Sieben
USA 1995, Laufzeit: 130 Min., FSK 16
Regie: David Fincher
Darsteller: Morgan Freeman, Brad Pitt, Kevin Spacey, Richard Roundtree
Fincher at its best
Gorgo74 (57), 01.03.2019
Super Film, kann man immer weider gucken auch wenn man den Schluss schon kennt.
Jeder kann Sünder sein
Kevitt (2), 22.04.2014
Maßlosigkeit, Hochmut, Trägheit, Wollust, Habgier, Zorn und Neid. Sieben Todsünden und sieben Motive. Zwei Polizisten, ein Killer und ein Spiel nach seinen Regeln. Als die Polizei einen 700 Pfund schweren toten Mann findet, der essen musste bis seine Innereien platzten, ahnen die beiden Detectives William Somerset (Morgan Freeman) und David Mills (Brad Pitt) noch nicht, dass sie selbst Teil eines perfide geplanten und teuflischen Werks sind. In seiner perversen Struktur wird es sie an eine Quelle menschlicher Boshaftigkeit führen.
Die Grundstory dieses düsteren Thrillers von David Fincher wirkt zunächst recht flach: Ein alter Haudegen (Freeman) der in Rente will, bekommt einen jungen Wilden (Pitt) als Partner zugewiesen und muss nun seinen letzten Fall lösen. Ein Serienmörder treibt sein Unwesen und verwickelt die beiden in ein perfides Katz- und Mausspiel. Soweit, so gut. Man kann dem Film auf den ersten Blick ein Standardplot mit klischeebeladenen Hauptfiguren unterstellen. Der Ausgangsstoff für viele Krimifilme und Thriller. Doch es ist genau diese genormte und allseits bekannte Ausgangslage, die „Sieben“ benötigt, um aus einer gewohnten Krimiatmosphäre eine nihilistische Talfahrt zu starten.
Die Kameraschnitte (Oscarnominierung) und Bilder lassen zwei verschiedene Welten miteinander korrespondieren und gar zu einer Symbiose verschmelzen. Der Film lebt vom Dualismus. Dem Kontrast zwischen alltäglicher Normalität und finsterer, brutaler Gewalt. „Sieben“ ästhetisiert die dunkle Seite der Großstadt und zeigt, dass Bildung und Intellekt einen Menschen ebenso in den Wahnsinn treiben können, wie Elend, Schicksal und Armut. Er erinnert aber auch daran, dass die Sünde ein Teil der menschlichen Natur ist und zu was es führen kann, wenn der Glaube an eine Religion die Vernunft und das Mitgefühl außer Kraft setzt. Ein zeitloses Thema. Die Atmosphäre bleibt durchweg finster. Alles Positive wird verneint. Ähnlich wie in „Das Schweigen der Lämmer“ wird ein subtil arrangierter Spannungsbogen verfolgt. Das drastische und überraschende Finale, lässt keine Wünsche offen und macht „Sieben“ zu einem sicherlich brutalen und abgründigen, dennoch zu einem der besten Thriller und Kriminalfilme überhaupt.
Böse und gut
Das Auge (340), 27.05.2012
Der Film ist nichts für Menschen mit schwachen Nerven, also zartbesaitete Gemüter: bitte nicht versuchen. Wer sich mit den sieben Todsünden befasst und dies sollte Mann / Frau vor dem erstmaligen Anschauen unbedingt tun, wird feststellen, dass der Film sehr durchdacht und logisch zu Ende geführt wird. Die filmische Umsetzung der sieben Todsünden ist drastisch, erinnert allerdings in ihrer Ausführung auch an Gemälde von Hieronymus Bosch, dabei eher in den farblichen Stimmungen und fiesen Details. Die Schauspieler sind über jeden Zweifel erhaben und bringen den Plot bis zum pointierten Ende glaubwürdig und souverän rüber. Einen wirklich schlechten Film mit Morgan Freeman und Kevin Spacey habe ich noch nicht gesehen, Auch Brad Pitt überzeugt hier als Rookie.
In würdiger Gesellschaft von Schweigen der Lämmer, Hannibal, Roter Drache (beide Versionen).
??
bruzzeler (17), 09.06.2005
Ich dachte 7 soll so toll sein?! Ob ich ihn mir jetzt noch ansehe?! hm.. Alle schwärmen..oder war hier der erste Teil eindeutig besser??
auf bald..
Irgendwo hörts einfach auf
Marylou (161), 19.04.2005
Vorab: Ich hasse diesem Film. Es hätte ein guter Film werden können. Die Idee ist nicht schlecht. Alter, weiser Bulle, junger wilder Bulle...okay, man kann es ertragen. Der Setdesigner hat nen Osvar verdient, 1A mit Sternchen. Aber das wars schon, was positiv zu erwähnen ist.
Aber WARUM muß so übertrieben werden? Sind wir alle so abgestumpft? Muß sowas Widerliches unbedingt ins Kino? Arme Menschheit. Ich bin Gott sei Dank noch nicht so tumb, das hier ist definitiv zu viel und geht über meine Grenze von Geschmack und Plumpheit und Perversion hinaus.
Ein Film wie 8mm ist auch hart, hört aber an den richtigen Stellen auf und dient weiß Gott nicht nur der Darstellung abartiger Gewalt. Bei Sieben ist das der Fall.
Nein Danke, so nicht. Krank, unnötig, schade.
Überschätzter Thriller
Kinokeule (541), 18.04.2005
Die beiden Polizisten Summerset und Mills sind vordergründig klischeehaft angelegt. Der Alte, der schon alles gesehen hat und der Rookie, der seine Emotionen nicht im Griff hat. Trotzdem kann nur dieses Duo den Mörder überführen, wenn sie ihre Fähigkeiten in einen Topf werfen und ihre Antipathie überwinden. Auf dieser Ebene funktioniert der Film besser als in der ständigen Abbildung der Mordtaten. Diese Morde werden besonders ekelig durchgeführt und die Darstellung zeigt, was FSK 16 eben so zeigen darf und dient dazu, ein Ungetüm von Killer aufzubauen, der nahezu unbezwingbar scheint. Der Film legt besonderen Wert auf eine morbide Atmosphäre. Also sieben Tage Regen, wenige Farben und Müll in jeder Ecke
Das viel gelobte Ende des Films ist zwar sehr böse, hält aber einer logischen Betrachtung nicht unbedingt stand (3 Sterne).
Zermürbte Gesellschaft
choices preview zu „Critical Zone“ im Odeon – Foyer 11/24
„Mir wurden die Risiken des Hebammenberufs bewusst“
Katja Baumgarten über ihren Film „Gretas Geburt“ – Foyer 11/24
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Nach Leerstellen suchen
„Riefenstahl“ im Weisshauskino – Foyer 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Schnitte in Raum und Zeit
Die 24. Ausgabe des Festivals Edimotion in Köln ehrt Gabriele Voss – Festival 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
Die hemmungslose Leinwand
Sexualität im Kino – Vorspann 10/24
„Zuhause sehnen wir uns nach der Ferne...“
Kuratorin Joanna Peprah übers Afrika Film Fest Köln – Festival 09/24
Afrikanisches Vermächtnis
Das 21. Afrika Film Festival widmet sich dem Filmschaffen des Kontinents – Festival 09/24
Kurzfilmprogramm in der Nachbarschaft
„Kurzfilm im Veedel“ zeigt Filme zu aktuellen Themen in Köln – Festival 09/24
Sorge um die Filmkultur
Veränderungen und Einsparungen stehen vor der Tür – Vorspann 09/24
Disziplin, Drill und Durchlässigkeit
„Mädchen in Uniform“ im Filmforum – Foyer 08/24
Volles Programm(heft)
40-jähriges Jubiläum der Internationalen Stummfilmtage Bonn – Festival 08/24
Sommer-Endspurt
Humor und Weltrettung für Jung und Alt – Vorspann 08/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
Queere Menschen in Polen
„Boylesque“ im Filmhaus – Foyer 07/24
Pssst!
Zu Spoilern, Prequels und Remakes – Vorspann 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Ein Fest des Kinos
Die Kölner Kino Nächte präsentieren an 4 Tagen knapp 50 Filme – Festival 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
Die schwierige Situation in Venezuela
„Das Land der verlorenen Kinder“ im Filmhaus – Foyer 06/24
Sternenkriege und Weißer Terror
Volles Sommerkinoprogramm – Vorspann 06/24