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Spider-Man
USA 2002, Laufzeit: 131 Min., FSK 12
Regie: Sam Raimi
Darsteller: Tobey Maguire, Willem Dafoe, Kirsten Dunst, James Franco, Cliff Robertson, Rosemary Harris, J.K. Simmons, Joe Manganiello

Comic-Abenteuer

Ins Netz gegangen
"Spider-Man"
von Sam Raimi

Süßer die Kassen nie klingeln. In den USA und Kanada spielte "Spider-Man" bereits am ersten Tag seine Produktionskosten von 110 Millionen Dollar locker wieder ein, und dann folgte mit 72 Millionen Dollar das beste Resultat, das je ein Film am zweiten Wochenende nach seinem Start erzielt hat. Die Comic-Verfilmung schlägt alle Rekorde, und das verdient. Nach dem Abspann freut man sich bereits auf den nächsten Teil, der sicher nicht lange auf sich warten lassen wird.

Peter Parker (Tobey Maguire) ist ein uncooler, schüchterner Außenseiter, den niemand im Schulbus neben sich sitzen lassen möchte. Seit er denken kann, ist er in das Nachbarsmädchen Mary Jane (Kirsten Dunst) verliebt, betet sie aber nur heimlich aus der Ferne an. Bei einem Klassenausflug wird Peter in einem Labor von einer gentechnisch veränderten Superspinne gebissen. Über Nacht entwickelt er daraufhin insektenähnliche Fähigkeiten und Reflexe: Peter kann Häuserwände hochgehen, klebrige Fäden aus dem Handgelenk abfeuern und geschmeidige Riesensprünge machen. Die neu erworbenen Kräfte setzt er zunächst ein um bei Mary Jane zu punkten. Aber noch eine zweite Person hat eine Mutation durchlaufen: Norman Osborn (Willem Dafoe), ehrgeiziger Firmenboss und Vater von Peters bestem Freund Harry (James Franco), hat ein nicht ausreichend erforschtes Serum im Selbstversuch getestet. Auch Osborn entwickelt übermenschliche Kräfte, jedoch eine zerstörerische Ader: Als Grüner Kobold wird er zum Gegenspieler von Spider-Man.

Die sich nun abspielenden Duelle zwischen Gut und Böse bieten temporeiches, spektakuläres Action-Kino. Spider-Man hangelt sich mittels Spinnenfäden wie an Lianen durch die Straßenschluchten New Yorks, der Grüne Kobold setzt ihm auf einem Snowboard-ähnlichen Gleiter nach. Auch wenn man so manchen Special Effect schon in "Matrix" oder "Batman" gesehen hat, beeindruckt "Spider-Man" nachhaltig. Der Zuschauer ist dem Film aber bereits ins Netz gegangen, bevor die visuellen Kabinettstückchen beginnen. Wie Tobey Maguire alias Peter Parker nach und nach seine Superkräfte entdeckt, ist absolut hinreißend. Die vielen fehlgeschlagenen Versuche, bevor die Spinnfäden endlich da kleben bleiben, wo sie sollen, die ersten völlig unsouveränen Sprünge über Häuserdächer - das hat Charme und ist ungemein amüsant. Regisseur Raimi hat sogar eine glaubhafte Erklärung dafür parat, warum Comic-Helden immer in hautengen Leibchen die Welt retten müssen: Mit seinen neuen Kräften tritt Peter bei einem Wrestling-Kampf an, um ganz profan Geld zu gewinnen. Und dafür benötigt er halt ein Kostüm.

(Marita Ingenhoven)

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