Es gibt 398 Beiträge von Raspa
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16.06.2015
Im Grunde ist dieser Film natürlich eine weitere Variante zum Muster "Der kleine Lord" - knuffiges Kind erwärmt das Herz eines alten Griesgrams. Ob das Resultat dann trotz unvermeidlicher Sentimentalität erträglich ist, hängt dann neben der Güte der Dialoge v.a. von den Qualität der Darsteller ab. Und die sind hier schon prachtvoll: Murray grantelt sich durch die Handlung, dass es eine wahre Freude ist. Ganz wunderbar ist die Abspann-Szene, in der er Dylans Song "Shelter From the Storm" mitsingt oder besser mitknurrt. Und für Kinderrollen finden die Amerikaner ja immer wieder bewundernswerte Jungdarsteller, so auch hier Jaden Lieberher, der der Figur des Oliver sehr viel Charme verleiht, auch wenn er manchmal etwas altkluge Antworten geben muss. Wegen dieser beiden ist der Film trotz gewisser Einschränkungen doch insgesamt sehenswert.
Kleine Anmerkung eines Zuschauers, der sich mit Pferderennen gut auskennt: Niemand, selbst jemand, dem das Geld sehr locker sitzt, würde 450 Dollar auf eine gerade Dreierwette setzen, bei der die ersten drei in exakter Reihenfolge einkommen müssen. Das ist einfach völlig überzogen.
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22.05.2015
Der Astrophysiker Ken Thorpe hat beim Drehbuch mitgewirkt, und das bewirkt, dass der Film nicht einfach ins Blaue hinein fantasiert. Das Fazit eines längeren Artikels zu den Fragen der wissenschaftlichen Kredibilität im "Spiegel" lautet
Der Science-Fiction-Film "Interstellar" greift tief in den Theoriekasten der Astrophysik, ohne sich zu vergreifen. Selbst bei absurden Szenarien wie dem Verlassen eines Schwarzen Lochs können sich die Macher auf Theorien berufen, die das Dargestellte zumindest nicht ausschließen. Doch es sind Theorien - und der Film zeigt ein Universum, in dem sie tatsächlich gelten.
Es geht also den Nolans durchaus nicht darum, die Größe der Menschheit oder gar der USA zu preisen, sondern ein raffiniertes Gedankenspiel auf der Basis tatsächlich exisitierender astrophysikalischer Modelle durchzuspielen. Und ob man dies für möglich hält oder nicht, hat mit dem Glauben an Gott rein gar nichts zu tun ( soviel zur ersten Forumskritik zu diesem Film ). Ich finde: Einer der besten unter den guten SF - Filmen ( von denen es ja in der Tat nicht allzu viele gibt ).
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27.01.2015
Jede einzelne Rolle ist wunderbar besetzt, ganz besonders die der titelgebenden Figur. Gabriele M. Schmeide, die mir vor einigen Jahren als Friseuse in D. Dörries gleichnamigem Film überaus positiv auffiel, spielt den Part der handfesten Grundschullehrerin in einer geradezu verblüffend authentischen Weise. Auch die Elterntypen sind mit den jeweils genau passenden Darstellern besetzt. Die Handlung hat manchmal etwas leicht boulevardtheaterhaftes ( sobald jemand in einer peinlichen Situation ist, tritt garantiert eine andere Person ein ), ist aber geschickt aufgebaut und glänzt durch pointierte Dialoge. Die letzte Drehung ( keine Sorge, es wird nicht gespoilt ) ist vielleicht etwas überkandidelt, aber das tut dem Vergnügen keinen Abbruch. Sönke Wortmann, dessen Produktionsfirma witzigerweise als "Little Shark Entertainment" firmiert, hat mal wieder sein großes Können aufblitzen lassen.
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15.01.2015
Wir sahen den Film in OV im Cinestar. Felicity Jones spielt eine sehr glaubwürdige Jane, und Eddie Redmayne stellt den körperlich immer unbeweglicher werdenden Hawking wirklich ergreifend dar. Allerbeste Chancen für den Oscar also! Cineastisch betrachtet ist der Film jedoch eine ziemlich konventionelles Biopic, vergleichbar ähnlichen Filmen über Ray Charles, Johnny Cash etc. Ein Schauspielerfilm also, aber kein großes Kino.
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13.01.2015
"Beste deutsche Komödie des Jahres" - so steht es auf der DVD. Komödie? Gewiss, es gibt einige Szenen, in denen man schmunzeln kann. Aber viel häufiger fühlt man sich nahezu gequält, so wahrhaftig werden die fast unlösbaren Probleme eines Elternpaares, bei dem sich beide auch beruflich verwirklichen wollen, dargestellt. Es gibt kaum einen falschen Ton, und die fünf Hauptdarsteller, nicht zuletzt die beiden Mädchen, machen ihre Sache fabelhaft. Auch Singles sollten sich diesen Film ansehen, damit sie vielleicht etwas mehr Verständnis aufbringen für das, was berufstätigen Eltern Tag für Tag abverlangt wird. Ein wirklich gelungener deutscher Film, der ohne aufgesetzte Gags oder bedeutungsschwangere Botschaften auskommt, der vielmehr einfach ein Stück heutige Realität abbildet und dabei sehr gut unterhält.
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09.10.2014
Matt Damon ist sehr gut, Michael Douglas aber ist grandios. Dass er mehr kann, als er es damals in den "Straßen von San Francisco" zeigen durfte, wusste man ja schon lange. Wie er aber hier den alternden schwulen Showstar in seinem goldenen Käfig verkörpert ( im wahrsten Sinne des Wortes ), das ist einfach umwerfend.Im Übrigen ist es schon eine bizarre Welt, die wir hier betreten. So ist mir z.B. noch nie so drastisch wie hier die Perversion der sog. "plastischen Chirurgie" zum Zwecke der artifiziellen Juvenalisierung vor Augen geführt worden wie hier. Man ist am Ende erleichtert, wenn man diese Glitzerwelt wieder verlassen kann. Nichtsdestotrotz, ein wirklich eindrucksvoller Film.
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24.09.2014
Ich habe den Film im Kino verpasst und ihn daher erst jetzt zu Hause gesehen. Mein Eindruck ist zwiespältig. Richtig, die beiden Hauptdarsteller geben wirklich alles, daran gibt es nichts zu deuteln. Und doch war ich nicht durchweg zufrieden. Der Film hat mir zu sehr diese typische "Nach einer wahren Begebenheit - Dramaturgie", was sich z.B. in der Ärztekonstellation zeigt: Der fiese, nur den Interessen der Pharmaindustrie verplichtete Chefarzt und dagegen die menschlich mitfühlende und somit zur Außenseiterin im Krankenhaus werdende Assistenzärztin. Mein Vorkritiker hat ja auch schon darauf hingewiesen, dass man Ron, einem einfachen Elektriker, den raschen Aufstieg zum Herren eines privaten Medizinimperiums kaum zutrauen mag. Positiv ist sicher, dass man an eine Epoche, in der AIDS von vielen als reine Schwulenkrankheit angesehen wurde und man schon die bloße Berührung mit den Kranken scheute, erinnert wird. Man muss zumindest 40 Jahre alt sein, um sich dessen noch lebhaft entsinnen zu können. Daran zu erinnern ist auf jeden Fall verdienstvoll.
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11.09.2014
"Nett" hört sich vielleicht etwas despektierlich an, ist aber nicht so gemeint. Man sieht ihn gerne, ohne dass man restlos begeistert wäre. Besonders gut hat mir Mark Ruffalo als verkrachte Produzenten - Existenz gefallen, während mir Knightley manchmal etwas zu forciert "natürlich" erschien. Aber sie singt gar nicht mal so übel, Respekt.
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05.08.2014
Klar, dieser Film läuft nach sehr gängigen Komödien - Stereotypen ab, zu denen besonders die im allerletzten Moment doch noch gelingende Hochzeit gehört. Aber er hat die typische Leichtigkeit, die französische Lustspiele oft auszeichnet und kann sich auf glänzende Darsteller stützen. Wir vier, ein älteres und ein junges Paar, haben uns 90 Minuten lang wirklich amüsiert und oft gelacht, und mehr erwartet man an einem warmen Sommerabend auch nicht, wenn man gemeindam ins Kino geht. Wir raten durchaus zu.
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05.08.2014
Mit diesem wunderschönen Song klingt der Film aus. Wer in den 60er Jahren jung war, der hat sie noch alle im Ohr, die vielen Hits der Four Seasons. Man merkt schon ein wenig, dass ein Broadway-Musical die Vorlage war, manche Szenen wirken eher bühnenhaft als genuin filmisch. Doch die hervorragenden Darsteller der vier Bandmitglieder und die mitreißende Musik machen dies mehr als wett. Und es wird schon überaus deutlich, warum es so schwierig ist, eine Gruppe, die aus sehr verschiedenen Charakteren besteht, über Jahre zusammenzuhalten. Kein Wunder, dass einige der berühmtesten Bands ( Cream, Led Zeppelin, Kinks ... ) allenfalls zu seltenen Gelegenheiten noch einmal gemeinsam auftreten. - Im Übrigen zeichnet der Film sehr fein die Atmosphäre der 50er und 60er Jahre in den USA nach, ähnlich wie dies auf andere Weise die hervorragende TV - Serie "Mad Men" tut.
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