
Frank
Großbritannien, Irland, USA 2014, Laufzeit: 95 Min., FSK 12
Regie: Lenny Abrahamson
Darsteller: Michael Fassbender, Domhnall Gleeson, Maggie Gyllenhaal
>> www.weltkino.de/film/kino/frank
Franks Band of Brothers
Matt513 (271), 27.09.2015
Tja, wo fängt man an – zunächst mal gab es den Pappmachékopf wirklich. In den 80ern lieferte der Brite Chris Sievey bzw. sein alter ego, der sonderbare Entertainer-Charakter Frank Sidebottom mindestens optisch die recht präzise Vorlage. Co-Autor Jon Ronson spielte in Sidebottoms Band. Was hätte nähergelegen, als die Kinowelt zum x-ten Mal mit einem, hurra, Biopic zu beglücken? Gedankt sei die Entscheidung, Frank nur in manchen biographischen Grundzügen an das Vorbild anzulehnen. Entstanden auf diese Weise ist eine unerhört authentische, wunderbar unpathetische Geschichte darüber, wie man begnadet im Talent und gleichzeitig ein Outsider sein kann, unempfänglich für die Rituale, nach denen modernes Leben abläuft. Es regt zum Nachdenken an über die Maßstäbe, mit welchen die auf Konformität und Selbstveröffentlichung gepolte Gesellschaft das Individuum beurteilt. Obschon man Frank & Band demnach alle als 'nicht gesellschaftskonform' bezeichnen würde, schaffen sie Großartiges. Jon dagegen mit seiner Affinität zu virtuellen Gehirnfurzabladestellen würde man heutzutage als total normal bezeichnen, aber außer dem kriegt er nichts auf die Reihe. Ist Normalsein also erstrebenswert und was genau meint „wertvoll“, dieser tradierte Begriff, in der heutigen Zeit noch?
Lob für das Ensemble, welches die Musik auch selbst spielte, ganz besonders Gyllenhall; Michael Fassbender buchstäblich nicht wiederzuerkennen (grins). Man hätte ihn, die coole Sau, so nicht erwartet; nicht in diesem sehr schlanken Körper und nicht hinter dieser zappeligen Körpersprache, die sein einziger mimischer Ausdruck bleibt. Dramaturgisch hat der Film hinten heraus nach meinem Geschmack eine leichte Delle, jedoch macht das atemberaubende Finale, Franks Liebeserklärung an seine hermetische Band of Brothers das wieder wett ("Prodigal son/ wants to return/ to where the dogs play pool/ I love you all"). Spätestens da ist klar, wer dazu gehört (und wer nicht).
Es gibt ständig so viele schreckliche Filme, die haha lustig, skurril, irgendwie anders sein wollen. Frank dagegen ist eine echte Entdeckung und wird hoffentlich noch größere Beachtung finden (^steht so ähnlich auch unter Filmkritik, les ich gerade). Ich freue mich außerdem auf Fassbender demnächst als Steve Jobs.
absolute Empfehlung!
tinetuschen (142), 26.08.2015
Ich sah den Film vor einem Jahr auf DVD (englisch) und bin begeistert dass er nun doch noch ins Kino kommt. Wunderbare melancholische und gleichzeitig lustige Unterhaltung mit einem Fassbender, der auch kopflos gut ist.

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