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Faribā Vafī
Foto: Dirk Skiba

Stimme für die Frauen im Iran

19. Januar 2023

Faribā Vafī im Literaturhaus Köln — Lesung 01/23

„Frau, Leben, Freiheit“ – der Slogan der feministischen Revolution im Iran ist mittlerweile international bekannt. Doch es könnten auch die Schlagwörter der iranischen Erfolgsautorin Faribā Vafī sein, die am 2. Februar zu Gast im Literaturhaus Köln sein wird. Vafī wird aus ihrem aktuellen Erzählband „An den Regen“ lesen. Der Inhalt: die alltäglichen Herausforderungen der Frauen im Iran. „In meinen Geschichten schreibe ich über Themen wie Migration, Liebe, Gewalt, Einsamkeit, Mutterschaft, Familie und Freundschaft“, sagt Vafī. Auch wenn diese Themen zunächst universell klingen, so haben sie doch für die Frauen im Iran eine tiefere Bedeutung. Denn: Ihnen sind viele alltägliche Rechte und Freiheiten verwehrt. „Die Frauen in meinen Geschichten versuchen immer, sich aus einer schwierigen Situation zu befreien“, so die Autorin. „Manchmal sind sie dabei nicht besonders erfolgreich, aber sie vergessen trotzdem nicht ihren Traum von Freiheit und hören nicht auf, es zu versuchen.“

So geht es in der ersten Geschichte aus „An den Regen“ um eine Frau, die gezwungen ist, im Gefängnis ihr Kind zur Welt zu bringen. Eine ihrer Mitgefangenen ist ein junges Mädchen, das zum Tode verurteilt ist. Doch es sind nicht nur diese Extremsituationen, in denen sich die Frauen in Vafīs Geschichten wiederfinden. „In meinen Geschichten zeige ich, dass der Druck und die Zwänge der frauenfeindlichen iranischen Gesellschaft so groß sind, dass manchmal sogar kleine, einfache Handlungen zu einem großen Problem werden“, sagt Vafī. Ein Beispiel: Frauen im Iran dürfen nicht einmal Fahrrad fahren.

In ihren Geschichten greift Vafī auf ihre eigenen Erfahrungen zurück: Sie wurde 1963 in Tabriz, einer Stadt im Norden Irans geboren. Schon früh beschloss Vafī, ihr Leben dem Schreiben zu widmen. 1986 veröffentlichte sie ihren ersten Roman. Seither hat die Autorin insgesamt fünf Kurzgeschichtensammlungen und sieben Romane veröffentlicht und zahlreiche Literaturpreise gewonnen. Und immer geht es in ihren Geschichten um ihr Kernthema: Frauen im Iran, die Freiheit, die sie sich wünschen – und die ihnen doch so oft verwehrt wird.

Neben Vafī wird Arash Alborz am 2. Februar im Literaturhaus zu Gast sein. Er ist der Herausgeber des dort- Magazins, das persische Literatur in Deutschland bekannter machen soll.

Faribā Vafī : An den Regen | Donnerstag, 2.2. 19.30 Uhr | Literaturhaus Köln | literaturhaus-koeln.de

Marina Wudy

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