Es gibt 597 Beiträge von woelffchen
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01.08.2007
Habe mir den Streifen nach 2 Wochen nochmal angesehen. Qualitäten und Schwächen liegen dicht beieinander. Immerhin: es gibt sie - beide!
Ohne auf action - oder nichtaction groß einzugehen -
dieser Streifen will m.E. in erster Linie gar kein richtiger action-Film sein, sondern eher ein Sammelsurium aus Mädchengeplapper, amerikanischer Popkultur und Gewalt. Sogar etwas tiefsinnige Komik gibt es.
Letztlich eine gewollte Gegenüberstellung von analoger und digitaler Filmkultur. (Ob's technisch so realisiert wurde, weiß ich nicht - ist auch egal.) Und da schneidet der 1. Teil (analog) bis zur schwarz-weiß-Sequenz wegen seiner Dramaturgie, seiner besseren Schauspielerleistungen und natürlich wegen des besseren Drehbuchs nahezu perfekt ab, wohingegen der 2. Teil (digital) in allen Bereichen recht dürftig daherkommt und gerade in der langen action-Einstellung am Schluß deutliche Schwächen zeigt.
Der 1. Teil - ein Genuß, der 2. Teile - eher fade.
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29.07.2007
... fragte sich der Sand: Und wo bleibe ich?
Ja, wo bleibe ich als Zuschauer, der ich, zerfließend wie Sand in meinem Sessel sitze, und überlege, ob ich den Saal vor lauter Langeweile und sich im Kreis drehenden Einstellungen vorzeitig verlassen soll oder nicht.
Es genügt eben nicht, eine Handvoll Laiendarsteller, ein paar Requisiten, ein Drehbuch, was eigentlich keines ist, ohne intelligente Dramaturgie, ohne anspruchsvolle Dialoge und eine an sich beeindruckende Landschaft zu nehmen, dazu eine Filmkamera und ein paar Assistenten, um einen abendfüllenden Spielfilm zu drehen, der einen Filmtheater-Anspruch der Sparte Programmkino erfüllen sollte.
Was hier herausgekommen ist, ist leider ausgesprochen naiv, dürftig, dialogschwach und laienhaft. Der Streifen eignet sich bestenfalls ohne Untertitel in einem "Grundkurs Französisch" in der Mittelstufe eines Gymnasiums verwendet zu werden. Schon für den Poltikunterricht ist er auf Grund seiner ungenauen Informationen ungeeignet.
Die versuchsweise angesprochene Dramatik der gegenwärtigen Migrationsproblematik in Afrika wird leider nicht angemessen problematisiert und nur klischeehaft verarbeitet.
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21.07.2007
Bin mehr oder weniger zufällig in diesen Film - mein 1. Potter! - hineingeraten und habe so gut wie nichts verstanden. Ist wohl mehr etwas für eingeweihte Fans, die sich da auskennen, um inhaltlich folgen zu können. Man muß also erst mal das Buch / die Bücher lesen, möglichst alle Filme chronologisch gesehen haben, um dem Geschehen auf der Leinwand das gewisse Filmerlebnis abgewinnen zu können.
Und da erhebt sich die Frage: Ist das noch Kino im eigentlichen Sinne?
Wenn ich erst das betreffende Buch lesen muß, um den Film zu verstehen, verliert das Medium Film seine ursprüngliche und so gewollte Eigenständigkeit, und wird zu nichts mehr als einer optisch angereicherten Nacherzählung und damit zum, wie auch qualitativ immer gearteten, Nachläufer.
Liegt nicht gerade die Qualität des Spielfilms in der Vielfalt seiner eigenständigen Ausdrucksstärke, mit der kein anderes darstellendes Medium konkurrieren kann?
Insofern muß man zumindest diese Potter-Verfilmung trotz ihrer handwerklichen Solidität mit einem Fragezeichen versehen.
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17.07.2007
Ein Film von Italienern für Italiener oder andere, die sich für italienische Lebensart und ital. Politik interessieren. Die z.T. chaotische mediterrane Lebensart eines Nanni Moretti wird uns sehr anschaulich - auf die Nerven gehend - vermittelt, aber es fällt schwer, sich in diesem Spiel einzufinden. Sperrig, sprunghaft und chaotisch kommt dieser Film daher und es dauert eine geraume Zeit, bis man sich in dem Handlungsverlauf zurechtgefunden hat.
Ein Film über einen Film über Berlusconi, dessen Thematik und personelle Angriffsfläche aber leider ziemlich diffus im Raume stehen bleibt, weil Moretti in seiner Person überbetont wird und Berlusconi, der Schlawiner, zu wenig abbekommt.
Also mehr etwas für Fans der besonderen Lebensart Italiens als für Liebhaber eines Politthrillers, der daraus hätte entstehen können.
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10.07.2007
Ein überaus interessanter und lehrreicher Einblick in die Biographie von Francis Bacon, der in einem Interview, gefragt nach seiner Art zu malen, erklärt, daß er, in der Absicht, eine bestimmte Szene zu malen, auf Grund eines inneren Zwanges etwas ganz anderes malte - er habe sozusagen auf Grund seiner medialen Fähigkeit in diesem Malprozeß als Medium fungiert. Ein auch in anderen kreativen Gattungen, z.B. in der Schriststellerei, spez. Lyrik, und beim Komponieren gelegentlich auftretendes Phänomen, welches nur mit Hilfe übernatürlicher Kräfte erklärbar ist.
Die biographischen Stationen des Lebens von F. Bacon, sein etremer, abgründiger und ausschweifender Lebensstil, die Motive seiner Malerei insgesamt, werden sehr informativ und den Zuschauer betroffen machend, dargestellt, bewirken jedoch trotz des Ruhmes und des Reichtums, den F. Bacon in der 2. Hälfte seines Lebens erwarb, eher Bedauern als Neid.
Ein Mensch, Gefangener seines Schicksals - unfähig und nicht willens, auszubrechen.
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04.07.2007
Was auf den ersten Blick als rührende und mitfühlende Alltagsgeschichte aus einer spanischen Großstadt daherkommt, entpuppt sich beim zweiten Hinsehen als Spiegelbild der heutigen westlichen Industriegesellschaft, in der es weitgehend nur noch um die Realisierung der eigenen Lebensvorstellungen geht - sprich: Selbstverwirklichung - und seien sie im Gebrauch der Mittel noch so fraglich. Als Adjektive des Verhaltens der Akteure sind da zu nennen: unmoralisch, hedonistisch, pervers, erpresserisch und egoistisch.
Positive Kriterien, wie Moral und Ethik, die das menschliche Miteinander günstig beeinflussen könnten, werden in diesem Film kaum noch bemüht. Hauptsache, man ist in der Lage, sich selbst mit all seinen Vorstellungen vom Leben zu verwirklichen, koste es, was es wolle, und egal, auf wessen Rücken das ausgetragen wird.
Lediglich Jorge und seine Verflossene versuchen ansatzweise höhere Werte zu reflektieren, was ihnen jedoch im Strudel der Ereignisse und auf Grund ihrer eigenen Schwäche nicht gelingt, denn die normative Kraft des Faktischen ist in der heutigen Gesellschaft allgegenwärtig.
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04.07.2007
Schon lange nicht mehr einen so liebevoll und akribisch inszenierten Film gesehen, mit so viel Liebe zum Detail, selbst wenn die jeweilige Szene nur ein paar Sekunden dauerte. Alles sehr genau durchdacht und vermutlich x-mal geprobt und gedreht.
Ob man für den britischen Humor etwas übrig hat und diesen Film goutiert, ist Geschmacksache, bildungs- und typenabhängig, schon fast eine Frage der Weltanschauung.
Daß das Ganze aber perfekt gemacht wurde und im Sinne des Inselhumors überaus stimmig ist, kann man diesem Streifen nun wirklich nicht absprechen.
Für mich eine cineastische Unterhaltung mit hohem Stellenwert.
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04.07.2007
... eben ein gut gemachter Dokumentarfilm über ebay, der besonders für einen ebay-Insider mehr Unterhaltungswert hat also so mancher Spielfilm, der kaum das Wort Inszenierung buchstabieren kann.
Auch für einen Nicht-ebayer gibt interessante Informationen und Blicke vor und hinter die Kulissen - und auf die, die Erfolg haben und auch auf die Verlierer. Wie's im Leben halt so zugeht - und das ist das ja Interessante am Leben, ob mit oder ohne ebay sei dahingestellt.
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04.07.2007
...und sehr übermenschlich, um auch als action-Film irgendwie noch glaubwürdig zu sein.
McLaine ist zwar verwundbar, das zeigen die blutenden Stellen nur zu deutlich, aber seine Wunden hindern ihn kaum daran, immer wieder Übermenschliches zu vollbringen - Szene um Szene.
Da wird dann mit der Zeit die ganze Szenerie etwas langweilig, weil man immer schon weiß, daß sie ihn ja doch nie kriegen werden und er sie letztlich alle kaltmacht
Der technische Aufwand ist enorm, um nicht zu sagen überbordend, und manchmal fragt man sich, was sonst noch in Hollywood aktiviert werden kann.
Der Unterhaltungswert dieses Streifens nimmt ab, je mehr Filmmeter von einer Rolle zur anderen wechseln.
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20.05.2007
Die auf den ersten Blick ganz lustig und spritzig daherkommende Geschichte entpuppt sich schon sehr schnell als eine Ansammlung von dummdreisten Dialogen und provozierendem Gelaber, und das mit Hilfe aller möglichen Klischees, weitgehend aus den untersten Schubladen, wo Sexualität, Perversion, Rassismus und Freund/Feind-Denken abgelegt sind.
Das alles hat mit einer intellektuellen Auseinandersetzung über unterschiedliche Ansichten, seien sie familiär, kulturell, politisch, global oder sonstwie nichts zu tun, sondern will sich aus Gründen der Effekthascherei nur den Anschein einer solchen geben.
Julie Delpy ist als Regiesseurin, Hauptdarstellerin, Drehbuchautorin, Casterin etc. voll verantwortlich für dieses Machwerk. Sie kramt im Abseitsreservoir des menschlichen Miteinander, um eine dem Zeitgeist entsprechende Beziehungskomödie zu produzieren, die doch nur eine Ansammlung übelster Klischees geworden ist. Witz, Humor, Sensibilität und Differenzierung fehlen in diesem Streifen fast durchgängig. Die Charaktere werden grobklotzig abgehandelt, die Beziehungsebenen ordinär und brachial konstruiert - alles nur um ihre verquere Weltsicht auf die Leinwand zu bringen. Bei diesen Verhaltensweisen und bei der geringen Attraktivität der Hauptdarstellerin kann man sich nur wundern, daß die Beziehung (im Film) zwei Jahre gehalten hat. Ich hätte sie schon nach kurzer Zeit in den Wind geschossen.
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