A.I. Künstliche Intelligenz
USA 2001
Regie: Steven Spielberg
Darsteller: Haley Joel Osment, Jude Law, Frances O'Connor, Brendan Gleeson, Sam Robards, William Hurt, Jake Thomas, Ken Leung, Michael Mantell, Michael Berresse, Kathryn Morris, Adrian Grenier
Kinder aus dem Regal
Gorgo74 (57), 16.03.2013
Diesen Film wollte Stanley Kubrick machen. Er legte das Script weg, da er erst auf bessere TRicktechnik-Möglichkeiten warten wollte. Wär ja sehr spannend gewesen, was dabei herausgekommen wär. Spielberg ist auch ein Könner des Fachs aber macht alles anders. A.I. hängt vieles seiner speziellen Art an Filme zu machen. Jude Law gefiel mir sehr gut.
Merkwürdiger Hybrid
nothing (53), 13.01.2007
David sieht aus und verhält sich wie ein Kind, aber in seiner Brust schlägt ein kaltes Metallherz. Auf der glatten Oberfläche sieht der Film aus und fühlt sich an wie ein harmloses Märchen von Spielberg, aber die Geschichte ist die eines verstörenden Albtraums von Kubrick. Sexroboter Gigolo Joe, Flesh Fair, Rouge City, man braucht sich nur einmal den Inhalt zu vergegenwärtigen, um zu wissen, es handelt sich hier eindeutig um Erwachsenenthemen. Dank Spielberg merkt man allerdings nichts davon. Ein grundlegendes Thema des Drehbuchs, die Konfrontation von Kinder- und Erwachsenenwelt, findet nicht statt, weil Spielberg alles, was nicht zur Kinderwelt passt, erfolgreich verdrängt. Allerdings ist der Film dennoch ein interessantes Experiment, weil man ? trotz aller Harmlosigkeit und allem Kitsch ? hinter dem Spielberg-Film die Abgründe erkennen kann ? und das Meisterwerk, das Kubrick aus diesem Stoff vielleicht gemacht hätte...
Künstliche Gefühle
Kinokeule (541), 21.12.2006
Der Beginn des Filmes ist für mich enttäuschend. Das Ehepaar, welches David aufnimmt ist so schlimm, dass es weh tut. Ist David eben noch der unbekannte Prototyp eines Mechas, so wird er im Handumdrehen als Sohn angenommen um kurze Zeit später ausquartiert zu werden. Der Vater hat irgendwie gar nichts zu melden und spielt folgerichtig den Obertrottel. Er wird locker von Teddy Bear an die Wand gespielt. Gerade dieses Elternpaar sollte doch das ambivalente Verhältnis Mensch zu Cyborg erläutern. Unverständlich, dass der Film hier so eklatant versagt.
Hingegen der Mechas Müllplatz, das Fleischfest und der elektrische Liebhaber. Hier fand ich es recht interessant, visuelle Gimmicks und storymäßig gut erzählt. Den Haß der Menschen gegenüber den Mechas konnte ich nachvollziehen.
Das Ende dann wieder eine einzige Katastrophe. Ich sage nur ?Die blaue Fee?. Denkt man, es geht nicht schlimmer, wird man brutal erinnert, dass man in einem Spielberg SF Film ist. Also her mit den kleinen, netten Aliens. Wie schon bei ?Unheimliche Begegnung und E.T?. Wurden Davids Schaltkreise vorher noch durch einen Löffel Spinat zum durchglühen gebracht, so hält er hier locker 2000 Jahre unter Wasser und eine Eiszeit aus, um den Aliens freundlich ?Guten Tag? zu wünschen. Diese weisen dem verdrahteten Latexklumpen irgendeine Relevanz zu, die ich nicht begriffen habe. Was manche für großes Gefühlskino halten, endete für mich als schlimmstes Kitschkino (2 Sterne).
Künstliche Welten
torivonglory (14), 28.01.2004
so eine Geldverschwendung.Und damit meine ich nicht nur das Kino-Eintrittsgeld.
Wenn das Ende nicht so elend kitschig wär und die Musik so grauenhaft und die Ausstattung halb so oppulent, wäre es ein ganz guter Film geworden.
nett
picco (85), 05.11.2003
pinocchio ist genau so eine ur-geschichte wie der zauberer von oz. manche evergreen-themen wiederholen sich halt immer wieder in verschiedenen fassungen. ich habe aber schon schlimmere adaptionen von ur-geschichten gesehen als dieses hier.
e.t. ist doch auch nicht anders. also ich finde: sehr angenehm an verregneten sonntag-nachmittagen
gut
Princess05 (271), 10.07.2003
ich muss den anderen wiedersprechen, ich fand den film gut. allerdings hat es mich ein wenig gewundert,das spielberg so zum romantiker mutiert, da gab es echt viele traurige szenen. Ich fand den film aber packend wenn auch manchmal verwirrend. die story an sich fand ich gut,allerdings hätte diese pinoccio sache nicht so vertieft werden sollen zum schluss,das wirkte irgendwie lächerlich. Nichts desto trotz fand ich den kleinen david sehr süß und schauspielerisch sehr bewundernwert.
Furchtbar
*eternity* (63), 23.03.2003
...das ist das einzige Adjektiv, das bei mir in Zusammenhang mit diesem Film hängen geblieben ist. Das erste Drittel war noch ganz nett, hätte was draus werden können. Aber das, was dann folgte war wirklich zum heulen schlecht.
Bedingt sehenswert
rubin4 (17), 23.03.2003
Würde den Film nicht noch einmal anschauen. Ist zwar interessant, aber lässt nach dem 1/3 total nach.Zieht sich am Schluss ganz schön lang hin.
Schlimm
otello7788 (554), 28.12.2002
Kubrick hätte ein distanziertes, kühles, visuell überwältigendes Meisterwerk aus der Geschichte gemacht. Spielberg erschafft schöne, blutleere Bilder und hat nicht eine Sekunde verstanden, um was es geht. Er lädt den Zuschauer ein zum Mitleiden, zum Mitgefühl, zur Identifikation mit dem Helden. Nur gab es so etwas je bei Kubrick? War man nicht fast immer der Beobachter? In einem reinen Spielberg Film klappt dieser Mechanismus. Als Umsetzer des Erbes von Kubrick hätte Spielberg sich hinter die Vorlage begeben müssen und nicht seinen Stempel aufdrücken dürfen. Die Entäuschung des Jahres!!
Das Beste war der Teddy...
hape (9), 03.10.2001
In der ersten Hälfte war der Film ja noch akzeptabel - in der zweiten Hälfte wurde die Story langweilig, kitschig, unlogisch! Schade, man hätte aus diesem Thema mehr machen können. Der Teddy war super und irgendwie am "intelligentesten" ;-)
Nicht empfehlenswert.
Megagrottenschlecht!!!
erwin (1), 28.09.2001
Selten hatte ich das Gefühl, 16 Mark derart schlecht angelegt zu haben. Und selten habe ich so ein langweiliges, sentimentales Rührstück gesehen - ein Eindruck der durch den technischen Firlefanz in den Endzeit-Szenerien, die man schon tausendmal so ähnlich in belanglosen Hollywood-Streifen gesehen hat, noch unangenehm verstärkt wird.
Was hätte Kubrick aus dem Stoff wohl gemacht?!
Allen, die eine wirklich bewegende und intelligente Filmszene zum Thema "Roboter und menschliche Gefühle" sehen wollen, sollten sich mal Kubricks alten Film "2001. Odyssee im Weltraum" ansehen (von 1972). Die Szene, in der der Computer "Hal" abgeschaltet wird und um sein "Leben" fleht, leistet in wenigen Minuten das, was Spielberg wohl bezweckt, aber in über zwei Stunden nicht geschafft hat.
Hmm - eigentlich ...
Joe Rosebak (4), 27.09.2001
... ein guter Film! Ich wurde sehr gut unterhalten - kann ich nicht anders behaupten.
Jedoch ist die Geschichte um den Mecha-Jungen m. E. teilweise unlogisch. Dem Sinn nach sollte David bei den "Eltern" bleiben. Nun ist Mecha-David im Film als vorpubertierender Junge dargestellt. Wie solls mit der Teenagerzeit oder als Erwachsener sein? Wird jedes Jahr ein neuer Mecha den Eltern geschickt, der die Hauptplatine des Vorgängermodells eingepflanzt erhält? Unglaubwürdig!
Das megakitschige "Jedöns" um die dusselige Fee aus Pinocchio ... hatte Steven keine Ideen mehr?
Sonst finde ich den Film sehr gut! Haley J. Osment spielt sehr gut - Hut ab!!
Peinlich!
peterparker (3), 24.09.2001
Der Film war die Entäuschung des Jahres.
Dabei waren die Schauspieler und die Ausstattung gar nicht mal schlecht, aber der Plot..würg!
Dem Film fehlte Höhepunkt, Wendepunkt und vor allem ein sauberes Ende. Dieser "20 min Abspann" war so _arm_ das ich fast rausgegangen wäre.
Vieles wurde nur unzureichend im Film umgesetzt. Die Themen (z.B. Fleichfest und das Verhältnis der Menschen zu den Maschinen) wurden so oberflächlich und unvollständig in szene gesetzt, daß ich überzeugt bin:
Den Film hat Spielberg nicht gedreht, sondern ein Praktikant!
Unbedingt verpassen!
Spielberg, der Romantiker
Raspa (392), 20.09.2001
Es hätte ein großartiger Film werden können, wenn, ja wenn Spielberg nicht seiner fatalen Neigung zu falsch verstandener Romantik nachgegeben hätte. So wird ein Streifen, der zunächst eine hoch interessante Konstellation aufbaut und mit dem "Teddy" eine wirklich köstliche Figur einführt, am Ende zu einer pseudo-philosophischen Suche nach der Blauen Blume respektive Fee. Ach, wenn man doch nur wüsste, was Kubrick aus dem Stoff gemacht hätte! Sowohl im wörtlichen wie im übertragenen Sinne hätte er sicher weniger mit dem Weichzeichner gearbeitet als sein Kollege.
Fazit: auf jeden Fall ansehen und ein eigenes Urteil bilden, denn es ist ein sehr uneinheitlicher Film,mit großen Stärken und Schwächen, und man sollte selbst herausfinden, ob man ihn zu den "minor" oder den "major works" von Spielberg rechnen möchte.
Wo bleibt die Intelligenz?
iras (11), 19.09.2001
Ich bin superenttäuscht von diesem Spielberg-Film. Sicher, es gibt einige gute Bilder und viele tolle Aufbauten, dennoch ist die Geschichte schlecht ausgearbeitet. Die Grundidee finde ich nicht so abwegig, aber der Film hat einfach zuviele inhaltliche Fehler. Das Ende zieht sich künstlich in die Länge, was soll das alles? Und was ist an einem Jungen intelligent, der nur rumjammert wie eine Aufziehpuppe?
Ist Spielberg eigentlich ein Mensch oder ein Gott?
Lil' Lux (34), 16.09.2001
Was macht einen \"Körper\" zum Menschen? Das Problem ist so alt wie die Menschheit und wird diese wahrscheinlich überdauern. Steven Spielberg stellt sich diese Frage in seinem neuen Meisterwerk \"A.I.\". \"Ich möchte ein echter Junge werden.\", sagt das Robotorkind David, das auf Mutterliebe programmiert ist, und macht sich wie Pinocchio auf die Suche nach der Menschlichkeit. Aber was macht jemanden, was macht \"etwas\" überhaupt zu einem Menschen? Ist David ein Mensch oder doch nur eine Maschine? Wozu ist der Mensch fähig und wohin führt es uns? Spielberg, Hollywoods Universalgenie und leider auch Meister der Langatmigkeit, zaubert eine Welt, in der der Zuschauer erstaunlicherweise schon in der Halbzeit zu Tränen gerührt ist. Hat David eine Seele? In seiner komplexen Struktur wirft der Film zu viele Fragen auf, um jede einzelne von ihnen stellen, geschweige beantworten zu können. Die Zukunft, die Spielberg kreiert, schimmert bunt - was für wunderschöne Bilder! - und düster zugleich. Der Mensch ist Schöpfer der Maschinen, klont wie wild, jagd und tötet, liebt und hasst... Aber was ist der Mensch denn eigentlich? Und verdammt, wie kann man sich diesem Film überhaupt annähern? Ist es möglich, ihn zu erfassen? Zu begreifen? Kann man diesen Film verstehen? Und, wie, wie ist dieser Film zu verstehen? Ein Märchen? Eine Vision? Eine Warnung? Spielberg schafft es einmal mehr, die Gedanken seines Publikums aufzuwühlen. Spielbergs Plädoyer für die Menschlichkeit besitzt die Fähigkeit zu verwirren. \"Künstliche Intelligenz\" ist Spielbergs Wecker für die Menschheit. Hoffentlich hört sie es.
Aber das alles wäre nur halb so viel wert ohne diesen großartigen Haley J. Osmet, der mit klugen Augen teilnahmslos ins Publikum starrt und dem man wahrscheinlich alles abnehmen würde. Den Sex-Robotor Gigolo Joe mit dem schönen Briten Jude Law zu besetzen, scheint geglückt, obwohl dieser zu meinem Entsetzen fürchterlich künstlich und un-real durch seine Mecha-Welt spaziert.
Spielberg ist ein würdiger \"Nachfahre\" Kubricks, und obwohl seine Version bestimmt anders ausgesehen hätte, besticht diese mit optischen Gags, schönen Spezialeffekten, einer hübsch-sonoren Off-Stimme (hätte Kubrick wohl nie so gemacht) und einer subtilen Überlänge. Ein Meisterwerk, das hoffentlich nicht in das Kinderfilm-Genre gedrängt wird. Das wäre nämlich sehr schade.
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