Funny Games
Österreich 1997, Laufzeit: 103 Min., FSK 18
Regie: Michael Haneke
Darsteller: Susanne Lothar, Ulrich Mühe, Frank Giering, Arno Frisch, Stefan Clapcynski, Doris Kunstmann
Not Funny
nothing (53), 24.04.2007
Peinlich... als ich Hanekes hochgelobten Funny Games im TV sah, war ich entsetzt. Gar nicht tiefsinnig, sondern einfach nur ein x-beliebiger Killerfilm. Die Opfer gehorchen der in diesem Genre üblichen Opferlogik, die Killer der Killerlogik, mehr Psychologie braucht's eigentlich auch nicht. Den Unterschied zu handelsüblichen Horrorstreifen machen wahrscheinlich die Brecht'schen Verfremdungseffekte. Die sind allerdings so albern, dass sie als Inspiration für Adam-Sandler-Komödien gedient haben könnten.
Ein Tag am See
Kinokeule (541), 25.10.2005
Schon Franz K. wusste: Gewalt ist Shit und die EAV dichtete: Das Böse ist immer und überall. Die Frage nach der Herkunft der Gewalt kann nicht beantwortet werden. In ?Funny Games? werden nur die Auswirkungen gezeigt. Ständig soll dem Zuschauer eine Mitschuld eingeredet werden und die Gimmicks (Sprechen in die Kamera, Zurückspulen des Filmes) empfand ich sehr ?gewollt?. Ich fühlte mich den ganzen Film über von Michael Haneke moralisch verfolgt. Ulrich Mühe und besonders Susanne Lothar, die sich hier die Seele aus dem Leib spielt, sind zwei wundervolle Schauspieler. Was aber der Film letztendlich beweisen möchte, blieb mir unklar (2 Sterne)
Sinnlose Gewalt - Großartiger Film
yoerk (103), 11.05.2003
Von der Gewalt in diesem Film kann einem echt schlecht werden. Zumindest bleibt nach dem Ende ein ziemlich dumpfes Gefühl in der Magengegend zurück. Dabei schafft Funny Games jedoch die schwierige Gratwanderung zwichen Gewaltverherrlichung und zynischer Medienkritik, da der Regisseur den Zuschauer immer wieder mit einbezieht und direkt anspricht. Wieviel Gewalt kann der Zuschauer vertragen? Dies ist die zentrale Frage des Films.
Dadurch dass sich einer der Hauptdarsteller z.B. mitten in der Gewaltorgie direkt an den Zuschauer wendet oder zwischendurch den Zuschauer immer wieder direkt anschaut ist man immer mit in das Geschehen einbezogen, man bleibt jedoch lediglich als Beobachter des Alptraums außen vor. Immer dann wenn die Grenzen zwischen Film und Wirklichkeit zu verwischen drohen, bringt Haneke einen immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Dies ist ein FILM über Gewalt, Schmerz und Tod und nicht die Realität. Mitleid und Identifikation mit den Leidenden sollen außen vor bleiben. Nachdenklichkeit statt Mitgefühl.
Großartig ist auch die Szene, in der Frank Giering erschossen wird, der Zuschauer sich schon über diese glückliche Wendung im Film freut und Stefan Clapcynski daraufhin schnell zur Fernbedienung greift, die Szene zurückspult und nochmal ablaufen lässt (natürlich ohne dass Giering dabei erschossen wird).
Kontrovers, anstrengend, brutal. Bestimmt nicht jedermanns Sache.
Kontroverse
miro279 (54), 06.05.2003
leicht verständlich das dieser Film eine Kontroverse ausgelöst hat, er ist mit das brutalste, was ich je gesehen habe! Positiver Aspekt: er schafft es dabei sicher nicht doof zu sein- und ohne die Brutalität wäre er komplett sinnentleert, das hört sich seltsam an ist aber sicher so. Wenn man denkt gute Nerven zu haben, ein sehr interessanter Film!
Kino als Empathie-Maschine
Warum wir Kino in Zukunft mehr brauchen denn je – Vorspann 01/25
Stark durch Solidarität
„Billige Hände“ im Filmhaus – Foyer 12/24
Übers Ankommen in Deutschland
„Zwischen Sein und Nichtsein“ von Leocadie Uyisenga – Film 12/24
Toleranz zum Jahresende
Mit Kino zu mehr Empathie finden – Vorspann 12/24
Zermürbte Gesellschaft
choices preview zu „Critical Zone“ im Odeon – Foyer 11/24
„Mir wurden die Risiken des Hebammenberufs bewusst“
Katja Baumgarten über ihren Film „Gretas Geburt“ – Foyer 11/24
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Nach Leerstellen suchen
„Riefenstahl“ im Weisshauskino – Foyer 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Schnitte in Raum und Zeit
Die 24. Ausgabe des Festivals Edimotion in Köln ehrt Gabriele Voss – Festival 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
Die hemmungslose Leinwand
Sexualität im Kino – Vorspann 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
„Zuhause sehnen wir uns nach der Ferne...“
Kuratorin Joanna Peprah übers Afrika Film Fest Köln – Festival 09/24
Kurzfilmprogramm in der Nachbarschaft
„Kurzfilm im Veedel“ zeigt Filme zu aktuellen Themen in Köln – Festival 09/24
Afrikanisches Vermächtnis
Das 21. Afrika Film Festival widmet sich dem Filmschaffen des Kontinents – Festival 09/24
Sorge um die Filmkultur
Veränderungen und Einsparungen stehen vor der Tür – Vorspann 09/24
Disziplin, Drill und Durchlässigkeit
„Mädchen in Uniform“ im Filmforum – Foyer 08/24
Volles Programm(heft)
40-jähriges Jubiläum der Internationalen Stummfilmtage Bonn – Festival 08/24
Sommer-Endspurt
Humor und Weltrettung für Jung und Alt – Vorspann 08/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
Queere Menschen in Polen
„Boylesque“ im Filmhaus – Foyer 07/24
Pssst!
Zu Spoilern, Prequels und Remakes – Vorspann 07/24
Ein Fest des Kinos
Die Kölner Kino Nächte präsentieren an 4 Tagen knapp 50 Filme – Festival 07/24