Schöne Frauen
Deutschland 2003, Laufzeit: 90 Min., FSK 6
Regie: Sathyan Ramesh
Darsteller: Floriane Daniel, Julia Jäger,Caroline Peters, Clelia Sarto, Ulrike C. Tscharre, Edda Schnittgard, Ina Müller, Oscar O. Sanchez
Wie bestellt und nicht abgeholt fühlen sich fünf Schauspielerinnen, die in einem weiß gekachelten Raum auf ein Vorsprechen warten. Langsam entwickelt sich ein Gespräch zwischen den Frauen, und langsam wächst auch die Erkenntnis, dass sie alle eigentlich keine Lust auf die angebotene Rolle haben. Man könnte die Zeit doch viel besser verbringen, oder? Frauen in den Wirren des Erwachsenseins Kann ein Mann einen echten Frauenfilm schreiben und inszenieren? Diese Frage beantwortet Sathyan Ramesh mit einem lauten "Ja!". Der Regisseur und Autor beweist mit "Schöne Frauen", dass er ein wahrer 'Frauenversteher', natürlich im positiven Sinne ist, weil er aus seiner tiefen Bewunderung für das weibliche Geschlecht keinen Hehl macht. Die Geschichte von fünf Schauspielerinnen, die sich zufällig bei einem Casting treffen und dann gemeinsam einen draufmachen, kommt so authentisch und frisch daher, dass sich Frauen und Männer gleichermaßen amüsieren werden.Wahre Schönheit kommt von innen. Das gilt auch für Schauspielerinnen, doch wahrscheinlich passt in diesem Falle besser: Die Ware "Schönheit" kommt vom Innenraum. Karin, Dana, Geno, Barbara und Kandis sitzen sich in einem weiß gekachelten Raum gegenüber. Sie sind Konkurrentinnen bei der Vergabe einer Rolle für "irgendeine Serienkiller-Erotikthriller-Fernsehscheiße". Man(n) lässt sie lange warten und die fünf beginnen sich zu unterhalten. Aus einer spontanen Eingebung heraus schmeißen sie das Casting und machen sich lieber einen schönen Tag, der in einer ereignisreichen Nacht enden wird...Der in West-Berlin geborene Sathyan Ramesh ist eigentlich Drehbuchautor. Bekannt wurde er 2001 durch das Drehbuch zu "Das Jahr der ersten Küsse", der einen komödiantischen und sensiblen Blick auf die Probleme des Erwachsenwerdens wirft. "Schöne Frauen" handelt nun von den Wirren des Erwachsenseins aus weiblicher Perspektive. Ramesh wollte eigentlich nicht Regie führen, aber das Projekt ist ihm wohl sehr ans Herz gewachsen. Er hat die Rollen den Schauspielerinnen, mit denen er persönlich befreundet ist, auf den Leib geschneidert. Untereinander kannten sich die fünf bis dato kaum, haben sich aber während des Drehs sehr gut verstanden, was man dem fertigen Film auch ansieht. Die Musik in "Schöne Frauen" hat schon während der Drehbuchphase eine maßgebliche Rolle gespielt und stammt von dem Frauenduo "queenbee", das auch selbst im Film mitspielt. Irgendwo angesiedelt zwischen Kabarett und klassischer Liedermachertradition, spiegeln die Texte und die Musik die Befindlichkeit der Protagonistinnen im Film und die der Frau im Allgemeinen wider.
(Eric Horst)
Kino als Empathie-Maschine
Warum wir Kino in Zukunft mehr brauchen denn je – Vorspann 01/25
Stark durch Solidarität
„Billige Hände“ im Filmhaus – Foyer 12/24
Übers Ankommen in Deutschland
„Zwischen Sein und Nichtsein“ von Leocadie Uyisenga – Film 12/24
Toleranz zum Jahresende
Mit Kino zu mehr Empathie finden – Vorspann 12/24
Zermürbte Gesellschaft
choices preview zu „Critical Zone“ im Odeon – Foyer 11/24
„Mir wurden die Risiken des Hebammenberufs bewusst“
Katja Baumgarten über ihren Film „Gretas Geburt“ – Foyer 11/24
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Nach Leerstellen suchen
„Riefenstahl“ im Weisshauskino – Foyer 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Schnitte in Raum und Zeit
Die 24. Ausgabe des Festivals Edimotion in Köln ehrt Gabriele Voss – Festival 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
Die hemmungslose Leinwand
Sexualität im Kino – Vorspann 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
„Zuhause sehnen wir uns nach der Ferne...“
Kuratorin Joanna Peprah übers Afrika Film Fest Köln – Festival 09/24
Kurzfilmprogramm in der Nachbarschaft
„Kurzfilm im Veedel“ zeigt Filme zu aktuellen Themen in Köln – Festival 09/24
Afrikanisches Vermächtnis
Das 21. Afrika Film Festival widmet sich dem Filmschaffen des Kontinents – Festival 09/24
Sorge um die Filmkultur
Veränderungen und Einsparungen stehen vor der Tür – Vorspann 09/24
Disziplin, Drill und Durchlässigkeit
„Mädchen in Uniform“ im Filmforum – Foyer 08/24
Volles Programm(heft)
40-jähriges Jubiläum der Internationalen Stummfilmtage Bonn – Festival 08/24
Sommer-Endspurt
Humor und Weltrettung für Jung und Alt – Vorspann 08/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
Queere Menschen in Polen
„Boylesque“ im Filmhaus – Foyer 07/24
Pssst!
Zu Spoilern, Prequels und Remakes – Vorspann 07/24
Ein Fest des Kinos
Die Kölner Kino Nächte präsentieren an 4 Tagen knapp 50 Filme – Festival 07/24