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Es gibt 683 Beiträge von Colonia

Spielpause bis 1. Oktober 2008

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Trauriger als "Jenseits von Afrika" ...

07.09.2004

... und sogar NOCH etwas länger als der Oscar-Gewinner. Leider entscheidend schlechter besetzt. Der völlige Verzicht auf Licht und Ton dagegen fasziniert mich.

Dänische Delikatessen

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Schlachterglück

30.08.2004

Naja, der Vergleich mit den französischen "Delikatessen" drängt sich wegen des unglücklichen deutschen Titels auf, tut beiden Filmen aber unrecht.

Mir hat die dänische Variante der Fleischeslust auch nicht so gut gemundet. Es gab ein paar Lacher im vollbesetzten Kinosaal (an einem Montag!), aber in dem Film ging es deutlich mehr um die eher langweiligen privaten Probleme der Metzgergesellen als um deren makaberen Job zwischen Rothirschwurst und Maklerkeule.

Wär' man nicht schon Vegetarier, man sollte es werden. Na dann: Guten Appetit weiterhin!

www.dieregina.de

Der Untergang

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Großartig

30.08.2004

Bevor in wenigen Tagen die Medien den Filmstart von "Der Untergang" zum lange nicht gekannten Großthema erheben werden, möchte ich - davon noch relativ unbeeinflusst - meine Meinung zum Film wiedergeben. Wobei der Spiegel bereits letzte Woche seine Titelstory dem Ganzen widmete - wenig erhellend, wie ich fand ("Der eine Historiker sagt dies, der Zeitzeuge das").

Solch ein schwieriges Projekt wie die Verfilmung der letzten Tage in Hitlers Führerbunker muss zweifelsohne eine Gratwanderung sein. Zwar kann man sich auf die Aussagen und Protokolle der Überlebenden stützen und so ein fast minutiöses Abbild der Geschehnisse zeichnen, andererseits soll es aber kein Dokumentarfilm werden und die große Moralkeule soll bitteschön - bei allem Nazi-Gräuel - daheim bleiben, weil sie in diesem Falle contraproduktiv wäre.

Denn dass der Film gar nichts verharmlost und das Abbilden des Kriegsalltags in den letzten Tagen im Bunker und in den zerbombten Ruinen Berlins schockierend genug ist, ist bald klar. Zu einer Art permanentem Unbehagen trägt zum Beispiel das über große Strecken des Film per Dolby Surround und starken Bassboxen transportierte nicht sichtbare aber eben doch durch vibrierenden Kinoboden spürbare und hörbare Artilleriefeuer bei. Leid und Elend der Menschen "draußen" wird ebenfalls genügend Platz eingeräumt.

Hitlers Sekretärin Traudl Junge, auf deren Erinnerungen der Film neben Joachim Fests Standardwerk beruht, wird von Alexandra Maria Lara als das naive Mädchen dargestellt, das sie wohl auch war. In André Hellers Dokumentarfilm "Im toten Winkel" berichtete Junge vor wenigen Jahren von ihrer Zeit in Hitlers Nähe. "Der Untergang" nimmt zwei kurze Ausschnitte daraus und setzt sie an Anfang und Ende des Films.

Mit Hitler bzw. seinem Darsteller hatte ich Anfangs meine Schwierigkeiten. Es musste sich in den ersten Szenen zeigen, ob es Bruno Ganz gelingt, den Diktator nicht als Karikatur zu zeichnen. Ich gestehe, dass es ungefähr eine halbe Stunde brauchte, bis diese schwierigste aller Rollen für mich als "echt" rüberkam. Außerdem hatte ich anfangs noch Angst, der Film mit seiner heftigen Überlänge könne ein äußerst zähes Unterfangen werden. Auch da wurde ich erst nach einer halben Stunde eines Besseren belehrt.

Es erstaunt mich, wie es Hirschbiegel und Eichinger mit einem nach eigener Aussage "überschaubarem" Budget hinbekommen haben, einen so großen, großartigen und fantastisch besetzten Film zu drehen. Bis in kleinste Nebenrollen ist er mit der Crème deutscher Film- und TV-Schauspieler besetzt. Sie wirken ungeheuer authentisch - wie der ganze Film.

Hirschbiegel verwendet, wie er sagt, nur natürliches Licht und setzt oft die Handkamera ein. Dieser Film muss nicht in nostalgische Sepiatöne getaucht werden, um ein Bild der Zeit wiederzugeben. Die Wucht der Bilder ist atemraubend. Verblendung, Ideologie und Menschenverachtung sind es ebenfalls. "Mitleid ist eine Ursünde" lässt Eichinger Hitler sagen und entsprechend handeln. "Der Untergang" ist da in vollem Gange, das Ende bekannt.

Ein großer Film, der Fragen aufwirft und zwangsläufig Diskussionen nach sich zieht. Es ist nicht die hundertste Kriegsverfilmung, weder Heroisierung noch Verdammung. Gut, dass die Deutschen diesen Film selber hinbekommen haben!

Dämonisch

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Hörspiel mit Bildern

30.08.2004

Da hat der texanische Schauspieler und Regisseur dieses Films wohl etwas verwechselt: Ein Kinowerk, in dem die ganze Zeit die Geschichte aus dem Off erzählt wird (und teils sogar eine Geschichte in der Geschichte) bedarf der Bilder nicht. Es ist vielmehr ein Hörspiel, dem netterweise noch ein paar - zugegeben recht düstere - Bilder beigegeben sind. Zudem ist die Wendemarke nach knapp anderthalb Stunden alles andere als überraschend. Irgendwie hatte ich mir sowas gedacht. Vielleicht kam es mir auch aus einem anderen Film bekannt vor. Die wenigen verbleibenden Minuten bis zum Schluss sind nett, reißen's aber nicht raus.

Sass - Die Meisterdiebe

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Verbrechen lohnt sich nicht

30.08.2004

Großes Kino mit stimmungsvollen Bildern, großem Aufwand und einer Liebe zu den Details der Zeit zwischen Weimarer Republik und Nationalsozialismus.

Abweichungen von der Geschichte der echten Sass-Brüder sind dem Fortgang und besseren Fluss des Films geschuldet. Leider gehen dabei die politischen Bezüge flöten. Stattdessen wird mehr Wert auf die beiden Liebesgeschichten der Brüder gelegt.

Sichtbar falsche Bärte, falscher Regen und unechter Schnee trüben ein bisschen das Bild vom ansonsten optisch perfekten Film. Insgesamt aber ein sehr lohnenswerter Streifen.

Prinzessin Mononoke

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Mensch gegen Tier

30.08.2004

Auf TV-Format geschrumpft ist das im Kino berauschende Bild- und Ton-Abenteuer (Musik: Joe Hisaishi) nicht mehr besonders überwältigend. Eine archaische Geister-Götter-Welt mit reichlich Zivilisationskritik. Insgesamt hat mir "Chihiros Reise ins Zauberland" deutlich besser gefallen.

Die innere Sicherheit

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Auf der Flucht

30.08.2004

Ein Film, der mit wenig Worten auskommt. Überhaupt ist alles sehr reduziert: Musik, Ton, Licht. Er zeigt ein Leben auf der Flucht, ein Leben in ständiger Angst. Ein trauriger Film, leider nicht besonders gut gemacht und stellenweise unglaubwürdig.

Die Geschichte von Marie und Julien

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Kammerspiel mit Katze

27.08.2004

Nein, kurz fasst sich Jacques Rivette nie in seinen Filmen. Da kommt man mit 150 Minuten bei "Marie und Julien" wirklich noch gut weg.

Einerseits ist der Film sehr einfach und klar, andererseits lockt er den Zuschauer auf falsche Fährten, ist anstrengend und voll dunkler Geheimnisse.

Puristisch wirkt "Marie und Julien" durch ebenso geniale wie simple Kamera und Licht, das Beibehalten allen Originaltons (der Film läuft wohl auch deswegen mit Untertiteln) sowie völliges Fehlen von Musikuntermalung. Das Katz-und-Maus-Spiel ist - bei aller Verneigung vor der Filmkunst - aber über mindestens zwei Stunden sehr ermüdend, bevor es dann zum Ende hin verwirrend wird.

Wenn sich mal jemand fragen sollte, warum Rivettes Filme nie die wirklich großen Erfolge werden, dann sei auf andere Meister dunkler Geheimnisse verwiesen: Edgar Allen Poe, dessen Raben Nevermore Rivette hier in Form einer schwarzen Katze zitiert oder auch ganz banal David Lynch L& Co. Deren Geschichten sind ebenfalls très seltsam, haben aber immer mindestens zwei Ebenen und einen doppelten Boden. Vor allem aber sind sie eines nicht: Langweilig. Und "Die Geschichte von Marie und Julien" ist dagegen leider ziemlich zäh.

www.dieregina.de

Liebe mich, wenn du dich traust

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La vie en DOSE

20.08.2004

"Jeux d'enfants", so der Originaltitel, ist fantasievoll, faszinierend und einfach toll gemacht. Rasante Kamerafahrten und Schnitte wie bei einem Werbespot. Ja, er erinnert ein bisschen an "Amélie", ist aber doch auch wieder anders. Er ist keine ganz leichte Kost und wirft bei mir einige Fragen auf. Gleichwohl ist er beste Unterhaltung.

Happiness (1998)

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Lauter Gestörte

19.08.2004

Wie schon in "Willkommen im Tollhaus" hält Todd Solondz die Kamera auf die amerikanischen Vorstädte in New Jersey. Und er wird wieder fündig: Es ist ein Panoptikum von Gestörten, das da hinter der Fassade von netten unauffälligen Menschen herumläuft. Leider sind die Figuren nicht so stimmig wie im Vorgängerfilm. Vielleicht verliert Solondz bei der Fülle von Handlungssträngen auch etwas die Übersicht. "Tollhaus" war gradlinig erzählt und richtete den Fokus auf ein einzelnes Mädchen, während in "Happiness" eine ganze Familie samt Kindern, Enkeln, Nachbarn, Kollegen und Zufallsbekanntschaften beleuchtet wird.

Solondz' Filme entsprechen so gar nicht dem Hollywood-Mainstream. Sie sind genaue Beobachtungen im Look einer Soap. Sie zwingen zum Hinsehen, nicht unbedingt zur Identifikation. Insofern ist "Happiness" trotz Mängeln ein guter Film.

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