Es gibt 683 Beiträge von Colonia
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13.07.2005
Aha, das ist also die Realität? Jugendliche, deren Wortschatz sich auf "Was geht" - "ficken" - "Schwuchtel" und "Wichser" beschränkt.
Schlimm.
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13.07.2005
Bei aller Freude über einen Film aus dem unbekannten Bhutan, über schöne Bilder aus einer anderen Welt, ein originelles Thema und eine gehörige Portion Selbstironie der tibetischen Exilanten: Die Geschichte ist in zwei Sätzen erzählt und entsprechend kommt schnell Langeweile auf.
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12.07.2005
Es ist nicht "ein Kreuz mit dem deutschen Film", wie das ansonsten einzig ernst zu nehmende deutsche Stadt-Magazin, die Kölner Stadt-Revue, hübsch doppeldeutig anlässlich des kirchenlastigen "Antikörper" schrieb, sondern eines mit der deutschen Kritik. Denn käme der gleiche Film aus dem hintersten Kirgisien, aus Nordost-Island, Kamerun oder von einer kleinen Insel aus dem südchinesischen Meer: Er würde abgefeiert und in Europa mit Preisen überhäuft. Vom meist viel zu überschwänglichen Umgang mit jedem noch so öden US-Film ganz zu schweigen.
Aber wie isser denn nun, der "Antikörper"?!
Gar nicht mal schlecht. Durchaus spannend und gut gemacht. André Hennicke ist eine Idealbesetzung als Bestie in Menschengestalt und Westernhagen-look-and-sound-alike Wotan Wilke Möhring ebenfalls überzeugend. Ob man solch einen Blut-und-Sperma-Thriller überhaupt sehen und ob der dann unbedingt schon ab 16 frei gegeben sein muss, ist eine ganz andere Frage und hat mit der Rezeption des Ganzen überhaupt nichts zu tun.
Wenn dem großen "Schweigen der Lämmer" so charmant Respekt gezollt wird wie hier in einem netten kleinen Wortwechsel zwischen Hennicke und Möhring, ist das Thema "Plagiat" für mich ebenfalls abgehakt.
Was ich "Antikörper" dagegen vorwerfen kann, sind die paar Zufälle zu viel, ohne die indes die Handlung nicht voran käme und ein oft penetranter Klangteppich. "Musik" möchte ich das lieber nicht nennen.
Fazit: Kein Jahrhundertwerk, aber auch nicht so schlecht wie die Kritiken weismachen möchten.
Übrigens und ganz am Rande: Die Titel enthalten einen sehr hübsch gemachten grafischen Gag. Ein Lapsus unterlief den Machern des Films jedoch angesichts der gewählten Szenerie einer erzkatholischen Gemeinde. In Thüringen, wo der Großteil des Films spielt, gibts das ganz bestimmt nicht.
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30.06.2005
Wäre der junge Bruce nach dem Sturz in den Brunnen nicht Fledermäusen, sondern Nacktschnecken begegnet - wäre er dann der Nacktschneckenman geworden?
Man weiß es nicht.
Was ich sicher weiß: Ich hab schon sehr viel Blödsinn gesehen und hab auch schon das eine oder andere Mal das Kino vor dem Finale verlassen, aber selten so fluchtartig wie hier. Was für ein gequirlter Müll!
Bruce' Vater ist derart zum Steinerweichen Gutmensch und redet so unsäglich schlecht geschnitze Dialoge, dass man sich wünscht, er möge lieber jetzt als gleich das Zeitliche segnen.
Als er das tut, wirds aber keineswegs besser. Der Mann in den Bergen, Ra's Al-Ghul, nimmt Bruce unter die Fittiche und lässt ihn vom Ober-Jediritter Liam Neeson ausbilden. Die Macht ist nun mit ihm.
Und nach "Sieben Jahren in Tibet" ist das tot geglaubte Nullgesicht Bruce zurück in Gotham; Q hat schon recht hübsche Männerspielzeuge für ihn in der Schublade liegen.
Irgendwann taucht ein sprechender Jutesack auf, der wohl der Oberfiesling ist. Auch treffend "Sackgesicht" genannt. Ein Mafiaboss wird kurz erledigt, dann eine Superwaffe geklaut. Und dann hab ich das Kino verlassen.
Es hätte eine hübsche Parodie werden können, aber leider ist das alles wohl ernst gemeint. Dabei sind die Dialoge so grottig wie selten, die Geschichte ist zum Einlschlafen langweilig, der Held genau so uninteressant wie seine Gegenspieler.
Spart euch das Geld!
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28.06.2005
Naja, Schnitte kann man schon erahnen. Mindestens sechs. Natürlich war dieser Krimi-Cocktail eine große Leistung aller Beteiligten. Aber antiquiert wirkt der Film heutzutage und die dicke Moralkeule ist in der Art ihrer Präsentation (nicht inhaltlich!) fast 60 Jahre nach der Entstehung des Films nicht mehr ganz zeitgemäß.
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28.06.2005
Wir folgen dem New Yorker Reporter John Kelso bei seiner Entdeckungstour durch die Südstaat-Stadt Savannah und sehen die leicht skurrile Welt ebendort durch seine Augen.
Das Panoptikum wundersamer Menschen könnte auch aus einem Lynch-Film stammen. Besetzt ist das Ganze mit einer Handvoll großartiger Schauspieler. Lediglich Jude Law als Schmalspur-James-Dean-Lookalike hat in seiner winzigen Rolle wenig Möglichkeit, sich zu profilieren.
Erstaunlich kurzweilig und flott ist das immerhin zweieinviertelstündige Epos um Gut, Böse und Dünkel geraten. Da ist man von Eastwood Zäheres gewohnt.
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28.06.2005
Hat Blickpunkt:Film den Film gesehen? Wenn ich mir die Kurzkritik dazu durchlese, die diesem Forum vorangestellt ist, erscheint mir das fraglich. Da ist von einem "dramatischern Höhepunkt" die Rede, den es nun beileibe nicht gibt.
Stattdessen plätschert alles so vor sich hin. Leer wie der Kopf des 19-jährigen konturlosen Paul und verlangsamt wie ein schwüler Sommertag.
Da stellt sich die Frage, ob das 85-minütige Abbilden von Langeweile - denn nichts Anderes ist "Bungalow" - nicht Langeweile beim Zuschauer erzeugt.
Einerseits ist "Bungalow" großartig, weil er die hirntötende Öde, die Leere und bleierne Schwüle von endlos erscheinenden Sommertagen auf dem platten Land einfängt wie selten gesehen. Andererseits hat der Film keinerlei Inhalt außer eben dies zu zeigen. Und das ist dann doch ein bisschen wenig.
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13.06.2005
Cannes - Hamburg - Köln. Fatih Akin war angereist, seinen neuesten Film vorzustellen und alle, alle waren gekommen: Die ganze B- bis Z-Prominenz, die Medienvertreter, VIVA-Praktikanten und Achsowichtigen.
Wären die auch zu einem Dokumentarfilm über die Musikszene Istanbuls gekommen, wenn der Film nicht zufällig von Medienliebling Fatih Akin wäre? Klares Nein, behaupte ich. Abgesehen von den VIVA-Praktikanten. Und ich wäre wohl auch nicht da gewesen, da bin ich ehrlich.
Also, was hätte ich in diesem Fall verpasst?
Eine leidlich interessante Dokumentation der vielfältigen Musikszene einer 20-Millionen-Metropole. Mit dem typisch Akin'schen Durchhänger in der zweiten Hälfte und manchmal nur durch den launigen Kommentar Alexander Hackes getragen.
Ok, dass türkische Musik aus mehr als Tarkan und Aziza A besteht, war zu vermuten. Wobei die Tonaufnahmen des gesamten Films (Hacke) wirklich fantastisch zu nennen sind. Akin und Hacke zeigen Hochgeschwindigkeits-Rap (Applaus im Kino-Publikum), türkischen Grunge, eine Elektroband, Roma-Folklore, eine theatralisch im alten Hamam inszenierte kurdische Sängerin (noch mal Applaus), eine allzu coole Straßencombo und - nicht zuletzt - die Frau, die laut Off-Kommentar in der Türkei altersübergreifend wie eine Göttin verehrt wird: Sezen Aksu.
Der Auftritt Szen Aksus gehört für mich zu den wenigen Höhepunkten des Films. Ich habe kein Wort verstanden, aber ihr Gesang ging unter die Haut und es bedurfte keiner großen Inszenierung, das zu erreichen. Im Kino hätte man übrigens eine Stecknadel fallen hören können während ihres Auftritts.
Ach ja, irgendwie ist es natürlich auch ein politischer Film. Aber keiner, den man unbedingt gesehen haben muss.
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11.06.2005
Als noch ein bisschen Schwung aus 1968 übrig war und sich der Volkszorn flächendeckend und altersübergreifend gegen "die da oben" richtete, die die deutsche Republik West mit ihren bösen Atomkraftwerken überziehen wollten, als sich "Zahnlücken" auf "unterdrücken" und bei Grönemeyer noch mehreres reimte, die Frisuren alle scheiße aussahen, Minipunks "no future" skandierten und die Kohl-Regierung Seit an Seit mit den USA von Weltraumwunderwaffen träumte, da war irgendwie noch alles anders. Da wurde noch im Kollektiv gelitten und gestritten, gelabert auch. Aber irgendwie waren das Dinge, die alle angingen, die verbanden und bei denen nicht der Einzelne im Mittelpunkt stand, sondern das gemeinsame Ziel.
Was aus den Leuten von damals wurde, ist bekannt: Die einen sind frustrierte Sozialarbeiter geworden und besetzen heute auf ihre Pension wartend Stellen in der Jugend- und Kulturarbeit, die anderen träumen in der Kneipe, die sie in der Eifel eröffnet haben, von der guten alten Zeit. Und wieder andere sind tatsächlich in die Politik gegangen und haben dort alle ihre Ideale verraten.
Die Kinder und Jugendlichen von damals schreiben heute viele Filmkritiken in dieses Forum oder sind etwas produktiver und drehen Filme über die Zeit von damals. So wie Lars Jessen, der mit "Am Tag als Bobby Ewing starb" seine eigene Jugend auf die Leinwand brachte.
An das besagte Fernsehereignis kann ich mich nicht erinnern, denn "Dallas" war bei uns zu Hause tabu. Dafür aber an die Katastrophe in Tschernobyl und den ersten Regen danach. Dieser Tag, der im Film eine große Rolle spielt, ist mir ungeheuer präsent.
So wird "Am Tag ..." zu einer Zeitreise, die die heute deutlich über 30-jährigen sicher gerne mitmachen. Ein Abgesang auf eine Bewegung, die 1986 schon in den letzen Zügen lag. Jessen hat sie vergnüglich und mit einiger Situationskomik inszeniert ohne je zu übertreiben. Leider bleibt es beim bloßen Abbilden. Einige klarere Statements hätten dem Film gut getan, ein etwas mehr an Story auch.
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11.06.2005
Bollywood meets britische Gesellschaftskomödie in diesem süßen Film, der stark an "Billy Elliot" und ein paar andere du-kannst-sein-was-du-sein-willst-Streifen erinnert. Aber er macht Spaß und arbeitet genüsslich sämtliche Klischees ab. Leicht verdauliche Kost.
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