Es gibt 53 Beiträge von nothing
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06.02.2007
Auch für mich der bislang beste Film des Regisseurs. Dass Schauspieler, Musik, Kamera, Schnitt etc. uneingeschränkt zu loben sind, wurde bereits erwähnt. Ich war von den Bildern tief beeindruckt und von den Geschichten so gefesselt, so dass ich mich an keine einzige Person erinnern kann, die vorzeitig die Vorstellung verließ. Da einige in diesem Forum eine eindeutige Botschaft vermissen, vielleicht eher ein Film für Leute, die gerne selbst nachdenken. Anregungen dazu bietet Babel im Überfluss.
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22.01.2007
Der Mann mag sich gut mit den Maya auskennen, den Film hat er jedenfalls nicht verstanden. Beispielsweise die Aussage: "Und dann ist es so, dass sich die Maya sicher nicht von einer Sonnenfinsternis hätten überraschen lassen. Die hatten ein ausgeprägtes astronomisches Wissen, sie wussten viel mehr als die Europäer zu jener Zeit." Nun wird das astronomische Wissen im Film aber gar nicht geleugnet. Im Gegenteil, die Szene ist nur so zu verstehen, dass die herrschende Elite ihr überlegenes wissenschaftliches Wissen nutzt, um das ungebildete, gläubige Volk mit vermeintlich göttlichen Botschaften milde zu stimmen und vom eigenen Versagen abzulenken (was man sehr wohl als Kritik an mit falschen und vorgeschobenen religiösen Gründen gerechtfertigte Machtpolitik verstehen kann). Genau wie die Spanier im Film nicht als Erlöser präsentiert werden, sie werden eher als Vorboten des Untergangs angekündigt und ihr Erscheinen lässt der Film nahezu unkommentiert. Die Sympathieträger sind sie sicherlich nicht. Wer den Film derart missversteht, kann sich natürlich trefflich darüber aufregen. Sicherlich trägt Mel Gibsen durch seine Person viel dazu bei, solche Interpretationen zu fördern. Das hält mich allerdings nicht davon ab, die Qualität des Films unabhängig von seinem Macher zu beurteilen. Hier gilt wie so oft: den Film unbedingt anschauen, aber Interviews mit dem Regisseur unbedingt vermeiden.
PS: Mangelnde Faktentreue halte ich sowieso nicht für ein Argument, wer diese hier vermutet, ist selbst schuld. Genausogut könnte man Apocalypse Now vorwerfen, er würde den Vietnamkrieg unpräzise darstellen. Der Surrealismus der Darstellung unverkennbar. Als Parabel funktioniert Apocalypto allerdings wunderbar.
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14.01.2007
Levi will das Erbe von Chaplin und Benigni antreten, tatsächlich steht der der Film ? was die Qualität des Humors angeht ? in bester deutscher Tradition. Die Nazis haben mich durchweg an die Pauker aus der Reihe "Der Lümmel von der ersten Bank" erinnert, in etwa so bedrohlich wirkten sie auch. Chaplins Humor entlarvte Hitler, da er aus der kaum veränderten Darstellung von Hitlers angeberischem Größenwahn und seinen überzogenen Hass-Fratzen resultierte. In "Mein Führer" aber ist die Lächerlichkeit oder die Bloßstellung von Hitlers Wahn gar nicht Ziel des Humors. Helge sieht in seiner Maske nicht nur aus wie ein Tränensack, er spielt den Hitler auch als arme Sau, die einem fast schon leid tun kann. Seinen Humor gewinnt der Film dagegen aus Nazis mit albernen Namen wie "Puffke" und peinlichen Sex-Witzchen. Dafür ist das Thema dann aber doch zu ernst.
Darf man über Hitler Witze machen? Meine Meinung: Man darf, wenn man kann. In diesem Fall hätte man es besser gelassen.
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13.01.2007
Alien 1 war ein klasse Film, da gibt es eigentlich nichts dran zu verbessern. Aber Alien 2 gefällt mir besser als Alien 3, weil die Idee "Mehr Aliens! Größere Aliens!" (und das bereits erwähnte Rattatazong) besser für ne Fortsetzung taugt als "Wir rasieren Ripley ne Glatze"!
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13.01.2007
David sieht aus und verhält sich wie ein Kind, aber in seiner Brust schlägt ein kaltes Metallherz. Auf der glatten Oberfläche sieht der Film aus und fühlt sich an wie ein harmloses Märchen von Spielberg, aber die Geschichte ist die eines verstörenden Albtraums von Kubrick. Sexroboter Gigolo Joe, Flesh Fair, Rouge City, man braucht sich nur einmal den Inhalt zu vergegenwärtigen, um zu wissen, es handelt sich hier eindeutig um Erwachsenenthemen. Dank Spielberg merkt man allerdings nichts davon. Ein grundlegendes Thema des Drehbuchs, die Konfrontation von Kinder- und Erwachsenenwelt, findet nicht statt, weil Spielberg alles, was nicht zur Kinderwelt passt, erfolgreich verdrängt. Allerdings ist der Film dennoch ein interessantes Experiment, weil man ? trotz aller Harmlosigkeit und allem Kitsch ? hinter dem Spielberg-Film die Abgründe erkennen kann ? und das Meisterwerk, das Kubrick aus diesem Stoff vielleicht gemacht hätte...
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05.01.2007
In seiner Darstellung der Gnadenlosigkeit, Absurdität und Komik überbordender Bürokratie so brilliant, dass ich den Film nur mit den Romanen Kafkas vergleichen kann. 2006 noch einmal gesehen und war erschüttert: dem Jugendwahn verfallene Alte, die erbarmungslose Jagd auf versehentlich des Terrorismus verdächtigte und damit entrechtete Bürger, die zaghafte und zahnlose Rebellion des Sam Lowry, die Allgegenwart des Computers, das alles hat mich doch stark an etwas erinnert. Brazil ist bis in die Details die vielleicht zutreffendste Zukunftsvision des Kinos. Der Trip zum Schluss ist das böse Gegenstück zum angeklebten Happy End von Blade Runner. Für mich Terry Gilliams bester und sogar einer der besten Filme ever.
"Mistakes? We don't make mistakes."
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05.01.2007
Dieser Film ist perfekt! Ein Marionettenspieler entdeckt, dass ein Loch in der Wand in einem Büro im 7 1/2. Stockwerk direkt in den Kopf von John Malkovich führt. Das wirft natürlich eine Menge interessanter philosophischer Fragen auf. Mit denen hält sich Craig und damit der Film glücklicherweise keine zwei Minuten auf, denn mit der neuen Entdeckung kann man a) Geld verdienen und b) interessante sexuelle Erfahrungen machen. Insofern wird hier jedem Sinnsuchenden exemplarisch vorgemacht, wie im glücklicheren Fall die tiefgründigeren philosophischen Probleme im Sande verlaufen, nur im Schnelldurchlauf. Genial außerdem, wie brilliant John Malkovich hier den John Malkovich gibt. Die Reise in sein eigenes Gehirn ist in der Tat schrecklich und schreckt vor weiterer Selbsterforschung nachhaltig ab. Insofern ist Being John Malkovich die beste Medizin gegen Sinnsuche, die es gibt und sei allen Sinnsuchenden deshalb wärmstens empfohlen.
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31.12.2006
Schade! Die Bücher sind toll, aber der Film? Leider zu billig. Die Schauspieler stehen meist unmotiviert in Pappmaché und Alufolie herum und finden sich großartig witzig. Leider hat ihnen niemand gesagt, was sie zu tun haben, Trotzdem haben sie irre viel Spaß in dieser abgedrehten Komödie. Der überträgt sich aber nur bedingt auf den Zuschauer. Die Aliens sehen aus wie aus der Muppetshow entliehen. Manche Szenen, die so tun, als würden sie der Charakterentwicklung dienen, sind langweilig und überflüssig und sicher nur ins Drehbuch reingeraten, um Filmminuten ohne groß Spezialeffekte füllen zu können. Für so einen Stoff hätte man sich Terry Gilliam gewünscht. So ist das ganze leiderleider im Ergebnis daneben. Das Aussehen von Marvin ist ein gutes Beispiel dafür, wie uninspiriert hier die Vorlage umgesetzt wurde.
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31.12.2006
Angeblich wurde die Vorlage ja von einem 15-Jährigen ohne Schulbildung geschrieben. Nun könnte man sagen, das merkt man dem Film auch an. Dafür weiß man schon gleich beim Vorspann, was auf einen zukommt, wenn ein Erzähler in die völlig hingebogene Story einführt. Die Personen reiten ständig hin und her, ohne dass es einen Grund dafür gibt. Die bösen schwarzen Männer mit Bart lassen sich bereitwillig abmackeln. Als der Held den Oberbösewicht eben mal so um die Ecke bringt, sagt er: "Ich hätte mehr erwartet!" Da kann man nur zustimmen. Jeremy Irons tut einem in jedem Moment leid, wogegen John Malkovich der Story angemessen knallchargiert. Da hat jede Folge der Augsburger Puppenkiste spannendere Momente.
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31.12.2006
Mir war der Film zu konstruiert. Sofern man drüber nachdenken will, stellt man fest, dass der Film eine Aneinanderreihung unglaubwürdiger Zufälle darstellt. Der Humor versprüht den Charme von 80er-Jahre-Komödien; dort hatten die Figuren meist ähnliche Probleme. Trotzdem ganz nett.
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