„Grenzwertig“ – aber nur im Sinne unserer geographischen Musicalkolumne-Eingrenzung – ist die „Evita“-Inszenierung am Koblenzer Theater, zu der sich eine Reise ans Deutsche Eck lohnt. Denn so weit wie Markus Dietze wagte sich noch kein Regisseur weg vom Lloyd Webberschen Original, das die Lebensgeschichte von Eva Duarte erzählt.
Die Ausstellung von Andreas Fischer lebt von der Sensation und von der Überraschung. Auf Gestellen oder hängend an Fäden oder über den Köpfen an der Wand befinden sich offene und geschlossene Apparaturen, kleine elektronische Maschinen mit Schaltkreisen, Stegen und Stangen, die mit dem Näherkommen des Betrachters zu klappern anfangen, mitunter blinken, plötzlich hektisch werden, dann wieder eine ruhige, aber ungeduldige männliche Stimme hören lassen, die das Eintreffen einer irgendwie banalen Situation beschwört, die selbst nicht eintrifft .
Eine Band mit „Bonsai-Gitarren“, Instrumenten aus der Familie der Ukulelen, wirkt allein durch den Spielzeugcharakter dieser kleinen Saitenklinger erheiternd. „The Ukulele Orchestra of Great Britain“, das europäische Spitzenensemble dieser Spezialgattung, gastiert zum wiederholten Male im Konzerthaus Dortmund.
Nordrhein-Westfalen ist im Reigen der Bundesländer das Land mit der lebendigsten aktuellen Kulturszene. Darauf darf man sich etwas einbilden an Rhein und Ruhr. Vor allem die unabhängigen Kulturschaffenden finden hier ein interessiertes Publikum wie in keiner anderen Region in Deutschland.
Mit sanfter Stimme stellte Vijay Iyer sich und seine Bandmitglieder dem Publikum im Pavillon der Essener Philharmonie vor. Danach zeigte sein Trio, warum es zur Zeit zu den international angesagtesten Jazz-Bands gehört.
Die chinesische Künstlerin Yin Xiuzhen kämpft von Peking aus gegen die ungezügelte Beschleunigung des Fortschritts. Eine Ausstellung in der Düsseldorfer Kunsthalle zeigt einen großartigen Überblick über ihr Schaffen.
Irish-Punk muss nicht immer gleich klingen und findet auch ohne eine Tin Whistle statt. „The Porters“ haben das bei ihrem Konzert in der Alten Feuerwache Duisburg am Samstag bewiesen.
Klassentreffen funktionieren nach dem Motto „Bekannte Gesichter, gemischte Gefühle“. Man hat sich Jahre nicht gesehen, hat sich angeblich verändert; private Bulletins und berufliche Statusberichte sollen das beglaubigen. Dann stellt sich jedoch schnell wieder die alte Hackordnung her.
Das muss ihm erst mal jemand nachmachen: Seit 18 Jahren leitet der Kulturmanager Rick Takvorian das Schrittmacher Dance Festival Aachen. Seit letztem Jahr mit dem Zusatz „just dance“, also einem besonderen Bekenntnis zum Tanz, wohl weil der allzu oft im Theatralen oder Performativen unterzugehen drohte.
Mit Mitte 50 wollte es Giuseppe Verdi noch einmal wissen. Paris sollte ihm zujubeln für seine letzte „Grand Opéra“, die er für die Weltausstellung 1867 komponiert hatte. 270 Proben und acht Monate dauerte die Einstudierung seines „Don Carlos“ – um am Ende einen frustrierten Komponisten, ein nur mäßig begeistertes Publikum und mäkelnde Kritiker zu hinterlassen.
Verzweifelte Leidenschaft
„Manon Lescaut“ an der Oper Köln – Oper in NRW 09/25
Das Leben in seinen Facetten
Wolfgang Tillmans in Remscheid – Kunst in NRW 09/25
Verantwortlichkeit!
Das Jerusalem Quartet in Köln und Bonn – Klassik am Rhein 09/25
Wissen in Bewegung
Das Sachbuch „Die Philosophie des Tanzens“ – Tanz in NRW 09/25
Zusammenprall der Extreme
„Der Goldene Drache“ von Peter Eötvös am Theater Hagen – Oper in NRW 09/25
Vater des Ethiojazz
Mulatu Astatke im Konzerthaus Dortmund – Improvisierte Musik in NRW 09/25
5 Jahre plus Zukunftsmusik
Die Cologne Jazzweek feiert kleines Jubiläum – Improvisierte Musik in NRW 08/25
Musikalische Region
Das Originalklang-Festival Fel!x 2025 in Köln – Klassik am Rhein 08/25
Komme ich gut an?
„It‘s Me“ im Tanzmuseum des Deutschen Tanzarchivs Köln – Tanz in NRW 08/25
Entschleunigte Veränderungen
Edith Dekyndt in der Kunsthalle Bielefeld – Kunst in NRW 08/25
Aus anderer Sicht
„Cycles of My Being/Save the Boys“ in Bochum – Klassik an der Ruhr 08/25
Zugstücke und Raritäten
Die Spielzeit 2025/26 an der Oper Köln – Oper in NRW 07/25
Frauen und Favoriten
Opern an Rhein und Ruhr in der Spielzeit 2025/26 – Oper in NRW 07/25
Malerei in schwierigen Zeiten
Julie Mehretu in K21 in Düsseldorf – Kunst in NRW 07/25
Ein Bürgergeschenk
Kostenlose Konzerte in der Kölner Philharmonie – Klassik am Rhein 07/25
Ein Fest der Kammermusik
Der Pianist Alexandre Kantorow in Wuppertal – Klassik an der Ruhr 07/25
Tastenlegende auf Tournee
Herbie Hancock in der Philharmonie Essen – Improvisierte Musik in NRW 07/25
Chaos
NRW kürzt bei freien Tanzgruppen – Tanz in NRW 07/25
Lebendige Musikgeschichte
Sopranistin Hanna-Elisabeth Müller in Köln – Klassik am Rhein 06/25
Der Engel der Geschichte
„Die letzten Tage der Menschheit“ an der Oper Köln – Oper in NRW 06/25
Die Suche nach der Seele
„Rusalka“ in Düsseldorf – Oper in NRW 06/25
Dem Himmel nah
Raimund Abraham auf der Raketenstation Hombroich – Kunst in NRW 06/25
Kahlschlag in der Freien Szene
Massive Kürzungen der NRW-Kulturförderung drohen – Theater in NRW 06/25
Ausgefallene Begegnung
Herbert Grönemeyer dirigiert in Bochum und Essen – Klassik an der Ruhr 06/25
Neugier auf Neues
Johanna Summer und Malakoff Kowalski in Düsseldorf – Improvisierte Musik in NRW 06/25