Kinokalender
Mo Di Mi Do Fr Sa So
23 24 25 26 27 28 29
30 31 1 2 3 4 5

12.582 Beiträge zu
3.812 Filmen im Forum

Gabriele von Arnim
Foto: Ralf Hiemisch

Schönheit als Kraftquelle

19. Oktober 2023

Gabriele von Arnim im Literaturhaus – Lesung 10/23

Es ist leicht, angesichts der aktuellen weltpolitischen Lage in Verzweiflung zu geraten: In der Ukraine wird nach wie vor Krieg geführt, in Afghanistan sind die Taliban an der Macht, der Konflikt zwischen Israel und Palästina befindet sich auf einem neuen Höhepunkt, der Klimawandel sorgt für Überschwemmungen und Waldbrände, die USA zerreiben sich zwischen innenpolitischen Spannungen. Wie können wir in einer solchen Welt Halt finden? Eine mögliche Antwort findet die Journalistin und Autorin Gabriele von Arnim in ihrem neuen Buch „Der Trost der Schönheit“. Mithilfe von essayistischem und autobiografischem Erzählen geht sie darin der Frage nach, wie uns Schönheit in schweren Zeiten Trost spenden kann.

„Ich habe ein Mantra, ein Motto, nach dem ich inzwischen lebe“, sagt die Autorin, die 1946 in Hamburg geboren wurde, über sich selbst. „Ich will nicht auf Zerstörung mit Selbstzerstörung antworten.“ Ihr Anliegen mit „Der Trost der Schönheit“ beschreibt von Arnim deshalb so: „Ich umkreise den Begriff der Schönheit, verteidige meine kleine Wirklichkeit gegen die bedrückende Weltwirklichkeit, erlaube mir, nach Schönheit zu suchen trotz Elend und Not und Gewalt um mich herum.“ Eine pauschale Definition von Schönheit findet die Autorin schwierig. „Da Schönheit für mich viel mit Lebendigkeit zu tun hat, hat auch meine Wahrnehmung von Schönheit viel mit meinem inneren Befinden zu tun. Manchmal bin ich in einer Landschaft, von der ich weiß, dass ich sie schön finde und liebe. Und trotzdem antwortet nichts in mir auf das, was ich sehe. Weil ich zu ausgelaugt, zu verbunkert, zu abgelenkt bin. Und es dauert ein paar Tage, bis ich die Wiesen, die Hügel, den See nicht nur sehe, sondern auch spüre – bis der Trost mich erreicht.“

Es ist nicht das erste Mal, dass sich von Arnim damit befasst, wie uns Schönheit Halt geben kann. Bereits in ihrem vorherigen Buch „Das Leben ist ein vorübergehender Zustand“ (2021) spielt der Trost der Schönheit eine Rolle. Von Arnim erzählt darin von den zehn Jahren, in denen sie ihren schwer erkrankten Ehemann gepflegt hat. Schönheit habe sich dabei als eine der „Kraftquellen, die wir so dringend brauchten“ herausgestellt. Bevor von Arnim sich dem literarischen Schreiben zuwandte, arbeitete sie als freie Journalistin, unter anderem zehn Jahre in New York.

Gabriele von Arnim: Der Trost der Schönheit | Mo 30.10. 19.30 Uhr | Literaturhaus Köln | literaturhaus-koeln.de/

Marina Wudy

Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen? Als unabhängiges und kostenloses Medium sind wir auf die Unterstützung unserer Leserinnen und Leser angewiesen. Wenn Sie uns und unsere Arbeit finanziell mit einem freiwilligen Betrag unterstützen möchten, dann erfahren Sie über den nebenstehenden Button mehr.

Neue Kinofilme

Mufasa: Der König der Löwen

Lesen Sie dazu auch:

Eine neue Tierethik
Maxi Obexer liest im Literaturhaus – Lesung 09/24

Vom Arbeiterkind zum Autor
Martin Becker liest im Literaturhaus aus „Die Arbeiter“ – Lesung 04/24

Alltägliche Herausforderungen
Julia Trompeter liest im Literaturhaus – Lesung 03/23

Stimme für die Frauen im Iran
Faribā Vafī im Literaturhaus Köln — Lesung 01/23

Von Anatolien nach Deutschland
Dinçer Güçyeter im Literaturhaus – Lesung 11/22

Aufklärung neu gedacht
Angela Steidele im Literaturhaus – Literatur 09/22

Spaniens Literatur zu Gast in Köln
Isaac Rosa und Marta Sanz im Literaturhaus Köln – Lesung 06/22

Georgisch-deutsche Kultur
Nino Haratischwili im Literaturhaus – Lesung 06/22

Poesie der Erinnerung
Esther Kinsky im Literaturhaus Köln – Lesung 04/22

Literarischer Präsentierteller
Die Kölner Literaturnacht ist zurück – Festival 09/21

Literatur.

HINWEIS