Dead Man
USA 1995, Laufzeit: 121 Min., FSK 16
Regie: Jim Jarmusch
Darsteller: Johnny Depp, John Hurt, Robert Mitchum, Gary Farmer, Mili Avital, Gabriel Byrne, Iggy Pop, Alfred Molina
filme a la jarmush
kopego (10), 24.04.2011
sind kunstwerke. es ist zweifelhaft, ob darüber bewusstsein besteht. einen film als kunstwerk zu betrachten ist a priori unmoeglich. die betrachtung, sofern sie stattfindet, besteht im hinterlassenen eindruck. das heisst, auf der mattscheibe des erinnerungsvermoegens, was wiederum heisst, die sequenz zu einem bild umzuformen. die abstraktionsfähigkeit des unterbewussten ist hier also gefordert, nicht die repraesentanz einer erfassbaren erzaehlweise. jarmushs filme sind keine trivialstreifen sondern kompakte ausformungen inneren erlebens, das man sich eintraeufeln lassen muss wie eine intravenoes verabreichte droge, deren erlebnis nicht nach sinnhaftigkeit sondern nach dem eindruck beurteilt wird. bei einem moebisuband wird auch niemand auf den gedanken kommen, nach einem anfang oder einem ende zu fragen.
Ein langsamer Film
nate (49), 05.11.2010
Und doch nie langweilig. Mit hypnotischen Bildern und seinem langsamen Erzählrythmus zieht er einen in den Bann. Die Geschichte wird unterstrichen von einem fabelhaften Soundtrack, der die Atmosphäre weiter verdichtet. Der Indianer "Niemand" und die skurrilen Kopfgeldjäger können einem Schmunzeln und auch hin und wieder ein Lachen entlocken. Nur was uns Jarmusch mit diesem Film sagen will, bleibt mir leider fremd.
Überdehnt
otello7788 (554), 10.04.2007
Auch wenn ich mich damit in die Nesseln aller Cineasten setze: Ich kann mit Jim Jarmusch einfach wenig anfangen. Okay, der Film ist wunderbar gemacht. Die Bilder in Schwarzweiss sind erlesen und die Musik großartig. Aber das Ganze kann nicht darüber hinwegtäuschen, daß hier die Geschichte für einen Kurzfilm auf 2 Stunden ausgedehnt wurde. Paßt aber irgendwie auch in mein Bild, denn der einzige Jarmusch Film, den ich wirklich mag, ist "Night on earth", der ja aus mehreren Kurzfilmen besteht.
Most of his time the eagle wasted?
Lübke (31), 11.11.2004
Gewöhnlich? Ich kann nicht recht folgen, lieber Heliotrop. In welchem dir bekannten Westernschema sind denn zum Beispiel äußerst bemackte, fundamental religiöse und gewalttätige homo- oder transsexuelle Cowboys/-girls und indianische Anhänger ?weißer? Literatur enthalten?
Pferde, Revolver, Kuhhirten und amerikanische Ureinwohner allein machen - wie ich finde - noch lange keinen 08/15-Western.
Langsam aber ohne zu langweilen zeigt uns Jarmusch seine teils groteske, teils (trotz aller Melodramatik des Plots) grotesk witzige Auffassung eines Cowboy-und-Indianer-Films. Beinahe so grotesk wie die Gerüchte über die Suche und Nutzung der Locations zu ?Dead Man?: War eine landschaftlich schöne Location gefunden, hat der Meister ANGEBLICH diese nicht im Film festgehalten sondern auf eben diesem malerischen Fleckchen seine Kamera postiert, um von dort aus eine weniger schöne Gegend zu filmen. Mit Gerüchten ist das ja immer so eine Sache - Bei Jarmusch jedoch?
Vor einigen Monaten sah ich ?Dead Man? erstmals im Fernsehen und war entgeistert darüber, dass es wider jedes cineastische Empfinden eine synchronisierte Version gibt. Pfui! Mindestens die Hälfte der entzündlich morbiden Stimmung bleibt in dieser Version auf der Strecke. Da hilft auch Neill Youngs stimmiger Film-Score nicht mehr.
Kurz: große filmische und (unbedingt) schauspielerische Leistung - bestimmt aber kein Westernspaß für die ganze Familie oder eingeschworene Fans des Genres
Surrealer Anti-Western
yoerk (103), 02.11.2004
William Blake alias Johnny Depp macht sich auf in den Westen, um dort eine Stelle als Buchhalter anzutreten. Der Job ist jedoch schon weg. Aufgrund einer Verkettung unglücklicher Umstände sieht sich William gezwungen, von einer Kugel schwer verletzt, in die Wälder zu fliehen. Der Indianer Nobody, der ihm dort begegnet, nimmt ihn unter seine Fittiche. Von eiskalten Kopfgeldjägern gejagt, wird William nun selbst zum Outlaw und gefürchteten Killer.
Dead Man - ein weiterer genialer Jarmusch-Film, mit großartigen Schauspielern und einer herrlich passenden Musikuntermalung von Neil Young. Wer meint Jarmusch ginge hier aufgrund der Besetzung Richtung Hollywood, liegt komplett daneben.
Western oder nicht Wersten...
heliotrop (26), 11.08.2003
... stellt sich so manch einer die Frage. Für die, die keine mögen, "Dead Man" aber super finden ist es eben auch keiner. Die Story jedenfalls ist westerntypisch um nicht zu sagen gewöhnlich.
Ungewöhnlich dagegen sind die durch starke Kontraste surrealistisch anmutenden s/w-Bilder. Einige Einstellungen erinnern gar an alte Stummfilmtage. Der Film wirkt oft poetisch, teilweise wie Slapstick und manchmal grausam.
Herausragend ist die Musik von Neil Young. Man hat fast das Gefühl, er säße live mit im Vorführraum, und würde seiner ältestn Elektogitarre virtuose Akzente zum Film entlocken - tief, sandig, eindringlich. Ein Sound, der unter die Haut geht. Allein schon das ist ein Erlebnis.
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Nach Leerstellen suchen
„Riefenstahl“ im Weisshauskino – Foyer 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Schnitte in Raum und Zeit
Die 24. Ausgabe des Festivals Edimotion in Köln ehrt Gabriele Voss – Festival 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
Die hemmungslose Leinwand
Sexualität im Kino – Vorspann 10/24
„Zuhause sehnen wir uns nach der Ferne...“
Kuratorin Joanna Peprah übers Afrika Film Fest Köln – Festival 09/24
Afrikanisches Vermächtnis
Das 21. Afrika Film Festival widmet sich dem Filmschaffen des Kontinents – Festival 09/24
Kurzfilmprogramm in der Nachbarschaft
„Kurzfilm im Veedel“ zeigt Filme zu aktuellen Themen in Köln – Festival 09/24
Sorge um die Filmkultur
Veränderungen und Einsparungen stehen vor der Tür – Vorspann 09/24
Disziplin, Drill und Durchlässigkeit
„Mädchen in Uniform“ im Filmforum – Foyer 08/24
Volles Programm(heft)
40-jähriges Jubiläum der Internationalen Stummfilmtage Bonn – Festival 08/24
Sommer-Endspurt
Humor und Weltrettung für Jung und Alt – Vorspann 08/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
Queere Menschen in Polen
„Boylesque“ im Filmhaus – Foyer 07/24
Pssst!
Zu Spoilern, Prequels und Remakes – Vorspann 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Ein Fest des Kinos
Die Kölner Kino Nächte präsentieren an 4 Tagen knapp 50 Filme – Festival 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
Die schwierige Situation in Venezuela
„Das Land der verlorenen Kinder“ im Filmhaus – Foyer 06/24
Sternenkriege und Weißer Terror
Volles Sommerkinoprogramm – Vorspann 06/24
Ungewöhnliches Liebesdrama
„Alle die du bist“ im Odeon – Foyer 05/24
Doppelter Einsatz für „Afrika“
Spendenaufruf des Afrika Film Festivals – Festival 05/24