Kong: Skull Island
USA, Vietnam 2017, Laufzeit: 118 Min., FSK 12
Regie: Jordan Vogt-Roberts
Darsteller: Tom Hiddleston, Brie Larson, John Goodman, Samuel L. Jackson, John C. Reilly
>> film.info/kongskullisland/
Atemberaubendes Effekfeuerwerk
Viehzeugs XXL
„Kong: Skull Island“ von Jordan Vogt-Roberts
1973, der Vietnamkrieg ist gerade vorbei, da will eine Truppe Forscher (Tom Hiddleston, John Goodman, Brie Larson) und Soldaten eine rätselhafte Insel im Südpazifik erforschen. Schon beim Anflug machen sie eine desaströse Bekanntschaft mit dem König der Insel: Kong, der altbekannte Gorilla in Übergröße. Nach unsanfter Landung müssen sich die Gestrandeten sammeln und entkommen, denn der Affe ist nicht das einzige XXL-Exemplar auf dem verlorenen Landstück.
Die Geschichte mag nicht sonderlich originell, spannend oder gar neu sein. Aber dafür erzählt sie King Kong mal fernab von New York und Wolkenkratzer und gibt sich dabei mitunter gelungen zynisch. Vor allem aber liefert Regisseur Jordan Vogt-Roberts großartiges Staune-Kino. Die exotischen Landschaften tränkt er in satte Farben, insbesondere aber das ganze Viehzeugs ist großartig animiert. Und das nicht zuletzt, weil hier, anders als noch in „Godzilla“, die meisten Begegnungen und Kämpfe mit den Monstern bei Tageslicht stattfinden. Hier wird mit Effekten und Details geklotzt, und das souverän.
Etwas schleierhaft bleibt, wie Vogt-Roberts das Militär darstellt, da ist die Grenze zwischen Propaganda und Ironie recht fließend. Die GIs witzeln hier fortwährend und mindestens einmal zu viel gut gelaunt zu den einschlägigen Songs aus den 70ern – der Kriegsdienst als heimeliges Retro-Gekuschel. Und das unter der Führung eines Colonels (Samuel L. Jackson), der ein wahrer Krieger und amüsant durchgeknallt ist („Wir haben den Krieg nicht verloren, wir haben ihn beendet“), der aber auch allerlei Pathos-Gebrabbel von sich gibt, zu dem so mancher Republikaner unten vor der Leinwand stramm stehen wird („Wir haben den Krieg nicht verloren, wir haben ihn beendet“). Aber das war ja schon bei John Rambo nicht anders, und über den können wir auch schmunzeln, egal, wie ernst er sich nahm. Von daher betrachten wir die Angelegenheit mit einem Augenzwinkern, stören uns in einem Genrefilm wie diesem nicht an Stereotypen und freuen uns stattdessen über ein lohnenswertes Update in Sachen Monster-Movie.
(Hartmut Ernst)
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