
Er ist wieder da
Deutschland 2015, Laufzeit: 115 Min., FSK 12
Regie: David Wnendt
Darsteller: Oliver Masucci, Fabian Busch, Christoph Maria Herbst, Katja Riemann, Franziska Wulf, Michael Kessler, Katja Riemann, Lars Rudolph
>> www.constantin-film.de/kino/er-ist-wieder-da/
Man kennt das ja
Matt513 (271), 14.10.2015
hat man zuerst das Buch gelesen, gefällt einem meist der Film nicht so sehr und umgekehrt. Ich las das Buch eben, bevor dessen Verfilmung publik wurde, pardon. Erschwerend kommt noch hinzu, daß Vermes' Bestseller in seiner Ich-Perspektive so grandios ist, daß die Gefahr des Sich-Verhebens fast unausweichlich erscheint beim Versuch, dies in ein anderes Medium zu transferieren. Regisseur Wnendt wäre besser beraten gewesen, einfach eng am Buch zu bleiben, auch zum Preis größerer Vorhersehbarkeit. Denn wo des Führers Gedankengänge -krude, doch auf ihre irrsinnige Weise logisch- von Beginn an beim Leser für anhaltendes Gelächter bei häufiger Verstopfungsgefahr im Hals sorgten, geht in der ersten Hälfte des Films erst mal nicht viel zusammen. Es braucht bis zum ersten Auftritt vor Publikum, bis auch er in die Spur findet, dann allerdings herrlich entlarvend wird. Die viralen Fliehkräfte sozialer Medien, welche jeden noch so widerwärtigen Rattenfänger beliebig aufzublasen vermögen, sorgen ebenso für Erheiterung (oder Fassungslosigkeit) wie der mediale Tanz ums goldene Kalb namens Einschaltquote. Da erreicht der Film dann die beklemmende Faszination des Buches, wenn spielerisch vorgeführt wird, wie schmal der Grat zwischen johlendem Spaß und brutalem Ernst sein kann. So auch die Konfrontation von H.s Sicht auf die Welt mit der bunten Republik des Jahres 2014 einen erst schmunzeln, der sofort daraus folgende Gedanke: was wenn das alles wahr wäre, einen schier gruseln läßt.
Der Film möchte mit einer Reihe gediegener Schauspieler trumpfen, die allerdings wie an der Leine agieren, wohl um nicht zuviel Aufmerksamkeit von der Hauptfigur zu lenken. Vom unauffälligen Herbst z.B. hatte ich mir viel mehr versprochen und Riemann gibt "die Dame Bellini" auch nicht so, wie man sie sich vorgestellt hat. Masucci hat bestimmt das Zeug, mehr aus solch einer Rolle herauszuschaffen, hätte - ja hätte man ihn gelassen. Als H. die vorläufige Heerschau im Geist abnimmt, da erscheinen sie dann, die Bilder, aus aktuellem Anlaß gerade passend. Aber wenn radikale Kräfte im Bild, dann bitte die ganze Sicht; auch auf jene, oft mit dabei, welche sich zwar Anti nennen, ihrem regelmäßigen Gebaren nach aber jenen näher stehen, als sie es sich eingestehen würden. Der Wind bläst nie bloß aus einer Richtung.

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