Cloverfield
USA 2008, Laufzeit: 90 Min., FSK 12
Regie: Matt Reeves
Darsteller: Blake Lively, Lizzy Caplan, Mike Vogel, Michael Stahl-David
Babymonster sucht Mama - New York ist im Weg
Marylou (161), 04.01.2009
Nun, der Film erfüllt seinen Zweck und ist für mich der bessere Monster-Film (im Gegensatz zu sen pathosgeschwängerten Schinken "Gozilla" "Independence day" und das unsägliche "War of the worlds"), unterhält und sieht gut aus.
Die Idee mit der Handkamera ist für mich seit "Blair witch" eigentlich nicht mehr zu toppen und kann nur dagegen verlieren, aber der Effekt war der Gleiche, mir zumindest war richtig übel.
Trotzdem kommt es mir wieder völlig absurd vor, das jemand, egal was passiert, die Kamera nicht aus der Hand nimmt - sorry, aber das ist Blödsinn.
Der Aufhänger der Handlung, die Rettungsaktion, war mir zu platt - wer rennt schon mit einem Typen mit, der ne Braut retten will? Da müßte mir schon was lohnenswerteres angeboten werden, um mein Leben aufs Spiel zu setzten. Die Charaktere waren wirklich -leider- platt und unspannend. Mich hat keiner davon gekriegt, keiner wird mir im Gedächtnis bleiben.
Das Monster allerdings fand ich großartig. Auch das keiner wußte, woher, was, warum - da war die große, unfassbare Überraschung, dieses "das kann nicht sein", dieses Schreckliche. Ich fand es gut rübergebracht.
Was mir nicht auffiel, was im making of aber als prägnant beschrieben wurde, ist, das das Monster ein Baby ist, verängstigt, panisch, leidend.
Ich habe da kein panisches, verängstigtes Baby gesehen. Wohl wahr, das dieses Monster nicht aus Zerstörungswut handelt, sondern aus Angst, aber Baby? Mama suchen? Das kam nicht rüber. Bischen viel gewollt!
Alles in allem ein guter Monsterfilm, in dem es leider etwas zu wenig um das Montser ging - ich hätte ein paar Spekulationen gut gefunden und etwas weniger Rumgerenne.
Und der Schluß gefällt!
ich sehs anders...
Princess05 (271), 16.02.2008
mir hat der film nicht gefallen. zwar fand ichs auch gut dass man das monster nicht gesehen hat und nicht zu viel story drumrum war...trotzdem,auch wenn es authentisch wirken sollte, hat mich die kameraführung total angenervt. wobei ich sagen muss,die idee war gut. dramatik ist auch aufjedenfall rübergekommen. dennoch war mir der film zu ausgelutscht vom thema her. ansonsten kann ichs garnicht genau benennen was mir nicht gefallen hat, war mehr so der gesamteindruck.
ich schätze das publikum bei mir im kino ging es ähnlich, da andauernd laut irgendwelche blöden sprüche oder gelächter kamen....
ach und ich hätte mir wenigstens nen kurzen satz zum schluss gewünscht, wie die welt zb das band gefunden hat oder wieviel überlebende/tote es gab, wie das monster besiegt wurde oder irgendwie sowas...
[4/10]
Alptraum
CemileTS (137), 09.02.2008
Konzeptionell dienen solche Kameraarbeiten dem Zweck der verschärften Konzentration des Zuschauers, vorrausgesetzt der Schnitt entspricht einem dotierten Rythmus.
Hier ist es gelungen, durchaus nicht wie z.B. Dancer In The Dark, dennoch entsprechend gelungen.
Die eigene Linse wird beansprucht (man glaubt im Dunkeln schattierungen zu entdecken) aber auch belohnt, im Morgengrauen..wie in einem Traum..begegnen wir dann das Ungeheuer in schemenhafter Pracht, und zucken dann plötzlich zusammen als würden wir uns selber aus einem Alptraum entreissen wollen.
Mir hat es gefallen
@kinokoller
revolver (14), 07.02.2008
Der Vergleich zum 11. September, den du wohl für bedenklich hältst, bezieht sich in meinen Augen auf eine Szene zu Beginn des Films. Darin zieht eine Staubwolke durch eine Straße, die Menschen laufen davon und suchen Schutz in einem Geschäft. Das erinnert an genau die gleichen Bilder, die man beim Anschlag auf das WTC schon mal gesehen hat. Ein Film, der von der Zerstörung von New York handelt, weckt heutzutage unweigerlich Erinnerungen an den 11. September. Die Filmemacher haben sich dafür entschieden, diese Verbindung ganz deutlich darzustellen. Das ist provokativ und jeder soll selbst entscheiden, ob er das gut oder schlecht findet.
Allgemein wollte ich einfach ausdrücken, dass ich den Film für die moderne, innovative Version eines Monsterfilms halte, der Bezug zu 9/11 war an der Stelle ein bisschen unglücklich, also bitte nicht zu ernst nehmen.
New York wird wieder in Schutt und Asche gelegt
Kinokeule (541), 07.02.2008
Wer der Vermarktungsstrategie folgen möchte und mit möglichst wenig Kenntnisse über den Film ins Kino gehen möchte, sollte hier nicht weiterlesen.
Ein guter Ansatz, mal mit freiem Kopf und ohne viel Erwartungen in einen Film zu gehen. Ich werde das mal öfters machen. Ich wusste vorab nur soviel: New York, Monster, Bumm!
Nun denn, die Wackelkamera hat zwar keine Bildstabilisierung, dafür aber Nachtsichtfunktion und nimmt THX Sound auf. Soweit, so dumm. Bis es so richtig los geht, erleben wir viel zu langes Partygequatsche, ohne das mir eine der Personen irgendwie interessant rübergebracht wurde. Gutes Monsterfutter, so mein Gedanke.
Endlich tritt dann das Monster auf. Doch halt, wo genau war es denn nun? Es bleibt meist bei Andeutungen, Trümmerregen und einer enormen Geräuschkulisse.
Von der Idee her gut gemeint, erschöpft sich der Film sehr schnell. Dankenswerterweise dauerte er in meinem Kino nur 80 Minuten netto. Es bleibt die Erkenntnis, von der Strategie der Macher des Filmes übertölpelt geworden zu sein. Dafür einen Extrastern.
(3 Sterne)
Next Generation Creature Movie
revolver (14), 06.02.2008
Hätte vor ein paar Jahren jemand behauptet, dass ein Film über ein in New York wütendes Riesenmonstrum nicht lächerlich, sondern im Gegenteil sogar sehr spannend sein kann, hätte ich es wahrscheinlich nicht geglaubt. Dann habe ich vor zwei Tagen Cloverfield gesehen und seit langem hat mich ein Action-/Horrorfilm mal wieder richtig gefesselt. Die Idee einen Monsterfilm aus der Handkameraperspektive zu machen finde ich sensationell, warum ist da eigentlich noch keiner drauf gekommen? Man fühlt sich ständig mitten im Geschehen und läuft gemeinsam mit den Film-Charakteren atemlos durchs nächtliche New York. Nach Ende des Films stand im gesamten Kino niemand auf, es blieb für 30 Sekunden völlig still, anscheinend mussten alle erst mal Luft holen.
Die Kritiker der Feuilletons hatten sich nach der Internet-Werbekampagne offenbar schon auf einen Veriss gefreut und an allem möglichen rumgemeckert. Meiner Meinung nach gab es durchaus ein paar Momente in denen man Schmerz und Angst der Akteure spüren konnte. Zu mehr Emotionen bleibt bei dem hohen Tempo des Films allerdings gar keine Zeit. Zugegeben, die Figuren haben keinen großen Tiefgang, eine Botschaft konnte ich nicht erkennen und die Geschichte für sich genommen ist auch alles andere als originell. Aber hey, wer das sucht, muss halt in einen anderen Film gehen. Bei Cloverfield zählt nur die Präsentation, und die ist spektakulär und mitreißend. Man sollte sich das wirklich unbedingt im Kino anschauen, ich kann mir nicht vorstellen, dass Cloverfield auch im Fernsehen funktioniert.
Der Vergleich mit Roland Emmerichs Godzilla drängt sich natürlich auf. Nach Cloverfield wird Godzilla in meiner Erinnerung zu einer Art niedlichem, etwas altbackenen Riesen-Eidechsen-Tantchen, das New York zum shoppen und Sightseeing besucht. Das Coverfield-Monster sorgt für völlige Zerstörung und Chaos, Blut und Tote, mit einer großen Portion 9/11 und wirkt damit einfach zeitgemäß und modern.
01 - 18 - 08
orbiting (1), 01.02.2008
Whow. Genauso und nicht anders sollte ein Monsterfilm aussehen!
Das ist nicht Godzilla für Arme, das ist Godzilla wie er hätte sein sollen.
Ich will bei einem Monsterfilm nicht wissen, aus welcher Chemiekeule, welcher Urzeit oder von welcher Regierung so ein Monster kommt, ist doch eh alles Humbuk.
Ich will nur, das es da ist.
Mir ist auch egal wie es aussieht, sondern ich will sehen wie es Angst, Schrecken, Panik und völlige Verzweiflung verbreitet und ich will keinen Scheiß Helden der alles besser weiß, und vor allem irgendwoher weiß was genau zu tun ist, sondern ich will jemanden der genau drin ist, völlig hilflos, ohne Aussicht auf Rettung, aber mit einem bestimmten Ziel vor Augen.
Also für alle, denen der ganze Monstershit von Godzilla bis zu Spielbergs wohl Misslungenster Verfilmung \'War of the Worlds\' echt genug hatten von diesem High-Tech-lupenreinen-Mist, haben hier ihre Erfüllung gefunden. und eben weil es mit Handcam gedreht ist, die atmos so einfach viel realer wirken, würd ich es jedem auf englisch und im Kino empfehlen..das ist wohl einer dieser Filme, die man nur gesehen hat, wenn es riesig, laut und dunkel ist.
Nur was das ganze mit einem 'Kleefeld' zu tun hat, und was bitte eine Fortsetzung noch erzählen will ist mir schleierhaft. Wohl die übliche, langweilige 'Aufklärung'.
Beste Grüße und gute Unterhaltung!
edit:
"Aber auch sonst ist "Cloverfield", was übersetzt "Kleefeld" heißt und zu Beginn des Films als militärischer Code für die Gegend um den Central Park in New York erklärt wird [...]" - einslive.de -
ohh..da wußte ich wohl noch nicht so genau wo ich hingucken mußte...schöö
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