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Das Zimmer meines Sohnes

Das Zimmer meines Sohnes
Italien/Frankreich 2000, Laufzeit: 99 Min., FSK 12
Regie: Nanni Moretti
Darsteller: Nanni Moretti, Laura Morante, Jasmine Trinca, Giuseppe Sanfelice di Monteforte, Silvio Orlando, Claudia Della Seta, Stefano Accorsi, Sofia Vigliar, Stefano Abbati, Toni Bertorelli, Dario Cantarelli, Eleonora Danco, Luisa de Santis, Alessandro Infusini

Meine Meinung zu diesem Film

Das Leben geht weiter?
Colonia (683), 21.09.2004

30 Minuten lang sehe ich eine glückliche Bilderbuchfamilie, der es an nichts fehlt und frage mich schon: Was will Herr Moretti mir erzählen?

Dann der Schnitt. Unfalltod des Sohnes und eine (natürlich!) verzweifelte Familie, die sich alsbald durch den Schmerz entfremdet.

Und? Nichts sonst. Am Ende geht das Leben eben doch weiter.

"Das Zimmer ..." empfand ich als langatmiges Melodram, schrecklich uninteressant. Schön, auf allzu heftiges Drücken der Tränendrüsen beim Zuschauer wurde verzichtet. Aber diesen Film werde ich sicher sogleich wieder vergessen.

P.S.: Dies ist die 5000. (!) Meinung im Forum. Hurra.

Liebeserklärung
Akwee (2), 11.03.2002

ein Film mit leisen tönen, behutsam erzählt, authentisch, klasse. Hat mich tief beeindruck.

Leben heisst (auch) Leiden
Baol (4), 30.01.2002

Dass gerade Moretti, der normalerweise als politisch engagierter Regisseur in Italien sowohl wie im Ausland bekannt ist, keine politische Bemerkung in einem ganzen Film sich eralubt, ist schon merkwuerdig. Und trotzdem kann man "La Stanza del Figlio" auch als politischer Film betrachten.
Das Kinostueck zeigt aber zuerst etwas "unpolitisches", und zwar das Leid fuer den Tod eines Sohnes: Ein unvermeidliches, untrostbares und absolutes Leid fuer die gebliebene. Gleichzeitig beschreibt es aber auch der Versuch, bzw. die Notwendigkeit, sein eigenes Leben trotzdem weiterzufuehren. Schon die reine, gnadenlose Darstellung von diesem Leid und diesem Versuch gelingt Moretti meisterhaft. Aber er will uns auch noch etwas sagen, und zwar: Schau mal an, so was gibt es auch im Leben! Und in einer Welt wie unsere, wo die Medien, die Unterhaltungsindustrie und die Werbung nur von den schoenen aber am meisten schwer (oder gar nicht) erreichbaren Seiten des Lebens traeumen lassen - nach dem Motto: "der Tod betrifft uns nicht" - kann nur gut sein, dass jemand uns daran erinnert.

erstaunlich!
mulder (6), 19.12.2001

erstaunlich gute schauspieler; selbst die synchronisation schjafft es nicht, diese leistung zu zerstören!
lange befürchtete ich, daß solche filme nicht mehr gedreht werden.....unbedingt anschauen!

nichts für zappler...alles gute braucht seine zeit!

Berührend und glaubwürdig, ohne melodramatisch zu werden
jean-luc (4), 28.11.2001

Ein bewegender Film - aus dem man berührt aber nicht traurig herausgeht.
Im ersten Drittel wird die Familie charakterisiert und als ganz normal und sympathisch dargestellt. Ein paar kleine filmische Spielereien und humorige Seitenblicke auf die Psychoanalyse-Patienten des Vaters erwecken den Eindruck, als handele es sich um eine ganz normale Komödie.
Dann mit dem Unfalltod des Sohnes kippt die vormals normale Welt um in bodenlose Verzweiflung, aus der jeder für sich einen Ausweg sucht.
Der Vater leidet an seiner vermeintlichen Schuld, der Unabwendbarkeit des Schicksals und seiner Unfähigkeit, sich selbst so kluge Ratschläge zu geben wie seinen Patienten.
Die Mutter stürzt sich ins Leid und klammert sich an jeden Strohhalm, der sei an ihren geliebten Sohn erinnert - selbst ein Mädchen, das ihn nur einen Tag gekannt und ihm daraufhin einen Liebesbrief geschrieben hat.
Die Tochter versucht die Normalität aufrecht zu erhalten und versteckt damit nur einen zur Aggression werdenden Schmerz.
und wie im richtigen Leben gibt es kein Happy End. Aber es scheint so, als könnten die drei Individuen, in die die einstmals glückliche Familie zerbrochen ist, wieder zusammenfinden.
Darstellerisch wird der Film getragen von dem phantastischen Nanni Moretti und der ebenso beeindruckenden Laura Morante. Aber auch die Tochter wirkt glaubwürdig und wie ein echter Mensch.
Alles in allem also eine unbedingte Empfehlung obwohl (oder weil) es keine leichte Kost ist.

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