2001: Odyssee im Weltraum
England, USA, Frankreich 1968, Laufzeit: 143 Min., FSK 12
Regie: Stanley Kubrick
Darsteller: Keir Dullea, Gary Lockwood, William Sylvester, Leonard Rossiter, Daniel Richter
Wiener Walzer, weites Weltall
Matt513 (266), 20.10.2013
Es fällt schwer, für diesen mittlerweile 45 Jahre alten Film weitere lobende Worte zu finden, die noch keiner vorher verwendet hat. Ein wahrhaft zeitloses Kunstwerk, dessen Ästhetik über die lange Zeit seit seiner Entstehung nahezu keine Alterungserscheinungen aufweist. Abgesehen von ein paar Details wie Frisuren oder Kleidungsstücken liesse sich stilistisch kaum bestimmen, wann 2001 eigentlich entstanden ist. Welcher andere Film kann dies von sich behaupten?
Der letzte Akt Jupiter and Beyond the Infinite ist ein Geniestreich, der die Unbegreiflichkeit des Weltalls eindrucksvoll in Szene setzt – wer würde sich anmaßen, dies zu können bzw. zu wissen, was uns jenseits der bekannten Grenzen erwartet? Oder was mit uns geschieht, wer wir sein werden, sollten wir jemals diese Grenzen überschreiten? So wie auch der Film selbst ein Stück weit unbegreiflich bleibt. Es war Kubricks und Co-Autor Clarkes Anliegen, mehr Fragen als Antworten zurückzulassen. Deren Erörterung fasziniert Kinofans seit Jahrzehnten.
2001 wurde nach kürzester Zeit erst Kassenschlager, dann Kult; der 'positive Weltraumfilm', der nach Lolita sogar die katholische Kirche mit Kubrick aussöhnte. Dies ist bemerkenswert, da der Akt The Dawn of Man ja eher an Darwins Lehren als an der Schöpfungsgeschichte angelehnt ist. Auch bleibt offen, welchen Ursprungs die geheimnisvolle Intervention ist, die die Menschheit entscheidende Schritte voranbringt.
Der Mensch im Aufbruch, zunächst seine Welt zu erobern mit dem Knochen als Werkzeug, welcher -was für ein Schnitt!- quasi zum Raumschiff wird, das dem Menschen sodann bei der Eroberung des Weltraums dient. Kubrick liefert hier einen netten Kommentar zur Pionierzeit der Weltraumfahrt, als er seinen Astronauten Schinkenbrot und Thermoskanne mitgibt bzw. den Passagier über die Instruktionen der Zero-Gravity-Toilet sinnieren läßt. Die vielen drehenden Bewegungen finden ihre musikalische Entsprechung im Score von Richard Strauss, den jeder Kinofan untrennbar mit diesem Film verbindet. Kubrick erweiterte auch hier drastisch unseren Horizont, indem er der Filmmusik erstmals eine tragende, stilprägende Rolle zumaß.
Einer der besten Filme aller Zeiten!
film-marathon-läufer (28), 23.10.2005
Die Musik, Die Bilder, die Kombination beider Elemente, das Drehbuch, die Schauspieler ..etc..etc..
Dieser Film ist genial, meisterhaft, poetisch, philosphisch!...wunderschön und beängstigend zugleich.
Es ist noch soviel zu sagen und gleichzeitig alles gesagt, dieser Film gehört neben Clockwork Orange und Lost Highway zu meinen drei Lieblingsfilmen.
10/10 Punkte
ohne frage sehr gut.
MuttertagFive (5), 15.11.2004
jaja der film ist gut. eben ein kubrick. das interessante ist, dass zu der zeit als der film gedreht wurde ja r. nixon präsident war. und manche kennen sicher das "märchen" von der gefakeden mondlandung. gefilmt wurde diese am set eben dieses films. hab ich letztens auf phoenix in einem interview mit bspw. henry kissinger, donal rumsfeld u.a. gesehen. krass, was?
puhh
smör (18), 17.01.2003
den kann man sich nicht so einfach ansehen. da musst du schon wirkliches interesse haben. ich habe schon ein paarmal versucht ihn mir anzusehen, aber für mich ist der film nichts, obwohl ich ein science - fan bin.
Hymne
otello7788 (554), 15.12.2002
Einer der 10 besten Filme aller Zeiten, weil:
Musik und Bild in nie gekannter Weise fusioniert wurden;
Die Effekte bis heute Gültigkeit haben und Ihrer Zeit 15 Jahre voraus waren; Setdesign, Kleidung und Ideen vollkommen visionär waren (z.B. an den Quarzwürfeln als Gedächtnisspeicher von HAL arbeitet zur Zeit die Wissenschaft).
Aber der Hauptgrund ist die eigentliche Geschichte, die einen Bogen nimmt von der Vorgeschichte der Menscheit und mit dem gewagtesten und berühmtesten Schnitt der Filmgeschichte tausende Jahre und Kilometer überspringt.
Ich kenne keinen Film, der gleichzeitig auch eine solche fast religiöse Botschaft vermittelt und vom Zuschauer das Mitdenken verlangt. Wegen dieses Strudels des Irritiert-Seins und des Neu-Verstehens gibt es fast nur Leute die den Film schlimm finden oder solche, die ihn mehrmals gesehen haben oder sehen wollen.
Es geht dabei nämlich nicht nur um Ausserirdische, die uns den Weg zeigen sollen, sondern vor allem um die Frage: Was ist das Bewußtsein, was bin ich? Angefangen mit HAL der menschlich wird und Fehler macht und abgeschaltet werden muß. Vor allem die Reise, die der Astronaut zum Schluß antritt: Dies ist eine Todesallegorie. Am Ende liegt er sterbend im Bett, um als neues Wesen wiederaufzuerstehen, symbolisiert durch den Embryo. Der neue Mensch ist geschaffen, ein Wesen nur aus Gedanken, aus Energie. Dazu die Musik aus Zarathustra einem wichtigen Werk von Nietzsche. Der Bogen schließt sich...
Man könnte seitenweise weiterspekulieren: Es gibt klare Bezüge zum Buddhismus: Reinkarnation bis man erleuchtet wird um dann ins Nirvana einzugehen. (ArthurC.Clarke lebt seit Jahrzehnten in Asien)
Jedem der sich für den Film interessiert empfehle ich sich die Basis des Films, die Kurzgeschichte von Arthur C.Clarke zu besorgen.
Das einzig Schlimme an dem Film ist, daß niemand mehr so etwas wagen wird oder vielleicht wagen kann. Kubrick fehlt dem Film wie kein zweiter Künstler.
Danke, Stanley!
Raspa (392), 11.11.2002
Danke dafür, dass du mir die tiefsten Kinoerlebnisse meines Lebens geschenkt hast. Das mag pathetisch klingen, für mich jedenfalls ist es so. Ich habe "2oo1" bisher acht oder neun Mal gesehen, immer auf großer Leinwand - einmal allerdings bei sehr schlechter Tonqualität, und das war eine Qual. Ich kenne nämlich keinen Film, in dem Bild und Ton so genial miteinander verbunden sind wie in diesem Fall. Wenn der Begriff "Synästhesie" einen Sinn hat, dann hier! Fleht die Kinobetreiber an, dass sie dieses Meisterwerk wieder einmal präsentieren, wenigstens in irgendwelchen Sondervorstellungen. Denn 2001 auf TV - Bildschirm, das ist wie Hamlet in der Augsburger Puppenkiste. Man MUSS ihn im Kino sehen!
Zermürbte Gesellschaft
choices preview zu „Critical Zone“ im Odeon – Foyer 11/24
„Mir wurden die Risiken des Hebammenberufs bewusst“
Katja Baumgarten über ihren Film „Gretas Geburt“ – Foyer 11/24
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Nach Leerstellen suchen
„Riefenstahl“ im Weisshauskino – Foyer 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Schnitte in Raum und Zeit
Die 24. Ausgabe des Festivals Edimotion in Köln ehrt Gabriele Voss – Festival 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
Die hemmungslose Leinwand
Sexualität im Kino – Vorspann 10/24
„Zuhause sehnen wir uns nach der Ferne...“
Kuratorin Joanna Peprah übers Afrika Film Fest Köln – Festival 09/24
Afrikanisches Vermächtnis
Das 21. Afrika Film Festival widmet sich dem Filmschaffen des Kontinents – Festival 09/24
Kurzfilmprogramm in der Nachbarschaft
„Kurzfilm im Veedel“ zeigt Filme zu aktuellen Themen in Köln – Festival 09/24
Sorge um die Filmkultur
Veränderungen und Einsparungen stehen vor der Tür – Vorspann 09/24
Disziplin, Drill und Durchlässigkeit
„Mädchen in Uniform“ im Filmforum – Foyer 08/24
Volles Programm(heft)
40-jähriges Jubiläum der Internationalen Stummfilmtage Bonn – Festival 08/24
Sommer-Endspurt
Humor und Weltrettung für Jung und Alt – Vorspann 08/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
Queere Menschen in Polen
„Boylesque“ im Filmhaus – Foyer 07/24
Pssst!
Zu Spoilern, Prequels und Remakes – Vorspann 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Ein Fest des Kinos
Die Kölner Kino Nächte präsentieren an 4 Tagen knapp 50 Filme – Festival 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
Die schwierige Situation in Venezuela
„Das Land der verlorenen Kinder“ im Filmhaus – Foyer 06/24
Sternenkriege und Weißer Terror
Volles Sommerkinoprogramm – Vorspann 06/24