Es gibt 392 Beiträge von Raspa
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17.09.2015
Immer wieder phänomenal, was die Streep so alles kann, da muss man wirklich seinen Hut ziehen. Nancy Meyers und J. Demme sind beide ganz ausgebuffte Filmemacher und schaffen es locker, mit Hilfe einer tollen Truppe, aus der Ms. Streep. herausragt, eine ausgesprochen unterhaltsame Handlung zu präsentieren, die dennoch nicht ganz ohne Tiefgang ist. Ein echtes "Feel- Good-Movie" also, wobei dieser Begriff hier ausdrücklich nicht herabsetzend gemeint ist. Wir jedenfalls hatten unseren Spaß daran.
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11.09.2015
Ein, wie es ja auch die beiden anderen Kritiker zutreffend beschreiben, auf angenehme Weise altmodischer Film, der einen auf milde Weise unterhält und mit großartigen Wüstenbildern erfreut. Ob man Nicole Kidman die junge Gertrude so ganz abnehmen kann, sei dahingestellt. Zumindest hätte man in ihrem Gesicht nach längerem Aufenthalt in dieser sonnendurchfluteten Landschaft etwas mehr Bräune erwarten können. Aber wir wollen nicht kleinlich sein. Es ist ein schöner Film.
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26.08.2015
Wir haben den Film im Kino verpasst und ihn erst jetzt zu Hause angesehen. Von den beiden extrem unterschiedlichen Kritiken im Forum können wir keiner ganz recht geben. Uns gefiel der erste Teil, in dem es wirklich um die "boyhood" Masons ging, sehr gut, nicht zuletzt auch dank der sehr natürlichen Spielweise der Darstellerin, die die ältere Schwester verkörpert. Dann aber, als der Junge sich wie Holden Caulfield in "Catcher in the Rye" immer wieder sehr melacholisch seinen Weg durch die verlogene ( "phony" hieß das bei Salinger ) Erwachsenenwelt bahnen muss, wird es zunehmend zäher, so dass man zuletzt das Ende doch stark herbeisehnt. Es ist auf jeden Fall ein interessantes filmisches Experiment, welches aber letztlich nur teilweise gelungen ist.
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02.07.2015
Der Film hat zwei Zeitebenen, die immer wieder miteinander verschränkt werden, und auch zwei Themenstränge: Zum einen die Musik, die Wilson zu Hause und vor allem im Studio hervorbringt. Mit seiner Detailbesessenheit treibt er die anderen Bandmitglieder, besonders seinen Vetter Mike Love (!), zuweilem geradezu in den Wahnsinn. Diese Szenen sind sehr anschaulich gelungen und sind für alte Fans der Gruppe besonders sehenswert. Der andere dominante Erzählstrang ist Wilsons Liebe zu seiner späteren Ehefrau Melinda, die ihn schließlich aus den Fängen seines ihn gefangen haltenden Psychiaters befreit. Diese Szenen sind teilweise arg in die Länge gezogen und überzeugen auch dehalb nicht, weil der Arzt allzu undifferenziert als wahrer Teufel dargestelltt wird.
Trotz diesewr Einwände eine insgesamt gelungene Musikerbiografie, die vor allem vom intensiven Spiel der beiden Wilson-Darsteller lebt.
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16.06.2015
Im Grunde ist dieser Film natürlich eine weitere Variante zum Muster "Der kleine Lord" - knuffiges Kind erwärmt das Herz eines alten Griesgrams. Ob das Resultat dann trotz unvermeidlicher Sentimentalität erträglich ist, hängt dann neben der Güte der Dialoge v.a. von den Qualität der Darsteller ab. Und die sind hier schon prachtvoll: Murray grantelt sich durch die Handlung, dass es eine wahre Freude ist. Ganz wunderbar ist die Abspann-Szene, in der er Dylans Song "Shelter From the Storm" mitsingt oder besser mitknurrt. Und für Kinderrollen finden die Amerikaner ja immer wieder bewundernswerte Jungdarsteller, so auch hier Jaden Lieberher, der der Figur des Oliver sehr viel Charme verleiht, auch wenn er manchmal etwas altkluge Antworten geben muss. Wegen dieser beiden ist der Film trotz gewisser Einschränkungen doch insgesamt sehenswert.
Kleine Anmerkung eines Zuschauers, der sich mit Pferderennen gut auskennt: Niemand, selbst jemand, dem das Geld sehr locker sitzt, würde 450 Dollar auf eine gerade Dreierwette setzen, bei der die ersten drei in exakter Reihenfolge einkommen müssen. Das ist einfach völlig überzogen.
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22.05.2015
Der Astrophysiker Ken Thorpe hat beim Drehbuch mitgewirkt, und das bewirkt, dass der Film nicht einfach ins Blaue hinein fantasiert. Das Fazit eines längeren Artikels zu den Fragen der wissenschaftlichen Kredibilität im "Spiegel" lautet
Der Science-Fiction-Film "Interstellar" greift tief in den Theoriekasten der Astrophysik, ohne sich zu vergreifen. Selbst bei absurden Szenarien wie dem Verlassen eines Schwarzen Lochs können sich die Macher auf Theorien berufen, die das Dargestellte zumindest nicht ausschließen. Doch es sind Theorien - und der Film zeigt ein Universum, in dem sie tatsächlich gelten.
Es geht also den Nolans durchaus nicht darum, die Größe der Menschheit oder gar der USA zu preisen, sondern ein raffiniertes Gedankenspiel auf der Basis tatsächlich exisitierender astrophysikalischer Modelle durchzuspielen. Und ob man dies für möglich hält oder nicht, hat mit dem Glauben an Gott rein gar nichts zu tun ( soviel zur ersten Forumskritik zu diesem Film ). Ich finde: Einer der besten unter den guten SF - Filmen ( von denen es ja in der Tat nicht allzu viele gibt ).
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27.01.2015
Jede einzelne Rolle ist wunderbar besetzt, ganz besonders die der titelgebenden Figur. Gabriele M. Schmeide, die mir vor einigen Jahren als Friseuse in D. Dörries gleichnamigem Film überaus positiv auffiel, spielt den Part der handfesten Grundschullehrerin in einer geradezu verblüffend authentischen Weise. Auch die Elterntypen sind mit den jeweils genau passenden Darstellern besetzt. Die Handlung hat manchmal etwas leicht boulevardtheaterhaftes ( sobald jemand in einer peinlichen Situation ist, tritt garantiert eine andere Person ein ), ist aber geschickt aufgebaut und glänzt durch pointierte Dialoge. Die letzte Drehung ( keine Sorge, es wird nicht gespoilt ) ist vielleicht etwas überkandidelt, aber das tut dem Vergnügen keinen Abbruch. Sönke Wortmann, dessen Produktionsfirma witzigerweise als "Little Shark Entertainment" firmiert, hat mal wieder sein großes Können aufblitzen lassen.
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15.01.2015
Wir sahen den Film in OV im Cinestar. Felicity Jones spielt eine sehr glaubwürdige Jane, und Eddie Redmayne stellt den körperlich immer unbeweglicher werdenden Hawking wirklich ergreifend dar. Allerbeste Chancen für den Oscar also! Cineastisch betrachtet ist der Film jedoch eine ziemlich konventionelles Biopic, vergleichbar ähnlichen Filmen über Ray Charles, Johnny Cash etc. Ein Schauspielerfilm also, aber kein großes Kino.
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13.01.2015
"Beste deutsche Komödie des Jahres" - so steht es auf der DVD. Komödie? Gewiss, es gibt einige Szenen, in denen man schmunzeln kann. Aber viel häufiger fühlt man sich nahezu gequält, so wahrhaftig werden die fast unlösbaren Probleme eines Elternpaares, bei dem sich beide auch beruflich verwirklichen wollen, dargestellt. Es gibt kaum einen falschen Ton, und die fünf Hauptdarsteller, nicht zuletzt die beiden Mädchen, machen ihre Sache fabelhaft. Auch Singles sollten sich diesen Film ansehen, damit sie vielleicht etwas mehr Verständnis aufbringen für das, was berufstätigen Eltern Tag für Tag abverlangt wird. Ein wirklich gelungener deutscher Film, der ohne aufgesetzte Gags oder bedeutungsschwangere Botschaften auskommt, der vielmehr einfach ein Stück heutige Realität abbildet und dabei sehr gut unterhält.
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09.10.2014
Matt Damon ist sehr gut, Michael Douglas aber ist grandios. Dass er mehr kann, als er es damals in den "Straßen von San Francisco" zeigen durfte, wusste man ja schon lange. Wie er aber hier den alternden schwulen Showstar in seinem goldenen Käfig verkörpert ( im wahrsten Sinne des Wortes ), das ist einfach umwerfend.Im Übrigen ist es schon eine bizarre Welt, die wir hier betreten. So ist mir z.B. noch nie so drastisch wie hier die Perversion der sog. "plastischen Chirurgie" zum Zwecke der artifiziellen Juvenalisierung vor Augen geführt worden wie hier. Man ist am Ende erleichtert, wenn man diese Glitzerwelt wieder verlassen kann. Nichtsdestotrotz, ein wirklich eindrucksvoller Film.
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