Lost in Translation
USA 2003, Laufzeit: 102 Min., FSK 6
Regie: Sofia Coppola
Darsteller: Bill Murray, Scarlett Johansson, Giovanni Ribisi, Anna Faris, Fumihiro Hayashi, Catherine Lambert
Langweilig, langweiliger, am langweiligsten
Das Auge (340), 08.03.2009
Beste Szene: Bill macht Werbung für Hochprozentiges.
Ich empfehle: Was ist mit Bob? Der beste Film von Bill neben Murmeltier.
Alles über's Fremdsein
Colonia (683), 14.12.2007
Fremd sein, einsam sein. Die traurige Fotografengattin und der noch traurigere Schauspieler in der undurchschaubaren fremden Großstadt. Eine Kommunikationsstudie, leider etwas zäh.
www.kalk-kultur.de
...bezaubernd...
film-marathon-läufer (28), 24.10.2005
Sofia Coppola schafft es wie in Virgin Suicides auch, eine einzigartige Atmosphäre zu schaffen, die die zwischen totaler Leichtigkeit und absoluter Melancholie pendelt, ohne zuviel des einen oder anderen zu beinhalten.
Ein Film der wie seine Hauptdarstellerin es schafft zu verzaubern, und wenn der Zauber einmal gewirkt hat, hält er auch an.
Die Tatssache, dass ein (amerikanischer) so langsam erzählter Film in einer schnellebigen Stadt wie Tokyo spielt ist schon sehr skuril und interessant.
Wunderschöne Kameraführung und Bildsprache, treffen auf einzigartiges Schauspiel und ein sehr gelungenes Drehbuch. Bill Murray besser als jemals zuvor und Scarlett Johansson einfach zum Verlieben!
Situationen und Begenungen erinnern etwas an Jarmusch's Charaktere un deren Beziehungen untereinander, bei den man so ganz leise in sich hinein lachen muss, weil sie einerseits sehr nah am Leben gegriffen sind, andererseits eben nur aus solch einem Film stammen können.
Ich bin sehr gespannt was Sofia Coppola uns als nächstes bescheren wird!
8/10 PUNKTE
Katto, Katto, Katto
Kinokeule (541), 18.10.2004
Leider ließ sich der Zauber der Kinovorführung auf dem heimischen Wohnzimmersofa nicht mehr wiederholen. Gewiß, ein schöner, nachdenklich machender Film. Der Rhythmus zwischen Melancholie und Humor wurde selten besser erreicht und mit Scarlett Johannson konnten wir noch einmal die ?Entdeckung des Jahres? sehen. Sorry, aber sie wird ab jetzt nicht besser werden können. Bill Murray spielt wie immer Bill Murray. Sein Mienenspiel ist sehr begrenzt und er kann eigentlich nur die Rolle des von einer Situation völlig Überforderten spielen. Das allerdings perfekt so dass ich ihm eine weitere Karriere als Nachfolger von Jerry Lewis voraussage (gebrochene Elder-Comedian Rollen). Tokio scheint eine fürchterliche Stadt zu sein (4 Sterne).
P.S: Die Werbefeatures auf der DVD für die Fluglinie und das Hotel sind ein Zeichen für die Sparsamkeit der Produzenten. Für den Käufer der DVD allerdings eine Zumutung.
Prima!
-4Dfx- (2), 03.09.2004
Wer gerne in lang gedrehte Sequenzen reinschnuppert, um die Stimmung, die Gestik und Mimik in sich aufzusaugen, der wird diesen Film genießen. Wem sowas schnell zu langatmig wird, weil man halt doch lieber gern schnell erkennbare, zügig verschießbare Hollywood-Standard-Gefühle sehen will, der sollte ihn meiden. Der Film handelt, wie so viele, von der Liebe, aber er behandelt das Thema, wie so wenige, sehr gut. Keine nervige Gefühlsduselei, keine mit Gewalt in den Film gepresste Liebesszene, kein dümmliches gelaber, sondern ein vorsichtiges aneinanderstreifen zweier Menschenherzen, deren Gefüle weniger Verbal, sonder vielmehr Visuell zum Ausdruck kommen. Ein wirklich schöner Film, der mich sogar sehr an eine ähnliche Situation erinnerte, die ich vor 2 Jahren in Tokyo erlebt habe....*Ohaiogozaimasu, Miki Kobayashi*..FAZIT: Note 1
ein film über japanischen whisky
Dave (8), 27.08.2004
also bill murray is echt ein super schauspieler,das wissen wir spätestens seit "täglich grüsst das murmeltier",nur was er vor diesem film genommen hat is echt fraglich.
auf dem plakat für den film wird dieser als "hinreissende komödie" und "zum brüllen komisch" bezeichnet,ich glaube ich hab einmal gelacht an einer stelle an der es beabsichtigt war,vielleicht sogar 2mal.so viel dazu.
der film is japan-kritisch und naja absolut inhaltslos.
okay scarlett johansson ist echt süß,dafür is bill murray verdammt in die jahre gekommen,am ende kriegen sich die beiden noch nichtmal,zwischendurch wär ich fast eingeschlafen.
es gibt 2-3 gute szenen,keine handlung,eine fragwürdige story.
102 min und 2,55? verschwendet,pech gehabt.
Klasse
bensi (120), 29.06.2004
Wunderschöner Film. Genau die richtige Mischung aus geschmackvollem Humor und tiefgründigem Thema. Wunderbare Bilder, tolle Schauspieler (Bill Murray überzeugt mich letztendlich doch - aber nur in diesem Film!) und schöne Ideen. Und Langeweile kam bei mir nicht auf; höchstens angenehme Entspannung.
Mit Abstand einer der besten Filme dieses Jahres.
Cultural Impact
Lübke (31), 24.06.2004
Wie ich finde, ein schön fotografiertes Beispiel dafür, dass es nicht immer Menschen sind, die Situationen kontrollieren sondern es ebenso oft Situationen gibt, die Menschen kontrollieren.
Es wäre eine bloße Gemeinheit zu behaupten, dass der durch eine transparent rosafarbene Unterhose gefilmte Popo von Scarlett Johansson die größte Attraktion des Films ist - auch wenn dieser mir persönlich den Einstieg in den Film durchaus erleichtert hat. Phantasien alternder Männer jedenfalls sind am Rande bemerkt sicherlich auch Thema des Films... Bill Murray behauptet hier seine geistesabwesend Mundwinkelzucken verursachenden Qualitäten als old-school-commedian (im besten Sinne) im Hauptfach Hilflosigkeit. Der angenehme Effekt in einer volkommen fremdartigen Umgebung einen Menschen zu finden, der nicht nur als einer von wenigen die eigene Sprache spricht sondern zudem wirklich angenehm und überdies auch noch attraktiv ist, umreißt eine simple Geschichte, die wahrscheinlich schon den ganzen Film beschreibt. So sehr diese ungewohnte Lage zusammenschweißt, so klar ist auch, dass eine Aufhebung dieser Lage auch den neu gewonnenen Zusammenhalt aufhebt. Genau da liegt auch mein Problem mit "Lost In Translation": Bereits nachdem der Kick des beschriebenen Effekts verhallt ist geht die Geschichte noch laaaaaaaaaaange weiter und verläuft (ich weiß, gewollt) ein klein wenig im Nichts. Trotzdem nicht ohne jegliche Freude über alles Gesehene: Lübke
Was will uns dieser Film sagen?
Olli (82), 24.03.2004
Was will uns dieser Film sagen? Ich weiß es nicht. Eine technisierte grelle Welt in Tokio bildet die Kulisse. Ein älterer Schauspieler stößt im Hotel auf eine junge Frau. Beide sind unzufrieden mit ihrer Lebenssituation (soll vorkommen). Beide leben eigentlich in unterschiedlichen Welten: er hat den eingefahrenen Familenalltag, sie einen ehrgeizigen, aber oberflächlichen Ehemann. Aber das Suchen nach dem richtigen Leben verbindet die beiden. Im Film passiert eigentlich nicht viel, eigentlich gar nichts. Den Schluss fand ich gut. Es kommt nicht zu einer schnulzigen Romanze, sondern die beiden haben sich gern und das war´s.
Go watch it in English!
thuya (3), 22.03.2004
Ein Film, der unter anderem so schön ist, weil Sophia Coppola eindruckvoll bewiesen hat, wie wenig Worte und theatralisches Gehampel selbst Hollywood-Kino braucht. Und wo er doch Worte nutzt, ist dieser Film unbedingt im englischen Original zu empfehlen - einfach hilarious die Szenen voller Missverständnisse, kultureller Differenzen und Ausspracheproblemen zwischen Japanern und Amis (lip my stockings *gg*)!
Also mir hat er gefallen...
gutzi (182), 22.03.2004
Ein schöner Film über zwei eigentlich ziemlich unterschiedliche Menschen, die sich nicht nur in der Metropole Tokio, sondern irgendwie auch in ihrem Leben verloren haben und dadurch annähern. Liebenswert und vor allen Dingen witzig erzählt, in einem ganz eigenen "Tempo", mit sehr schönen Bildern und untermalt mit toller Musik. Im letzten Drittel gibt's zugegebenermaßen einen kleinen Hänger, denn die Bilder beginnen, sich etwas zu oft zu wiederholen, aber das ist meiner Meinung nach verzeihlich. Ich habe mich jedenfalls sehr gut unterhalten!
Gut
Bateman (13), 21.03.2004
Gut ist der Film. ein Film über Langeweile, der nicht langweilig wird. Habe hier öfters "langatmig" gelesen, naja, mir war er nicht so vorgekommen. Fehlende Handlung? Das ist nur untypisch und deshalb für Last Samurai Zuschauer wohl schwer zu schlucken. und auch wenn Tokyo unfreundlich und befremdlich dargestellt wird, so ist es das eher subjektives Empfinden der Regisseurin, als Kritik an der Kultur. Es gibt nicht wenige japanische Filme, die diese Stadt noch weniger freundlich sehen. Ich habe mehrere japanische Freunde, die in mehrmals in Tokyo gewesen sind, und keiner von ihnen fand Lost in Translation kulturell einseitig.
Meine Begeisterung mag daran liegen, dass ich den Film in Originalversion gesehen habe, was ich auch jedem empfehle, bevor es zu spät ist. im Forum Oberkassel läuft er noch.
Groß - Städtisch
Popey (2), 18.03.2004
Erst auf der Heimfahrt musste ich ein weiteres mal lachen. Was haben bloß die Japaner/innen erzählt, mit welchen ironischen, hilflosen, vielleicht herabsetzenden Bemerkungen haben sie wohl Bob Harris belegt?
Ein faszinierendes Paar, eingetaucht in die stereotype Morbidität keimfreier Hotelanlagen entdeckt die magnetischen Kräfte füreinander. Ein beängstigendes kaltes und gleichzeitig zum Urbanträumen einladendes Tokio und eine Regisseurin, die das mit eigenwilligem Tempo aus dieser Stadt mit ihren beiden Hauptdarsteller/inne/n heraus zu schälen vermag.
Ein feiner und sehr gefühlvoller Film, den ich sehr empfehlen kann.
der apfel fällt doch weit von stamm
cinemaparadiso (7), 03.02.2004
was muss nur in francis ford coppola vorgegangen sein, als er den film seiner sofia produzierte.
nicht nur, dass dieser film langatming,komplett handlungslos ohne erkennbaren erzählstrang durch die zeit wabert, er ist rein technisch auch noch ganz schlecht gemacht.
den focuspuller hätte man feuern müssen, man fragt sich, in welcher grösse sich die leute die muster angesehen haben, um zu übersehen, dass die schärfe meistens eklatant neben den personen liegt sollte das etwa ein stilmittel sein, wie die komplett sinnlos in alter super acht manier hektisch durch die grosstadt wackelnde kamera.
oder ist das der unreflektierte versuch einer amerikanerin europäisches autorenkino zu machen??
genauso wie ihre sicht auf japan von schlimmster ignoranz gekennzeichnet ist.
lost in translation ist einer der wenigen filme seit angelopolous "die ewigkeit und ein tag" bei dem ich unter schmerzen meine kinokarte abgesessen habe.
wie man auf die idee kommen kann bill murray für diese dünne leistung auch noch für den oskar zu nominieren ist mir so, wie dieses ganze elendige machwerk unter aufsicht eines solchen filmtitans wie francis ford coppola, einfach....
schleierhaft.
Ich wollte doch Deep Blue sehen.....
himmelhund (1), 01.02.2004
War aber im falschen Kino, und auch im falschen Film, leider.
Langweilige Verfilmung ohne Pointe, aber wenigstens uninspirierte Acting. Die zwei gelangweilten Gesichter im Bild oben sagen alles. Die höhepunkte des Films: die BB-gun Attacke in der Kneipe, und die Pink Perücke.
Wer besser gewesen mit ein paar Chase Scenes und vielleicht einem Axt-mord. Ich habe geweint... aber nur als ich an das Eintrittsgeld dachte.
Chotto.
Lane (11), 30.01.2004
Hi & hallo,
Coppola zeigt Tokyo, so wie sie es sieht. Das Zentrum ist ein westliches Hotel, gerade gut genug um die Dekoration für die wenig interessante Geschichte der beiden Hauptfiguren abzugeben. Die Stadt ist bevölkert von schrillen, unverständlich brabbelnden Menschen, die nicht willens oder in der Lage zu sein scheinen, die Sprache der Besucher zu sprechen. Japaner treten in Tokyo scheinbar nur als Randfiguren auf. -- Aha!?
Der gesamte Film "funktioniert" lediglich deswegen, weil die Figur Harris weder ein paar Brocken Japanisch spricht noch sich die ersten drei Seiten eines Schnell-Reiseführers durchgelesen hat.
Coppola reproduziert exakt das Klischee eines US-Amerikaners in Japan: 100% pure Ignoranz.
Ich kann mir sehr gut vorstellen wie Coppola den gleichen Plot in Deutschland umsetzen würde: Harris und Charlotte zwischen Lederhosen, Bierkrügen, Trachtenkappellen, Dirndles, blonde Frauen mit gigantischen Brüsten und schnauzbärtige Männer mit gigantischen Bierbäuchen.
Nope.
Tokyo ist weitaus spannender.
sincerely yours
Lane
So ist das Leben
DieFlo (4), 28.01.2004
Laaangsame Bilder, dann plötzlich Hektik, Sitten und Gebräuche, die einer wie mir obskur vorkommen mögen, die ich leider noch nie in Tokio war - lautes Geballer in den krank-bunten Spielhöllen, Menschen, aus denen man nie richtig schlau wird. Genau so stelle ich es mir vor, in einer Stadt in der man nicht mal alles lesen kann. Sofia Coppola hat von ihrem Papa gut gelernt, Leute zu beobachten und augenzwinkernd ihre kleinen Ticks in kurzen Augenblicken darzustellen. Alles ist unglaublich authentisch, keine gekünstelten Stories oder Dialoge, keine aufgeblasenen Gefühle, fast hofft man, dass "die Beiden" sich nicht küssen. Die Zeit verrinnt langsam, aber dennoch so prickelnd eingefangen, dass man der zaghaften Frage der Nebenfrau "ist das nicht ein bisschen langweilig?" nur mit lächelndem Kopfschütteln antworten kann.Großer Applaus.
Über das Verlieren und Finden
RDLA (6), 23.01.2004
Man stelle sich vor man befindet sich in einem fremden Land, in dem man weder die Sprache noch die Kultur kennt und sie erst recht nicht richtig versteht. Ähnlich ergeht es dem Filmstar Bob Harris (Bill Murray) als er zu einem Promotiontrip nach Japan reist.
Bob Harris ist Filmstar, Mitte 50, verheiratet und befindet sich in einer Lebenskrise und Sinnkrise. Seine Ehe ist eingefahren, seine Kinder sehen ihn so gut wie nie und seine Frau konfrontiert ihn mit dazu noch mit Einrichtungsvorschlägen per Fax und UPS Paketen. In Japan ergeht es ihm nicht anders. Dazu hat er es mit einer fremden Kultur und einer fremden Sprache zu tun. Seinen Übersetzern glaubt er nicht, da sich Japaner sehr wortreich ausdrücken, seine Übersetzer aber nur kurze Sätze ihm gegenüber äußern. Er ist mit seiner Frau, seinem Leben und sogar mit seinen Übersetzern Verloren.
In einer völlig anderen, aber doch vergleichbaren Situation befindet sich Charlotte (Scarlett Johansson). Sie ist nur halb so alt wie Bob und mit ihrem Ehemann in Japan. Da jedoch zumindest sie sich nicht mehr mit ihrem Ehemann identifizieren kann, steckt befindet sich zum einen auch ihre Ehe in einer Krise, zum anderen ist sie trotz Begleitung alleine und verloren.
Erst als Charlottes Mann für einen Job sie ein paar Zage alleine lässt, ändert sich die Situation für beide grundlegend. Sie erkennen trotz ihres Altersunterschiedes ihre Gemeinsamkeiten und helfen sich gegenseitig in ihrer schwierigen Situation. Beide lassen ihr Leben für einen kurzen Moment vollkommen hinter sich, amüsieren sich, träumen, können einfach einmal atmen. Auch Bobs Frau, die ihn weiter mit Teppichfarben nervt, kann ihm nichts mehr anhaben. Ebenso wenig sein Job. Bob verdrängt seinen Alltag vollkommen und lässt sich einfach fallen. Beide finden sich und sich selbst.
So hat auch für Charlotte diese Freundschaft nur positive Seiten. Sie kann endlich wieder einen Sinn in ihrem Leben sehen. Sie sitzt nicht mehr nur noch in ihrem Hotelzimmer und starrt aus dem Fenster. Auch ihre seltenen Besuche in asiatischen Tempeln geben ihr wieder Kraft. Beide brechen aus ihrem Alltag aus. Trotzdem ist ihnen bewusst, dass dieser Ausbruch nicht von Dauer sein kann. Der Verlust ist vorprogrammiert
So ist der gesamte Film von einer getrübten Stimmung geprägt. Nur als es beiden gelingt auszubrechen, kommt für eine kurze Zeit ein wahres Gefühl der Freude auf, welches allerdings allmählich, aber unaufhaltsam auch wieder nahezu verschwindet. So bleibt am Ende für beide nur ein trauriger, aber dennoch hoffnungsvoller Abschied, mit der Erkenntnis, dass es doch noch Freuden im Leben geben kann.
Sofia Coppola gelingt eine gefühlvolle Inszenierung zweier verlorener Menschen, die sich in einem völlig unbekannten Land finden. Sie überhastet nichts, stellt die beiden Hauptcharaktere in aller Ruhe vor und lässt sie langsam aber unweigerlich bis kurz vor den Abgrund laufen, bevor ihnen doch noch der Fall von der Klippe erspart bleibt. Auffällig dabei ist ihr gutes Gespür für die richtige Musik und vor allem der Gebrauch von Spiegeln. Vieles ist nur durch Spiegel oder sich spiegelnden Glasscheiben zu sehen. Man bekommt das Gefühl als Beobachter vor eben denselben zu stehen.
Nicht weniger Anteil an diesem Werk haben auch Bill Murray und Scarlett Johansson. Schon lange hat Murray nicht mehr eine derart gute Leistung gezeigt. Dabei ist seine Mimik zum größten Teil nur eine leidende, aber auch in vielen Szenen gleichgültige. Man hat das Gefühl als sei ihm der Film einfach nur egal. Doch genau so ehrlich erscheint er als ein sich freuender Bob Harris und man meint die Freude in seinem Herzen zu sehen. Nicht dahinter verstecken muss sich Scarlett Johansson, die es Murray gleichtut. Eines der glaubwürdigsten Gespanne der letzten Zeit.
Ein bis in die letzten Sequenzen durchdachter Film, der aufzeigt, dass man nicht nur ohne fehlenden Übersetzer verloren sein kann, sondern dass man sich auch selbst in seinem Leben verlieren kann. Doch Hilfe kann man dabei auch in einem Land finden, in dem man ansonsten ohne Übersetzer aufgeschmissen wäre.
gut gemacht Sofia
amelie (1), 22.01.2004
Lost in Translation: wer schon einmal in diesem Land und besonders in Tokio war, kann sich sicher in den Film hineinversetzen.Eine völlig fremde Mentalität, aber realistisch beschrieben.Die Geschichte ist beliebig, aber die Ausdrucksstärke der Bilder überwältigend. Ein wunderbarer Bill Murray und eine überzeugende Scarlett Johansson. Und das beste: es gibt kein Happy-End, das hätte auch nicht gepasst.
wunderbarer film
dasprinzip (14), 22.01.2004
eine super liebesgeschichte, die mit ueberragenden bildern erzaehlt wird. auf jeden fall ansehen!
Langatmig
mr. kurtzman (168), 21.01.2004
Ich habe ein paar Tage noch gewartet, ob der Film vielleicht nachwirkt. Leider nicht. Vielleicht lag es zu sehr auch daran, dass ich mich in die begeisterungslose Haltung der Hauptdarsteller nicht reinversetzen konnte. Es war schon ein Armutszeugnis an Interesse der beiden Personen, die die Möglichkeit hatten in einem Land wie Japan zu verbringen und dann als Ergebnis aber nur Trübsal blasen. Richtig, die Person die Bill Murray verkörperte war schon öfters in diesem Land als Werbeperson unterwegs und es war daher nachvollziehbar, dass er von einer Kultur die Nase voll hat. Bei dem Mädchen war es haarsträubend. ?Freund spielt nicht mit mir? und alles ist für sie zu einem Problem geworden und suche mir dann eben Joschka als väterlichen Freund. Nein, im Ernst. Ein Stoff, der zu detailverliebt ist (ausser die allererste Einstellung des Filmes), der vergisst eine Geschichte zu erzählen und dadurch zu langatmig wird. Ich bin gespannt auf die nächsten Filme von Sofia Coppola, obwohl ich sie auch gerne vor der Kamera gesehen habe wie in der Pate 3.
Ein Film für Bill
otello7788 (554), 14.01.2004
Es ist lange her, daß ich solch auserlesene Fotografie im Kino sehen durfte. Die Bilder sind von einer berückenden Intensität. Die Musik und der Schnitt sind kongenial. Bill Murray mußte ein Jahr zu dieser Rolle überredet werden, aber ohne ihn hätte der Film nicht funktioniert. Er ist der wirklich der ideale Darsteller für diese Rolle.
Trotzdem ist dieser Film nur annehmbar: Er erzählt kaum etwas. Er unterhält zu wenig. Er ist mehrmals schlicht langatmig.
Wenn Frau Coppola zukünftig die Finger vom Drehbuch läßt, macht sie vielleicht nicht nur einen "großen" Film, sondern sogar einen großartigen. Es ist alles da, vor allem Talent.
More than this
Rita (21), 13.01.2004
Der Film ist klasse, aber (noch) kein Meisterwerk ... Er ist sehr schön gefilmt und die Musik wunderbar auf die Bilder abgestimmt - nur wiederholen sich irgendwann die Aussagen der Bilder. Man kann die einzigartige Atmosphäre dieser Metropole nachempfinden und staunen. Aber neben diesen Bildern wirken die Dialoge leider recht dünn und oberflächig. Die Beziehung dieses schrägen Paares spielt sich anscheinend auf einer anderen Ebene ab. Vielleicht soll diese Sprachlosigkeit auch ihre Isolation verdeutlichen? Vielleicht ist auch schon alles gesagt und man will sich gar nicht austauschen? Man trifft sich sehr wahrscheinlich nie wieder und teilt einfach nur ein paar schöne Augenblicke, ohne sich festzulegen. Oder wünscht man sich doch mehr als das?
(Ich wünsche mir OmU!!!)
Aus der Fremde
juggernaut (162), 13.01.2004
Fängt gut an und lässt ebenso stark nach. Leider kann man vorerst nicht feststellen, ob das möglicherweise auch an einer schwachen Übersetzung liegt, denn der Film läuft weder in Köln noch Umgebung in der englischen Version. Und die ?One-Liners?, die Bill Murray auf deutsch in den Mund gelegt wurden, sind nur begrenzt komisch. Schade eigentlich, denn Murray nährt mit seiner Darstellung schon den Verdacht, dass er mit zunehmendem Alter immer besser wird. Dennoch wirken einige Szenen mit ihm und dem hübsch anzuschauenden Schmollmund Scarlett Johansson seltsam ungelenk und holprig. Dafür trägt dann allerdings auch die Regisseurin und Drehbuchautorin die Verantwortung. Sofia Coppola hat ja durchaus ein Auge für interessante, ungewöhnliche Tableaus und szenische Anordnungen. Aber die zumindest zeitweise fesselnde Atmosphäre und Ästhetik von ?Lost in Translation? können nicht darüber hinwegtäuschen, dass Frau Coppola in Sachen Figuren zeichnen und Geschichten erzählen noch zulegen muss. Dass sie der Wirkungskraft ihrer eigenen Bilder und ihrer Charaktere nicht so recht traut, merkt man vor allem im sehr zähflüssigen Mittelteil des Films, der nahezu durchgängig mit Musik unterlegt ist. Das mag bei den nächtlichen Streifzügen durch die Bars und der gelungenen Karaoke-Einlage noch angehen, fällt aber auf Dauer unangenehm auf. Zudem wirken viele Passagen in diesem Film einfach beliebig aneinander gepappt, banal und belanglos. Mag ja sein, dass das Leben oft tatsächlich banal und belanglos ist. Diese Erkenntnis muss man dann aber nicht unbedingt verfilmen.
Hommage an Tokio und Japan
Buddy (3), 11.01.2004
Ich finde den Film gut. Er ist witzig und unterhaltsam. Hervorragend ist Bill Murray, dem die Rolle wie auf den Leib geschrieben ist. Klasse auch die Kamerafahrten durch die Weltmetrople Tokio.
Der Film bedient sich zwar vieler Klischees, aber gerade dadurch ist er, wie ich finde, so witzig.
Interessant in diesem Zusammenhang ist ein kritisches Essay, welches amerikanische Arroganz anprangert, die in einigen Szenen zum Ausdruck kommt.
http://www.dyske.com/default.asp?view_id=788
Trotz dieser berechtigten Kritik, einigen Längen und einem \"Hollywood-Ende\" ist der Film sehenswert.
Ganz gut gelungen ist auch die deutsche Synchronisation.
Lost in Japan
Dr. Tom (57), 09.01.2004
Zweifellos ein gelungener Film über Entfremdung, Desillusion und verbleibende emotionale Fluchten. Dennoch hängt der Film dramaturgisch leicht durch, vor allem in der Mitte hat er ein deutliches Tief, nämlich dort, wo er sich fast zu schnell in einer Spirale der Beliebigkeit verliert und vor allem bunte Bilder aus Japans Metropole liefert (nach dem Motto: alle Protagonisten haben sich jetzt mit der Situation einer gewissen, natürlich auch vorüber gehenden "transzendentalen Obdachlosigkeit" abgefunden), statt die spielerischen Möglichkeiten weiter auszutesten und weitere witzige oder schräge oder traurige (was-auch-immer-für-) Momente zu liefern. Murray ist genial in seiner ihm attestierten Midlife-crisis. Da zeigt sich auch: Einmal mehr ist Reduktion im Ausdruck (Schweigen, lakonische Antworten, Witz etc.) das Mittel, um Authentizität zu suggerieren. Letzte Bemerkung: der Film hat eine auffallende Ähnlichkeit zu einem Roman, der gerade erst erschienen ist, und zwar "Sich lieben", von dem Belgier Jean-Philippe Toussaint (auch da: ein Pärchen in Tokio, das Fax, das nachts ankommt, das Abtauchen im Swimming-Pool, u.v.m.). Sollte da irgend jemand von anderen geklaut haben? Schon ein komischer Zufall, anyway.
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