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09.11.2002
Kann ich mir als in Deutschland geborener die Situation vorstellen, welche Schwierigkeiten, Proben und Kämpfe eine italienische Familie mit sich und der Umwelt ausfechten muß, wenn es nach Deutschland umsiedeln muß? Wohl kaum. Hat es dieser Film geschafft, mich glaubwürdig auf eine solche Reise mitzunehmen?
Inhalt der Story:
Die ital. Familie Amato ist aufgrund der wirtschaftlichen Situation gezwungen, in den 60er Jahren nach Deutschland - genauer in das Ruhrgebiet (Duisburg) zu ziehen. Der Vater sieht eine neue Chance. Schnell merkt die Familie Amato, daß das "gelobte" Land, alles andere als das ist was es ist. Der Vater Romano Amato ist zu stolz zuzugeben, daß er sich geirrt hat, macht zusammen mit seiner starken Frau eines der ersten Restaurants auf; zunächst läuft es gut. Die Gäste kommen und fühlen sich wohl. Doch im Laufe der Zeit tun sich die ersten Brüche auf. Die beiden Brüder - gespielt von Barnaby Meschurat und Moritz Bleibtreu - haben aus unterschiedlichen Interessen - keinen Sinn für das Restaurant. Sie merken nicht oder kaum, daß sie damit den Stolz des Vaters verletzen. Sie haben ihre eigenen Interessen. Insbesondere Luigi interessiert sich für Photograhie und möchte Filme machen. Den ältere Bruder interessiert nichts oder genauer gesagt nur sich selbst. Nun es kommt wie es kommen mußte: der Bruch zwischen den Brüder, der Bruch zwsischen den Eltern und der Bruch zwischen Vater und Söhnen. Die Mutter (mit ihm Luigi) kehrt zurück nach Italien, nachdem sie von ihrer Leukämieerkrankung erfahren hat.
persönlicher Eindruck
Natürlich ist der Film zum Teil klischeehaft; es war von vornherein klar, daß es zum Bruch der Brüder kommen wird. Andererseits vermeidet der Film auch, das Leben der Familie zu genau zu beschreiben. Nur in wenigen Szenen wird deutlich, wie schwierig die Familiensituation ist. Die kann man dem Film als Schwäche auslegen. Wahrscheinlich muß man dies auch, wenn man erwartet hat, über einen Kinofilm einen Eindruck über das Leben von Emigranten zu erhalten. Denn insofern hat der Film wohl versagt. Andererseits wurde der Film in der Presse als Film über solche dargestellt. Daß dieses Thema nur wenige interessiert, habe ich gestern abend sehen können: ganz 10 (!) Zuschauer zählte das Kino. Hier wurde m.E. die Story zu sehr in eine Ecke gedrängt. Vielleicht lag es auch daran, daß der Film alle Bereiche innerhalb von 90 Minuten abdecken wollte (ein wenige Betrug hier, ein wenig Verrat da, hier noch eine Prise Liebe, da noch eine Stücken Sex, dann noch eine Schuß Romantik etc.)
Ich dagegen mochte den Film aufgrund seiner Geschichte und die zum Teil schönen Szenen.
P.S. Solino ist kleiner Ort in Puglia, zumindest in dem Film. Denn in der Realität existiert dieser Ort nicht.
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