Dr. Seltsam oder Wie ich lernte, die Bombe zu lieben
England 1963, Laufzeit: 94 Min., FSK 16
Regie: Stanley Kubrick
Darsteller: Peter Sellers, George C. Scott, Sterling Hayden, Peter Bull, Keenan Wynn, Slim Pickens
Peace is our Profession
Kinokeule (541), 05.03.2008
Im äußeren Rahmen der Groteske erzählt der Film eine Geschichte, die zum Erstehungszeitpunkt wohl nur scheinbar aktueller war als heute. Dennoch spürt man jederzeit die Ernsthaftigkeit, aber auch die Verbitterung, die angesichts der damaligen Verhältnisse bei Kubrick herrschen musste.
Der große Knall setzt durchgeknallte Leute voraus und davon gibt und gab es mehr als ausreichend. Sarkasmus bleibt eine der letzten denkbaren Möglichkeiten sich adäquat mit dem Irrsinn der Hochrüstung auseinanderzusetzen um nicht selber völlig verrückt zu werden.
Eigentlich ist der Film auch gar nicht so lustig. Als Highlight mache ich den Nazi-Sellers und den Bomber Kapitän ausfindig. Viele Pointen sind hier doch etwas durchschnittlich und einige Gags bedienen sich einfacher Klischees (z.B. die Russen oder die doofen Generäle).
Der Clou liegt für mich eindeutig in der frühen Verknüpfung von Komödie und Weltuntergang.
(4 Sterne)
Doch eine Frau!
deejay (111), 17.12.2004
Natürlich nur um Rechthaberisch zu sein: Es gibt eine Frau in diesem herrlichen Film. Eine Sekretärin! Was denn sonst. Damals waren Frauen im Sinne kriegerischer Politik wohl noch nicht so richtungsweisend, wie es heutzutage als schillerndes Hardliner-Beispiel Condoleezza Rice als Sicherheitsberaterin für George Bush im Golgkrieg war.
Aber immerhin ist es, damit zurück zum Dr. Seltsam, eine Frau, die - eine über Sex definierte Machtposition ausnutzend, die sich in ihrer Hierarchieignoranz äußert - ihren Vorgesetzten und "Liebhaber" lächerlich macht.
Im Metropol läuft gerade eine Jubiläums-Kubrick-Retrospektive. Wenn die nicht wäre, hätte ich nicht mehr dran gedacht, den Film nicht schooon wieder gesehen und Colonia womöglich geglaubt.
www.einseitig.info
www.elektrischer-kommerz.de
Weltvernichtungsmaschine
Colonia (683), 21.11.2004
Ein Film ganz ohne Frauen. Aber das nur by the way. "Dr. Seltsam" ist der brillanteste Film über den Irrsinn des Kalten Krieges, den man sich wünschen kann. Eine seltene und zeitlose Perle.
absurd
leila (39), 19.06.2004
ein film der die absurde situation des kalten krieges auf den punkt bringt wie kein anderer. und das in einer form die nachdenklich stimmt und gleichzeitg aber auch ungemein unterhaltsam ist - auch wenn einem mehr als einmal das lachen im halse stecken bleibt. achja und zu peter sellers laesst sich nur sagen: grandios!
Hel..Hello Dimitri...
bensi (120), 29.12.2003
Dieser Film gehört zur allgemeinen, kulturellen und politischen Bildung. Er darf nicht verpasst werden, denn das ganze Thema könnte nicht treffender Formuliert werden. Ganz herrlich die gesamte Filmische Darstellung in schwarz-weiß. Peter Sellers in der Dreifach-Rolle konnte nicht besser sein.
Ein Klassiker, der es durchaus verdient in der Liste der drei (oder meinetwegen auch zwei) besten Filme aller Zeiten zu stehen.
Was hat die "zivilisierte Welt" inzwischen gelernt?
deejay (111), 17.03.2003
Der kalte Krieg ist vorüber. Eine der Supermächte hat inzwischen den Geist aufgegeben und diese meisterhaft fatale Komödie ist so wichtig wie ehedem. Seht sie Euch an, die Ihr meint, Krieg wäre eine Lösung. Die teils expressionistischen Bilder, die von Kubrick gewohnte Perfektion der Bildsprache, also nicht nur die Satire, Komödie und politische Aktualität rechtfertigt die Wiederaufführung gerade jetzt und später.
für liebhaber
picco (85), 17.03.2003
ziemlich irre. tolle schauspielerische leistungen. allerdings nicht so einfach zu konsumieren. empfehlenswert wenn mans kryptisch mag
Zermürbte Gesellschaft
choices preview zu „Critical Zone“ im Odeon – Foyer 11/24
„Mir wurden die Risiken des Hebammenberufs bewusst“
Katja Baumgarten über ihren Film „Gretas Geburt“ – Foyer 11/24
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Nach Leerstellen suchen
„Riefenstahl“ im Weisshauskino – Foyer 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Schnitte in Raum und Zeit
Die 24. Ausgabe des Festivals Edimotion in Köln ehrt Gabriele Voss – Festival 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
Die hemmungslose Leinwand
Sexualität im Kino – Vorspann 10/24
„Zuhause sehnen wir uns nach der Ferne...“
Kuratorin Joanna Peprah übers Afrika Film Fest Köln – Festival 09/24
Afrikanisches Vermächtnis
Das 21. Afrika Film Festival widmet sich dem Filmschaffen des Kontinents – Festival 09/24
Kurzfilmprogramm in der Nachbarschaft
„Kurzfilm im Veedel“ zeigt Filme zu aktuellen Themen in Köln – Festival 09/24
Sorge um die Filmkultur
Veränderungen und Einsparungen stehen vor der Tür – Vorspann 09/24
Disziplin, Drill und Durchlässigkeit
„Mädchen in Uniform“ im Filmforum – Foyer 08/24
Volles Programm(heft)
40-jähriges Jubiläum der Internationalen Stummfilmtage Bonn – Festival 08/24
Sommer-Endspurt
Humor und Weltrettung für Jung und Alt – Vorspann 08/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
Queere Menschen in Polen
„Boylesque“ im Filmhaus – Foyer 07/24
Pssst!
Zu Spoilern, Prequels und Remakes – Vorspann 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Ein Fest des Kinos
Die Kölner Kino Nächte präsentieren an 4 Tagen knapp 50 Filme – Festival 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
Die schwierige Situation in Venezuela
„Das Land der verlorenen Kinder“ im Filmhaus – Foyer 06/24
Sternenkriege und Weißer Terror
Volles Sommerkinoprogramm – Vorspann 06/24