Höhere Gewalt
Schweden, Dänemark, Frankreich, Norwegen 2014, Laufzeit: 118 Min., FSK 12
Regie: Ruben Östlund
Darsteller: Johannes Bah Kuhnke, Lisa Loven Kongsli, Clara Wettergren
>> www.hoeheregewalt-derfilm.de/
Nach der Lawine
Matt513 (266), 30.11.2014
Manchem ist bekannt, daß das gemeinsame Durchleben von extremen Situationen zu schweren Beziehungskrisen bis hin zur Trennung führen kann; so z.B. häufig bei Geiseln von Flugzeugentführungen. Die unter hohem psychischen Druck gezeigten Reaktionen des Partners lassen ihn mitunter in einem verheerenden Licht erscheinen.
Dieses Phänomen nimmt der Film auf. Hier geht’s um das Verhalten des Menschen im Spannungsfeld zwischen sozialer Konditionierung und Instinkt, angereichert um die Frage, wie sozial verträglich das Ergebnis ist. Die junge Familie hat sich bestens im Griff. Viele kleine verbale Steuerungen sichern den Schwebezustand von Harmonie ab. Dann geschieht das Unerwartete mit brachialer Gewalt. Die Reaktion des Vaters darauf ist ja nicht völlig abwegig; ebenso wenig es abwegig ist, daß sie seine Partnerin verstört, die aus ihrem Rollenverständnis eine andere erwartet hätte. Ähnlich verhält es sich mit dem angereisten Schulfreund des Mannes. Er pflichtet ihm bei, um ihn vor dem Gesichtsverlust zu bewahren, vielleicht auch weil er denkt, daß dies von ihm erwartet wird. Eh er sich versieht, steht er daraufhin selbst im Fadenkreuz. Eine Chance, sich zu beweisen, scheint für alle geboten.
Die Stärke des Films, der mit ganz einfachen Mitteln sehr effektvoll realisiert ist, liegt in seiner brodelnden Psychologie. Alle sechs Schauspieler verdienen Bestnoten. Zu den einfachen Mitteln zählt ferner der Sound; das Kreischen und Dröhnen von Wintersport-Technik, das Sirren von elektrischen Zahnbürsten und weiteres, was sich zu einem akustischen Hintergrund der eigenen Art zusammensetzt, der einen ständig nahendes Unheil erwarten läßt. Suspense von ungewöhnlichen Einfällen unterbrochen.
Kino als Empathie-Maschine
Warum wir Kino in Zukunft mehr brauchen denn je – Vorspann 01/25
Stark durch Solidarität
„Billige Hände“ im Filmhaus – Foyer 12/24
Übers Ankommen in Deutschland
„Zwischen Sein und Nichtsein“ von Leocadie Uyisenga – Film 12/24
Toleranz zum Jahresende
Mit Kino zu mehr Empathie finden – Vorspann 12/24
Zermürbte Gesellschaft
choices preview zu „Critical Zone“ im Odeon – Foyer 11/24
„Mir wurden die Risiken des Hebammenberufs bewusst“
Katja Baumgarten über ihren Film „Gretas Geburt“ – Foyer 11/24
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Nach Leerstellen suchen
„Riefenstahl“ im Weisshauskino – Foyer 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Schnitte in Raum und Zeit
Die 24. Ausgabe des Festivals Edimotion in Köln ehrt Gabriele Voss – Festival 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
Die hemmungslose Leinwand
Sexualität im Kino – Vorspann 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
„Zuhause sehnen wir uns nach der Ferne...“
Kuratorin Joanna Peprah übers Afrika Film Fest Köln – Festival 09/24
Kurzfilmprogramm in der Nachbarschaft
„Kurzfilm im Veedel“ zeigt Filme zu aktuellen Themen in Köln – Festival 09/24
Afrikanisches Vermächtnis
Das 21. Afrika Film Festival widmet sich dem Filmschaffen des Kontinents – Festival 09/24
Sorge um die Filmkultur
Veränderungen und Einsparungen stehen vor der Tür – Vorspann 09/24
Disziplin, Drill und Durchlässigkeit
„Mädchen in Uniform“ im Filmforum – Foyer 08/24
Volles Programm(heft)
40-jähriges Jubiläum der Internationalen Stummfilmtage Bonn – Festival 08/24
Sommer-Endspurt
Humor und Weltrettung für Jung und Alt – Vorspann 08/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
Queere Menschen in Polen
„Boylesque“ im Filmhaus – Foyer 07/24
Pssst!
Zu Spoilern, Prequels und Remakes – Vorspann 07/24
Ein Fest des Kinos
Die Kölner Kino Nächte präsentieren an 4 Tagen knapp 50 Filme – Festival 07/24