaft dargestellt, was bei der Anzahl von 18 Personen dennoch ein buntes Bild von Charakteren ergibt. Speeddating passt in die heutige Zeit und ersetzt gelungen die Kleinanzeigen. In den 5 Minuten kann man schon eine Menge vom Anderen erfahren, ist doch der erste Eindruck laut Psychologen der, der haften bleibt. Wer möchte schon gerne einen ganzen Abend mit einem unpassenden Gegenüber verbringen und der Absprung bei herkömmlichen Dates ist extrem schwierig, wie mir viele Singles bestätigten. Alle im Kino haben sich gut unterhalten und ein langes ohhh, dass der Film schon zu Ende ist, leiteten den Abspann ein.

FSK 28 - 39,5
narr (11), 10.05.2007

Das Überraschende überwiegt das Erwartete. Bevor es peinlich wird: Schnitt.
Den Titel finde ich irreführend, so daß ich mir diesen Film fast nicht angesehen hätte. Angelehnt an das Gleichnis zum "Cappuccino" würde ich den Film auch so nennen.

Weder Fisch noch Fleisch, aber -
KoelnerDom (9), 08.05.2007

Eins vorab: ich finde die Filmidee spannend und freute mich darauf, mal ganz voyeuristisch aus der Nähe zu erleben, was ich mich als Single selbst bisher nicht getraut habe. Und ich war nicht enttäuscht. Aber auch insgesamt nicht wirklich begeistert.

Das Speeddating hatte tolle Momente, wo Figuren aus der Masse herausragten und emotionale Nähe entstand. Vieles sollte spannenden Stoff für die Verabredungen hinterher liefern und da mangelte es dann doch...

Die Treffen "danach" wären ausbaufähig. Besonders zwischen Öko und Autofahrerin hätte ich gerne das Gespräch im Café miterlebt. Wie sich beide nach lauten Streitduellen doch nähergekommen wären. Oder wie dem "Olli-Kahn-Verschnitt" (gar nicht mal so schlecht je länger man ihn sieht) nach einer feuchtfröhlichen Nacht vielleicht doch ein bißchen Lack abgeblättert wäre. Zu sehr verharren manche Figuren unnötigerweise in den Stereotypen. Aber anderen gelingt es glücklicherweise auch, richtig Tiefe und Inhalte aus ihren Figuren hinauszuholen.

Besonders die Straßenbahngeschichte hat mich begeistert! Der Ironiker, der sich romantisch zeigt und am Schluß, als ihn eine andere Frau (der er nicht wirklich nahe kommen wollte) damit konfrontiert, daß nette Witzigkeiten einen Menschen verletzen können. Köstlich war der Controller, wo allerdings die Pointe mit der Katzenallergie, an der die perfekte Beziehung scheiterte, etwas platt war. Der Koch (der auch in "Paare" mitspielt) war in seiner geschwätzigen Art erfrischend, versagte aber am Ende nach einer unfreiwilligen Beleidigung, wo er plötzlich jede Souveränität einbüßte. Das war inkonsequent und passt nicht zur vorherigen Figur.

Da wünscht man sich bei der Hilflosigkeit einiger Figuren als Zuschauer eine Täglich-grüßt-das-Murmeltier-artige Wiederholung von der Stelle an, bevor ein falscher Satz (ähnlich beim Controller, der brutal ehrlich war) alle großartigen Anstrengungen zunichte machte.

Wie gesagt, man hätte mehr daraus machen sollen. Klischeefiguren wie die beiden WG-Männer (1x verklemmt und 1x dauergeil) oder einige der Frauen hätten als Nebenrollen in den Hintergrund gerückt werden müssen, um mehr Raum für Handlungen zu schaffen. Aber vielleicht gibt es ja - wie gerüchteweise gehört - eine Fortsetzung und wir erfahren überraschende Wendungen.

Urteil: Weder Fisch noch Fleisch, aber - vielleicht muß ich den Film noch 1-2 Male anschauen, um die großen Momente mehr zu genießen. So wie ein Fleischesser auch das Schmecken von fettarmer Nahrung erst lernen muß. Schaut ihn Euch an!

Jedes Töpchen find' sein Deckelchen oder auch nicht
Colonia (683), 27.03.2007

Niemand hat X-Filme gezwungen, diesen Film in die Kinos zu bringen. Sie haben ihn ja noch nicht einmal selbst produziert. Nein, X-Filme wollten(!) "Shoppen" von Regieneuling Ralf Westhoff unbedingt verleihen, nachdem sie ihn auf den Hofer Filmtagen gesehen hatten.

Und das aus gutem Grund. Saß man doch damals wahrscheinlich genau wie ich heute in der ganz neudeutsch "Friends and Family" betitelten "Preview" für zur Mundpropaganda auserkorenen Filmfreunde im Kino und erwartete außer Freigetränk und Schnittchen eher nichts. Schon gar keinen besonderen Film.

Das mit den Schnittchen wurde zwar nichts, noch nicht mal mit dem Freigetränk, aber was sich auf der Leinwand abspielte, waren 90 Minuten allerbeste Unterhaltung, wie ich sie lange nicht gesehen habe. "Shoppen" mit 18 gleich großen Rollen und gleich starken jungen Schauspielern avancierte mal eben so zu meinem persönlichen Filmfavorit des bislang gelaufenen Jahres.

Wann hat man zuletzt eine so pointierte, herzerfrischende Komödie gesehen?! Einen ebenso simplen wie ungewöhnlichen Film um "Speed-Datings" (auch so ein Begriff ...), den man noch endlos hätte weiter schauen können?!

Den anderen Zuschauerinnen und Zuschauern schien es ähnlich zu gehen. Im Gespräch mit Regisseur Ralf Westhoff wurde gleich nach einem zweiten Teil verlangt.

"Shoppen" startet am 3. Mai offiziell in den Kinos.

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