Es gibt 683 Beiträge von Colonia
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26.11.2003
Die Welt am Rande des 3. Weltkrieges in einem spannenden, anspruchsvollen und kein Stück langweiligen Film. Gut besetzt, perfekte 60-er-Jahre-Optik, passende Musikuntermalung von Trevor Jones. Ein wirklich großer Film.
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23.11.2003
Was für eine gequirlte Scheiße! Noch nicht mal gute Schauspieler (Dietmar Mues & Co.) können was retten.
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22.11.2003
Anders als mattin finde ich, die Werbung hat nicht zu viel versprochen. Ich mag "Nemo". Der Film ist witzig und auf seine Weise brillant. Die Story reicht aus, die 100 Minuten ohne größere Hänger zu tragen und vor allem: Die Fische singen nicht (bis auf eine klitzekleine Anspielung durch Dorie auf das übliche Disney-Gesummse)! Ganz wichtig.
"Findet Nemo" ist kein reiner Kinderfilm. Er beinhaltet zahlreiche Anspielungen (z.B. auf Hitchcock-Filme) und abstruse Momente (ich sag nur: Die Patienten im Wartezimmer der Zahnarzt-Praxis! Herrlich!), die vor allem den erwachsenen Zuschauern Spaß machen werden.
Die Musik ist äußerst zurückhaltend eingesetzt. Thomas Newman hat sich leider nur selbst kopiert, es hätte vom ersten Anhören auch sein Soundtrack zum "Pferdeflüsterer" sein können. Außerdem ist die Musik in 40 klitzekleine Häppchen zerteilt, so dass nie eine Melodie mal richtig zum Tragen kommt.
Kleiner Gag am Rande: Ich hielt den deutschen Sprecher des Rochens für eine gute Jean-Pütz-Imitation, bis ich im Abspann las, dass es Herr Pütz selber war, der hier mal ein neues Genre für sich ausprobiert hat.
Dem geneigten Kinobesucher sei empfholen, bis nach dem Abspann sitzen zu bleiben (eigentlich immer, aber hier ganz bestimmt), denn die End Credits beinhalten noch einmal eine geballte Ladung Humor aus den Pixar-Studios. Das macht Lust auf mehr. Pixars "The Incredibles" läuft in 12 Monaten in den USA an.
Mehr Informationen zu Pixar unter www.dieregina.de
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19.11.2003
Nie ist Brad Pitt schöner gefilmt worden, nie ist er bewusster "inszeniert" worden, nie ist er weicher gezeichnet worden. Brad als Tod in Weichzeichnerland. Einfach ein Traum.
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19.11.2003
Oliver Hirschbiegel wagte nach "Das Experiment" ein neues Experiment: Er lässt Hannelore Elsner anderthalb Stunden am Stück reden, reden, reden. Ich kann die Schauspielerinnenleistung würdigen, aber was soll es mir sagen? Wenn Oma Müller von nebenan mir ihr Leben erzählen würde, wäre das zehn mal spannender.
(Wanja Mues, der hier nur als Stichwortgeber dient und nicht mehr als "ok" sagen darf, meistens ohne dabei zu sehen zu sein, würde ich gern mal wieder in einer großen Rolle sehen und hören.)
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19.11.2003
Die menschliche Natur ist immer wieder faszinierend und erschreckend zugleich. Insofern ist "Das Experiment" ein interessanter Film. Schade nur, dass man nicht wirklich mit den Figuren mitfühlen kann. Mich jedenfalls berührte das Schicksal von Tarek (Bleibtreu) und seinen Mitstreitern nur sehr oberflächlich, ich blieb merkwürdig distanziert. An keinem Punkt konnte mich der Film so weit überzeugen und packen, dass ich das Fiktive des Ganzen (obwohl von einem echten Experiment inspiriert) vergaß.
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16.11.2003
Erfrischend trashig-witziger Film, der einfach Laune macht.
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12.11.2003
Es geht schon herzallerliebst los: "Bang Bang (My baby shot me down)" heißt der Song von Nancy Sinatra, der zum Vorspann läuft. Weiter geht es bunt, laut und plakativ. Wie ein Comic-Strip. Das Thema ist Rache, nichts als Rache. Die Leichen, die Uma Thurmans Feldzug pflastern, sind nicht zählbar (zu viele), Blut spritzt fontänenhaft in schwimmbadmäßigen Mengen.
Und wer macht die Sauerei nachher wieder sauber?
Zweifelsohne ein echter Tarantino. Über Sinn & Zweck und die Moral von der Geschicht' kann man trefflich streiten. Spätestens, wenn der Absatz von japanischen Schwertern in die Höhe schnellt, ist Vorsicht und Kopf-einziehen das Gebot der Stunde.
Der Soundtrack ist die wildeste Mischung seit Langem. Da kommen im Eastern-Ambiente des Films Westernklänge von Morricone & Co. zum Einsatz, da panflötet George Zamfir, was der Schmalz hält, da kommt - laut Abspann - irgendwo James Last zum Einsatz, alte Hits werden neu aufgewärmt und der westliche Zuschauer darf die japanische Band "The 5, 6, 7, 8's" (schräg!) entdecken.
Insgesamt ein Film, den man als das nehmen soll, was er ist: Ein bunter Comic-Strip, nicht ernst zu nehmen. Nichts für Zartbesaitete und Moralisten, fragwürdig in der exzessiven Darstellung von Gewalt. Kein Muss.
www.dieregina.de
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02.11.2003
KURZVERSION:
Wenn Sie mal wieder einen Film sehen möchten, nach dem Sie sich am liebsten erschießen würden, dann schauen Sie sich "Dolls" an.
LANGVERSION:
Takeshi Kitanos 10. Kinofilm fällt aus dem Rahmen. Der durch seine Yakuza-Gangsterfilme bekannt gewordene japanische Regisseur und Drehbuchautor liefert mit "Dolls" einen vom traditionellen Bunraku-Puppentheater inspirierten poetischen Film ab, der mit wunderbaren Bildern daherkommt, mit unglaublichen Farben, wie sie momentan nur die Asiaten auf die Leinwand zaubern, atemberaubenden Landschaften und wechselnden Jahreszeiten und drei nur sehr vage miteinander verknüpften Liebesgeschichten. Joe Hisaishis Musik hat starke Anklänge an "Chihiro" und "Princess Mononoke" und passt - hier sehr sparsam eingesetzt - mal wieder ganz famos. Erwähnenswert auch die Kostüme von Japans Stardesigner Yohji Yamamoto. Schon allein deswegen werden mode- und designbegeisterte Menschen ins Kino gehen.
Klingt nach einem schönen Film? Klingt es. Und optisch ist er das auch. Da ist er geradezu magisch zu nennen. Aber "Dolls" ist zugleich so ungeheuer traurig, so depressiv und hoffnungslos, dass es weh tut. Da ist ein junges Paar, bei dem Sie den Verstand verloren hat, als Er eine andere heiraten wollte. Sie ziehen fortan als Bettler wandernd durch die Welt, verstummt. Da ist ein alternder Yakuza-Boss, der sich, einsam geworden, an seine Freundin erinnert, die er einst (vor ungefähr 40 Jahren) verließ. Sie wartet immer noch auf ihn. Und da ist ein Popsternchen, das nach einem Autounfall von niemandem mehr gesehen werden möchte, so dass einer ihrer treuen Fans sich das Augenlicht nimmt, um in ihre Nähe zu gelangen. Alle Geschichten enden tragisch oder gar tödlich. Es gibt keine Hoffnung für die Liebe(nden).
Kitano bezeichnet "Dolls" als seinen grausamsten Film. Und bei aller Schönheit der abgefilmten japanischen Natur ist er das auch. Selten hat mich ein Kinofilm so hilflos zurück in die Realität entlassen.
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27.10.2003
Ein zweifelsohne interessantes Experiment. Aber was will es mir sagen? Und warum braucht Lars von Trier wieder mal drei Stunden dafür?
Worum geht es? Darum, dass Menschen grausam sind? (Ist bekannt.) Um Demütigung, um nicht nachvollziehbare Leidensfähigkeit (Grace = Gnade)? Um Arroganz? Und was ist die Moral? Bin ich schlecht, weil ich mir diesen Ausgang der Geschichte gewünscht, ja nachgerade herbeigesehnt, habe?
Ich bin gänzlich hingerissen von den Schauspielern (Kidman in ihrer eindrucksvollsten Rolle und alle anderen glänzen), der Optik und der Idee, dem ganzen einen Theater-Look aufzudrücken. Ja, es ist nur ein Look, ein Theaterzitat bestenfalls. Es ist nicht abgefilmtes Theater. Es fehlt trotz Omnipräsenz der 17 Schauspieler die Totale, die der Zuschauer im Theater hat. Und selbst bei geringster Budgetierung gäbe es in jedem Theater doch so etwas wie eine Kulisse. So trifft der häufig gehörte Theater-Vergleich also in Wahrheit nicht zu.
Dennoch hat Lars von Trier mit "Dogville" das Kino wieder einmal ein Stückchen neu erfunden. Es ist kein Dogma-Film, hier ist nichts improvisiert und die Handkamera stört mich daher einmal mehr. Ebenso wie der Abspann mit den Fotos aus der amerikanischen Depressionszeit und dem holzhammermäßigen Verweis auf Amerika über David Bowies Song "Young American". Gerade, wo doch wohl allen klar geworden war, dass "Dogville" überall auf der Welt sein könnte. Weil Menschen überall so sind.
Der Film ist - wie eingangs bereits erwähnt - ein interessantes Experiment. Aber er ist auch ungeheuer geschwätzig. Es möge sich jeder ein eigenes Urteil bilden. Diskussionsstoff bietet "Dogville" jedenfalls reichlich.
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