Promised Land
USA 2013, Laufzeit: 106 Min., FSK 12
Regie: Gus Van Sant
Darsteller: Matt Damon, Rosemarie DeWitt, Frances McDormand
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Luft 'raus
Matt513 (266), 25.06.2013
Ähnlich wie Aaron Eckhart in Thank You for Smoking ist Matt Damon in Promised Land ein Überzeugungstäter ganz im Dienste seines berüchtigten Arbeitgebers. Zwar kennt er die ökologischen Risiken des Geschäfts, übergeht diese jedoch konsequent, weil er meint, daß dem verarmten Landvolk mit seiner aussichtslosen Perspektive schon aus rein existenziellen Gründen gar nichts anderes übrig bleibt, als auf den Deal einzugehen. Er muß sich dabei Vorbehalten unterschiedlichster Art stellen. Der Film hat hier eine starke Szenenfolge; Steve als Verfechter des umstrittenen Angebots vor den Stars and Stripes, das Symbol einer grundsätzlich als 'gut' empfundenen Instanz pervertierend, im öffentlichen Schlagabtausch mit einem Bewohner und Wissenschaftler im Ruhestand.
Der Film deckt etliche relevante Facetten ab und bezieht daraus eine gewisse Authenzität. Im weiteren Verlauf verflacht er plötzlich ohne Not. Steves Kampagne kommt unversehens vor Hindernisse und muß sich bewähren, zudem wird angedeutet, wie erlebtes ihn beschäftigt; aber hier fehlt die sorgfältigere Umsetzung, um dies glaubhaft `rüberzubringen.
Der Twist des Films ist dann –leider- mit seine schwächste Szene. Von der Sache her durchaus gewitzt, aber ach, derart schwach inszeniert, man hört förmlich die Luft entweichen. Die Kernaussage, daß milliardenschweren Konzernen im Zweifel jedes noch so perfide Mittel recht ist, kommt zwar schon rüber. Mit Blick auf das kontroverse Thema hätte man sich hier aber einen viel schärferen Akzent vorstellen können.
Auf der Habenseite hat der Film immerhin ansprechende Leistungen von McDormand, Damon, John Krasinski als Umweltaktivist, Titus Welliver als Ladenbesitzer, ferner Scoot McNeary als aufgebrachter Farmer zu bieten, außerdem das lauschige Idyll Pennsylvanias (`fehlten nur noch ein paar Amish people im Hintergrund) sowie den Soundtrack, der liedweise ein wenig an Simon and Garfunkel erinnert.
Kann man sich durchaus anschauen, wenn man seine übrigen Favoriten im laufenden Programm schon durch hat.
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