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Julia Trompeter
Foto: Peter Susewind

Alltägliche Herausforderungen

16. März 2023

Julia Trompeter liest im Literaturhaus – Lesung 03/23

Landschaft, Liebe, Politisches und Familie – das sind die vier Unterkapitel, mit denen sich „Das versprengte Herz“ von Julia Trompeter befasst. „Das alles sind Bereiche, die mein Leben unmittelbar betreffen, die mich beschäftigen, herausfordern und zu denen ich mich alltäglich verhalten muss“, sagt die Autorin aus Berlin. Ihr Gedichtband sei dabei der Versuch, aus „schwerem Stoff“ etwas Schönes zu machen. „Die Corona-Zeit war für viele Familien eine große Herausforderung, die eine Reihe an ohnehin vorhandenen Fragen und Problemen rund um Kinderbetreuung, Karriere, Privatsphäre und Freiheit massiv verstärkt hat“, sagt Trompeter. „Mit dem Zusammenfegen der Scherben bin ich immer noch beschäftigt.“ Daher also auch der Titel ihres Lyrikbands: Das versprengte Herz.

Sprache ist für Trompeter das Mittel, welches ihr ermöglicht, sich mit ihrem eigenen Leben auf einer tieferen Ebene auseinanderzusetzen. Lyrik ist für sie „ein ernsthaftes Spiel mit der Sprache“: „Im Dichten wird die Welt verdichtet – klar – aber auch erweitert, verdreht, geschönt, zerpflückt“, sagt die promovierte Philosophin. Lyrik ist für sie nicht der einzige Weg, auf dem sie sich mit Sprache auseinandersetzt: Neben ihren beiden Gedichtbänden arbeitet sie als freie Journalistin für den WDR und den Deutschlandfunk, verfasst Beiträge in den Bereichen Prosa, Feature, Essay, Literaturkritik – und eben Lyrik. Zuvor studierte sie Philosophie, Germanistik und Klassische Literaturwissenschaften und forschte und lehrte von 2008 bis 2020 an den Universitäten in Berlin, Bochum und Utrecht.

Doch auch zwei Romane hat Trompeter schon veröffentlicht, „Die Mittlerin“(2014) und „Frühling in Utrecht“(2018). In beiden setzen sich ihre Protagonistinnen damit auseinander, inwiefern Sprache ihr Leben beeinflusst und gestaltet. Ein bisschen also wie die Autorin selbst: „Es tut mir gut, etwas festhalten zu können, weil das Geschriebene weniger flüchtig ist, als der Gedanke oder das gesprochene Wort“, so Trompeter auf die Frage, was sie mit dem Schreiben verbindet. Zahlreiche Auszeichnungen und Preise bescheinigen Trompeter, dass sie das durchaus erfolgreich tut: 2012 erhielt sie das Rolf-Dieter-Brinkmann Stipendium der Stadt Köln, 2014 den Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen für junge Künstlerinnen und Künstler.

Julia Trompeter: Das versprengte Herz | Do 26.3. 11.30 Uhr | Literaturhaus Köln | literaturhaus-koeln.de

Marina Wudy

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