Lovesong für Bobby Long
USA 2004, Laufzeit: 119 Min., FSK 6
Regie: Shainee Gabel
Darsteller: John Travolta, Scarlett Johansson, Gabriel Macht, Deborah Unger, Dane Rhodes, David Jensen, Clayne Crawford, Sonny Shroyer, Walter Breaux
Während sich die Raddampfer behäbig über den Mississippi bewegen, haben die Leben der Menschen, die unsichtbar am Rande dieser Reklame-Idylle existieren, ganz andere Geschichten zu erzählen. Vom Leben verwöhnt ist die 17jährige Pursy schon nicht, bevor sie nach Jahren in ihren Heimatort New Orleans zurückkehrt. Mit ihrem Freund wohnt sie in einem schäbigen Trailer in Florida. Die Schule abgebrochen, den Vater kennt sie nicht und die Mutter hat sie seit Jahren nicht mehr gesehen. Als sie von deren Tod erfährt, macht sie sich auf nach New Orleans. Dort muss sie sich mit zwei fremden Männern arrangieren, die sich im Haus eingenistet haben: mit dem in die Jahre gekommenen Ex-Literaturprofessor Bobby Long und seinem Schützling Lawson Pines. Pursys Mutter hat den Dreien das Haus zu gleichen Teilen vermacht, und so entsteht eine unfreiwillige Wohngemeinschaft. Da Bobby und Lawson den Tag damit verbringen, besoffen amerikanische Literatur zu rezitieren, gibt es erst Reibereien; Pursy jedoch hat ihren eigenen Kopf, öffnet die verstaubten Fensterläden und lässt damit nicht nur Licht in das Haus, sondern auch in die Herzen der beiden Männer. Dabei kehrt fast unmerklich der Sinn in ihr eigenes Leben zurück.Schon in ihrem Dokumentarfilm "Anthem" hat sich Shainee Gabel auf die Suche nach dem amerikanischen Traum gemacht. In ihrem Spielfilmdebüt sucht sie nun weiter und hat eine Geschichte von Außenseitern im schwül-heißen Süden der USA gefunden, die geprägt ist von den wahren Werten des Lebens. In der Tradition Tennessee Williams und Carson McCullers fügt sie unterschiedliche Stilelemente nicht nur zu einem stimmigen Ganzen zusammen, sondern lässt die amerikanische Kultur mit ihrer Musik und Literatur zum wichtigen Bestandteil des Films werden. Dass das so gut gelingt, liegt nicht nur an der stilsicheren, fast europäisch anmutenden Inszenierung, sondern auch an dem hervorragenden Ensemble. John Travolta gibt als Bobby Long eine der besten Performances seiner wechselvollen Karriere."Lovesong for Bobby Long" ist anspruchsvolles Kino mit Seele und damit eine echte Ausnahmeerscheinung im amerikanischen Kino.
(Eric Horst)
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Nach Leerstellen suchen
„Riefenstahl“ im Weisshauskino – Foyer 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Schnitte in Raum und Zeit
Die 24. Ausgabe des Festivals Edimotion in Köln ehrt Gabriele Voss – Festival 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
Die hemmungslose Leinwand
Sexualität im Kino – Vorspann 10/24
„Zuhause sehnen wir uns nach der Ferne...“
Kuratorin Joanna Peprah übers Afrika Film Fest Köln – Festival 09/24
Afrikanisches Vermächtnis
Das 21. Afrika Film Festival widmet sich dem Filmschaffen des Kontinents – Festival 09/24
Kurzfilmprogramm in der Nachbarschaft
„Kurzfilm im Veedel“ zeigt Filme zu aktuellen Themen in Köln – Festival 09/24
Sorge um die Filmkultur
Veränderungen und Einsparungen stehen vor der Tür – Vorspann 09/24
Disziplin, Drill und Durchlässigkeit
„Mädchen in Uniform“ im Filmforum – Foyer 08/24
Volles Programm(heft)
40-jähriges Jubiläum der Internationalen Stummfilmtage Bonn – Festival 08/24
Sommer-Endspurt
Humor und Weltrettung für Jung und Alt – Vorspann 08/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
Queere Menschen in Polen
„Boylesque“ im Filmhaus – Foyer 07/24
Pssst!
Zu Spoilern, Prequels und Remakes – Vorspann 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Ein Fest des Kinos
Die Kölner Kino Nächte präsentieren an 4 Tagen knapp 50 Filme – Festival 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
Die schwierige Situation in Venezuela
„Das Land der verlorenen Kinder“ im Filmhaus – Foyer 06/24
Sternenkriege und Weißer Terror
Volles Sommerkinoprogramm – Vorspann 06/24
Ungewöhnliches Liebesdrama
„Alle die du bist“ im Odeon – Foyer 05/24
Doppelter Einsatz für „Afrika“
Spendenaufruf des Afrika Film Festivals – Festival 05/24