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Thirteen Days
USA 2000, Laufzeit: 157 Min., FSK 12
Regie: Roger Donaldson
Darsteller: Kevin Costner, Bruce Greenwood, Steven Culp, Lucinda Jenney, Dylan Baker, Michael Fairman, Henry Strozier, Frank Wood, Kevin Conway, Tim Kelleher

Im Oktober 1962 stand die Welt am Rande des 3. Weltkriegs. Die Stationierung sowjetischer Raketen auf Kuba markierte die bis dato letzte militärische Kraftprobe zwischen Russland und den Vereinigten Staaten und bildete im geschichtlichen Rückblick den Höhepunkt des "kalten Krieges". Von der zufälligen Entdeckung der in der berühmt-berüchtigten Schweinebucht platzierten Marschflugkörper durch einen US-Aufklärer bis zum finalen Einlenken Moskaus vergingen 13 Tage. Diesen Zeitraum umschließt und behandelt der Politthriller von Roger Donaldson, der sich nach "No Way Out" (1987) erneut einem militärisch-politischen Themenfeld zuwendet. Hier wie dort ist Kevin Costner in der Hauptrolle zu sehen. Costner spielt den Präsidentenberater Kenny O´Donnell, der seinerzeit die Entscheidungsfindungen des Pentagon entscheidend mittrug, seinem direkten Vorgesetzten, Präsident John F. Kennedy (Bruce Greenwood) sowie dessen Bruder Bobby (Steven Culp), ein stets loyaler Gesprächspartner und Ratgeber war. Aus seiner Sicht schildert das zweieinhalbstündige Werk die Auseinandersetzungen innerhalb der damaligen Regierung, vor allem den Gewissenskampf Kennedys, der trotz aller Widrigkeiten eine friedliche Lösung anstrebte. Ihm gegenüber standen diverse hochrangige Militärs, die in einem gezielten militärischem Gegenschlag die einzig mögliche Antwort auf die direkte Bedrohung des amerikanischen Volkes sahen. Mit "Thirteen Days" liefert Roger Donaldson ein packendes filmisches Protokoll eines der heikelsten Kapitel der jüngeren politischen Geschichtsschreibung. Obwohl man um den (versöhnlichen) Ausgang der Geschichte weiß, gelingt es Donaldson, den Spannungsbogen kontinuierlich hoch zu halten. Der beste Grund, sich den Film anzusehen, ist jedoch der beeindruckende Auftritt Bruce Greenwoods als John F. Kennedy. Greenwood, zuletzt mit "The Lost Son" in den Kinos, ist der heimliche Star und stiehlt Kevin Costner ein ums andere Mal die Show. Für den 46jährigen Costner schließt sich mit dieser Erfahrung ein vierzehn Jahre umspannender Kreis: schon im Eingangs erwähnten "No Way Out" stand er mehr oder weniger im Schatten seines Partners. Der hieß allerdings nicht Bruce Greenwood, sondern Gene Hackman.

(Dietmar Gröbing)

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