Good Bye, Lenin!
Deutschland 2003, Laufzeit: 120 Min., FSK 6
Regie: Wolfgang Becker
Darsteller: Daniel Brühl, Katrin Saß, Chulpan Khamatova, Maria Simon, Florian Lukas, Alexander Beyer, Burghart Klaussner, Franziska Troegner, Michael Gwisdek
typisch
zwisi (38), 04.07.2005
wie es um den deutschen film im allgemeinen steht kann man bei meinen vielen vorrednern nachlesen. immer wieder der kommentar "endlich wieder ein guter deutscher film" heißt es da. leider kann ich mich der optimistischen meinung nicht anschliessen.
es ist wie immer. absurdistan lässt grüßen, ohne genügend komik oder tragik oder ein gemenge aus beidem zu entwickeln. herr brühl machte mich mit seiner egoistischen farce lediglich aggresiv. okay, 10 punkte von 10 möglichen für mutterliebe. 10 millionen miese für naivität.
die einzige person, die das komplott nicht gutheißt(katrin saß als lena) bleibt farblos auf der strecke und ob mutter nun am kulturschock starb oder doch nur einfach so, bleibt für immer ein rätsel. eben ein typisch deutsches filmende, das den kinobesucher total gefrustet zurücklässt.
fazit: nervige und unglaubwürdige schauspieler; story absurd; taugt nur als filmbeitrag im kleinkunstkellerkino abgedrehter filmkunstkenner-preisverleih-kritiker; ebenso nervend wie paris,texas!!!
zu hoch gelobt
cinelove (4), 01.03.2004
also ich war ehrlich gesagt etwas enttaeuscht nach dem Film.
Es wurde ein viel zu grosser Hype darum gemacht und er wurde einfach zu hoch gelobt. Die hohen Zuschauerzahlen lassen sich meiner Meinung nach mit der massiven Werbung fuer diesen Film erklaeren und nicht mit seiner tatsaechlichen Qualitaet. Sooo gut ist er naemlich gar nicht. Ein netter Film, okay, aber bestimmt nicht Weltklasse und der Beginn einer neuen Aera des deutschen Films.
Amerikaner und Franzosen sind uns noch weit voraus. Leider.
Komplett überbewertet
yoerk (103), 08.02.2004
Ich hätte es besser wissen müssen. Wenn ein deutscher Film so gehypt wird, kann es sich nur um eine Entäuschung handeln. Und dass der Film im Ausland geflopt ist (Oscarnominierung etc.), sagt auch alles. Ich weiss wirklich nicht, was an diesem Film witzig oder anrührend sein soll. Schlechte Ostzonen-Witze und eine kitschige Story, während der Film so vor sich hin plätschert. Gähn!
Grausam, grausam, grausam
Buffy*** (7), 05.02.2004
Wieso dieser Film einen Preis nach dem anderen gewonnen hat, kann ich nicht verstehen.
Die Story dümpelt ohne jegliche Spannung vor sich hin. Die Zustände wirken übertrieben dargestellt und Daniel Brühl spielt gewohnt unpassend übertrieben.
Diesen Film kann man sich wirklich sparen.
komödie??
Princess05 (271), 10.12.2003
ehrlich gesagt hatte ich eher eine komödie erwartet und war dann etwas überrascht dass der film so traurig ist...trotzdem schafft daniel brühl es immer wieder in einigen eigentlich traurigen momenten mit ungewollter komik zu überzeugen!super!
Dramatööösss....
HiFidelity (15), 29.07.2003
Um seine Mutter vor einem zweiten Herzinfarkt zu verschonen ruft Daniel Brühl Ihrer DDR-Liebe wegen die selbige ins Leben zurück. Liebevolle Figuren in einem "Coming of age"-Streifen der, allen Ersteindrücken zum trotz, weniger zum Lachen als zum Mitfühlen ist.
Good Baye Lenin
jheiky (2), 05.07.2003
War jetzt erst im Kino &habe mir diesen Film angeschaut,war echt überrascht,teils sehr komisch ,manches sehr traurig gezeigt,aber mit einen Aufwand das die Mutter die Wende nicht bemerkt&alles umgekehrt worde,der Westmensch in den Osten übersiedelte &Spreewaldgurken von Kühne umgeschüttet worden,dann aber wo die Mutter,(nach ihrem Ableben,Tode)doch noch mit einer Rakete ins ALl geschossen wurde,wo die Ostmarker nicht mehr umgetauscht werden konnten,da teilweide verfallen.
Naja manches sehr traurig,aber mit viel Liebe zum Ostdetail,der Osteinrichtung,den Pionieren,der Hausgemeinschaft,aber ob dies wirklich so gewesen
hätte sein können,frage ich mich nach diesem Film ?
Naja ,aber sehn sollte man diesen Film auf alle Fälle wenn man diesen noch nicht kennt!Viel Spass dabei,solange dieser noch gezeigt wird in den Kinos!
In diesem Sinne :Seid Bereit!-wie die Pioniere sagen würden&Unsere Heimat.-das Ost &West doch einmal zusammenschmelzen zu einer Republik&die Liebe zwischen den Menschen lebt!
ACHTUNG: kein platter Humor
rheinsatz (7), 20.05.2003
ich hatte angst, dieser film sei didi-hallervorden-niveau. ist er aber nicht.
es gibt zwar ein etwas unschlüssiges detail, aber sonst sehr gut gemacht.
überrascht
Sternschnuppe (19), 15.05.2003
Tja eigentlich hatte ich nach der Vorschau eher mit einer Komödie gerechnet und war überrascht wie traurig der Film teilweise war.. erstaunlicherweise konnte auch ich als Wessi-Kind mich an viele Ostprodukte noch erinnern, da wir sie immer von der Cousine aus Halle bekommen haben. Auf jeden Fall ist der Film sehenswert und Daniel Brühl wie immer brillant. Wer ihn immer noch nicht gesehn hat sollte auf jeden Fall noch rein!
Muss man sehen !!!
Ashra (60), 01.04.2003
Nu versteh ich warum dieser Film soviele Preise erhielt.
Ost-West ganz neu aufgelegt, Erinnerungen wurden wach .
Diese ganzen kleinen Details.... diese Videos... lachen und weinen zugleich.
Diesen Film muss man einfach sehen.
mal wieder was richtig gutes
Sternschnuppe (19), 23.03.2003
Ganz ehrlich gesagt hat mich in den letzten paar Kinomonaten nicht viel gereizt, aber Goodbye Lenin hat die Durststrecke dann wieder doppelt wett gemacht. Teils unbekannte Gesichter, teils bereits in der DDR bekannt aber vergessene Gesichter Katrin Saß und ein unschlagbarer Daniel Brühl.
Hatte mir den Film allerdings lustiger und nicht so sentimental vorgestellt, war doch froh Taschentücher dabei gehabt zu haben.
Gelungene Mischung
calvin (27), 20.03.2003
Mit diesem Film ist das Vorurteil wiederlegt, dass deutsche Filme meist entweder gezwungen Lustig oder absurd Ernsthaft sind. Der Trailer läst einen eine Komödie erwarten und man findet sich in einem nachdenklichen Film, der aber dennoch unterhaltende Momente hat. Und er ist das bisher beste und reflektierteste Statement zur deutschen Trennung und ihrer Überwindung. Die Schauspieler sind ein Genuß, gar keine Niete zu finden, keine misslungene Szene. Und die Spannung zwischen staatlicher Trennung/Vereinigung und innerfamiliärer Spiegelung ist ganz enorm. Da versteht man, warum das Nachdenken über Geschichte so wichtig ist, warum es "bildet" und tolerant macht. Bei aller Ideologie muss man Respekt vor den einzelenen Lebensläufen haben, vor den Irrungen und Wirrungen, in die man angesichts übergeordneter Geschichte gerät. Für mich persönlich war das einer der traurigsten, aber besten Filme der letzten Zeit. Und es war der beste deutsche Film seit langem!
Ansehen + selbst urteilen!
Wilbert (27), 15.03.2003
Ich habe mich blendend unterhalten, zumal neben der Comedy auch das Erinnern an unsere jüngste Vergangenheit nicht zu kurz kommt. Ich sag mal so: Es lebe der deutsche Film!
Viel mehr als Hype!
otello7788 (554), 14.03.2003
Es freut mich ungemein, daß dieser Film einen solchen Erfolg hat. Der deutsche Kinobesucher scheint doch nachdenklicher und interessierter zu sein, als uns die Filmproduzenten in den letzten Jahren vormachen wollten.
Mehr als Spreewaldgurken
Oscar (15), 10.03.2003
Was sich gut verkauft, muss also nicht schlecht sein! Ich bin mir zwar nicht sicher, ob der Film das echte DDR-Erlebnis für einen Alt-Wessi wirklich ersetzen kann, aber der Film lohnt sich gewiss und hat seine traurig-poetischen Szenen, ohne sentimental zu werden. Ein bisschen Geschichtsunterricht zusätzlich schadet aber nicht, denn mehr als Spreewaldgurken war die DDR schon. Aber demnächst gibt es dann ja Mini-DDR in Köpenick...
Ja, ja, ja - ein guter Film
deejay (111), 06.03.2003
Er geht wirklich in Ordnung, dieser Film. Er ist witzig, die DDR nicht verherrlichend, dabei aber angenehm romantisierend und über lange Strecken viel trauriger als erwartet. Komisch, daß diese Stimmung nach dem Ende bei mir überwog. Eine lobenswerte Leistung also, dieses individuelle Gefühl hervorgerufen zu haben. Dennoch scheint mir die Zahl der Lobeshymnen etwas übertrieben und, liebe Colonia, Besucherzahlen sind meist leider nur ein Beweis geschickten Marketings, das bei diesem Streifen für deutsche Verhältnisse recht früh einsetzte. Ich würde mich über geringen Zuspruch wundern. - Etwas mehr Schwung und eine größere Originalität der Bilder hätte der Inszenierung sicher gut getan und meiner Bewertung den fünften Stern verpaßt. Da wirkt Lenin meistenteils bieder und eher fernsehhaft. Eine schöne, doch nicht genug ausgekostete Einstellung war die Abschiedsszene zwischen der Mutter und dem fortfliegenden Lenin. Wer will also meckern? Der Film war gut und gibt Hoffnung auf ein selbstbewußtes Filmdeutschland, das seine ganz eigenen Geschichten erzählt.
Hello, Lenin!
Colonia (683), 03.03.2003
Es wird gelacht und geweint und zwar gesamtdeutsch: Schon in der zweiten Woche hatte "Good bye, Lenin" die Besuchermarke von 1 Million überschritten. Das tut gut! Und ist gut. Für den deutschen Film ebenso wie für die deutsch-deutsche Befindlichkeit.
Nostalgie, eine andere Welt und poetische Dialoge...
sonnenman76 (19), 28.02.2003
... das fällt mir so ein, wenn ich an diesen Fim zurückdenke. Mit diesem Film scheint der "deutsche" Film, was immer das ist, einen weiteren Pluspunkt zu bekommen, was die Preise und hohen Zuschauerzahlen belegen. Endlich mal wieder ein Film, deren Handlung die "Deutschen", wer immer die sind, meiner Meinung nach am besten nachvollziehen können. Doch das ist noch nicht alles, der Film basiert zwar themathisch vordergründig auf "vor der Wende - nach der Wende", aber im Vordergrund steht dann doch die Familiengeschichte, das Zwischenmenschliche zwischen den Protagonisten. Wie ich finde, wunderbar gespielt von u.a. Daniel Brühl, der schon in "Das weisse Rauschen" überzeugte. Ein Lob aber an alle Darsteller.
Interessant finde ich, wie der Regisseur die Geschichte so darstellt, daß ich mich zumindest in einer "anderen" Welt fühlte (wenn man sich denn mal vorstellt, daß die Wessis vor dem Kapitalismus in die DDR geflüchtet sind :-))
Alles in allem ein sehenswerter, melancholischer, schöner und trauriger Film, der zum "Andersdenken" zumindest für zwei Stunden sorgt.
Hohe Erwartungen
torkelente (3), 26.02.2003
Daniel Brühl ist - wieder mal - überzeugend. Wie im übrigen alle Schauspieler. Leider wird der Film so stark beworben, dass man sich schon vorher seine Gedanken macht. Dadurch wurden nicht alle Erwartungen erfüllt. Irgendwann gingen Wolfgang Becker wohl die Ideen aus. Es wird zu abgedreht - bleibt aber aufgrund eines übrragenden Daniel Brühl immer glaubwürdig. Hatte einfach zu hohe Erwartungen - und ich frage mich, warum so ein genialer Film wie Berlin is in Germany - wenn überhaupt - nur halb so bekannt wurde. Dennoch: Äußerst sehenswert - vier Sterne!
Eigentlich wurde schon alles gesagt...
gutzi (182), 26.02.2003
... aber dennoch möchte auch ich mich noch den vielen positiven Meinungen anschließen. Endlich mal (wieder) ein guter deutscher Film! Komisch und anrühend zugleich, wobei für mich (anders als offensichtlich für viele andere) dann doch das Komische überwog - dies allerdings nie platt, dümmlich oder albern. Wirklich gelungen. Vielleicht 20 Minuten zu lang, aber das ist auch die einzige Kritik.
wirklich gut....
Tara (93), 25.02.2003
unglaublich, aber ich finde mal einen deutschen film wirklich gut.
der film ist wirklich beeindruckend, die umsetzung ist auch wirklich gut und die geschichte an sich ist echt ineressant.
ich kann nur sagen schaut euch den film an leute..... ;o)
Vorabbemerkung
deejay (111), 24.02.2003
Es geht am Thema vorbei, denn ich habe diesen Film noch nicht gesehen. Das hole ich nach. Eine Vorabkritik muß ich aber schon jetzt abgeben. - Endlich ist ein Film erschienen, der die in den dumpfen Winterschlaf gefallenen Forumsteilnehmer erweckt hat. Leute, macht weiter so! Bleibt wach!
Good Bye schlechter deutscher Film
pyrolator (8), 24.02.2003
Hervorragendes Casting: Bis in die kleinste Nebenrolle sehr gut besetzt. Besonders haben mich die Darsteller Daniel Brühl und Maria Simon überzeugt. Auch das Drehbuch und der Schnitt überzeugen, keine Experimente wie etwa bei "Lola rennt", sondern solide Filmkunst.
Aber die volle Punktzahl gibt trotz allem nicht, Kleinigkeiten fallen eben manchmal doch auf:
Die Musik ist viel zu dick aufgetragen oder manchmal einfach fehl am Platz, da wünschte man sich die Strenge der Dogma-Filme (Warum stösst mir eigentlich immer die Musik so auf?) Auch zu dick: Musste denn der Vater unbedingt schon nach wenigen Jahren im Westen eine Villa am Wannsee bewohnen und musste denn der Schuldirektor schon kurz nach der Wende dem Alkohol verfallen? Trotzdem sehr gelungen und sehenswert.
Vor 14 Jahren
Raspa (392), 23.02.2003
14 Jahre, eigentlich eine kurze Zeit, und doch scheinbar so unendlich lange her. Jungen Leuten, die gar keine authentische Erinnerung haben, muss dieses DDR - Leben vor 1989/90 wie "in einem Land vor unserer Zeit" vorkommen. Um so erfreulicher, dass Regisseur Becker auf nahezu alle allzu nahe liegenden Klischees verzichtet. Es gibt viele kleine, feine Beobachtungen und Details, der Holzhammer bleibt in der Kiste. Nur ein paar Zeitrafferszenen mit Musik im 78 - Tempo sind ein allzu bekanntes und abgegriffenes Mittel, wenn Leute eine Wohnung ein - oder ausräumen.
Von dieser Petitesse abgesehen, ist dies ein Film, den sich jeder anschauen sollte, der sich nicht nur für die USA oder Spanien ( z.B. ) interessiert, sondern auch ein wenig für das, was in unserem eigenen Land passiert (ist).
Geschichte bleibt im Vordergrund!
mr. kurtzman (168), 22.02.2003
Eine tragikomische Familiengeschichte platziert zur Zeit der Wende, die erfreulicherweise auf den Boden geblieben ist und nicht ins mainstreamige abgehoben ist (wie leider etwas in Solino). Es kann wohl nichts besseres passieren als das soviel Leute wie möglich in ?Good Bye, Lenin? reingehen. Ich habe den Eindruck, dass die Filme hierzulande seit einiger Zeit immer besser werden. Kein Wunder, bei so unglaublichen Geschehnissen, die dieses Land erlebt und endlich zu erzählen hat. Ganz sicher, drumherum geschah ein Teil deutscher Geschichte, aber vordergründig beschäftigte man sich um die Personen im Film. Einer der Höhepunkte erscheint mir die Rolle der Mutter zu sein, die ihren persönlichen Schmerz mit der Ideologie der DDR kompensierte und als Schutzschild benutzte. Es tat auf jeden Fall gut, dass daran erinnert wurde wie das eigene Volk auf die Straße ging und die ?Befreiung? einleitete, bevor Politiker sich damit schmückten. Insgesamt ein weiterer guter Beitrag, der bemüht ist das Gefühlsbarometer einer Gesellschaft zu spüren ohne dabei den Humor zu verlieren.
G(g)enossen!
mona-lee (5), 18.02.2003
rührend, anspruchsvoll, unterhaltsam, tragisch, komisch, bewegend, fesselnd, überzeugend!
kurzum: ein hervorragender Film - absolut empfehlenswert!
Falsche Erwartung
otello7788 (554), 17.02.2003
Absolut richtig, der Film lockt im Trailer damit, über die DDR nochmal so richtig ablachen zu können. Aber ist es nicht genial, dem Zuschauer den Ring durch die Nase zu ziehen und ihn dazu zu bringen, sich eingehend mit dem zu beschäftigen, was er da vorgesetzt bekommt? Good Bye Lenin ist alles andere als leicht konsumierbare Massenware und wenn der Film den Erfolg hat, den ich ihm wünsche, zeigt das, daß das Publikum vielleicht doch intelligenter ist als sein Ruf!
Außerdem: Außer den Anklängen an Amelie, sollten dem häufigen Kinogänger mindestens 3 Zitate zu Kubrickfilmen aufgefallen sein. Vorschläge nimmt dieser freundliche Forumsteilnehmer gerne entgegen!
Pittiplatsch im Regal, Sandmännchen zum Mond
Colonia (683), 16.02.2003
"In den letzten 12 Jahren wollte mir zu oft irgendwer erklären, wie ich mal gelebt habe", sagt mein Freund Ralf aus Berlin (Ost) und drückt mir gegenüber seine Skepsis dem Film gegenüber aus. Vorweg: Seine Sorge ist unbegründet. Nach der großartigen Komödie "Sonnenallee" (1999), dem völlig verunglückten "Helden wie wir" (1999; schönes Beispiel dafür, wie man aus einem witzigen Buch einen schlechten Film macht) und dem leider etwas untergegangenen, berührenden "Wie Feuer und Flamme" (2001) also wieder einmal ein "Mauer-Film". Diesmal einer, der ausschließlich wenige Monate vor und nach dem Fall beleuchtet. Die Grundidee, dass jemand die "Wende" - aus welchen Gründen auch immer - nicht mitbekommt und sich nachhher in einer völlig veränderten Welt zurechtfinden muss/müsste, ist nicht neu und wurde in "Berlin is in Germany" (2001; mit Jörg Schüttauf; im Kino wenig beachtet) bereits zum zentralen Thema. "Good bye, Lenin!" aber ist anders. Die Werbung suggeriert diesem Land zur Zeit eine Komödie und 90 Minuten Ablachen. Leider, muss man sagen, denn genau das ist der Film nicht. Die Kinosäle sind rappelvoll mit Besuchern, die an den Film eine völlig falsche Erwartung haben. Und dennoch ist nachher niemand enttäuscht. Mir wurde sogar von Applaus am Ende der Vorstellung berichtet (in Köln). Der Film berührt sehr tief, lässt mehr weinen als lachen. Hut ab vor Lars Becker (Co-Autor und Regie), dass er nicht der rasanten Komödie um die Wiederauferstehung der DDR auf 79 qm freien Lauf ließ, sondern die tragische Familiengeschichte in den Vordergrund rückte. Dass das so gut gelingt, liegt an fantastischen Darstellern. Man muss eigentlich nicht betonen, dass ein Film mit der großartigen Katrin Saß gerne mal zum Ereignis wird. Chulpan Khamatova (aus dem wunderbaren "Tuvalu" bekannt), Florian Lukas ("Absolute Gigangen", "St. Pauli-Nacht", aber auch ein IKEA-Spot haben ihn bekannt gemacht), Alexander Beyer (sein Gesicht ist bei mir so eng mit "Sonnenallee" verknüpft, dass ich mir fast gewünscht hätte, ihn nicht als Wessi in diesem Film zu sehen) und Maria Simon geben ein junges Quartett ab, das durch Daniel Brühl in der männlichen Hauptrolle ergänzt wird.
Negativ irritiert hat mich die Musik. Ein bisschen laut zum Teil, aber vor allem: Was hat der "Amélie"-Soundtrack in diesem Film zu suchen? Ich bin noch nicht dahinter gestiegen, auch wenn der Score beide Male von Yann Tiersen stammt. -
Die Szene mit dem Hubschrauber, der den oberen Teil der Lenin-Statue durch Ost-Berlin (ab-)transportiert, hätte leicht von Symbolik erschlagen werden können. Wird sie aber nicht, und so bleibt sie vor allem optisch einer der vielen Höhepunkte des Films. Dank an die Kamera (Martin Kukula). Dank auch an Lothar Holler fürs Szenenbild. Eine großartige Leistung!
Gestern Abend hat "Good bye, Lenin" auf der Berlinale den "Blauen Engel" als bester europäischer Film erhalten. Im letzten Jahr bekam das Drehbuch bereits einen Preis. Diese Beachtung, verbunden mit sehr guten Zuschauerzahlen seit Donnerstag, sollten dem deutschen Film Mut machen!
Keine Nostalgieschnulze
Olli (82), 16.02.2003
Der Film hat irgend etwas. Er schafft es, positive Dinge aus der ehemaligen DDR darzustellen, ohne das ganze System zu verklären. Ja, der Film ist viel tragischer als man vor dem Kinobesuch vermutet. Die auseinandergerissene Ehe der sozialismustreuen Christiane Kerner ist für mich der eigentliche Knackpunkt und kennzeichnet die Tragik der Handlung. Die unterschiedlichen Welten in denen die Mutter und der Vater von Alex leben (Ost- und Westberlin), sind für mich symbolisch für zerrissene Ehen. Aus einer gemeinsamen Welt entstehen durch Trennung zwei völlig neue, meist einander fremde Welten.
Irgendwie erinnert mich "Good Bye, Lenin!" an „Moulin Rouge". In beiden leben die Hauptdarstellerinnen ein schönes aber unwirkliches Ideal: die Kurtisane Satine die wahre reine Liebe (Moulin Rouge), die Lehrerin Christiane Kerner ein utopistisches Gesellschaftsmodell (Good Bye, Lenin!). In beiden Filmen hat das Ideal nur eine Chance, wenn schon nicht verwirklicht zu werden, so doch wenigstens weiter als Ideal durch den Äther und die Wünsche der Menschen zu schweben, wenn die Protagonistinnen sterben. In beiden Filmen tun sie es. Alles andere würde im Film zu einer knallharten Landung auf dem Boden der Realität führen und dafür geht man ja nicht ins Kino...
Gelobt sei X-Film!
otello7788 (554), 14.02.2003
Eine große Komödie wird aus einem großen Drama geboren. Der Trailer ließ einen Film vermuten, der eher satirischen Charakter hat. Good bye Lenin ist aber viel mehr: Dieser Film hat Herz, er bewegt und hält einen 2h gefangen. Drehbuch, Kamera, Regie, Darsteller, Musik (Yann Thierse-Amelie!)... sind kongenial. 100%ige Empfehlung-ANSEHEN!!!!!
Zermürbte Gesellschaft
choices preview zu „Critical Zone“ im Odeon – Foyer 11/24
„Mir wurden die Risiken des Hebammenberufs bewusst“
Katja Baumgarten über ihren Film „Gretas Geburt“ – Foyer 11/24
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Nach Leerstellen suchen
„Riefenstahl“ im Weisshauskino – Foyer 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Schnitte in Raum und Zeit
Die 24. Ausgabe des Festivals Edimotion in Köln ehrt Gabriele Voss – Festival 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
Die hemmungslose Leinwand
Sexualität im Kino – Vorspann 10/24
„Zuhause sehnen wir uns nach der Ferne...“
Kuratorin Joanna Peprah übers Afrika Film Fest Köln – Festival 09/24
Afrikanisches Vermächtnis
Das 21. Afrika Film Festival widmet sich dem Filmschaffen des Kontinents – Festival 09/24
Kurzfilmprogramm in der Nachbarschaft
„Kurzfilm im Veedel“ zeigt Filme zu aktuellen Themen in Köln – Festival 09/24
Sorge um die Filmkultur
Veränderungen und Einsparungen stehen vor der Tür – Vorspann 09/24
Disziplin, Drill und Durchlässigkeit
„Mädchen in Uniform“ im Filmforum – Foyer 08/24
Volles Programm(heft)
40-jähriges Jubiläum der Internationalen Stummfilmtage Bonn – Festival 08/24
Sommer-Endspurt
Humor und Weltrettung für Jung und Alt – Vorspann 08/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
Queere Menschen in Polen
„Boylesque“ im Filmhaus – Foyer 07/24
Pssst!
Zu Spoilern, Prequels und Remakes – Vorspann 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Ein Fest des Kinos
Die Kölner Kino Nächte präsentieren an 4 Tagen knapp 50 Filme – Festival 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
Die schwierige Situation in Venezuela
„Das Land der verlorenen Kinder“ im Filmhaus – Foyer 06/24
Sternenkriege und Weißer Terror
Volles Sommerkinoprogramm – Vorspann 06/24