Es gibt 53 Beiträge von nothing
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20.06.2007
Der Film ist wie bereits bemerkt erste Sahne was Schauspieler, Optik, Suspense, Kniffe und Tricks usw. angeht. Einziges Problem ist, dass das Leben die langweiligsten Geschichten schreibt. Aber dennoch ein interessanter Gegenentwurf gerade zu Dirty Harry, der auf demselben Fall beruht. Der echte Kommissar schießt den mutmaßlichen Täter elendiglich lange zum Leidwesen so mancher Zuschauer nicht über den Haufen und am Ende wird im Abspann noch so manche Information nachgeliefert, die alles wieder in einem anderen Licht erscheinen lassen könnte oder nicht. Das kann man unbefriedigend finden, aber so ist es nun mal. Vielleicht kriegt ja ein Zuschauer raus, wer es wirklich war. Dann kann er es hier im Forum schreiben (mit SPOILER-Warnung!). Alles in allem hab ich mich so gut amüsiert als hätte ich Zeitung gelesen und dabei Tee getrunken oder so ähnlich...
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26.05.2007
Natürlich könnte man einiges an diesem Film aussetzen. Den Plot zu kritisieren, der von bizarren Zu- und Unfällen getragen wird, wäre aber verfehlt, denn der Film will auch gar nichts anderes sein als unterhaltsamer Comic-Trash. Und das ist er auch. Das in diesen Storys unvermeidliche Pathos wird so schnell und unspektakulär abgehandelt wie es nur geht, dafür gibts schön viel Selbstironie und Humor neben den Action-Szenen. Der viel kritisierte Anfall von Patriotismus ist so kurz, dass man ihn leicht ganz verpassen kann, wenn man im falschen Moment zwinkert und er fügt sich außerdem harmonisch in die restliche Comic-Trash-Suppe ein. Das Gejammer, die ersten beiden Teile seien so viel besser gewesen, kann ich jedenfalls nicht nachvollziehen. Der erste Teil ist so schlecht und peinlich wie ein Film nur sein kann. Und der zweiten Teil war ganz unterhaltsam, ich hab aber inzwischen wieder vergessen, worum es ging. Genau so ist der dritte Teil auch: Unterhaltsam, aber nichts was im Gedächtnis bleibt.
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15.05.2007
Richtig langweilen wird sich wahrscheinlich niemand bei der Aneinanderreihung von Sex and Crime and WW2. Mir ging aber alles ein bissl zu schnell. Schon der Anfang: Liebesszene ? Schnitt ? Bombardierung ? Schnitt ? Liebesszene ? Schnitt ? Flucht ? Schnitt ? Schießerei ? Schnitt ? Widerstandsgruppe ? Schnitt ? Schießerei ? Schnitt ? Liebesszene usw. Die ganze Zeit über dramatische Musik. Die Story ist komplex, aber totaler Trash. Auf Schwarz-Weiß-Malerei wird natürlich nicht verzichtet ? in Black Book gibt es eben (einen) gute(n) und böse Nazis und gute und böse Widerstandskämpfer. Auf eine glaubwürdige Entwicklung der Figuren und der Geschichte wird zugunsten von Liebesszenen und Schießereien verzichtet. Wer aber keine ernsthaftere Auseinandersetzung mit dem Thema erwartet als in der Indiana-Jones-Reihe und deftige Thriller mag, der braucht von Black Book nicht enttäuscht zu werden.
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03.05.2007
Nichts für Lynch-Einsteiger, eher was für Aussteiger (siehe Kommentare unten). Sicher, hab auch ein bisschen die Ästhetik von Mulholland Drive und Lost Highway vermisst, aber...
Am Anfang schön satirisch bis zur Selbstparodie, auch später immer mal wieder. Erst dachte ich, dass sich gar keine beklemmende Atmosphäre mehr aufbauen würde, die kommt aber nach und nach und steigert sich zu veritablen Schockeffekten, die ich so schnell nicht vergessen werde. Passiert eher selten, dass ich vor Angst aus dem Kinosessel springen will. Hätte ich dem Film am Anfang sicher nicht zugetraut. Vor allem wegen dieser Bilder bin ich den Film nicht mehr so schnell losgeworden. Was ist es, das mich an diesen Traumbildern so geängstigt hat? Da ist noch mehrmals vor meinem inneren Auge der Film abgelaufen, in der Hoffnung, das Geheimnis zu enträtseln. Es gibt sicher viele Anhaltspunkte, aber bisher habe ich anders als bei MD und LH nicht den einen Schlüssel gefunden, eher mehrere. Aber die oben genannten Filme erschienen mir nach einmaligem Sehen auch unverständlich und zusammenhangslos. Nun wünschte ich mir, ich hätte am Anfang von IE besser aufgepasst.
Wie war das noch mal?
A little boy went out to play. As he passed the doorway, he caused a reflection. Evil was born and followed him. An old tale. And a variation: A little girl went out to play. Lost in the marketplace...
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24.04.2007
Peinlich... als ich Hanekes hochgelobten Funny Games im TV sah, war ich entsetzt. Gar nicht tiefsinnig, sondern einfach nur ein x-beliebiger Killerfilm. Die Opfer gehorchen der in diesem Genre üblichen Opferlogik, die Killer der Killerlogik, mehr Psychologie braucht's eigentlich auch nicht. Den Unterschied zu handelsüblichen Horrorstreifen machen wahrscheinlich die Brecht'schen Verfremdungseffekte. Die sind allerdings so albern, dass sie als Inspiration für Adam-Sandler-Komödien gedient haben könnten.
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24.04.2007
Schnarch... Gus Van Sant ist ja bekannt geworden mit Filmen, in denen die Protagonisten durch die Gegend laufen. Das wird in diesem Film auch wieder zelebriert. Ein Model trägt alle aus dem TV und von Postern bekannte Anziehsachen von K.C. auf. Dazu geht er durch den Wald. Darauf beschränkt sich auch schon die Handlung des Films. Etliche Szenen werden zweimal gezeigt, weil man beim ersten Mal die atmosphärische Tiefe der Anziehsachen und des Durch-den-Wald-gehens nicht kapieren kann. Alles, was nicht totlangweilig ist, ist übelst Klischee. Außerdem lächerliche Szenen, wie z.B. wenn der angebliche Rockstar bei einem Konzert in dem aus Funk und Fernsehen bekannten Outfit völlig unbehelligt bleibt. Nach dem Durch-den-Wald gehen gibt es Sterben mit Überblendung. Den Rest hab ich längst vergessen.
Hey, wait, I've got a new complaint!
Die Musik, die das Model fabriziert hat, war auch schlecht. K.C. war zwar Model, aber nicht jedes Model ist K.C.
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20.04.2007
FULL METAL VILLAGE
Ein Heimatfilm
von Sung-Hyung Cho
Ist tatsächlich genau so schön, wie man sich das vorstellt. Klassischer Aufbau, zuerst werden ein paar skurrile Nordlichter eingeführt, die man einfach mögen muss, nebenbei lernt man was über das Land in Deutschland (und das ist viel lustiger als traurig), dann wird gehörig Spannung aufgebaut, die Dorfalten erzählen Geschichten von Friedhöfen und Hühnerblut und ab und an kündigt sich das Monster in Form eines die Dorfidylle jäh durchpflügenden Lasters mit Dixyklos an. Als wäre es ein Film von Shyamalan, ist der Plot-twist* recht vorhersehbar, was jedoch seine Vergnüglichkeit nicht mindert. Plötzlich ist alles voller Müll und vorbei, wobei man sich wünscht, es hätte viel länger gedauert. Aber man kann ja einfach nach Wacken aufs W.O.A. fahren.
*Die Metaller sind genauso drollig und skurril wie die Wackener und umgekehrt.
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25.02.2007
Der Trailer ist ein bisschen irreführend, da in die explizite Darstellung der Auswirkungen von Schussverletzungen mindestens ebensoviel Herzblut hineingesteckt wurde wie in die Ausgestaltung der Fantasiewelt. Beides wurde allerdings schon besser inszeniert (letzteres beispielsweise in Heavenly Creatures). Ich hab allerdings auch generell ein Problem mit der Figur des Pans. In diesem Film hat man sich alle Mühe gegeben, die Gestalt nicht allzu lächerlich wirken zu lassen, indem neben Mensch und Bock noch ein wenig Gottesanbeterin hinzugemischt wurde. Aber Bock bleibt Bock. Die etwas zu pompöse Musik ging mir auch auf die Nerven. Eine hübsche Idee waren allerdings die fleischfressenden Feen. Durch die Schlichtheit der Geschichte und stellenweise der Inszenierung wirkt der Film aber nicht mehr zeitgemäß.
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06.02.2007
Wahrscheinlich habe ich zuviel erwartet, denn ich dachte, ich wäre nach dem Anschauen schlauer als vorher. Was ich aber gesehen habe, war keine Darstellung der komplexen Zusammenhänge und Verstrickungen von Politik, Wirtschaft und Terrorismus, sondern ein zusammenhangloser zusammengestückelter Flickenteppich. Und den Schluss, bei dem alle Hauptfiguren "zufällig" in der Wüste zum Showdown zusammentreffen (man sagt dazu wohl: "Die Fäden laufen zusammen"), fand ich, ehrlich gesagt, ziemlich platt. Aber vielleicht bin ich auch einfach nur zu doof.
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06.02.2007
Das Leiden des modernen Menschen offenbart sich in absurd-komischen Bildkompositionen. Die statischen Szenen, die oftmals minutenlang ohne Schnitt abgedreht sind und eher an surrealistische Bilder als an gewöhnliche Kinobilder erinnern, wirken nie langweilig, da sich ihre Bedeutung jederzeit abrupt ändern kann, plötzlich reale Szenen ins Absurde umschlagen (wenn beispielsweise Fahrgäste einer U-bahn teilnahmslos einen Choral anstimmen), das Absurde, wenn es bereits nicht mehr zu steigern ist, in Wahnsinn umschlägt, oder inmitten von feierlichem Ernst bitterböser schwarzer Humor aufblitzt. Höhepunkt des Films ist eine Szene, in der Kalle, der abgebrannte Held, Plastikkreuze, die niemand kaufen will, zu einem metaphysischen Müllhaufen aufschichtet. Aber auch das ist erst der Anfang. Ein apokalyptischer, grausamer, einfühlsamer, unendlich schöner Kino(alb)traum. Wer diesen Film einmal gesehen hat, wird ihn nie wieder vergessen!
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