Es gibt 111 Beiträge von deejay
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14.02.2005
Selten konnte ich einer Vorrednerin so voll und ganz zustimmen, wie jetzt im Falle der flocke66.
In den ersten Minuten fürchtete ich noch zuviele Amelie-Zitate, doch die verflogen zum Glück und machten "Mathilde..." zu einen großen und eigenständigen Film.
Schönheit, Zerbrechlichkeit, Liebe, Krieg, Wahnsinn und Tod liegen so nah beisammen und ich kann mir derzeit keinen Regisseur außer Jeunet vorstellen, der diese Themen mit einem solchen Gefühl verbinden kann ohne unerträglich grausam oder kitschig zu werden.
Bonbonfarbener Kitsch ist bei ihm keiner, wohl weil er immer mit einem Augenzwinkern ausgestattet ist und die Brutalität bekommt das Maß, das sie für eine Wirkung benötigt, so wie die Naivität der Hauptdarstellerin - wie auch bei Amelie - zur unbezwingbaren Stärke wird. Bis hin zum Ende, da es ihrgenügt, den geistig für immer abwesenden Geliebten endlich ansehen zu können und ein dann wirklich kitschiges Hollywoodende nur mit einer Genesung möglich gewesen wäre. Es wäre verpufft zur Alltäglichkeit des Films.
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14.02.2005
...würde ich mir den Film ansehen. Mit ihm kann ich die 166 Minuten ganz sicher nicht ertragen.
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13.02.2005
Es ist so schön. Da sitzt gestern ein Besoffener in der ersten Metropolreihe und schon vor Beginn des Filmes halte ich ihn für einen Teil desselben. Dann der Film: So schlecht und abgeschmackt und wenig lustig, daß ich mich jenseits aller seriöser Kritikpunkte dann doch wunderbar amüsiert habe. Die Requisiten sind als Einziges klasse, die Darsteller und die Dialoge grottenschlecht und der Filmemacher, offensichtlich ein Verrückter. Ein Verrückter, wie wir viel zu wenige kennen, in unserer Welt der Vernunft, des Gewinnstrebens und des zwanghaften Strebens ernstgenommen zu werden. Man darf, ich glaube ihn damit nicht zu verletzen, Wenzel Storch auslachen. Doch sollte es sich der Lacher gut überlegen, denn vielleicht ist er es, der sich lächerlich macht, wie er sich für ein paar Kröten mit Schlips und Kragen bewehrt hinter seinen Schreibtisch setzt, irgendwelche bescheuerten Zahlen zusammenträgt, damit irgend ein anonymer Briefkasteninhaber auf irgend einer tropischen Insel die Zinsen kassiert. Deutschland braucht mehr Unvernunft, nicht unbedingt mehr von diesen Filmen, weil sie schnell als Masche verpuffen würden.
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08.02.2005
Natürlich. Stimmt. Logisch. Blöd von mir. Da kann man mal sehen, wie mich diese Vorschau fertiggemacht hat. Ungefähr zwei Wochen nach dem Sehen.
Lieber Leser und liebe Leserin: Tausche bitte im unten stehenden Text die Märchen aus. Die Botschaft bleibt bestehen.
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06.02.2005
Selten riet mir die Vorschau zu einem Film so deutlich vom Kinobesuch ab:
"Gehe nicht hinein, in diese Ansammlung kitschiger Schwachsinnsideen, die sich als Portrait eines Schriftstellers tarnen. Gehe nicht in das mit Superstars vollgeproppte Machwerk, das versucht, einen phantasievollen Menschen in die Welt seiner Figuren zu pressen um uns zu zeigen, daß ein kreatives Leben im besten Falle als Hollywoodschmalz daherkommen muß. Gehe nicht in einen Film, der Dir sagen will, daß jemand, der 'Alice im Wunderland' geschrieben hat, nur in eben diesem Wunderland leben wollte."
Welcher Doofmann hat eigentlich die Vorschau zu diesem Film verbrochen? Oder ist er wirklich so schlimm?
Ich freue mich auf die Texte derer, die die Ankündigung im Kino versäumt und sich daher die Zeit für den ganzen Film genommen haben. Vielleicht habe ich ja etwas versäumt?
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31.01.2005
Trotz aller Längen hat mich der Film gut unterhalten, doch nie wurde ich das Gefühl los, daß die dargestellten jungen Menschen einem Idealbild entsprechen, das große Teile meiner Generation (ich werde bald 47) von ihren Kindern erträumt. Dabei soll sie doch die Dinge besser machen als wir.
Wo ist diese Jugend tatsächlich?
Bei Starbucks, bei H&M, sie chillt out und bereitet die Karriere vor, geht höchstens - aber ganz selten - auf die Straße, wenn es um die eigene Kohle geht und findet intellektuellen Spaß in Werbespots. Ach wäre sie nur ein bißchen so, wie im Film dargestellt.
Ein Film zum Ruhigstellen meiner Generation. Leider.
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27.01.2005
...wäre ein Start mit vielen Kopien ungemein wichtig. Aber was passiert? Zum Beispiel ist in Düsseldorf am 60. Jahrestag der Auschwitzbefreiung kein einziges Kino in der Lage, diesen Film zu zeigen. Hoffentlich sieht es wenigstens in Sachsen besser aus.
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19.01.2005
Leider konnte ich das Ende nicht als offen erkennen, denn zu sehr steht der (besonders von seiner Frau) glorifizierte Sieger fest. Sein Leiden ist arg begrenzt und Fehler in der Selbstjustiz dürfen wohl aus Liebe oder Unterwürfigkeit verziehen werden. Der Cowboyrächer steckt noch drin, im Clint!
Fragwürdigkeit ist nicht gleichbedeutend mit Offenheit!
So individuell sind also persönliche Eindrücke - und die Kritiken hier.
Daher: Nichts für ungut!
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17.12.2004
Natürlich nur um Rechthaberisch zu sein: Es gibt eine Frau in diesem herrlichen Film. Eine Sekretärin! Was denn sonst. Damals waren Frauen im Sinne kriegerischer Politik wohl noch nicht so richtungsweisend, wie es heutzutage als schillerndes Hardliner-Beispiel Condoleezza Rice als Sicherheitsberaterin für George Bush im Golgkrieg war.
Aber immerhin ist es, damit zurück zum Dr. Seltsam, eine Frau, die - eine über Sex definierte Machtposition ausnutzend, die sich in ihrer Hierarchieignoranz äußert - ihren Vorgesetzten und "Liebhaber" lächerlich macht.
Im Metropol läuft gerade eine Jubiläums-Kubrick-Retrospektive. Wenn die nicht wäre, hätte ich nicht mehr dran gedacht, den Film nicht schooon wieder gesehen und Colonia womöglich geglaubt.
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17.12.2004
Da ist es wieder! Dieses Kinovergnügen, das man haben kann, wenn "nur" Unterhaltung gefragt ist.
Zuerst mögen die Ungereimtheiten einer futuristischen Geschichte, die irgendwie in den Dreißigern spielt, stören. Ganz kurz. Dann akzeptiert man die Realität des sepiagefärbtem Comics, sieht Ähnlichkeiten mit alten, dunklen Gangsterfilmen, mit Indiana Jones, mit Star Wars, mit Art Deco, Futurismus und sonst noch allem. Selten waren Klischees in einem Film so schön offensichtlich, Alles paßt zusammen und und wird zu einer sehr konventionell spannenden, aber optisch immer orignell und durchdacht gezeigten Geschichte. Selbst die Konventionalität scheint gewollt, wird erhöht, weil für Comic Bedingung, wie übrigens auch die blonden Locken der Frau Paltrow bei noch keiner Vorgängerin so gülden wallten.
Wie kommt es nur, daß dieser Film ein so kleines oder schlecht ausgeschöpftes Werbebudget zur Verfügung hatte? Warum erreichen viel schlechtere Streifen des gleichen Genres viel höhere Zuschauerzahlen? Irrte sich der Verleih in der Überzeugung, die Starbesetzung dürfte reichen? Oder galt es gerade einen anderen Streifen in der Vermarktung vorzuziehen? Wie auch immer. Vielleicht wird die nachträgliche Besprechung, die Mund-zu-Mund-Propaganda dafür sorgen, daß Sky Captain seinen Status als stilbildender Abenteuerfilm erhält und in Retrospektiven immer wieder gezeigt wird. Ich gönne es Herrn Conran und seinem Film.
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