Es gibt 2 Beiträge von thoreau
weitere Infos zu diesem Film | 9 Forenbeiträge
08.03.2006
Am Anfang seiner Recherchen zu den Morden an der 4-köpfigen Farmerfamilie erklärt Capote, er wolle die Mörder, die ?Monster?, durch sein Buch wieder menschlich werden lassen. Doch dieses Ziel erweist sich für ihn als Fahrt ohne Wiederkehr: die Menschlichkeit in diesem sinnlosen, brutalen Gewaltakt zu entdecken zerstört schleichend sein Leben. Ein furchtbarer Preis, den er für den Blick in die kalte Seele des Mörders bezahlt.
Truman Capote wollte mit seinem Werk ?In Cold Blood? eine ?non-fictional novel? erschaffen, eine neue Form des dokumentarischen Romans, die so noch nie dagewesen war. Dem Regisseur ist es hervorragend gelungen, dieses Ziel auch filmerisch zu verfolgen: verrauchte, dicht gedrängte Parties in New York und ödes Hinterland mit braven Bürgern werden klischeelos und ohne Schnörkel in Szene gesetzt und stehen damit den intensiven Nahaufnahmen der Gesichter, den Emotionen und Gedankenwelten kontrastierend gegenüber. Ein spannendes Wechselbad zwischen Distanz und Nähe, zwischen äußerem Betrachten und Innerem Auge. Sehr sehenswert (jedenfalls im OmU).
weitere Infos zu diesem Film | 2 Forenbeiträge
20.10.2005
Ich weiß nicht, worüber ich mich mehr ärgern soll: über dieses missglückte Rührstück und die Tatsache, daß zwei großartige Schauspielerinnen in einer nichtssagenden und vor allem öde inszenierten Story kläglich verheizt wurden, oder über das gestrige Publikum (im Weisshaus-Kino, wer hätte das gedacht), das es tatsächlich geschafft hat, in jeder Szene, die auf das Gefühlsleben der armen Ursula bezogen war, lauthals zu lachen (harhar, alte Frau verliebt sich in jungen Mann, harhar, selten so gelacht)... Dabei müßte genau dieser Umstand doch der Grund gewesen sein, sich den Film anzusehen, und es ist wahrlich peinlich, dass es zwanzig Leute schafften, das ganze als eine witzige Lachnummer a la Stefan Raab zu betrachten. Aber genau an dieser Stelle liegt auch das Versagen des Films: die Charaktere bargen keine Tiefe, die Profile waren schlichtweg unspannend und boten nicht mehr als das oberflächliche Amusement. Einzige Rettung: Die Darstellerinnen (Daniel Brühl haben wir schon viel besser gesehen), die jede noch so kleine Chance nutzten, wenigstens ansatzweise ihr Können unter Beweis zu stellen. Sie hätten an mancher Stelle das Ruder fast herumgerissen, wenn nicht das Drehbuch schnell und zielgerichtet wieder die seichten Gewässer angesteuert hätte. Auch die Kamera wirkte hilflos: in regelmäßigen Abständen wurden Effekte eingestreut, die teilweise mühsam und deplaziert wirkten. Mein negatives Urteil ist das Endprodukt einer sich verstärkenden Mischung aus enttäuschendem Film und noch enttäuschenderem Publikum. Bitterer Cocktail.
Zermürbte Gesellschaft
choices preview zu „Critical Zone“ im Odeon – Foyer 11/24
„Mir wurden die Risiken des Hebammenberufs bewusst“
Katja Baumgarten über ihren Film „Gretas Geburt“ – Foyer 11/24
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Nach Leerstellen suchen
„Riefenstahl“ im Weisshauskino – Foyer 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Schnitte in Raum und Zeit
Die 24. Ausgabe des Festivals Edimotion in Köln ehrt Gabriele Voss – Festival 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
Die hemmungslose Leinwand
Sexualität im Kino – Vorspann 10/24
„Zuhause sehnen wir uns nach der Ferne...“
Kuratorin Joanna Peprah übers Afrika Film Fest Köln – Festival 09/24
Afrikanisches Vermächtnis
Das 21. Afrika Film Festival widmet sich dem Filmschaffen des Kontinents – Festival 09/24
Kurzfilmprogramm in der Nachbarschaft
„Kurzfilm im Veedel“ zeigt Filme zu aktuellen Themen in Köln – Festival 09/24
Sorge um die Filmkultur
Veränderungen und Einsparungen stehen vor der Tür – Vorspann 09/24
Disziplin, Drill und Durchlässigkeit
„Mädchen in Uniform“ im Filmforum – Foyer 08/24
Volles Programm(heft)
40-jähriges Jubiläum der Internationalen Stummfilmtage Bonn – Festival 08/24
Sommer-Endspurt
Humor und Weltrettung für Jung und Alt – Vorspann 08/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
Queere Menschen in Polen
„Boylesque“ im Filmhaus – Foyer 07/24
Pssst!
Zu Spoilern, Prequels und Remakes – Vorspann 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Ein Fest des Kinos
Die Kölner Kino Nächte präsentieren an 4 Tagen knapp 50 Filme – Festival 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
Die schwierige Situation in Venezuela
„Das Land der verlorenen Kinder“ im Filmhaus – Foyer 06/24
Sternenkriege und Weißer Terror
Volles Sommerkinoprogramm – Vorspann 06/24