Requiem for a Dream
USA 2000, Laufzeit: 102 Min.
Regie: Darren Aronofsky
Darsteller: Ellen Burstyn, Jared Leto, Jennifer Connelly, Marlon Wayans, Christopher McDonald, Louise Lasser, Sean Gullette
Der einsame Träumer
Kinokeule (541), 06.09.2008
In dem Film geht es weniger um das unbewusste Träumen in der Nacht, sondern um Lebensziele, Wünsche und Zukunftsplanungen, die als Traum bezeichnet werden.
Arronofsky demaskiert diese ?Träume? der einfachen Leute als von der korrupten Gesellschaft formulierte Vorstellungen (TV Auftritt) und als verblüffend spießige Phantasien der Junkies (mal? ?ne ruhige Kugel schieben). Hier herrscht eine extreme und pessimistische Realitätswahrnehmung, die mit allerlei schräger, clippiger Ästhetik präsentiert wird. Am Ende werden diese Träumer von den Realisten gnadenlos zerstört.
Auch der letzte Ausweg aus der Einsamkeit kann nicht mehr gefunden werden, obwohl sich doch die Personen im Scheitern und in ihrer Trauer über die Unerreichbarkeit der Träume noch einmal sehr ähnlich werden.
Die Rolle der Mutter Sara Goldfarb erinnerte mich stark an das erfolgreiche Soundgarden Video aus den Neunziger Jahren.
zweifellos gut!!!....aber
film-marathon-läufer (28), 18.10.2005
Requiem for a dream ist ein zweifellos gut gemachter origineller Film mit einer interessanten story mit Tiefgrund, sehr guten Schnitten, schönen Kamerafahrten und guten(nicht herrausragenden!) Schauspielernern!!!!
Über alles weitere kann man sich streiten, also ich seh' den Film irgendwie aufgeteilt in zwei Perspektiven,
einerseits als ein 'fiktiv-dokumentativer' Film über Drogen und ihre Wirkung + deren Folgen: der Film ist sehr lebensnah und , realistisch dargestellt, diese Geschichte kann sich auch tatsächlich so abspielen. Dabei wird man nicht allzu sehr an die Charaktere rangeführt, ist dadurch wie jemand schon erwähnt hat sowas wie ein voyeur, weil man nicht allzuviele Gefühle für die Figuren entwickeln kann. Deshalb sage ich 'fiktiv-dokumentativ', weil man als Zuschauer nicht direkt in das Geschehen involviert wird, man bleibt also 'neutral-sachlich', und gerade deswegen ist man von dem Film als Zuschauer auch so betroffen, weil man vor allem die Entwicklung der Geschichte neutral beobachtet; und die Geschichte geht ja nicht gerade wie in einem Hollywood-Film.
Andererseits ist Requiem for a dream ein Film der mit teilweise besonders schnellen Schnitten und stressigen Kamerafahrten, die einen doch in das Geschehen integrieren soll, ein MIttendrin-statt-nur-dabei-Gefühl wecken will und einen betroffen machen soll in dem man die Wirkung der Drogen in Bildern mitspürt!!!(Das allerdinges finde ich nicht ganz gelungen, Verleich: Spun, wesentlich schlechterer Film ohne Tiefgrund aber bessere realisierung der Drogen-Wirkung in Bildern, wenn wir hier schon vergeleichen: Trainspotting ist eine ganz andere Art von Film, dennoch als Drogenfilm der er ist, übertrifft er Requiem doch bei weitem, auch in bezug auf Szenen die die Wirkung von Drogen darstellen sollen!)
Man kann also das Gefühl kriegen, dass sich der Filmemacher nicht so recht entscheiden wann er mit was für Mitteln arbeitet, bzw. ich persönlich hätte sie anders eingesetzt.
Das ist Dan Arranofski aber zu verzeihen, wegen seiner unglaublich schönen Bildsprache, seiner Innovation und zuguterletzt wegen einer der Endszenen (in denen parallel der Arm abgemacht wird, die Mutti E-Shocks kriegt usw...) die definitiv zu meinen besten Filmszenen aller Zeiten gehört.
Ich habe den Film erst einmal gesehen, deshalb habe ich z.B. die Musik zu wenig mitverfolgt um zu verstehen wieso der Film sich letzendlich 'requiem for a dream' nennt, allerdings hatte ich soweit das Gefühl, dass die Musik gut eingesetzt wurde.
Fazit:Ein sehr sehenswerter Film den man nicht lieben muss!
7/10 Punkte
da ich Requiem gut finde
Bruce_Wayne (73), 12.09.2005
und Christopher Nolan über alles verachte, antworte ich Dir, um hier nicht alles zuzumüllen im Forum des überflüssigen "Following" des o.g. Regisseurs, das auch nichts anderes verdient hat.
Ronin, gut erkannt...
Marylou (161), 12.09.2005
aber das Ross, auf dem der von Dir gemeinte sitzt, ist so hoch, das er die Stimmen des Pöbels nicht zu hören vermag. Da oben ist es ganz schön einsam, und die Realitäten verzerren sich...
Wir sollten Mitleid haben! :-) (Und vorallem labern lassen...)
Wo ist eigentlich die Kritik, auf die Otello reagierte? Ach, egal...
Den Film kenn ich übrigens nicht, aber die Meinungsverschiedenheiten hier machen mich neugierig! ;-)
also sag mal..
Ronin (80), 11.09.2005
.. nur so eine infame vermutung.. kann es sein, das du irgendwie ein generelles problem mit anderer leute meinungen hast? - das bezieht sich jetzt nicht nur hierauf, sondern ist beispielhaft für das was ich bisher von dir gelesen habe..
[mir ist schon klar, dass man nicht immer einer meinung sein muß/kann.. (zum glück!).. der ton macht die musik]
(sorry off-topic..)
Also bitte...
Bruce_Wayne (73), 11.09.2005
...Du hast womöglich die hervorragend eingesetzen Rhytmen und die kunstvolle Übernahme von musikalischen Mustern in diesem Streifen übersehen, als Du diesen Verriss verrissen hast. Der Film heisst nicht umsonst Requiem.
Wie gleichförmig die Tage ablaufen und wie die surrealistische Bildsprache eingesetzt wurden ist wirklich fesselnd.
Ich muss den nochmal sehen, Du auch glaub ich; lass das nicht so stehen, der Film ist echt super!
Und nicht so negativ, es ist 9/11!!
Braucht wirklich niemand...
otello7788 (554), 11.09.2005
Man mixe alle Probleme, die durch Heroin entstehen, mit den Schwierigkeiten alleinstehender, verwitweter Frauen. Dann füge man schnelle, trendige Schnitte hinzu, greife tief in die Soundkiste und heraus kommt ein Film, der seine angebliche Betroffenheit wie ein Banner vor sich herträgt. Ich habe lange keinen so widerlichen, ekelhaften, überflüssigen und vor Selbstverliebtheit überfliessenden Drecksfilm mehr gesehen. Grausam!
Anstatt Mitgefühl für die Figuren zu erzeugen, werden Sie von dem Regisseur wie Exponate vorgeführt. Der Film wendet sich an den Voyeur im Zuschauer. Wo dem Kind die Geisterbahn Gruseln bereitet, ist es hier das Kino. Der Film zur Bildzeitung.
Sorry Bruce Wayne: Surreal war hier nun gar nichts. Die, schnell hintereinander geschnittenen, immer gleichen Bilder, wenn sie sich einen Schuss setzten, waren sogar inhaltlich falsch. Sie zeigten, wie sich jemand Koks zubereitet in der Mischung mit Setzen eines Heroinschusses. Da beide Drogen entgegengesetzte Wirkungen haben, macht das nicht allzuviel Sinn. Dann der durchtrainierte, "Benetton Werbung" Junkie-Freund. So sehen also Junkies aus?! Wenn surreal bedeutet, "Hat nichts mit der Wirklichkeit zu tun", dann hast du recht.
Der meiner Meinung nach wie vor beste Film über die Thematik ist "Trainspotting".
Und was bitte ist ein "Arthouse-Sexsymbol" ( Jennifer Connelly, laut FILMDIENST). Hat die intellektuelle Brüste? (Immerhin war sie der Grund, warum ich es bis zum Ende geschafft habe, mir diesen "Film" anzutun)
www.das-positiv.de
Sex, drugs...Rock'n Roll???
jpeg (2), 02.08.2004
Dieser Film sollte zum Pflichtfilm bei Anti-Drogen-Veranstaltungen werden. Wer danach noch was nimmt, hat wirklich nicht alle Tassen im Schrank. Selten, nein falsch !NIE! habe ich so grausam (in einem Spielfilm) gezeigt bekommen, was Drogen anrichten können. Dagegen wirken auf mich Filme wie der vielbeworbene Film "Blow" mit J. Depp wie die reinste Werbung für Koks und Co. Aus einer Party im Sommer wird über 4 Jahreszeiten hinweg ein Albtraum aus Prostitution, körperlichem Verfall, Einsamkeit, verlorenem Verstand, Haluzinationen, Depressionen...festgehalten in Bildern und Schnitten, die dem Zuschauer einen schrecklichen Eindruck von dem verschaffen, was die Protagonisten erleben, einen geradezu die Schmerzen und den Verlust spüren lassen.
Darren Aronofsky schont mich nicht.
Onatop (60), 28.07.2004
Was als bizarrer, psychedelischer Videoclip beginnt, endet im schonungslosen Worst-Case-Szenario. Darren Aronofsky beschert mir einen Film, den ich nicht noch einmal sehen möchte.
Alles beginnt beinahe sommerlich leicht, dann wird es Herbst und zu bizarr zum schmunzeln. Von nun an wird videoästhetisch geschnieft und gespritzt, immer wieder und beständig. Triphop-untermalt werden Zukunftspläne geschmiedet, Versprechen gemacht, Reue angedeutet, Disziplin angemahnt, Vertrauen gelobt und Liebe geschworen. Schonungslos zeigt Aronofsky, dass Drogen diese Ideale nicht zulassen.
Aronofskys gelungene, verspielte und zugleich unterschwellig bedrohliche Bildsprache, die das Unheil so wundervoll ankündigt, wird in der zweiten Hälfte des Films von einer Brutalität abgelöst, die sich zunehmend physisch gestaltet. Aronofsky wird von nun an in seinen schockierenden Momenten dokumentarisch. Die Kamera fokussiert den Realblick, und der Film gipfelt im bloßen Ekel. Im Realschock. Was unterschwellig beginnt, läuft aus in Blut, Eiter und Sperma.
Mir bleiben Bilder in Erinnerung, weil ich versuche, sie zu vergessen.
Das ist nicht genug.
albtraum
leila (39), 13.06.2004
requiem for a dream ist ein kleines meisterwerk das einen sehr mitnimmt und deprimiert zuruecklaesst. ich zumindest war mehr als niedergeschlagen als der abspann lief. dieser film in seiner hervorragenden umsetzung und der grandiosen schauspielerischen leistung - allen voran ellen burstyn! - ist eine albtraumhafte vision darueber was drogen bewirken koennen und wieso man am besten gleich die finger davon laesst - und das ganz ohne aufgesetzt moralisch oder neunmalklug daherzukommen.
so schön und brutal
miro279 (54), 05.05.2003
Dieser Film zeigt eine der authentischtesten und schönsten Liebesgeschichten und die tiefsten Abgrüde der Menschen in kürzestem Abstand, dass kann wärend des sehens fast schwer auszuhalten sein! Wem die Aussage (zu) moralisch erscheint, der sollte die Konsequenz und Perfektion der Umsetzung bewundern. Extrem sehenswert! Ich bin gespannt auf den nächsten Film von Darren Aronofsky, er hat es geschafft mich in nur 2 Filmen komplett zu überzeugen!
Berauschend !!!
Ose! (35), 27.01.2003
Absolut sehenswert. Ein Film wie ein Rausch ...
tiefes einatmen ...
tinetuschen (142), 15.03.2002
... vor und nach diesem film ist dringend notwendig. ich habe ihn "nur" auf video gesehen, aber selbst das hat mich schon atemlos gemacht. die schnitte und einstellungen und kamerafahrten sind grossartig, wild ... und trotzdem verliert die story nie den roten, ausgesprochen deprimierenden , faden.
absolutes pflichtprogramm.
Zermürbte Gesellschaft
choices preview zu „Critical Zone“ im Odeon – Foyer 11/24
„Mir wurden die Risiken des Hebammenberufs bewusst“
Katja Baumgarten über ihren Film „Gretas Geburt“ – Foyer 11/24
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Nach Leerstellen suchen
„Riefenstahl“ im Weisshauskino – Foyer 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Schnitte in Raum und Zeit
Die 24. Ausgabe des Festivals Edimotion in Köln ehrt Gabriele Voss – Festival 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
Die hemmungslose Leinwand
Sexualität im Kino – Vorspann 10/24
„Zuhause sehnen wir uns nach der Ferne...“
Kuratorin Joanna Peprah übers Afrika Film Fest Köln – Festival 09/24
Afrikanisches Vermächtnis
Das 21. Afrika Film Festival widmet sich dem Filmschaffen des Kontinents – Festival 09/24
Kurzfilmprogramm in der Nachbarschaft
„Kurzfilm im Veedel“ zeigt Filme zu aktuellen Themen in Köln – Festival 09/24
Sorge um die Filmkultur
Veränderungen und Einsparungen stehen vor der Tür – Vorspann 09/24
Disziplin, Drill und Durchlässigkeit
„Mädchen in Uniform“ im Filmforum – Foyer 08/24
Volles Programm(heft)
40-jähriges Jubiläum der Internationalen Stummfilmtage Bonn – Festival 08/24
Sommer-Endspurt
Humor und Weltrettung für Jung und Alt – Vorspann 08/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
Queere Menschen in Polen
„Boylesque“ im Filmhaus – Foyer 07/24
Pssst!
Zu Spoilern, Prequels und Remakes – Vorspann 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Ein Fest des Kinos
Die Kölner Kino Nächte präsentieren an 4 Tagen knapp 50 Filme – Festival 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
Die schwierige Situation in Venezuela
„Das Land der verlorenen Kinder“ im Filmhaus – Foyer 06/24
Sternenkriege und Weißer Terror
Volles Sommerkinoprogramm – Vorspann 06/24